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Johannes Vervaux 1586 1 in Lothringen 15 September 1661 in Munchen war ein deutscher Jesuit Historiker und Beichtvater Maximilians I von Bayern Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Schriften 3 Literatur 4 Weblinks 5 AnmerkungenLeben BearbeitenVervaux stammte aus Lothringen war als Priester in den Jesuitenorden eingetreten und hatte als Rektor in Trier gewirkt 1631 kam er auf Wunsch Elisabeths der Frau Maximilians I nach Munchen und diente ihr als Beichtvater Nach ihrem Tod im Januar 1635 und dem Tod Adam Contzens im Juni desselben Jahres wurde er als dessen Nachfolger zum Beichtvater des Kurfursten Wie seine Vorganger Johann Buslidius und Contzen diente Vervaux nicht nur als Seelsorger sondern auch als Berater und Gutachter in konfessionspolitischen Fragen Maximilian nutzte den franzosischsprachigen Jesuiten auch in seiner Frankreichdiplomatie so 1639 fur Verhandlungen mit franzosischen Abgesandten in der Schweiz und 1645 fur eine Mission nach Paris zu Kardinal Mazarin Vervaux befurwortete in seiner Beratertatigkeit um des Friedens willen Zugestandnisse an die Protestanten Diese Auffassung vertrat er auch gegenuber intransigenten Ordensbrudern wie dem Dillinger Theologen Heinrich Wangnereck was ihm ein papstliches Publikationsverbot in dieser Frage eintrug Die Spannungen mit der Kurie bildeten auch den Hintergrund fur die Schwierigkeiten sein Geschichtswerk Boicae Gentis Annalium Pars III zu veroffentlichen Maximilian hatte Vervaux am Ende des Dreissigjahrigen Krieges zum Hofhistoriographen bestimmt und dieser hatte seine Aufgabe 1653 zwei Jahre nach dem Tod des Kurfursten erfullt Erscheinen aber konnte das Werk erst 1662 nach langwierigen Verhandlungen mit der Ordensleitung in Rom unter dem Namen des verstorbenen Kanzlers Johann Adlzreiter also nicht als Publikation eines Jesuiten Der dritte Teil der Boicae Gentis befasst sich aus intimer Kenntnis geschrieben ausschliesslich mit der Regierungszeit Maximilians I und besitzt hohen Quellenwert etwa in der Darstellung der religiosen Praxis des Fursten Hier wurden auch erstmals die Monita paterna veroffentlicht vaterliche Ermahnungen Maximilians an seinen Sohn und Thronfolger Ferdinand Maria im Stil eines Furstenspiegels Der Text ist auf 1639 zu datieren und als Verfasser hat mit hoher Wahrscheinlichkeit Vervaux selbst zu gelten Schriften BearbeitenBoicae Gentis Annalium Pars III Idea boni principatus ex vita rebus gestis et virtutibus Maximiliani utriusque Bavariae et Palatinatus Superioris ducis S R I archidapiferi et electoris comitis Palatini Rheni Leuchtenbergiae landgravii etc Munchen 1662 Literatur BearbeitenDieter Albrecht Maximilian I von Bayern 1573 1651 Oldenbourg Munchen 1998 Kurzbiographie S 329 331 vielfache weitere Nennungen Manfred Eder Johann es Vervaux In Biographisch Bibliographisches Kirchenlexikon BBKL Band 12 Bautz Herzberg 1997 ISBN 3 88309 068 9 Sp 1291 1294 Artikel Artikelanfang im Internet Archive Franz Heinrich Reusch Vervaux Johannes In Allgemeine Deutsche Biographie ADB Band 39 Duncker amp Humblot Leipzig 1895 S 638 f Weblinks BearbeitenWerke von und uber Johannes Vervaux in der Deutschen Digitalen BibliothekAnmerkungen Bearbeiten Bei Heinrich Reusch Vervaux Johannes In ADB 39 1895 S 638 wird das Geburtsjahr 1585 angegeben die Angabe 1586 folgt Andreas Kraus Hrsg Handbuch der bayerischen Geschichte Band II Munchen 1988 S 1391 das exakte Todesdatum nach Reusch Normdaten Person GND 103143998 lobid OGND AKS VIAF 27472614 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Vervaux JohannesKURZBESCHREIBUNG deutscher Jesuit Historiker und Beichtvater Maximilians I von BayernGEBURTSDATUM 1586GEBURTSORT LothringenSTERBEDATUM 15 September 1661STERBEORT Munchen Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Johannes Vervaux amp oldid 234201317