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Der Munchener Vertrag vom 8 Oktober 1619 war ein bedeutendes Abkommen zu Beginn des Dreissigjahrigen Krieges im Wesentlichen zwischen Kaiser Ferdinand II und dem bayerischen Herzog Maximilian I Er sicherte unter anderem das Eingreifen der katholischen Stande auf Seite des Kaisers im Kampf gegen das aufstandische Bohmen zu Neben verschiedenen Entschadigungen wurde mundlich der Ubergang der pfalzischen Kurwurde auf Bayern vereinbart Vorgeschichte BearbeitenVorangegangen war 1619 die Wahl von Kurfurst Friedrich V von der Pfalz zum bohmischen Konig und von Ferdinand II zum Kaiser Es war daraufhin zu Verhandlungen zwischen dem Kaiser den geistlichen Kurfursten und dem spanischen Gesandten Inigo Velez de Guevara Conde de Onate gekommen Bei den Beratungen ging es darum militarische Massnahmen gegen Bohmen und die Protestantische Union zustande zu bringen Um den bayerischen Herzog Maximilian I fur die Absicht zu gewinnen hatte der Kaiser personlich diesem die Fuhrung des Direktoriums der sich erneuernden katholischen Liga angeboten Inhalt BearbeitenAm 8 Oktober 1619 wurde ein Vertrag im Wesentlichen zwischen dem Kaiser und Maximilian abgeschlossen Darin wurde Maximilian vor dem Hintergrund des bevorstehenden Krieges die unbeschrankte Obergewalt uber die katholische Liga eingeraumt In diesem Amt konnte selbst der Kaiser Maximilian keine Anweisungen mehr geben Zur tatsachlichen aktiven Unterstutzung war der Herzog erst nach Zahlung der zur Aufstellung eines Heeres von 18 000 Mann zu Fuss und 2600 zu Pferde notigen Finanzmittel verpflichtet Allerdings war dies nicht notig sollten die Truppen zur Verteidigung der Gebiete der zur Liga gehorenden Territorien benotigt werden Die Handlungsfreiheit der Liga war insofern etwas beschrankt da Vertrage mit der Union vom Kaiser und von Maximilian gebilligt werden mussten Der Kaiser verpflichtete sich alle Unkosten des Krieges die Bayern uber den Beitrag zur Liga hinaus leisten musste zu erstatten Es sollten im Falle einer Niederlage sogar bayerische Territorialverluste durch osterreichische Gebiete ausgeglichen werden Nicht schriftlich fixiert wurden in diesem Zusammenhang dass Maximilian die im Verlauf des Krieges eroberten Gebiete behalten und in sein Herzogtum eingliedern durfte die schriftliche Fixierung fand im Mai 1620 statt 1 dass nach der Achtung von Friedrich V die Kurwurde von der pfalzischen Linie der Wittelsbacher an die bayerische Linie fallen sollte Der Munchener Vertrag wurde zum Ausgangspunkt des Wiederauflebens der Liga und des Eingreifen der katholischen Reichsstande auf der Seite des Kaisers gegen das aufstandische Bohmen Die weitere Folge war dass als Folge der Niederlage von Kurfurst Friedrich V bei der Schlacht am Weissen Berg die Oberpfalz und die Kurpfalz samt Kurwurde an Maximilian ubertragen wurde Literatur BearbeitenGerhard Taddey Munchener Vertrag In Ders Hrsg Lexikon der deutschen Geschichte Personen Ereignisse Institutionen Von der Zeitwende bis zum Ausgang des 2 Weltkrieges 2 uberarbeitete Auflage Kroner Stuttgart 1983 ISBN 3 520 80002 0 S 852f Herfried Munkler Der Dreissigjahrige Krieg Rowohlt Berlin Verlag Berlin 2017 ISBN 978 3 499 63090 3 S 140 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Vertrag von Munchen 1619 amp oldid 237692003