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Maria Anna von Osterreich 13 Januar 1610 in Graz 25 September 1665 in Munchen war eine Erzherzogin von Osterreich und durch Heirat Kurfurstin von Bayern Joachim von Sandrart Erzherzogin Maria Anna 1610 1665 Kurfurstin von Bayern Ol auf Leinwand 1643 Kunsthistorisches Museum Wien Die Kurfurstin tragt auf dem Portrat eine der beruhmten Perlenketten aus der Munchner Schatzkammer der grosse Diamantanhanger in ihrem Haar war schon im Besitz der ersten Gemahlin Maximilians I Inhaltsverzeichnis 1 Leben 1 1 Erzherzogin von Osterreich 1 2 Vermahlung 1 3 Kurfurstin von Bayern 1 4 Regentin 2 Nachkommen 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseLeben BearbeitenErzherzogin von Osterreich Bearbeiten Maria Anna war die alteste uberlebende Tochter des romisch deutschen Kaisers Ferdinand II 1578 1637 aus dessen Ehe mit Maria Anna 1574 1616 Tochter des Herzogs Wilhelm V von Bayern Maria Anna die eine besondere Vorliebe fur die Jagd hatte wurde von Jesuiten streng katholisch erzogen 1 galt als grosse Schonheit und ihr wurden Eigenschaften wie Klugheit geordnete Lebensfuhrung und Gemessenheit bescheinigt Die Erzherzogin sprach neben ihrer Muttersprache auch fliessend italienisch Vermahlung Bearbeiten Maria Anna heiratete als 25 Jahrige am 15 Juli 1635 in der Augustinerkirche in Wien als dessen zweite Gemahlin ihren mit 62 Jahren wesentlich alteren Onkel Kurfurst Maximilian I von Bayern 1573 1651 Die Vermahlung wurde durch den Bischof von Olmutz Franz Seraph von Dietrichstein vollzogen Bei den Verhandlungen uber den Ehevertrag der am 17 Juli 1635 unterzeichnet wurde machte Kaiser Ferdinand das Zugestandnis dass Maria Anna nicht den ublichen Erbverzicht aussprechen sollte was bei einem Aussterben der mannlichen Nachkommen Ferdinands II ein Miterberecht Maria Annas vorsah Fur die Mitgift von 250 000 Gulden wurden Maria Anna Stadt und Schloss Wasserburg sowie die Landgerichte und Markte Kraiburg und Neumarkt zugesichert Als Witwensitz sollte Maria Anna Burg Trausnitz bei Landshut erhalten Die Vermahlung mit Maria Anna war nicht nur mit der Hoffnung auf die Geburt eines Erbprinzen verbunden sondern auch eine politische Demonstration Maximilians als Hinwendung zum Kaiserhaus gegen Frankreich welches kurz davor einen Krieg gegen das Reich begonnen hatte Die Verbindung spielte spater jedoch nur noch eine untergeordnete Rolle in den Beziehungen zwischen Osterreich und Bayern nbsp Maria Anna und ihr Ehemann Maximilian I von BayernKurfurstin von Bayern Bearbeiten Die Ehe wurde trotz des grossen Altersunterschieds sehr glucklich und Maximilian umsorgte seine Gemahlin liebevoll Wahrend der ersten Schwangerschaft Maria Annas pilgerte das Paar nach Andechs um fur einen gluckliche Geburt zu beten Der erstgeborene Sohn Ferdinand Maria erhielt den Namen seines Taufpaten Maria Annas Vater Ferdinand Die Geburt hatte Maria Anna dermassen geschwacht dass sie ihr Sprachvermogen verlor Die Heilung soll mit Hilfe von Reliquien des Heiligen Franz de Paula beschleunigt worden sein weshalb Maximilian diesem Heiligen in Neunburg vorm Wald ein Kloster stiftete 1 Die Ehepartner erganzten sich sehr gut in Charakter Lebensfuhrung und Regierungsauffassung Maximilian war sehr religios gebildet und vertrat einen realistischen Standpunkt in politischen Fragen Maria Anna war eine fahige wohlerzogene energische Frau die sich sparsam und in okonomischen Belangen erfahren zeigte aber eine weltlichere Geisteshaltung als ihr Gatte an den Tag legte 2 Sie unterstutzte ihren Gemahl bei den Regierungsgeschaften und zeigte Interesse an der Politik des Kurfurstentums Sie nahm auch personlich an Sitzungen des Ministerrates teil 3 Mit ihrem Bruder Kaiser Ferdinand III fuhrte sie eine ausfuhrliche familiare aber auch politische Korrespondenz wobei sie den bayerischen Standpunkt vertrat Aber auch mit zahlreichen Hofbeamten fuhrte die Kurfurstin einen ausfuhrlichen Briefverkehr Nach der Eroberung von Philippsburg durch die Franzosen 1644 drangte Maria Anna im Auftrag ihres Mannes ihren Bruder Leopold Wilhelm der seit 1639 Oberbefehlshaber der kaiserlichen Armee war zu Friedensverhandlungen Kurz vor seinem Tod hatte Maximilian 1650 fur seine Gattin die Treuherzige Information verfasst und ihr damit einen Leitfaden fur ihre kommende vormundschaftliche Regierung gegeben 4 Regentin Bearbeiten nbsp Sarkophag Maria Annas in der Wittelsbachergruft von St Michael in MunchenAls Maximilian I 1641 sein Testament verfasste beanspruchte Maria Anna in diesem fur die eventuelle Regentschaft uber ihren Sohn ein Mitunterzeichnungsrecht in Landessachen Fur das Amt des Administrators waren in Bayern und Sachsen laut Goldener Bulle Frauen ausgeschlossen Sie liess ohne Wissen ihres Mannes ein Gutachten in Auftrag geben und erhielt schliesslich die entsprechende Verfugung in Maximilians Testament So wurde nach Maximilians Tod im Jahr 1651 Herzog Albrecht von Bayern Regent fur dessen erstgeborenen Sohn in Reichs und Kursachsen fur die Justiz Kameral und anderen Landessachen war Maria Anna zustandig Neben Albrecht und der Kurfurstin gehorte auch Hofkammerprasident Mandl mit zum Administrationsrat der bis zur Volljahrigkeit des Kurprinzen im Jahr 1654 arbeitete 5 Anlasslich der 1653 erfolgten Wahl des deutschen Konigs trat Maria Anna fur ihren Neffen Ferdinand ein Bei der 1658 anstehenden deutschen Kaiserwahl setzte sich Kardinal Mazarin der die Interessen Ludwigs XIV vertrat fur die Bewerbung Ferdinand Marias ein Maria Anna hingegen stimmte fur ihren Neffen Leopold I der in der Tat Nachfolger seines Vaters Ferdinand III wurde Es bestand auch ein erheblicher Gegensatz zwischen der strengen traditionellen Werten zuneigenden Kurfursten Mutter und ihrer an der neuen italienischen Kultur orientierten Musik und Tanz liebenden Schwiegertochter Henriette Adelheid von Savoyen die 1652 Ferdinand Maria geheiratet hatte und das Haupt der franzosischen Partei am Munchner Hof darstellte 2 1664 regte Maria Anna die auch nach Ende der Regentschaft Ratgeberin ihres Sohnes blieb diesen an das Land unter das Patronat des heiligen Joseph zu stellen 6 Sie begunstigte die italienische Oper in Munchen fungierte als Patronin mehrerer bildender Kunstler u a Nikolaus Prugger und erreichte 1662 dass der dritte und letzte Teil der Annales Boicae Gentis des Jesuiten Johannes Vervaux erschien 2 Maria Anna bewohnte nach dem Tod ihres Mannes den Witwenstock den sudwestlichsten Teil der Munchner Residenz an der Vorderen Schwabinger Gasse der heutigen Residenzstrasse 7 Bis zu ihrem Tod war sie Mitglied des Geheimen Rates des hochsten Regierungsgremiums wo sie allerdings kein Stimmrecht hatte 8 Sie wurde in der Munchener Michaelskirche bestattet 9 ihr Herz ruht in der Gnadenkapelle von Altotting Nachkommen BearbeitenAus ihrer Ehe hatte Maria Anna zwei Sohne Ferdinand Maria 1636 1679 Kurfurst von Bayern 1652 Prinzessin Henriette Adelheid von Savoyen 1636 1676 Maximilian Philipp 1638 1705 Landgraf von Leuchtenberg 1668 Prinzessin Mauricienne Febronie de La Tour d Auvergne 1652 1706 Literatur BearbeitenWolfgang Schallerer Ehren Rueff der Durchleuchtigisten Chur Furstin Maria Anna Schell 1666 Constantin von Wurzbach Habsburg Maria Anna Churfurstin von Bayern In Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich 7 Theil Kaiserlich konigliche Hof und Staatsdruckerei Wien 1861 S 24 Digitalisat Karl Mockl Maria Anna Kurfurstin von Bayern In Brigitte Hamann Hrsg Die Habsburger Ein biographisches Lexikon Ueberreuter Wien 1988 ISBN 3 8000 3247 3 S 295 f Dieter Albrecht Maximilian I von Bayern 1573 1651 Oldenbourg Wissenschaftsverlag 1998 Ss 935 ff 991Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Maria Anna von Osterreich 1610 1665 Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien https www ingolstadt de stadtmuseum scheuerer ausstell maximi07 htm Maria Anna Erzherzogin von Osterreich auf thepeerage com abgerufen am 12 August 2015 Einzelnachweise Bearbeiten a b Friedrich Anton Wilhelm Schreiber Maximilian I der Katholische Kurfurst von Bayern und der dreissigjahrige Krieg Fleischmann 1868 S 707 a b c Karl Mockl Maria Anna In Brigitte Hamann Hrsg Die Habsburger S 296 Schreiber Maximilian I 1868 S 902 Linda Maria Koldau Frauen Musik Kultur Bohlau Verlag Koln Weimar 2005 S 228 C Arnold Grundriss der bayerischen Geschichte Jaquet 1853 S 99 Petr Mata Thomas Winkelbauer Die Habsburgermonarchie 1620 bis 1740 Franz Steiner Verlag 2006 S 263 Roswitha von Bary Henriette Adelaide Kurfurstin von Bayern Unveranderter Nachdruck der Original Ausgabe Munchen 1980 Pustet Regensburg 2004 ISBN 3 7917 1873 8 S 236 Bary Henriette Adelaide Regensburg 2004 S 268 Archivierte Kopie Memento des Originals vom 21 Januar 2017 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www royaltyguide nlVorgangerAmtNachfolgerElisabeth RenataKurfurstin von Bayern 1635 1651Henriette AdelheidNormdaten Person GND 118893289 lobid OGND AKS VIAF 50023856 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Maria Anna von OsterreichKURZBESCHREIBUNG Erzherzogin von OsterreichGEBURTSDATUM 13 Januar 1610GEBURTSORT GrazSTERBEDATUM 25 September 1665STERBEORT Munchen Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Maria Anna von Osterreich 1610 1665 amp oldid 231993149