www.wikidata.de-de.nina.az
Die ehemalige Jesuiten Klosterkirche St Ignatius auch Jesuitenkirche befindet sich in am oberen Ende des Landshuter Strassenzuges Neustadt Sie bildet formlich den Abschluss der Neustadt zum Hofberg hin Ihr angeschlossen liegt das ehemalige Jesuitenkolleg Landshut Die turmlose Kirche ist eine Nebenkirche der Pfarrei St Martin und zahlt sowohl als Baudenkmal des Bayerischen Landesamtes fur Denkmalpflege Nummer D 2 61 000 392 wie auch als geschutztes Kulturgut nach der Haager Konvention Kirchenpatron ist der heilige Ignatius von Loyola Gedenktag 31 Juli Ordensgrunder der Jesuiten Jesuitenkirche St Ignatius im Vordergrund mit dem ehemaligen Jesuitenkolleg rechts aufgenommen vom Hofberg Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Architektur 2 1 Masse 3 Ausstattung 3 1 Stuck 3 2 Hochaltar 3 3 Seitenaltare 3 4 Kanzel 3 5 Figuren 3 6 Ubrige Ausstattung 4 Heiliges Grab 5 Wurdigung 6 Heutige Nutzung der Kirche 7 Literatur 8 Weblinks 9 EinzelnachweiseGeschichte Bearbeiten nbsp St Ignatuis Kirche und Jesuitenkolleg Kupferstich aus der Historico Topographica Descriptio von Michael Wening 1723Das Jesuitenkolleg Landshut geht auf eine fromme Stiftung der Grafin Magdalena von Haunsperg aus dem Jahr 1627 28 zuruck Sie vermachte der oberdeutschen Provinz des Jesuitenordens 56 000 Gulden mit der Auflage die Geldmittel fur die Grundung eines Jesuitenkollegs in Bayern zu verwenden Die Entscheidung durch Herzog Maximilian I fiel auf Landshut Ab 1628 wurden mehrere Hauser am sudlichen Ende der Landshuter Neustadt aufgekauft sodass am 31 Juli 1631 durch den Freisinger Furstbischof Veit Adam von Gepeckh die Grundsteinlegung fur den Kirchenbau erfolgen konnte Als Baumeister gilt der Jesuitenfrater Johannes Holl 1595 1648 aus der Mark Brandenburg Die Landshuter Jesuitenkirche gilt als sein Hauptwerk 1 2 Zu den anfanglichen Schwierigkeiten mit den Grundfesten gesellten sich 1632 und 1634 Repressalien durch die Schweden sodass der Bau zunachst nur langsam vorangetrieben werden konnte Erst nachdem man 1637 einen Rost aus Erlenstammen als Grundung gefertigt hatte nahmen die Bauarbeiten wieder Fahrt auf In den Jahren 1638 bis 1640 erfolgten die Einwolbung des Chores und die Errichtung eines provisorischen Dachstuhls Am 25 November 1640 wurde die Kirchweihe vorgenommen obwohl sich die Einwolbung des Langhauses noch bis zum Sommer 1641 hinzog In den Folgejahren wurde der Innenausbau vorgenommen Bereits 1640 41 stuckierte der Wessobrunner Meister Matthias Schmuzer das Langhaus und die vorderen Seitenkapellen Einige Altare darunter der Hochaltar wurden erst in den 1660er Jahren angeschafft Aus dieser Zeit datieren auch die Stuckaturen im Chorraum und in den ubrigen Seitenkapellen Ein geplanter Turm konnte wegen Geldmangels nicht mehr realisiert werden einzig die Grundmauern sind Relikte dieses Unterfangens Im Stich von 1723 durch Michael Wening ist ein Dachreiter mit Spitzhaube zu erkennen welcher aber heute nicht mehr existiert In der Zeit zwischen 1690 und 1695 durfte der Aufbau eines Attika Geschosses mit Glockenstuhl und Uhr in Richtung Neustadt erfolgt sein Mit dem Einziehen des zweiten Geschosses der Doppelempore im Jahr 1697 waren die Baumassnahmen endgultig abgeschlossen 2 3 Der Dachstuhl der Jesuitenkirche blieb lange ein Provisorium Erst 1970 wurde er durch umfangreiche Verstarkungen fertiggestellt Ausserdem wurde die Kirche 1968 aussen und 1977 78 innen unter der Leitung des Bezirksheimatpflegers Hans Bleibrunner renoviert Im Sommer 2007 wurde festgestellt dass sich die bereits 2004 festgestellte Setzung des Kirchenfundaments weiter verschlimmert hat und eine Nutzung daher derzeit nicht verantwortbar ware Die Setzungsbewegungen resultierten nach Meinung von Bauexperten aus dem Absinken des Grundwasserspiegels im 20 Jahrhundert infolge der zunehmenden Kanalisierung der Isar Dadurch seien die Erlenholzpfahle die zur Verdichtung des Bodens und somit als Grundung des Kirchenbaus dienten verfault Ein ahnliches Problem war bereits bei mehreren historischen Kirchen in Landshut aufgetreten unter anderem auch in der Basilika St Martin Im Fruhjahr 2009 genehmigte das erzbischofliche Ordinariat Munchen Freising eine Investitionssumme uber 9 Millionen Euro zur Erhaltung des Bauwerks Mit dem Abschluss der konstruktiven Sanierungsmassnahmen im Jahr 2015 wurde der Bestand der Kirche gesichert Die Innenrenovierung dauert hingegen noch an sodass die Kirche bis auf Weiteres nicht zuganglich ist Stand August 2016 4 5 Architektur Bearbeiten nbsp Schauseite der Jesuitenkirche mit Attika Geschoss von der Neustadt aus aufgenommen nbsp Portal mit Sprenggiebel und Emblem des JesuitenordensBei der Landshuter Jesuitenkirche deren Gestaltung in den Grundzugen an die Jesuitenkirche St Michael in Munchen erinnert handelt es sich um eine Wandpfeilerkirche mit den dafur charakteristischen Seitenkapellen die ungewohnlicherweise nach Westen ausgerichtet ist Die stilistische Einordnung muss dementsprechend am Ubergang von der Renaissance zum Barock erfolgen eventuell als eine Spielart des Manierismus 1 Das Langhaus der einschiffigen Saalkirche umfasst vier Joche und ruckwarts ein halbes Joch der westlich anschliessende Chor drei Joche und den Chorschluss in Form einer halbrunden Apsis Der Chor setzt sich im Aussenbau durch den herumgefuhrten zweigeschossigen Sakristeikranz deutlich vom Langhaus ab Er wird durch drei Rundbogenfenster je Seite beleuchtet Das Kirchenschiff besitzt in den vorderen vier Ganzjochen je ein kleines Ovalfenster unten zur Belichtung der Seitenkapellen und oben ein hohes Rundbogenfenster fur das Emporengeschoss 6 Der Aussenbau ist uberwiegend sehr schlicht gehalten nur die Nordfassade als Schauseite zur Neustadt hin zeigt architektonische Ordnung und Schmuck Die viereinhalb Langhausjoche werden hier durch flache Pilaster abgetrennt die das Kranzgesims tragen das sich um die ganze Kirche zieht und den Wandpfeilern im Innenraum entsprechen Samtliche Fensteroffnungen sind abwechselnd mit Dreiecks und Segmentgiebeln uberdacht Durch ein Attika Geschoss besonders hervorgehoben sind die zweieinhalb ostlichen Joche die einzigen die von der Neustadt direkt einsehbar sind Dass hierbei das ostliche Joch nur etwa halb so breit ist wie die beiden anderen uberhohten Joche fallt erst auf den zweiten Blick auf Besonders deutlich wird dies an den auffallend schmaleren Schalloffnungen und an der Tatsache dass anstelle der grosse Fensterflachen nur die kleinen schmalen Ovalfenster des Emporenaufgangs vorhanden sind In dem mittleren der drei uberhohten Joche direkt unter der Uhr befindet sich das einzige Kirchenportal Es wird von einem gesprengten Segmentgiebel bekront den das Emblem des Jesuitenordens schmuckt 6 Da das Pflaster im Innenraum rund 1 5 Meter uber dem Erdboden liegt betritt man die Kirche uber eine Treppe Diese befindet sich auf der Nordseite in der vierten Seitenkapelle von Westen gezahlt Der weite lichte Kirchenraum bestehend aus Langhaus und Chor wird von einem einfachen Tonnengewolbe mit breiten Gurtbogen uberspannt Die Seitenkapellen zwischen den Wandpfeilern und die daruber liegenden Oratorien im Emporengeschoss sind von kurzen Quertonnen uberwolbt Die Wandpfeiler sind mit dezenten Pilastern besetzt diese tragen ein Gebalk das sich unterhalb der Oratorien entlangzieht und von der Emporenbrustung aufgenommen wird Der leicht eingezogene Chor ist nur wenig schmaler als das Langhaus ohne Seitenkapellen Das Halbrund der Apsis wird von dem wuchtigen Hochaltaraufbau der die gesamte Breite des Chorraums einnimmt abgetrennt Im ruckwartigen Halbjoch ist eine Doppelempore eingezogen Die Oratorien befinden sich dabei auf der Hohe des oberen der beiden Emporengeschosse welches auch die Orgel tragt 1 6 Masse Bearbeiten Der Innenraum der Jesuitenkirche St Ignatius besitzt in etwa folgende Abmessungen 7 Innenlange 56 10 Meter davon Langhaus 33 80 Meter davon Chor 22 30 Meter Innenbreite des Langhauses 23 50 Meter ohne Seitenkapellen 15 10 Meter Innenbreite des Chores 12 55 MeterAusstattung BearbeitenStuck Bearbeiten Die Stuckierung des Langhauses und der vorderen Seitenkapellen wurde in den Jahren 1640 und 1641 von Matthias Schmuzer aus Wessobrunn vorgenommen Die Arbeiten im Chor und in den ubrigen Seitenkapellen entstanden erst 1662 durch einen unbekannten Meister Darin sind feine stilistische Unterschiede begrundet die jedoch nicht den einheitlichen Gesamteindruck des Innenraumes storen Die breiten Gurtbogen im Langhausgewolbe sind abwechselnd mit Rechteckfeldern und Rosetten besetzt Dazwischen sind quadratische und runde Felder zu sehen welche durch Bandchen mit Engelskopfchen verbunden sind Zwischen den Oratorien besitzen die Wandpfeiler flache umrahmte Nischen die von Dreiecksgiebeln bekront sind Den Hintergrund bildet jeweils eine stuckierte Muschelschale Die Nischen enthalten Holzfiguren verschiedener Ordensgrunder Die Sichtseite des Chorbogens ist besonders reich geschmuckt Hier sind Ovale zu sehen die allesamt mit Engelskopfen geschmuckt sind Am Chorbogenscheitel befindet sich eine Kartusche mit dem Christusmonogramm IHS einem jesuitischen Symbol wie es auch am Portal am Hochaltar und an der Kanzel zu sehen ist 8 Auf der Ruckseite des Chorbogens ist ein Marienmonogramm stuckiert welches naturlich mit dem Christusmonogramm auf der Vorderseite korrespondiert Die Stuckaturen im Chorgewolbe sind grundsatzlich gleich aufgebaut wie die im Langhausgewolbe allerdings treten sie dichter formenreicher und plastischer in Erscheinung Wiederum wird das Gewolbe von breiten Gurtbogen gegliedert zwischen denen eine Einteilung in langliche und quadratische mit Rosetten besetzte Felder erfolgt Durch die Verwendung heller Farben Rosa Hellblau Gelb an Wanden und Gewolben entsteht in Zusammenhang mit der guten Ausleuchtung ein hell und freundlich erscheinender Kirchenraum 8 Hochaltar Bearbeiten Der Hochaltar von 1663 ist im Sinne des Jesuitenstils bereits sehr barock ausgepragt und erlaubt daher durchaus einen Vergleich mit seinem Pendant im Freisinger Dom Er entstand dank eines grosszugigen Zuschusses des bayerischen Kurfursten Ferdinand Maria Der Aufbau besteht aus zwei dreifachen Saulengruppen die sich uber ausladenden Konsolen aus einem hohen Sockel erheben und einen Aufsatz in Form eines Dreiecksgiebels tragen Die jeweils mittleren Saulen sind gewunden und mit Weinreben verziert Im Aufsatz sind zwei Putti die eine Kartusche mit der Inschrift Jesu Propitio lat mit Jesu Gnade tragen Daruber ist das bereits erwahnte Christusmonogramm zu sehen Das monumentale Altarblatt wurde im Jahre 1662 von dem Maler Johann Christoph Storer aus Konstanz gestaltet Als Stifterin gilt die Kurfursten Witwe Maria Anna was am bayerisch osterreichischen Allianzwappen und den Buchstaben MAEBNAA am unteren Bildrand erkennbar ist Das Gemalde zeigt eine Darstellung des heiligen Ignatius wie ihm auf dem Weg nach Rom der Heiland erscheint Zentral vor dem Hochaltar steht eine separate Einheit aus Mensa und Tabernakel die auf das Jahr 1665 datiert wird Diese ubernimmt also die eigentlichen liturgischen Funktionen des Hochaltares 9 Seitenaltare Bearbeiten Die sieben Seitenaltare befinden sich jeweils auf den Sichtseiten der Kapellen zwischen den Wandnischen Die Richtung ihrer Aufstellung betont freilich die Blickachse zum Hochaltar die bereits durch die Architektur deutlich hervorgehoben erscheint Die Seitenaltare sind von ihrer kunstlerischen Gestaltung und vom Aufbau her paarweise zu betrachten hier von Westen nach Osten Die beiden vorderen Altare sind der Kreuzaltar links und der Marienaltar rechts deren Aufbau noch deutlich die Handschrift des Baumeisters Johannes Holl tragt stammen sie doch aus der Zeit um 1642 44 Die Mensa steht jeweils zwischen zwei Podesten deren Sichtseiten die Stifterwappen der Freiherren von Eisenreich Seiboldsdorf und Raindorf zeigen Auf diese Podeste setzt jeweils eine reich mit vergoldeten Weinranken Reben Nelken Feigen und Pinienzapfen verzierte Saule auf Nicht diese Saulen sondern vielmehr eine Konsole tragt den Altaraufbau der von zwei Engelsfiguren mit herabhangenden Beinen flankiert wird Letztere stammen von dem Bildhauer Hans Georg Weissenburger der seit 1620 in Landshut ansassig war Als Auszugsbilder sind links Moses mit der ehernen Schlange und rechts das gekronte Herz Maria zu sehen beide als Rundbilder ausgefuhrt Die Hauptbilder werden jeweils von zwei Puttenkopfen des Landshuter Bildhauers Christoph Wolfhart begleitet Bei den grossen Altarblattern aus dem Jahr 1640 handelt es sich um die Kreuzigung Christi mit Maria Johannes und Magdalena Kreuzaltar sowie um die Himmelfahrt Mariens Marienaltar Fruher wurden beide Gemalde entweder dem beruhmten flamischen Maler Peter Paul Rubens oder seinem Landsmann Gaspar de Crayer zugeschrieben Heute weiss man dass sie von Cornelis Schut auf einem landschaftlichen Hintergrund von Jan Wildens gemalt wurden Beide Kunstler sind ebenfalls flamischer Herkunft und durfen dem Umfeld Rubens zugeordnet werden Auf der Mensa des Kreuzaltares steht in einem verzierten Aufsatz ein Bild des heiligen Ignatius von Loyola begleitet von Reliquien des Ordensgrunders Als Pendant findet sich auf dem Marienaltar eine Vitrine mit einer Darstellung der Schwarzen Madonna 9 Das folgende Seitenaltar Paar bestehend aus Apostelaltar links und Sebastiansaltar rechts ist nur wenig junger Die auf 1644 45 datierten Schreiner und Bildhauerarbeiten wurden vornehmlich von Gregor Nay ausgefuhrt einem Schuler des beruhmten Philipp Dirr der massgeblich an der Umgestaltung des Freisinger Doms im Stile der Renaissance beteiligt war Die Mensa ist wiederum zwischen zwei Podeste gesetzt die mit Pflanzen und Fruchtornamenten geschmuckt sind Auf diesen befinden sich hier geschnitzte Heiligenfiguren Am Apostelaltar sieht man den heiligen Franz Xaver Mitbegrunder des Jesuitenordens und Franz von Borgia den dritten Generaloberen der Gesellschaft Jesu Der Sebastianaltar zeigt Figuren des heiligen Ignatius von Antiochien eines Schulers der Apostel Petrus und Johannes sowie des Martyrers Eustachius Auf zwei ruckwartigen Pfeilern ruht wiederum der von einer Konsole getragene Altaraufsatz Das Aufsatzbild wird wiederum von zwei Engelsfiguren begleitet die auf reich verzierten Voluten sitzen Den oberen Abschluss bildet ein weiterer Puttenkopf Die Altarblatter befinden sich jeweils in einem reich ornamentierten Rahmen der von zwei gedrehten Viertelsaulen und einem Bogen gebildet wird Sie zeigen den Abschied der Apostel links und den heiligen Sebastian dem die heilige Irene von Rom die Wunden pflegt Beide Gemalde stammen von dem Maler Joachim von Sandrart der diese 1644 in Amsterdam gemalt hat Bei der Darstellung des heiligen Sebastian wird ein Selbstbildnis des Kunstlers vermutet 9 In der jeweils nachsten Seitenkapelle folgen der Xaveriusaltar links und der Antoniusaltar rechts die im Jahr 1765 also im spaten Rokoko entstanden und dabei ihre Vorganger aus dem Jahr 1642 ersetzten Das Altarblatt des Xaveriusaltares stammt bereits aus dem Jahr 1666 Es wurde wie das Hochaltargemalde von Christoph Storer geschaffen Das Hauptbild des Aloisiusaltares wurde bereits 1636 angefertigt es ist also das alteste Kunstwerk in der Kirche Damals wurde es dem Jesuitenorden von Wolfgang von Asch Stiftskanoniker zu St Martin uberlassen Dieser hatte das Bild aus Rom mitgebracht Um es sinnvoll in den Altar integrieren zu konnen wurde es von dem Landshuter Maler Osterl vergrossert Die Oberbilder stammen von einem Munchner Kunstler namens Hoffmann Der siebte Seitenaltar der Josephsaltar befindet sich in der vierten Sudkapelle Deren Pendant auf der Nordseite enthalt keinen Altar da sich hier das Kirchenportal befindet Der 1666 errichtete Altar ist rundbogig ausgefuhrt und besitzt zwei reich verzierte gewundene Saulen Das ebenfalls von Christoph Storer gestaltete Altarblatt zeigt den heiligen Joseph mit Jesuskind und Mutter Gottes Auf der Mensa befindet sich ein kleines Olgemalde das Maria mit dem Kinde zeigt 9 Kanzel Bearbeiten Die Kanzel ist ein Werk der Regence aus dem Jahr 1731 Der polygonale Korpus der scheinbar von einer Engelsfigur getragen wird ist durch geschweifte Eckstreben gegliedert und zeigt verschiedene Symbole in den Feldern dazwischen Auf der Ruckwand ist eine Heilig Geist Taube in einem Strahlenkranz reliefartig dargestellt Auf dem Schalldeckel sieht man drei weitere Engelsfiguren und die bereits erwahnte Jesu Propitio Kartusche In einer weiteren Kartusche am Kanzelkorb steht CorDa DeVota strVXerVnt DICarVnt lat Fromme Herzen haben sie errichtet und gestiftet Die Grossbuchstaben zeigen als Chronogramm die Jahreszahl der Erbauung an 9 Figuren Bearbeiten Gegenuber der Kanzel ist eine uberlebensgrosse Figur von Johannes Nepomuk zu sehen die vermutlich zeitgleich mit der Kanzel aufgestellt wurde Sie steht auf einer Spitzkonsole vor einer Ruckwand mit Gloriole Lateinische Inschriften ruhmen den Dargestellten aufgrund seiner Funktion als Bruckenheiliger als einen sehr beruhmten Heiligen und ausserdem als Verteidiger des guten Rufes Unschuldiger 9 In den bereits erwahnten Nischen zwischen den Emporen stehen weiss bemalte Holzfiguren Diese stellen folgende Ordensgrunder dar Augustinus von Hippo Augustinische Orden und Benedikt von Nursia Benediktiner zu beiden Seiten des Chorbogens Bruno von Koln Kartauser und Bernhard von Clairvaux kein Ordensgrunder aber eine bedeutende Personlichkeit der Zisterzienser jeweils zwischen der ersten und zweiten Kapelle von Osten Norbert von Xanten Pramonstratenser und Dominikus Dominikaner jeweils zwischen der zweiten und dritten Kapelle von Osten sowie Franz von Assisi Franziskanische Orden und Franz von Paola Paulaner jeweils zwischen der dritten und vierten Kapelle von Osten Die Mehrzahl dieser Figuren kann dem ortsansassigen Bildhauer Gregor Nay zugeschrieben werden Die Figuren von Benedikt Dominikus und Franz von Paola stammen jedoch von einem nicht namentlich genannten Landshuter moglicherweise von Hans Georg Weissenburger Einige der Figuren konnen sicher auf 1643 datiert werden die ubrigen durften ebenfalls um diese Zeit entstanden sein 9 Ubrige Ausstattung Bearbeiten Das Chorgestuhl ist aus Eichenholz geschnitzt und stammt aus der Zeit um 1640 Es erinnert stark an sein Pendant in der Munchner Jesuitenkirche Die Unterteilung in einzelne Sitze erfolgt durch Pilaster zwischen denen sich Rundbogen und Rechteckfelder befinden Sehenswert ist auch ein etwa 8 50 Meter hohes Eichenkreuz mit einem Kruzifixus aus Bronze welches unter der Empore zu finden ist Bis zur Renovierung von 1978 stand es zentral unter dem Chorbogen Das auf 1643 datierte Bronzewerk stammt wohl von dem Munchner Bernhard Ernst dessen Namen auch die in den Jahren 1639 bis 1643 gegossenen Glocken tragen Dennoch erinnert es stark an den Gekreuzigten im Regensburger Niedermunster der 1631 32 von Georg Petel geschaffen wurde sowie an Werke von Petels Schuler Hans Joachim Krum 9 Auf den Wandpfeilern im Kirchenschiff hangen Ovalbilder von Jesuitenheiligen in weiss golden gefassten Rahmen Diese stammen aus der Zeit um 1700 Weitere Wandbilder in den Seitenkapellen enthalten Inschriften zu Taten und Tugenden des Ordensgrunders Ignatius von Loyola Die Beichtstuhle stammen aus dem fruhen 18 Jahrhundert und weisen reiches Schnitzwerk auf Die Orgel besass bis zur Erbauung ein Gehause aus der Erbauungszeit der Kirche Dieses brannte jedoch 1933 aus Unachtsamkeit ab Moglicherweise soll das historische Gehause nach Fotografien wiederhergestellt werden 9 Heiliges Grab BearbeitenIm Zuge von Renovierungsarbeiten in den Jahren 1977 78 wurde ein Heiliges Grab wiederentdeckt das ursprunglich fur die benachbarte St Martins Kirche gestaltet worden war und nach der Restaurierung in der Jesuitenkirche aufgestellt wurde Dieses besticht durch seine Pracht und gilt als das derzeit grosste im deutschsprachigen Raum Nach umfanglichen Restaurierungsarbeiten wurde es erstmals 2002 wieder gezeigt 10 Wurdigung BearbeitenBesondere Merkmale der Jesuitenkirche St Ignatius sind die grosse Einheitlichkeit der Ausstattung und deren stilistische Ubereinstimmung mit dem Baukorper was beides nur noch selten zu finden ist Dies ist im Wesentlichen der Tatsache geschuldet dass der Baumeister Johannes Holl die Bauarbeiten in ihrer Ganze begleitete So zeigt die Jesuitenkirche durch ihre Erscheinung den gelegentlich Jesuitenstil genannten Kunststil also den Ubergang von der italienischen Renaissance zum Barock in ausdrucksstarker Art und Weise Sie spiegelt somit in ihrer Architektur als seltenes Beispiel die geistige und religiose Aufbruchsepoche der damaligen Zeit wider Heutige Nutzung der Kirche BearbeitenIn der Kirche fand regular die Sonntag Vorabendmesse der Pfarrei St Martin statt Aufgrund der umfangreichen Bauarbeiten ist sie jedoch seit Sommer 2007 gesperrt und die Messe fand zunachst in St Martin statt und ist nunmehr auf Grund der Vorabendmessen in St Jodok und anderen Kirchen aufgegeben worden Bis zum Beginn der Renovierungsarbeiten 2007 war die Sakristei der Jesuitenkirche auch Sitz der Marianischen Mannerkongregation MMC fur Landshut und Umgebung Ausserdem stellt das Gotteshaus den geistlichen Mittelpunkt fur die nach den Regeln des Ignatius von Loyola lebenden Laien dar 11 Literatur BearbeitenVolker Liedke Denkmaler in Bayern Stadt Landshut Schnell amp Steiner Munchen 1988 ISBN 3 7954 1002 9 Erich Stahleder Jesuitenkirche St Ignatius Landshut Kleine Kunstfuhrer Nr 1200 Schnell amp Steiner Regensburg 1999 3 Auflage 1999 ISBN 3 7954 4922 7 Markus Mitschke Gott zur Ehre Der Stadt zum Wohl Die Kloster der Stadt Landshut von der Grundung bis zur Sakularisation Schriften aus den Museen der Stadt Landshut Band 30 Landshut 2011 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons St Ignatius Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Renovierungsarbeiten an St Ignatius in Landshut Baugeschichte von St Ignatius und des Jesuitenkollegs LandshutEinzelnachweise Bearbeiten a b c Liedke S 199f a b Stahleder S 2 6 Archiv Universitatsbibliothek Marburg Baugeschichte der Jesuitenkirche Landshut Online auf archiv ub uni marburg de Abgerufen am 22 August 2016 Erzbistum Munchen und Freising Renovierungsarbeiten an St Ignatius in Landshut Memento des Originals vom 23 Dezember 2015 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www erzbistum muenchen de Online auf www erzbistum muenchen de Abgerufen am 22 August 2016 Stadtkirche Landshut Kirchen Online auf www stadtkirche landshut de Abgerufen am 22 August 2016 a b c Stahleder S 6 8 Stahleder S 4 Grundrisszeichnung a b Stahleder S 8f a b c d e f g h i Stahleder S 9 12 Bernhard Schomann Landshut hat das grosste Heilige Grab im deutschsprachigen Raum 15 April 2003 Online auf www erzbistum muenchen de Abgerufen am 22 August 2016 Landshuter Zeitung vom 15 August 2014 S 27 Unter Sodalen In festem Glauben Die Marianische Mannerkongregation Landshut und Umgebung 48 533381 12 153432 Koordinaten 48 32 0 2 N 12 9 12 4 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title St Ignatius Landshut amp oldid 239306477