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Die Festung Julich bezeichnet die Gesamtheit der Befestigungsanlagen um die rheinische Stadt gleichen Namens welche in der fruhen Neuzeit zwischen 1547 und 1860 bestanden Sie gehort zu den altesten und ungewohnlichsten Zeugnissen von Festungsarchitektur dieser Epoche nordlich der Alpen Ihre Uberreste mit renaissancezeitlicher Zitadelle und napoleonischem Bruckenkopf stellen eines der bedeutendsten Ensembles fruhneuzeitlicher Wehrarchitektur in Deutschland dar Der von den Franzosen geplante Endausbau der Festung JulichInhaltsverzeichnis 1 Antike und Mittelalter 2 Neuzeitliche Befestigung 3 Baubeschreibung 4 Das 17 Jahrhundert 4 1 Die Belagerung von 1610 4 2 Die Belagerung von 1621 22 4 3 Ausbautatigkeit 5 Das 18 Jahrhundert 6 Das 19 Jahrhundert 6 1 Die Belagerung von 1814 6 2 Julich kommt zu Preussen 7 Belagerungsubung und Schleifung 8 Gouverneure der Festung 9 Erhaltene Reste 10 Siehe auch 11 Literatur 12 Weblinks 13 EinzelnachweiseAntike und Mittelalter BearbeitenSeit der Grundung der Siedlung als romischer vicus entlang der Romerstrasse Boulogne Heerlen Koln hatte sie eine strategische Bedeutung gehabt da sie einen der wenigen gangbaren Rurubergange kontrollierte und wohl bereits in romischer Zeit eine Brucke bestand Aus diesem Grunde wurde Ivliacvm bereits im 4 Jahrhundert zu einem befestigten Kastell ausgebaut das wohl sechzehn Turme aufwies und das Gebiet um den heutigen Marktplatz umschloss Diese Befestigung ursprunglich zur Abwehr barbarischer Einfalle aus ostlicher Richtung gedacht geriet beim Ruckzug der Romer im 5 Jahrhundert in frankische Hand und wurde zur Keimzelle des Julichgaus aus dem dann erst die Grafschaft und im 14 Jahrhundert das Herzogtum Julich hervorgingen Im westlichen Teil der Befestigung ist die Burg der Julicher Herren zu suchen die vermutlich einen Abschnitt der romischen Umwallung als Aussenmauer nutzte Im heutigen Ortsteil Altenburg entstand im 12 Jahrhundert eine Motte die bereits im 13 Jahrhundert wieder zerstort wurde An der Wende vom 13 Jahrhundert zum 14 Jahrhundert erfuhr die Stadt eine komplette Neubefestigung die bereits einen erheblichen Teil der heutigen Altstadt umfriedete Es handelte sich dabei um eine gotische Befestigung die zur Armbrustverteidigung eingerichtet war Relikte dieser Bauphase sind der Hexenturm und ein erhalten gebliebener Abschnitt der Stadtmauer im Innern der Bebauung des Blockes der zwischen Stiftsherrenstrasse und Grosser Rurstrasse liegt Hinterhofgrundstucke Stiftsherrenstrasse 7 und 9 Zugang beschrankt moglich Neuzeitliche Befestigung BearbeitenZwischenzeitlich waren die Julicher Herzoge reich und machtig geworden das Julicher Land stellte einen Teil der Vereinigten Herzogtumer Julich Kleve Berg dar Ihr Beherrscher Herzog Wilhelm V hegte grosse Ambitionen und wollte seine Herrschaft auch auf das Herzogtum Geldern ausdehnen auf das er nach dem Aussterben des dortigen Herrscherhauses einen Erbanspruch besass Kaiser Karl V betrachtete sich ebenfalls als legitimen Erben und die beiden Herrscher gerieten 1543 in der Gelderner Fehde aneinander Der Herzog unterlag dabei dem Kaiser da sich die mit ihm verbundeten Franzosen nicht fur ihn einsetzen wollten Er unterwarf sich dem Kaiser und musste ihm im Vertrag von Venlo Geldern uberlassen und eine Habsburgerin heiraten Ein wesentlicher Grund fur die Niederlage war die schnelle Eroberung der herzoglichen Festungen gewesen die noch im Mittelalter verhaftet und der modernen Artillerie nicht mehr gewachsen waren Der Herzog fasste den Plan mehrere Stadte seines Herrschaftsgebietes zu modernen Landesfestungen und zum Teil auch Residenzstadten auszubauen Dusseldorf als Residenz des Herzogtums Berg Orsoy als klevischen Hauptwaffenplatz und Julich als Residenz des Herzogtums Julich Die Stadt Julich war dem Kaiser kampflos ubergeben worden und deshalb unzerstort geblieben man hatte aber bereits mit dem Bau einer neuen modernen Stadtbefestigung im rondellierten System begonnen Das genugte dem ehrgeizigen Herzog aber nicht mehr ihm schwebte eine vollig neue Stadt nach Idealvorstellungen vor Er horte sich nach einem geeigneten Baumeister um und verfiel auf Alessandro Pasqualini aus Bologna einen versierten Architekten und Festungsbaumeister der schon seit langerer Zeit in den Niederlanden arbeitete Wilhelm stellte ihn in seine Dienste und ubertrug ihm den Ausbau der drei grossen Landesfestungen und Residenzstadte Das Hauptaugenmerk fiel dabei auf Julich wo eine perfekte ganz neue Stadt nach dem Geschmack der Renaissance entstehen sollte eine Idealstadt Die mittelalterliche Stadt stand noch so dass erste Planungen darauf Rucksicht nehmen mussten Doch bereits 1547 brannte fast die ganze Stadt in einer einzigen Nacht vom 25 auf den 26 Mai nieder und bose Zungen vermuteten Brandstiftung lediglich das Gebiet um den Hexenturm und die heutige Kleine Rurstrasse blieb verschont Jedenfalls war der Weg nun frei fur einen volligen Neuaufbau nach idealen Gesichtspunkten und Pasqualini legte bald seine Plane vor Der Entwurf sah an der Nordseite der Stadt eine gewaltige Zitadelle mit vier Bastionen vor mit etwa 500 Meter Kantenlange von Bastionsspitze zu Bastionsspitze und einer doppelten Befestigung in deren Zentrum das herzogliche Residenzschloss als palazzo in fortezza liegen sollte ein damals viel diskutiertes aber selten ausgefuhrtes Konzept Die Stadt war als gestrecktes Pentagon konstruiert zwei der funf Ecken sollten von der Zitadelle abgedeckt werden wahrend der Rest von einer modernen bastionierten Befestigung geschutzt wurde Der Plan der Stadt folgte idealen Gesichtspunkten alle Strassen waren breit und gerade angelegt und auf die Zitadelle ausgerichtet um eine Beherrschung der Stadt von ihr aus moglich zu machen Die Hauser folgten einer strengen Bauordnung welche die Gefahren durch Feuer oder Strassenkampfe verringern sollten So war z B die Strassenbreite so berechnet dass der Trummerschutt eines eingesturzten Hauses nur die Halfte ihrer Breite verstopfte und die andere Halfte fur den Durchgangsverkehr frei blieb Alle Hauser sollten in Steinbauweise ausgefuhrt werden um die Gefahr eines verheerenden Stadtbrandes zu minimieren Baubeschreibung Bearbeiten nbsp Darstellung Julichs vor der ersten Belagerung Bezeichnung der Bastionen I Zitadellenbastion Wilhelmus II Zitadellenbastion Maria Anna III Zitadellenbastion St Salvator IV Zitadellenbastion St Johannes 1 Stadtbastion St Sebastianus 2 Stadtbastion St Eleonore 3 Stadtbastion St Jakob 4 Stadtbastion St Franziskus Bezeichnung der Tore A Kolntor B Bongardpforte C Aachener Tor oder Rurtor noch in alter Position D Durener TorWie aus dem Plan zu ersehen ist teilt sich die Befestigung der Stadt in zwei klar voneinander abgegrenzte Bereiche die Zitadelle mit dem herzoglichen Schloss und die eigentliche Stadtbefestigung Es ist anzunehmen dass der ursprungliche Plan anfangs umgesetzt werden sollte die Verschiebung der Schlosskapelle aus der Mittelachse des Ostflugels spricht dafur dass man den ursprunglich grosser angelegten Bau verkleinern musste Auch die Zitadelle wurde schliesslich nur etwa halb so gross wie geplant und die Stadtbefestigung bekam statt drei nun vier Bastionen eine davon als Halbbastion und wurde mit zwei zusatzlichen unregelmassigen Mauern an die verkleinerte Zitadelle angeschlossen Dennoch galt die Festung bei ihrer Fertigstellung gegen 1580 als die machtigste und modernste in ganz Europa Sie bestand aus folgenden Elementen die bis zum Ende der Festungszeit fast unverandert blieben und mehrfach modernisiert und um zahlreiche Vorwerke und Aufbauten erweitert wurden Zitadelle bis heute erhalten Bastion Wilhelmus oder auch Zitadellenbastion No ISudostliche Bastion der Zitadelle nur gering bedroht und vergleichsweise schwach ausgebautBastion Marianne oder Maria Anna auch Zitadellenbastion No IINordostliche Bastion wegen ihrer Lage gegenuber der Merscher Hohe am meisten gefahrdet und am schwersten befestigtBastion St Salvator auch Zitadellenbastion No IIINordwestliche Bastion ebenfalls stark bedroht und gut ausgebautBastion St Johannes auch Zitadellenbastion No IVSudwestliche Bastion wenig gefahrdet und daher schwach ausgebautStadtbefestigung nur noch Reste vorhanden Bastion St Sebastianus oder Stadtbastion No INordwestliche Bastion der Stadtbefestigung Ecke Kuhlstrasse Schutzenstrasse wegen der Nahe zur Zitadelle und der wenig bedrohten Position nur als Halbbastion ausgelegt Spater mit einem erhohten Kavalier zum Schutz der Rurfront versehen Bastion St Eleonore oder Stadtbastion No IIWestlichste Bastion Biegung der Schutzenstrasse nahe dem Hexenturm schutzte das Aachener Tor und den RurubergangBastion St Jakob oder Stadtbastion No IIISudlichste Bastion Ecke Bongardstrasse Am Aachener Tor eher wenig bedroht Schutzte das Aachener Tor und die BongardpforteBastion St Franziskus oder Stadtbastion No IVOstliche Stadtbastion Ecke Grosse Rurstrasse Poststrasse am Neuen Rathaus schutzte das KolntorDie Walle und Bastionen bestanden aus Erde eingefasst von Blendmauern aus Ziegeln die nach der Feldseite hin bis zu funf Meter stark war Hinter der feldseitigen Blendmauer lag ein System aus Tonnengewolben das die Erde des Hauptwalles in kleine Portionen unterteilte und bei einer Bresche in der Mauer das Auslaufen der Erdmassen verhinderte wodurch das Entstehen einer gangbaren Bresche verzogert wurde durch die ein etwaiger Gegner den Wall hatte sturmen konnen Dabei war die Befestigung der Zitadelle deutlich starker ausgelegt als die der Stadt die Mauern waren dort zwolf bis funfzehn Meter hoch anstatt nur acht bis zehn Metern bei der Stadtmauer und sie waren mit bis zu 42 Metern auch deutlich starker als der maximal 20 Meter dicke Stadtwall Sowohl die Stadtmauer als auch der Zitadellenwall waren im unteren Teil geboscht was die Mauer verstarkte und dazu fuhrte dass Wurfgeschosse von oben in Richtung des Feindes abprallten Im Innern der Bastionen verlief ein System aus bombensicheren Kasematten die zu den Kanonenhofen in den zuruckgezogenen Flankenstellungen der Bastionen fuhrten die Zitadelle wies daneben noch Kommunikationsgange hinter der vorderen Blendmauer und zum Teil auch hinter der hofseitigen Mauer auf die nachtraglich eingebaut wurden Sowohl Zitadelle als auch die Stadtbefestigung besassen mehrere Tore wobei nur die Stadttore Namen trugen Kolntor Das Kolntor bildete den ostlichen Stadtzugang von der alten Romerstrasse Richtung Koln In spaterer Zeit wurde es durch ein vorgeschaltetes Ravelin gesichert Es war neben dem Aachener Tor der wichtigste Zugang zur Stadt ganz besonders fur den Durchgangsverkehr Bongardpforte Die Bongardpforte war niemals eines der Haupttore sondern eher als Ausfall und Versorgungstor gedacht Sie durchbrach den sudostlichen Stadtwall und fuhrte auf das dieser Front vorgeschaltete Ravelin Sie verschwand gegen 1633 Aachener Tor oder auch Rurpforte Der sudwestliche Zugang zur Stadt von der Rurbrucke her Neben dem Kolntor das wichtigste Stadttor und durch mehrere vorgeschaltete Vorwerke stark gesichert Durener Tor Das Durener Tor lag an der Nordseite der Stadt zwischen der Zitadelle und der Stadtbastion I Es hatte nie eine grosse Bedeutung und verschwand irgendwann im 17 Jahrhundert Die Zitadelle besass im Norden und im Suden je ein Haupttor das sie mit der Stadt und mit der nordlichen Feldseite verband In spaterer Zeit wurden auch Tore nach Westen und Osten angelegt die allerdings nicht dem Durchgangsverkehr dienten sondern lediglich der Kommunikation mit den ostlichen und westlichen Vorwerken Das 17 Jahrhundert Bearbeiten nbsp Plan der Belagerung Julichs 1610Die erste Bewahrungsprobe fur die neue Festung kam schon 1610 Im Zuge des Julich Klevischen Erbfolgestreites nach dem Aussterben des Herrscherhauses besetzten kaiserliche Truppen die Festung da der Kaiser Rudolf II den Standpunkt vertrat die Lehen wurden mit dem Ende der herzoglichen Linie an ihn zuruckfallen Sowohl Brandenburg Preussen als auch das Kurfurstentum Pfalz machten Erbanspruche geltend und es kam zum Krieg Die Belagerung von 1610 Bearbeiten Hauptartikel Belagerung von Julich 1610 Niederlandische Truppen die mit den Brandenburgern und Pfalzern verbundet waren verstarkt um Truppen aus England Frankreich und der Protestantischen Union zogen unter der Fuhrung von Moritz von Oranien Nassau und Christian von Anhalt vor der Festung auf und belagerten sie vom 28 Juli an begleitet von einem starken Aufgebot internationaler Beobachter welche die Operationen gegen die damals starkste Festung Europas gespannt verfolgten Die Belagerer angeblich 18 000 Mann zu Fuss und 3 000 Reiter mit 48 Geschutzen zernierten die Festung mit einem Ring aus Schanzen und gingen auf der Merscher Hohe in Stellung einer Erhebung nordostlich der Zitadelle von der aus man einen guten Uberblick uber das Geschehen und auch eine gute Schussposition fur einen Angriff auf die Zitadelle hatte Durch die uberhohte Position konnte man von dort aus gut in die Festung hineinschiessen angeblich war der hohe Nordostturm des Schlosses ein besonders beliebtes Ziel Grossere Lager befanden sich bei Barmen und Broich Moritz von Oranien sowie bei Stetternich und Bourheim Christian von Anhalt bei Koslar befanden sich die Quartiere franzosischer Hilfstruppen Die 2500 Mann starke Festungsbesatzung hatte vor der Feldseite der Zitadelle einige zusatzliche Vorwerke errichtet da der Angriff sich nur gegen sie richtete In der Nacht vom 31 Juli auf den 1 August begann der eigentliche Angriff durch das Vortreiben von Laufgraben gegen die Zitadelle 1 Bereits am 4 August begann eine Batterie von vier Geschutzen die Befestigungen zu beschiessen funf Tage spater eine weitere Batterie mit neun Geschutzen und am 14 August gesellte sich eine weitere Batterie von vier Geschutzen hinzu Schwerpunkt der Angriffe war das Ravelin II vor der Feldseite der Zitadelle das einen ersten Sturmangriff noch abweisen konnte aber bereits beim zweiten in die Hand der Belagerer fiel Auch die Kontregardes vor den Zitadellenbastionen II und III fielen rasch und die Belagerer konnten mit dem Errichten von Breschierbatterien vor der Zitadellenbastion II beginnen In der Festung wurden Bargeld und Nahrungsmittel bald knapp der Festungskommandant und Julicher Amtmann Johann von Reuschenberg zu Overbach hatte es versaumt ausreichende Vorrate anzulegen Der kaiserliche Reichskommissarius Erzherzog Leopold hatte die Festung zwischenzeitlich verlassen aber sein Tafelsilber wurde in kleine Stucke geschnitten und mit einem Stempel versehen als Notklippen fur die Soldaten ausgegeben Am 26 August uberquerten die Belagerer im Schutz der Nacht den Graben den sie teilweise aufgefullt hatten und forderten die Verteidiger zum ersten Mal zur Ubergabe auf Der Kommandant erbat zunachst drei Tage Bedenkzeit lehnte dann aber doch ab worauf die Belagerer am 27 August den Angriff gegen die Zitadellenbastion II begannen Mineure untergruben die Walle und durchbrachen die Bekleidungsmauer der Bastion am 28 August am Tag darauf drangen sie in das dahinterliegende Erdreich ein Am 31 August war durch die Arbeit der Mineure und 200 Schuss der Belagerungsartillerie eine breite Bresche gelegt und es war nur noch eine Frage der Zeit bis eine gangbare Bresche einen Sturm auf die Zitadelle ermoglichen wurde Entsprechend ergaben sich die Verteidiger am 1 September 1610 Den Uberlebenden wurde ein Abzug unter ehrenvollen Bedingungen gewahrt nbsp Darstellung der Belagerung von 1621 22 Deutlich sind die der Festung vorgelagerten Hornwerke zu erkennenIn den ersten Jahren nach der Belagerung bestand die Besatzung je zur Halfte aus brandenburgischen und pfalzisch neuburgischen Soldaten Als sich die beiden siegreichen Fursten 1614 zu streiten begannen stellten die Niederlander sie zu treuen Handen unter ihren Schutz und der Serjeant Major Frederik Pithan aus dem niederlandischen Regiment Nassau wurde neuer Festungskommandant Die neuen Herren legten vor der Stadt und der Zitadelle einige neue Aussenwerke an vornehmlich zeittypische Hornwerke in Erdbauweise Dabei wurde das Hauptaugenmerk auf die Nordseite der Zitadelle gelegt die nachweislich am starksten bedroht war Zwischenzeitlich hatten sich Brandenburg und Pfalz im Vertrag von Xanten uber eine Aufteilung der Vereinigten Herzogtumer geeinigt Die Pfalz erhielt Julich und Berg wahrend Brandenburg Kleve und die Grafschaften Mark und Ravensberg erhielt Die niederlandische Garnison blieb jedoch auch nach dem Vertrag in der Stadt Die Belagerung von 1621 22 Bearbeiten Hauptartikel Belagerung von Julich 1621 1622 Mit dem Ausbruch des Dreissigjahrigen Krieges geriet die Stadt wiederum in den Brennpunkt des Interesses Das Wiederaufflammen der Kampfe zwischen den niederlandischen Generalstaaten und Spanien im Zuge des Achtzigjahrigen Krieges bildete den Auftakt zu einer neuen Belagerung Beide Seiten hatten 1609 einen zwolfjahrigen Waffenstillstand abgeschlossen der in diesem Jahr auslief Dies zog sofort erneute Feindseligkeiten nach sich und die Spanier stellten ein Heer auf um von Julich und Kleve aus in die Niederlande einzufallen General Ambrosio Spinola fuhrte den Oberbefehl uber 40 000 Spanier von denen eine Abordnung von 7 000 Infanteristen und 700 Berittenen unter dem Befehl von Graf Heinrich von dem Bergh Julich angreifen sollte Die Niederlander unter Moritz von Oranien riefen ebenfalls ihre Truppen zu den Waffen und ihr Heer sammelte sich bei Schenkenschanz Die spanische Hauptarmee bewegte sich zunachst unerwartet in Richtung Wesel und nicht direkt gegen Julich Spinola wollte offenbar seine Truppen nicht unnotig in einer langen Belagerung verzetteln und suchte stattdessen die Entscheidungsschlacht Die Niederlander hatten unmittelbar vor Beginn der Feindseligkeiten 1 000 Soldaten aus Julich abgezogen wodurch die Besatzung gefahrlich geschwacht war Am 5 September schlugen die Belagerer ihr Lager am Galgenberg auf unweit von Broich auf und am 8 September kam Ernst von Isenburg Grenzau mit weiteren 4 000 Mann und acht Geschutzen hinzu Wieder wurde die Stadt durch einen Ring aus Schanzen von der Aussenwelt abgeschnitten und die Spanier griffen wie schon bei der vorherigen Belagerung vor allem die Zitadelle von der Merscher Hohe aus an Die Strategie der Belagerer setzte offenbar darauf die Festung auszuhungern oder durch das Scheitern jeder Hoffnung auf Entsatz zur Ubergabe zu verleiten Die 2 500 Mann starke Besatzung unter dem mittlerweile 72 Jahre alten Frederik Pithan leistete aus den verstarkten Stellungen vor der Zitadelle zahen Widerstand und fuhrten immer wieder Ausfalle durch um die Arbeit der Belagerer zu storen Zwischenzeitlich erschien Spinola selbst vor Julich und forderte bereits am 24 September die Verteidiger zur Ubergabe auf die dies jedoch ablehnten Obwohl sich Pithan der Lage wohl bewusst war dachte er noch lange nicht an Aufgabe Ein besonders erfolgreicher Ausfall am 5 Oktober fuhrte die Reiterei der Verteidiger bis in das Lager der Angreifer Dort war ein Brand ausgebrochen so dass die Aufmerksamkeit der Spanier abgelenkt wurde und angeblich nahm das Lager dabei erheblichen Schaden Wie bereits bei der Belagerung 1610 hatten die Verteidiger es auch diesmal versaumt den Inhalt der Magazine in der Umgebung rechtzeitig in die Festung zu verbringen so dass die Vorrate bald knapp wurden nbsp Zeichnung der Festung in einer Veroffentlichung von 1690Auf einen Entsatz bestand keine Aussicht denn die Spanier blockierten das niederlandische Heer bei Kleve so dass Moritz von Oranien keine Hilfe schicken konnte Erneut kam es zur Ausgabe von Notgeld Als sich bei einem abtastenden Vorstoss im Dezember 1621 das Heer Spinolas den Armeen der Generalstaaten entgegenstellte erlosch die Hoffnung auf Entsatz endgultig und Moritz von Oranien entliess seine Soldaten in die Winterquartiere so dass Spinola nun selbst mit seinem ganzen Heer vor Julich erschien Er liess einen erhohten Kavalier aufschutten von dem aus die spanischen Batterien eine wesentlich verbesserte Schussposition hatten und intensivierte die Beschiessung Die Besatzung zeigte sich davon zunachst unbeeindruckt obwohl die Nahrungsmittelknappheit immer dramatischere Formen annahm und Krankheiten in der Stadt zu grassieren begannen Zweimal lehnte Pithan die Ubergabe ab und gab dem Grafen von dem Berg zu verstehen dass man doch das Osterfest abwarten moge ehe er eine Kapitulation ins Auge fassen wolle Schliesslich beschloss er aber doch am 17 Januar 1622 Verhandlungen aufzunehmen wenn nicht innerhalb von zwolf Tagen Entsatz oder Nahrungsmittel eintrafen und am 3 Februar 1622 ubergab er Julich an die Spanier wobei ihm und seinen 2 000 Soldaten der ehrenvolle Abzug gewahrt wurde Offenbar waren seine Vorgesetzten jedoch der Ansicht dass er nicht das Ausserste zur Verteidigung getan habe und Pithan wurde wegen der Ubergabe Julichs aus seinem Regiment entlassen Fur den Rest des Krieges hielten die Spanier die Festung besetzt und fuhrten einige Um und Ausbauten durch Unter anderem verlegten sie um das Jahr 1648 wohl auch das Aachener Tor aus der Verlangerung des Hexenturms an seine heutige Position Angeblich waren die Spanier bei der Bevolkerung nicht sehr beliebt und wurden als Unterdrucker angesehen Die Spanier verliessen Julich aber erst 1660 und raumten seinen Besitz den Pfalzern wieder ein Ausbautatigkeit Bearbeiten 1678 wurde die Stadt im Franzosisch Niederlandischen Krieg von franzosischen Truppen blockiert es fand aber kein ernsthafter Angriff statt Ab 1693 fuhrten die Pfalzer und spater die Bayern erhebliche Ausbauten an der Festung durch Die Zitadelle erhielt ein vierteiliges Oberwallsystem Kavaliere und wurde mit einem Kranz aus vorgeschobenen Ravelins und Kontregardes umgeben auch ein Glacis wurde angelegt Die Stadt erhielt ahnliche Vorwerke wenn auch nicht in der gleichen Starke wie die Zitadelle da diese eindeutig die am meisten bedrohte Position darstellte und die Beherrschung der ganzen Stadt ermoglichte Das 18 Jahrhundert Bearbeiten nbsp Plan von Julich um 1800 Man beachte die zahlreichen hinzugekommenen Vorwerke aus der pfalzischen und bayerischen Zeit Dies ist einer der wenigen Plane auf denen die Sternschanze links oben auftauchtUm 1741 und von 1756 bis 1762 besetzten franzosische Truppen wahrend des Siebenjahrigen Krieges die Stadt mit Genehmigung des Herzogs und erneut von 1772 bis 1778 diesmal ohne Genehmigung Im spaten 18 Jahrhundert verfiel die Festung und als die Franzosen nach der Zweiten Schlacht bei Aldenhoven 1794 auf sie vordrangen wurde sie am 3 Oktober kampflos ubergeben Mit der Etablierung der Rheingrenze erhielt Julich nun als Juliers eine franzosische Mairie im Departement de la Roer eine neue Bedeutung als Etappenfestung auf der wichtigen Heerstrasse vom Rhein ins franzosische Mutterland Auf der Merscher Hohe wurde um diese Zeit eine Schanze angelegt die heute allgemein als Sternschanze bezeichnet wird Vermutlich wurde sie von den Franzosen unmittelbar nach der Inbesitznahme der Stadt als Sofortmassnahme in Erdbauweise errichtet um diese Schwachstelle zusatzlich zu sichern Ihre Uberreste wurden bei den Ausschachtungsarbeiten eines Neubaugebietes Ende des 20 Jahrhunderts nahe dem umgesiedelten Ort Lich Steinstrass aufgefunden und fuhrten zur Benennung der Strasse Sternschanze Die Plane und Ausgrabungsbefunde weisen sie als nach hinten offene Redoute aus welche die Merscher Hohe beherrschen und einem etwaigen Belagerer das Festsetzen auf der zum Angriff am besten geeigneten Merscher Hohe erschweren sollte Die Franzosen schmiedeten weitreichende Ausbauplane die sie auch gleich umzusetzen begannen ganz besonders nach der Machtergreifung von Napoleon Bonaparte Die kaiserliche Festungsdoktrin sah die festen Platze nicht mehr nur als Defensivwaffe an sie sollten vielmehr als fester Ruckhalt fur das bewegliche Feldheer dienen Entsprechend sahen die Planungen vor das von der Festung beherrschte Gebiet enorm auszuweiten damit es fur ein starkes Heer als Ruckzugsort Lagerplatz und Operationsbasis dienen konnte Ausserdem sollte ein Kranz von Feldbefestigungen mit Schanzen an strategisch bedeutsamen Platzen um die Stadt gelegt werden um ihr Umfeld beherrschen zu konnen und einem Angreifer die Annaherung zu erschweren Sie sollten einem von Julich aus operierenden kaiserlichen Heer ausserdem als Ruckhalt und Lagerbefestigung dienen die meisten geplanten Anlagen blieben jedoch Projekt Daneben wurden viele andere kleinere Ausbauten und Verbesserungen unternommen 1811 wurde das Pulvermagazin auf der Zitadellenbastion St Johannes fertiggestellt bereits 1806 war sein kleinerer Bruder am Bruckenkopf begonnen worden Die Schlusselstellungen der vergrosserten Anlage waren jedoch eindeutig am zu schutzenden Rurubergang sowie auf den Merscher Hohen zu suchen deren Besitz den Angriff auf die Zitadelle ermoglichte Die sudwestliche Front mit dem Flussubergang wurde durch den neu geschaffenen riesigen Bruckenkopf ab 1799 abgedeckt und es wurde eine neue Rurbrucke ab 1806 errichtet die als Schleusenbrucke ausgelegt war Mit ihr konnte man das Wasser des Flusses stauen und das Gebiet sudlich der Stadt unter Wasser setzen was jedem Angreifer den Zugang unmoglich machte Ein weiteres grosses Projekt war die Anlage von drei grossen Forts auf der Merscher Hohe welche es einem etwaigen Belagerer unmoglich machen sollten sich der Festung von dort aus zu nahern ohne sie vorher auszuschalten Sie wurden 1804 begonnen wobei Kaiser Napoleon I selbst den Grundstein legte die altere Sternschanze musste den Neubauten weichen und wurde eingeebnet Als jedoch 1806 die Festung Wesel in franzosische Hande fiel sank der Ausbau Julichs in der Prioritat und die Arbeiten wurden eingestellt So gelangten die drei Forts niemals uber die Ausschachtungsarbeiten fur Graben und Fundamente hinaus die noch bis in die zweite Halfte des 20 Jahrhunderts deutlich sichtbar waren und auch in Planen und Luftbildern auftauchen Auch danach stellte Napoleon personlich jedoch erhebliche Mittel zum Ausbau der Festung bereit bis zu eine Million Francs im Jahr 1806 Daneben begannen die Franzosen mit der Anlage vorgeschobener Lunetten um das Vorfeld der Festung besser beherrschen zu konnen Zunachst wurden nur die Lunetten im Osten Suden und Westen angelegt die spater mit den Buchstaben D G bezeichnet waren da die Forts auf der Merscher Hohe den Schutz des nordlichen Areals ubernehmen sollten Erst spater als der Ausbau der Forts ins Stocken geriet wurden auch die Lunetten A C angelegt wie die anderen zumeist in Erdbauweise Das 19 Jahrhundert BearbeitenDie Belagerung von 1814 Bearbeiten Hauptartikel Belagerung von Julich 1814 Abgesehen vom fertiggestellten Bruckenkopf waren die Arbeiten aber noch nicht weit gediehen als die Niederlage Napoleons in der Volkerschlacht bei Leipzig die Franzosen 1813 zum Ruckzug hinter den Rhein zwang Julich ergab sich nicht wurde aber von preussischen danischen mecklenburgischen und schwedischen Verbanden 1814 den Winter uber blockiert Kampfhandlungen gab es dabei kaum es kam den Belagerern vornehmlich darauf an die Franzosen in der Festung festzuhalten Der entbehrungsreiche Winter der Belagerung wurde von Johann Wilhelm Schirmer in seinen Lebenserinnerungen beschrieben Die Festung Julich wurde dabei ihrem von den Franzosen beabsichtigten Zweck nicht gerecht Weder gab es ein starkes Feldheer dem sie als Ruckhalt dienen konnte noch erwies sie sich als Hindernis fur die Operationen der Alliierten welche einige Kilometer sudlich der Stadt eine weitere Brucke uber die Rur schlugen und so die Festung schlicht umgingen Die Besatzung war fur wirkungsvolle Ausfalle viel zu schwach und ein Ende Marz unterbreitetes Ubergabeangebot lehnte der Kommandant Brigade General St Loup mit Hinweis auf die gute Versorgungslage ab Am 28 April 1814 ergaben sich die Verteidiger nach dem Informationen aus Paris eingeholt wurden und am 4 Mai zogen die Franzosen ab nbsp Darstellung von Julich um 1837 mit allen je gebauten und projektierten Vorwerken Deutlich sind die unvollendeten Forts auf der Merscher Hohe zu erkennen aber auch der LunettenringJulich kommt zu Preussen Bearbeiten Mit dem Friedensschluss 1814 kam Julich zu Preussen die weitere Ausbauten durchfuhrten Die angefangenen Forts auf der Merscher Hohe wurden nicht fertiggestellt alle anderen von den Franzosen begonnenen Bauten dagegen vollendet Weiterhin wurden sieben Lunetten mit den Bezeichnungen A G als vorgeschobene Verteidigungsstellungen um die Stadt gelegt um ihr Umfeld wirkungsvoller beherrschen zu konnen Einige waren bereits von den Franzosen angelegt worden da die Forts zur Deckung der Zitadelle aber nicht ausgefuhrt wurden fugte man drei neue A C hinzu welche die gefahrliche Lucke an der Nordfront schlossen Nicht weniger als funf dieser Vorwerke deckten dabei die Zitadelle nach allen Richtungen ab die anderen beiden schutzten die Stadt von Suden aus Hinzu kam die Neue Flesche die den grossen Zwischenraum zwischen den Lunetten C und D an der Ostflanke der Zitadelle schutzte Die Lage der Lunetten A B und C lasst sich heute noch am Verlauf der Artilleriestrasse ablesen und der Verlauf der Wilhelmstrasse folgt dem ehemaligen gedeckten Weg vom Kolntor zur Lunette D Das Grundstuck von Lunette F ist heute noch im Kataster zu sehen und der Zuweg zu diesem Vorwerk ist heute eine offentliche Strasse An der Lunette Von Lunette A sind zudem noch einige Erdreste erhalten 1831 wurde die Festung wegen der Revolution in Frankreich in Alarmbereitschaft versetzt wohl auch wegen des Freiheitskampfes in Belgien Bereits 1833 folgte aber der Befehl zur Desarmierung bis zur Schleifung 1860 wurden nur noch Unterhaltsarbeiten durchgefuhrt Belagerungsubung und Schleifung BearbeitenMitte des 19 Jahrhunderts entwickelte sich die Waffentechnologie rasant weiter Mit der Verbesserung der Metallurgie und Fertigungstechnik war es moglich geworden treffsichere und weitreichende Hinterladergeschutze und gewehre mit gezogenen Laufen massenweise herzustellen Da man nun nicht langer auf Kugeln als Geschosse angewiesen war sondern drallstabilisierte Langgeschosse verwenden konnte wuchs gerade bei der Artillerie auch die Durchschlagskraft enorm Dieser neuen Entwicklung waren kleinere und altere Festungen wie Julich nicht langer gewachsen und das preussische Kabinett entschloss sich 1859 die Festung aufzuheben Das stiess auf entschiedenen Widerstand der Burger die zu einem nicht unerheblichen Teil ihr Auskommen dem Unterhalt der Festungswerke und den Auftragen durch die Garnison verdankten und die Burgerschaft reichte Petitionen bei Konig Wilhelm ein die um den Erhalt der Festung oder doch zumindest der Garnison baten Darauf blieb Julich Garnisonsstadt und es wurde eine Unteroffiziersvorschule in der Zitadelle eingerichtet welche diesem Umstand ihre Erhaltung verdankt nbsp Bresche in der nordlichen Face der Zitadellenbastion Marianne vom 27 September 1860Im Zusammenhang mit der bevorstehenden Aufhebung der Festung beraumte das preussische Oberkommando fur den Zeitraum vom 8 bis zum 29 September 1860 eine grossangelegte Belagerungsubung in Julich an bei der die neuen Waffen im Einsatz gegen eine zeitgenossische Festung praktisch erprobt werden sollten Es kamen dabei die neuesten gezogenen Hinterladergeschutze von Krupp zum Einsatz die Brisanzgranaten verschossen sowie das neuartige Dreyse Zundnadelgewehr das im Deutschen Krieg 1866 so entscheidend zum Erfolg der Preussen beitragen sollte An den Vorwerken aber auch an der Zitadelle selbst wurden neue Beschussverfahren und Angriffstaktiken praktisch erprobt dabei entstand auch die Grosse Bresche in der nordlichen Face der Bastion Marianne Es ergab sich dass die neuen Waffen den Angriff auf eine Festung wie Julich ganz wesentlich vereinfachten Ihre gegenuber den alten Glattrohrgeschutzen wesentlich gesteigerte Feuerkraft Schussfolge und Zielgenauigkeit verschob das Gewicht im Belagerungskrieg erheblich zugunsten der Angreifer und auch die neuen zielgenauen und weitreichenden Schnellfeuer Handfeuerwaffen trugen dazu bei dass in Europa zwischen 1860 und 1880 ein grosses Festungssterben einsetzte Kleine Anlagen wie Julich konnten den neuen Waffen bei einer regelrechten Belagerung nicht mehr lange genug standhalten um ihren kostspieligen Unterhalt noch langer rechtfertigen zu konnen und man setzte in der Folgezeit auf wesentlich grossere Festungen mit einem Netzwerk aus sich gegenseitig unterstutzenden Forts Wie verheerend die Waffen des ausgehenden 19 Jahrhunderts gegen altere Festungen wirkten mussten die Franzosen im Deutsch Franzosischen Krieg feststellen als die Deutschen Festungen wie Strassburg sehr viel schneller als erwartet erobern konnten nbsp Breschen in der rechten Flanke der Zitadellenbastion St Salvator vom 26 September 1860In den Jahren 1859 bis 1861 wurden die weitaus meisten Festungswerke um Julich planmassig geschleift Dem fielen samtliche Vorwerke und der grosste Teil der Stadtbefestigung zum Opfer lediglich die Zitadelle und der Bruckenkopf blieben erhalten Sie nahmen allerdings im Zweiten Weltkrieg schweren Schaden und wurden neuen Nutzungen zugefuhrt siehe jeweilige Spezialartikel Gouverneure der Festung BearbeitenJohann von Reuschenberg zu Overbach vor 1609 1610 Frederik Pithan Serjeant Major Generalstaaten 1614 1622 Johann Edmund Waldbott von Bassenheim Generalmajor Kurpfalz vor 1677 1679 Freiherr von Leibeck auch Lybeck Libeck Generalfeldzeugmeister Kurpfalz 1679 80 1689 2 Johann Raab von Haxthausen 1715 1732 Freiherr Feldmarschall Leutnant und Feldzeugmeister Kurpfalz Jacob Heinrich Graf von Harscamp General Kurpfalz 1732 Franz Anton Bawyr von Frankenberg Generalleutnant Kurpfalz 1733 1735 Johann von Pfalz Birkenfeld Generalfeldzeugmeister Kurpfalz 1753 Vertretung Commandant Jarris de la Roche N von Schutter Obristleutnant 1815 3 Erhaltene Reste BearbeitenVon der Stadtbefestigung existieren noch folgende Reste Stadtbastion I St Sebastianus Bodenwellen im Bereich der Ecke Schirmerstrasse Bastionsstrasse die den Grabenverlauf andeuten Stadtbastion II St Eleonore Bodenwellen in der Blockbebauung Aachener Tor Der Torbogen und die Blendmauer der sich im Suden anschliessenden Kurtine sind bis zur Stadtbastion III erhalten auch der Graben entlang der heutigen Realschule existiert noch Stadtbastion III St Jakob unterirdisch fast vollstandig erhalten umfangreiche Kasematten Stadtbastion IV St Franziskus Grabenrest hinter dem Neuen Rathaus einige unterirdische Gewolbe sind noch erhalten Schwanenteich ursprunglich als Losch und Trinkwasserteich angelegt Promenade folgt weitgehend dem Verlauf der alten Stadtbefestigung der sich an ihr ablesen lasst Anschluss des Stadtgrabens an den Zitadellengraben beide Anschlusse des Stadtgrabens sind noch klar auszumachen am westlichen Anschluss unter dem Bonhoefferhaus existieren in der Kontereskarpe noch Uberreste der ehemaligen Schleusenanlage An der Lunette Kolfs Insel Das Neubaugebiet Kolfs Insel liegt auf dem Grundstuck der Lunette F Wilhelmstrasse Die Wilhelmstrasse folgt dem Verlauf des gedeckten Weges zur Lunette D das Finanzamt beiderseits der Strasse liegt auf dem Grundstuck dieses Vorwerkes Reste der Vorwerke der Zitadelle Kontregarde III vor Bastion St Salvator erhebliche Wall und Grabenreste entlang der Nordwestseite des Grabens Kontregarde II vor der Bastion Maria Anna ein flacher Erdwall am Grabenrand vor der Bastionsspitze Ravelin I auch Ravelin Lyebeck vor der Ostkurtine bedeutende Kasemattenreste unter dem Kindergarten teils als Luftschutzkeller ausgebaut Ravelin II vor der Nordpoterne Wall und Grabenreste beiderseits des Zufahrtsweges Ravelin III auch Ravelin Judas vor der Westkurtine erhebliche Erdreste und Schleusenanlage im Grabenbereich Das Ravelin war ein Erdwerk und ist nicht uberbaut worden es liesse sich mit relativ geringem Aufwand wiederherstellen Ravelin IV vor der stadtseitigen Poterne Grosse im Pflasterbelag angedeutet Reste des Torhauses Lunette A am westlichen Ende der Artilleriestrasse erhebliche Erdreste Lunette C am ostlichen Ende der Artilleriestrasse auf dem Grundstuck steht heute das Gastehaus des Forschungszentrums Forts auf der Merscher Hohe bis in die 1970er Jahre waren die begonnenen Ausschachtungen deutlich zu sehen dann wurden sie von der Friedhofserweiterung und dem Bau der Fachhochschule vernichtet Lediglich auf dem Postgelande nahe der Sendeanlage des Kurzwellenzentrums sind geringe Reste erhalten die nicht offentlich zuganglich sind Siehe auch BearbeitenGeschichte der Stadt JulichLiteratur BearbeitenBuren Guido von Kupka Andreas Schloss und Zitadelle Julich 2004 ISBN 3 7954 1482 2 Eberhard Jurgen Die Zitadelle von Julich Verlag Jos Fischer Julich 1993 ISBN 3 87227 044 3 Hommel Wolfgang Julich steinreich Die Festungsstadt im Bild Verlag Fischer Julich 2018 ISBN 978 3 87227 150 1 Neumann Hartwig Stadt und Festung Julich auf bildlichen Darstellungen Bonn 1991 ISBN 3 7637 5863 1 Neumann Hartwig Die Zitadelle Julich Ein Gang durch die Geschichte Verlag Jos Fischer Julich 1971 Neumann Hartwig Der Bruckenkopf Julich Verlag Jos Fischer Julich 1973 Neumann Hartwig Das Ende einer Festung Verlag Jos Fischer Julich 1987 ISBN 3 87227 016 8 Neumann Hartwig Zitadelle Julich Grosser Kunst und Baufuhrer Verlag Jos Fischer Julich 1986 ISBN 3 87227 015 XWeblinks Bearbeiten nbsp Commons Festung Julich Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Virtueller Rundgang durch ein rekonstruiertes 3D Modell der Stadt und Festung Overlay fur Google Earth das die Lage der Befestigungen zeigt Zeitleiste Julich Bruckenkopfpark Julich Corps de la Place de Juliers Julicher Geschichtsverein Webseite der Stadt Julich Museum Zitadelle Illustration von Frans Hogenberg von 1621 Eigentliche abbildung der berumbte Vestung Gulich Digitalisat Einzelnachweise Bearbeiten Illustration von Frans Hogenberg von 1610 Belegerung der Vestung Gulich so angefangen den 28 Juij hat sich ergeben den 2 Sept 1610 Digitalisat AHVN Bd 18 S 31 LAV NRW Abteilung Rheinland 141 01 01 04 Generalgouvernement vom Nieder und Mittelrhein 1408 nbsp Dieser Artikel wurde am 2 August 2006 in dieser Version in die Liste der lesenswerten Artikel aufgenommen 50 92555 6 3600583333333 Koordinaten 50 55 32 N 6 21 36 2 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Festung Julich amp oldid 231691302