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Die Unteroffiziervorschulen waren im Deutschen Kaiserreich und spater im Dritten Reich Militarschulen fur mannliche Jugendliche die auf eine militarische Laufbahn innerhalb der Streitkrafte als Unteroffizier vorbereiten sollten Die Schuler trugen Uniform und unterlagen der militarischen Disziplin waren kaserniert jedoch rechtlich keine Soldaten 1 Sie wurden in allgemeinbildenden Fachern unterrichtet und erhielten gleichzeitig eine vormilitarische Ausbildung Nach Abschluss erfolgte im Regelfall die Ubernahme als Soldat und die Uberstellung an eine Unteroffizierschule 1 Sie hatten damit eine ahnliche Funktion als Vorbereitung auf den Soldatenberuf wie die Kadettenanstalten fur angehende Offiziere Inhaltsverzeichnis 1 Deutsches Kaiserreich 2 Drittes Reich 3 Personlichkeiten 3 1 Lehrer und Ausbilder 3 2 Absolventen 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseDeutsches Kaiserreich Bearbeiten nbsp Siegelmarke der Unteroffiziervorschule Weilburg nbsp Gebaude der Unteroffiziervorschule in Annaburg im Jahr 2013 nbsp Gebaude der Unteroffiziervorschule in Weilburg im Jahr 2007Bereits im 18 Jahrhundert gab es im Konigreich Preussen Militarknabeninstitute und Militarwaisenhauser fur die Nachkommen von Soldaten insbesondere gestorbener oder verarmter Soldaten Die Kinder und Jugendlichen konnten unentgeltlich eine Schule besuchen den Schulabschluss erwerben und oft ein Handwerk erlernen Zudem wurden sie vormilitarisch ausgebildet Das Schulpersonal waren aktive oder ehemalige Unteroffiziere Offiziere und zivile Lehrer Wer eine militarische Laufbahn anstrebte konnte in einer oft angegliederten Militarschule verbleiben und trat mit wehrfahigem Alter in die Preussische Armee ein 2 Nach Grundung des Deutschen Kaissereiches wurden folgende Unteroffiziervorschulen aufgestellt 1 3 4 1877 in Weilburg 1880 in Annaburg 1888 in Neubreisach verlegt 1910 nach Sigmaringen 1891 in Julich verlegt 1916 nach Biebrich 1894 in Furstenfeldbruck in Bayern 1896 in Bartenstein 1897 in Greifenberg in Pommern 1915 Jena verlegt 1917 nach Frankenstein und Molln 1916 Ellwangensowie weitere in Marienberg und Wohlau Schuler an der Militarschule des Potsdamer Militarwaisenhauses hatten den gleichen Status wie Schuler einer Unteroffiziervorschule 5 Die Unteroffiziervorschulen sollten mannliche jugendliche mit mindestens Volksschulabschluss auf eine militarische Laufbahn vorbereiten und dabei das Altersband zwischen Schulabschluss und wehrfahigem Alter uberbrucken Die Anwarter mussten bei Beginn in einem Alter von 15 oder 16 Jahren sein und die Genehmigung der Eltern haben sie besuchten die Schule fur zwei Jahre Der Schulbesuch war kostenlos und Essen Unterkunft Uniform sowie ein Taschengeld wurden unentgeltlich gestellt Fur jeden Monat des Schulbesuchs mussten die Schuler spater zwei Monate zusatzlich zum aktiven Pflichtdienst in den Streitkraften dienen 1 Nach den Bestimmungen von 1888 wurden die Schuler in Deutsch Rechnen Geschichte Geographie Naturkunde Schonschreiben Zeichnen Planzeichnen und Gesang unterrichtet Daruber hinaus erhielten sie eine vormilitarische Ausbildung mussten Uniform tragen und wurden militarisch gedrillt 1 Mit Abschluss an der Unteroffiziervorschule wurden die Schuler als Unteroffizieranwarter an eine Unteroffizierschule versetzt Im Gegensatz zu Anwartern aus der Truppe die drei Jahre die Unteroffizierschule besuchen mussten verkurzte sich die Ausbildung fur Absolventen der Unteroffiziervorschule auf zwei Jahre Danach wurden sie je nach gezeigter Leistung als Mannschaftsdienstgrad oder bereits als Unteroffizier in die Truppe versetzt 1 Alle Unteroffiziervorschulen wurden nach dem Ersten Weltkrieg aufgrund des Friedensvertrag von Versailles bis 1920 aufgelost 3 1 5 Drittes Reich Bearbeiten nbsp Heeresunteroffiziervorschule Marienberg 1940 nbsp Armelstreifen fur das StammpersonalUnteroffiziervorschulen UVS wurden 1941 fur die drei Teilstreitkrafte der Wehrmacht eingerichtet Noch im selben Jahr gestattete ein sogenannter Fuhrerbefehl nicht mehr dass ab 1942 weitere Jahrgange fur die Unteroffiziervorschulen rekrutiert wurden 1944 lief die erste und auch einzige 3 Jahres Ausbildung auf den Unteroffiziervorschulen aus Allein der Kriegsmarine gelang es ersatzweise sogenannte Seeberufsfachschulen SBF einzurichten Die Unteroffiziervorschulen wurden einfach in Seeberufsfachschulen umbenannt die Seeberufsfachschulen waren also die Nachfolgeeinrichtungen fur die Unteroffiziervorschulen der Kriegsmarine Die Bewerber fur den 2 Jahrgang einer Unteroffiziervorschule der Kriegsmarine die eine Aufnahmeprufung bestanden hatten konnten sich nun fur eine Lehre auf den Seeberufsfachschulen entscheiden 6 Trotz einer zivilen Unterstellung unter das Reichsministerium fur Wissenschaft Erziehung und Volksbildung standen die Seeberufsfachschulen eindeutig unter der Agide der Kriegsmarine 1942 kamen die ersten 300 Schuler des Geburtsjahrgangs 1927 28 an die Seeberufsfachschule Wolgast 1943 rekrutierte man die Geburtsjahrgange 1928 29 und zuletzt 1944 die Geburtsjahrgange 1929 30 1944 existierten seemannisch oder technisch ausgerichtete Seeberufsfachschulen z B in Marienberg Wolgast Wesermunde Bremerhaven Lindau Hohenschwangau Essen Neuwied Elsfleth Sankt Wolfgang Eudenbach Gorlitz und Ungarisch Hradisch in Mahren Personlichkeiten Bearbeiten nbsp Gunter Kiessling Absolvent der Unteroffiziervorschule in DresdenLehrer und Ausbilder Bearbeiten Julius von Bernuth Kommandeur der Unteroffiziervorschule in Greifenberg Wilhelm von Gluszewski Kwilecki Kompaniechef in Neubreisach Eduard Kreuter Kompaniechef in Julich Ernst von Heynitz Kommandeur der Unteroffiziervorschule in Weilburg Leo Sontag Kompaniechef in WeilburgAbsolventen Bearbeiten Hermann Franz SS Brigadefuhrer und Generalmajor der Polizei Heinrich Hannibal SS Brigadefuhrer Generalmajor der Polizei Horst Hennig Generalarzt der Luftwaffe Bundeswehr Ernst Jenke Nationalsozialist SA Obersturmbannfuhrer 1930 1945 Reichstagsabgeordneter Gunter Kiessling General im Heer Bundeswehr Heinrich August Knickmann Nationalsozialist Arnold Kreklow Angehoriger der Geheimen Staatspolizei Fritz Lattke sorbisch deutscher Maler Grafiker Buchillustrator und Comiczeichner Ernst Penner Landrat in Labiau Nationalsozialist ab 1935 Reichstagsabgeordneter Fritz Streletz Generaloberst der Nationalen Volksarmee Carsten Volquardsen SA Brigadefuhrer Oberleutnant der Fallschirmjager Josef Wasmer SA Standartenfuhrer Nationalsozialist 1933 34 ReichstagsabgeordneterLiteratur BearbeitenWerner Jahnig Chronik der SBF Wolgast und Wesermunde Weblinks BearbeitenDie nachstehende Seite ist nicht mehr abrufbar festgestellt im Juni 2023 Suche in Webarchiven 1 2 Vorlage Toter Link www wejot leipzig de Seeberufsfachschulen 1942 1945 Marine UnteroffiziervorschulenEinzelnachweise Bearbeiten a b c d e f g Unteroffiziers Vorschule In annaburger chronisten de Annaburger Ortschronisten abgerufen am 23 Marz 2020 Soldaten Knaben Institut unter preussischer Zeit in Annaburg In annaburger chronisten de Annaburger Ortschronisten abgerufen am 23 Marz 2020 a b Findbuch 456 F 141 In www2 landesarchiv bw de Landesarchiv Baden Wurttemberg abgerufen am 23 Marz 2020 Die ehemalige Unteroffizier Vorschule In www moelln de Stadt Molln archiviert vom Original am 23 Marz 2020 abgerufen am 23 Marz 2020 a b Unteroffiziervorschulen In Brockhaus Konversationslexikon 14 Auflage Band 16 F A Brockhaus Leipzig Berlin und Wien 1894 S 103 retrobibliothek de abgerufen am 23 Marz 2020 Tom Schroter Wolgast Sprungbrett zur Kriegsmarine Von 1942 bis 1945 existierte im Tannenkamp eine Seeberufsfachschule mit bis zu 300 Schulern In Ostsee Zeitung 22 Januar 2018 ostsee zeitung de abgerufen am 26 Marz 2020 Normdaten Sachbegriff GND 4415869 5 lobid OGND AKS Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Unteroffiziervorschule amp oldid 234549118