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Maria Magdalena von Osterreich italienisch Maria Maddalena d Austria 7 Oktober 1589 in Graz 1 November 1631 in Passau aus dem innerosterreichischen Zweig der Habsburger war eine Erzherzogin von Osterreich und durch Heirat Grossherzogin von Toskana 1 Von 1621 bis 1628 war sie fur ihren altesten Sohn Ferdinando II de Medici Regentin des Grossherzogtums 2 Frans Pourbus der Jungere Erzherzogin Maria Magdalena 1589 1631 Grossherzogin von Toskana in gelbem Gewand Ol auf Leinwand um 1604 Kunsthistorisches Museum WienTiberio Titi Maria Magdalena von Osterreich Grossherzogin von Toskana Uffizien Florenz Inhaltsverzeichnis 1 Leben 1 1 Herkunft und Jugend 1 2 Regentin der Toskana 1 3 Letzte Jahre 2 Nachkommen 3 Vorfahren 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseLeben BearbeitenHerkunft und Jugend Bearbeiten Maria Magdalena war die jungste Tochter des Erzherzogs Karl II von Innerosterreich Steiermark 1540 1590 und seiner Frau Prinzessin Maria Anna von Bayern 1551 1608 der altesten Tochter von Herzog Albrecht V von Bayern und Erzherzogin Anna von Osterreich Sie war eine Schwester des nachmaligen romisch deutschen Kaisers Ferdinand II und der spanischen Konigin Margarete Von ihrer Mutter wurde Maria Magdalena katholisch und streng gegenreformistisch erzogen Sie erhielt eine sorgfaltige Bildung und zeigte grosses Interesse fur zeitgenossische Kunst und Humanismus Am 19 Oktober 1608 heiratete die 21 jahrige Maria Magdalena in Florenz den etwas jungeren Grossherzog Cosimo II de Medici 1590 1621 Sohn des Grossherzogs Ferdinand I von Toskana und der Prinzessin Christine von Lothringen Diese Eheschliessung war politisch motiviert und sollte eine Heiratsallianz zwischen den Medicis und der osterreichischen Monarchie herbeifuhren Die Vermahlung wurde in grosser Prachtentfaltung begangen und das junge Paar erhielt mehrere poetische Wurdigungen Die Ehe galt als glucklich der kunstsinnige Cosimo starb aber bereits 31 jahrig Regentin der Toskana Bearbeiten Nach dem Tod ihres Mannes 1621 folgte Maria Magdalenas altester Sohn Ferdinand damals 11 Jahre alt in der Regierung nach wobei er laut testamentarischer Verfugung Cosimos unter Maria Magdalenas und ihrer Schwiegermutter Vormundschaft gestellt wurde denen wiederum vier Rate beigesellt waren Christofano Bronzini erwahnt in seinem 1622 der Grossherzogin gewidmeten Traktat Della dignita e nobilita delle donne dass die Frau von Gott als Herrin des Mannes erschaffen worden sei was das Werk auf den papstlichen Index brachte Maria Magdalena galt als Forderin der Sangerin und Komponistin Francesca Caccini 3 Die Regierungszeit Maria Magdalenas und ihrer Mitregenten gilt als Beginn der Niedergangsperiode in der Geschichte des Grossherzogtums 4 Maria Magdalena galt als bigott und verschwenderisch Ubertriebene Schenkungen an Konvente und Kloster wirkten sich katastrophal auf die Staatsfinanzen aus Wahrend Maria Magdalena proosterreichisch regierte tendierte ihre Mitregentin Christine zu frankreichfreundlicher Politik Nach dem Sieg des katholischen Lagers in der Schlacht am Weissen Berg der durch toskanische Hilfstruppen mit ermoglicht wurde liess Maria Magdalena die Fassade der von ihr 1622 erworbenen Villa Medici Poggio Imperiale bei Florenz mit dem Habsburgerwappen und im Inneren mit Freskenzyklen des Malers Matteo Rosselli versehen die symbolisch den Sieg der Pietas Austria uber Ketzer und Rebellen darstellen Diese Zyklen thematisieren des Weiteren Leben und Taten ihres verstorbenen Gatten die Lobpreisung der Habsburger und Szenen aus dem Leben biblischer Heldinnen sowie christlicher Martyrerinnen und Herrscherinnen 5 Letzte Jahre Bearbeiten Maria Magdalena galt wie ihr Gemahl und auch ihr Sohn als Forderin Galileo Galileis Sie wurde u a vom flamischen Maler Justus Sustermans portratiert Die im Dreissigjahrigen Krieg geforderte Neutralitatspolitik der italienischen Staaten ihres Sohnes betrachtete Maria Magdalena sehr kritisch Wahrend der Regierung ihres Sohnes legte Maria Magdalena diesem eine lange Liste mit den Namen bekannter Florentiner Homosexueller vor und forderte deren Feuertod Zum Entsetzen seiner Mutter fugte Ferdinand seinen eigenen Namen hinzu und warf das Papier mit der Bemerkung Ihr seht Signora Euer Urteil ist bereits vollstreckt in den Kamin 6 Die Grossherzogin begab sich 1631 auf eine Reise in den Norden als sie von ihrem Bruder dem Kaiser Ferdinand II eingeladen wurde Sie starb aber 43 jahrig nach einem Besuch ihres Bruders Leopold in Innsbruck auf dem Weg nach Wien in Passau und wurde in der Basilica di San Lorenzo di Firenze bestattet 7 Maria Magdalena war wie ihre Schwestern mit einer deutlichen Form der Habsburger Unterlippe ausgestattet die sie in die Familie Medici potenzierte und festigte 8 Nachkommen BearbeitenAus ihrer Ehe mit Cosimo II de Medici hatte Maria Magdalena folgende acht Kinder Maria Christina 24 August 1609 9 August 1632 Ferdinand II 14 Juli 1610 23 Mai 1670 Grossherzog von Toskana 1634 Prinzessin Vittoria della Rovere Erbin des Herzogtums Urbino 1622 1695 Giancarlo 24 Juli 1611 23 Januar 1663 seit 1644 Kardinal Margherita 31 Mai 1612 6 Februar 1679 1628 Herzog Odoardo I Farnese von Parma und Piacenza 1612 1646 Mattias 9 Mai 1613 11 Oktober 1667 seit 1629 Statthalter von Siena Francesco 16 Oktober 1614 25 Juli 1634 Anna 21 Juli 1616 11 September 1676 1646 Erzherzog Ferdinand Karl von Osterreich Tirol 1628 1662 Leopoldo 6 November 1617 10 November 1675 seit 1667 KardinalVorfahren Bearbeiten Philipp I von Kastilien 1478 1506 Kaiser Ferdinand I 1503 1564 Johanna von Kastilien 1479 1555 Karl II von Innerosterreich 1540 1590 Vladislav II von Bohmen und Ungarn 1456 1516 Anna von Bohmen und Ungarn 1503 1547 Anne de Foix Candale 1484 1506 Maria Magdalena von Osterreich 1587 1631 Wilhelm IV von Bayern 1493 1550 Albrecht V von Bayern 1528 1579 Maria Jakobaa von Baden 1507 1580 Maria Anna von Bayern 1551 1608 Kaiser Ferdinand I 1503 1564 Anna von Osterreich 1528 1590 Anna von Bohmen und Ungarn 1503 1547 Literatur BearbeitenSusanne Helene Betz Von Innerosterreich in die Toskana Erzherzogin Maria Magdalena und ihre Heirat mit Cosimo de Medici Frankfurt Main Peter Lang 2008 Beitrage zur Neueren Geschichte Osterreichs 25 Constantin von Wurzbach Habsburg Maria Magdalena Herzogin von Florenz Nr 248 In Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich 7 Theil Kaiserlich konigliche Hof und Staatsdruckerei Wien 1861 S 56 58 Digitalisat Estella Galasso Calderara La granduchessa Maria Maddalena d Austria un amazzone tedesca nella Firenze medicea del 600 Genua 1985 Maria Magdalena in Brigitte Hamann Hrsg Die Habsburger 1988 S 338 f Adam Wandruszka Maria Magdalena Erzherzogin von Osterreich In Neue Deutsche Biographie NDB Band 16 Duncker amp Humblot Berlin 1990 ISBN 3 428 00197 4 S 206 f Digitalisat Lorenzo DeMedici Die Medici Die Geschichte meiner Familie Bastei Lubbe 2008 S 181 f V Arrighi MARIA MADDALENA d Austria granduchessa di Toscana In Mario Caravale Hrsg Dizionario Biografico degli Italiani DBI Band 70 Marcora Marsilio Istituto della Enciclopedia Italiana Rom 2007 S 260 264 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Maria Magdalene von Osterreich Grossherzogin von Toskana Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Literatur von und uber Maria Magdalena von Osterreich im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek http www sehepunkte de 2010 04 15317 htmlEinzelnachweise Bearbeiten Susanne Helene Betz Von Innerosterreich in die Toskana Erzherzogin Maria Magdalena und ihre Heirat mit Cosimo de Medici Frankfurt Main Peter Lang 2008 Beitrage zur Neueren Geschichte Osterreichs 25 David Klemm Stefano della Bella 1610 1664 Bohlau Verlag Koln Weimar 2009 S 8 Linda Maria Koldau Frauen Musik Kultur Bohlau Verlag Koln Weimar 2005 S 103 Anne Marie Bonnet Barbara Maria Schellewald Frauen in der Fruhen Neuzeit Lebensentwurfe in Kunst und Literatur Bohlau Verlag Koln Weimar 2004 S 235 Maria Magdalena in Brigitte Hamann Hrsg Die Habsburger 1988 S 338 f James Cleugh Die Medici Bechtermunz 1996 S 346 Archivierte Kopie 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