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Schloss Seggau liegt im Ort Seggauberg in der Stadtgemeinde Leibnitz in der Sudsteiermark in Osterreich Schloss SeggauSudwestansicht des Schlosses SeggauSudwestansicht des Schlosses SeggauAlternativname n Propstei PiberStaat OsterreichOrt SeggaubergEntstehungszeit ab 1218Erhaltungszustand erhaltenGeographische Lage 46 47 N 15 31 O 46 780934 15 523752 Koordinaten 46 46 51 4 N 15 31 25 5 OSchloss Seggau Steiermark p3 Inhaltsverzeichnis 1 Geographische Lage 2 Geschichte 3 Architektur und Gestaltung 3 1 Vizedomhaus und Gerichtstrakt 3 2 Wirtschaftshof 3 3 Schloss Polheim 4 Sehenswurdigkeiten 5 Galerie 6 Literatur 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseGeographische Lage BearbeitenDie Schlossanlage steht auf einem bewaldeten Hugel uber der Stadt Leibnitz Die Sulm umfliesst dabei den Seggauberg in einer Schleife und trennt ihn vom nordlich gelegenen Kreuzkogel Unweit des Schlosses liegen der Wallfahrtsort Frauenberg auf einer Kuppe und der Sulmsee Vom Hugelkamm aus ist eine sehr gute Aussicht ins Sulmtal und uber die Murebene bis nach Slowenien und zu den Karawanken moglich Geschichte Bearbeiten nbsp Vischer Stich aus 1681Die Geschichte der Umgebung des Schlosses reicht bis in die Zeit der Kelten und Romer zuruck wovon ein Lapidarium Zeugnis ablegt Das Gebiet selbst befand sich ab 860 im Besitz des Erzbistums Salzburg das Oberschloss wurde von den Salzburger Erzbischofen im 12 Jahrhundert als Missions und Verwaltungsbastion zur Kolonialisierung der sudlichen Steiermark erbaut und ab 1218 von den Bischofen von Seckau erweitert Im Lauf der Zeit entwickelten sich drei unabhangige Burgen und Schlosser nebeneinander erstens die Burg Leibnitz im Besitz der Salzburger Erzbischofe und heute der romanische Hauptbau zweitens die Burg der Bischofe von Seckau etwas tiefer als das Oberschloss gelegen und drittens das etwas abseits gelegene Schloss Polheim 1 ein Sitz von Salzburger Ministerialen und Burggrafen Die Seckauer Burg war von der Salzburger Burg durch eine Mauer getrennt die Besitzverhaltnisse gestalteten sich als schwierig Im Gerichtstrakt des Hochschlosses war schliesslich der Amtssitz des Landgerichtes untergebracht Die Burgen wurden nach Verwustungen im Ungarnkrieg 1479 durch Artilleriebeschuss spater von den Osmanen wahrend der Turkenkriege nicht belagert Zur Verbesserung des Schutzes wurden daraufhin ein Zwinger und Artilleriebasteien errichtet Der Wirtschaftshof erhielt durch Ausbau den Status einer Vorburg Wahrend die Turken 1529 die Stadt Leibnitz brandschatzten blieb die Seggauer Burg verschont Im Jahr 1595 kamen unter dem Salzburger Erzbischof Wolf Dietrich von Raitenau alle drei Schlosser in den Besitz des Bistums Seckau Daraufhin wurde unter Bischof Martin Brenner die Burg Leibnitz mit der Burg der Bischofe von Seckau verbunden die Trennmauer abgebrochen und eine gemeinsame Aussenmauer errichtet Sein heutiges Aussehen erhielt das Schloss nach vielen Umbauten unter Bischof Johann Ernst Graf von Thun in der zweiten Halfte des 17 Jahrhunderts Nachdem Graz ab 1786 Hauptsitz der Seckauer Bischofe geworden war blieb Schloss Seggau bis ins 20 Jahrhundert Sommerresidenz der Bischofe Von der obersteirischen Abtei Seckau leitet sich auch der Name des Schlosses in der heutigen Schreibung seit dem 19 Jahrhundert ab Seggau ist eine alternative Schreibweise zu Seckau Wahrend des Zweiten Weltkriegs arbeiteten 34 Zwangsarbeiter im kirchlichen Gutsbetrieb Heute birgt das Schloss das nach dem Zweiten Weltkrieg als reines landwirtschaftliches Gut nicht mehr funktionierte und unrentabel geworden war ein modernes Kongress Tagungs und Seminarzentrum ein Hotel einen 300 jahrigen Weinkeller mit Verkostungsmoglichkeit und eine Schlosstaverne Architektur und Gestaltung Bearbeiten nbsp UhrturmVizedomhaus und Gerichtstrakt Bearbeiten Um den Schlosshof des Hochschlosses herum sind von Nordosten bis Sudosten die meist dreigeschossigen Bauten des Gerichtstrakts und des Vizedomhauses angeordnet Der Gerichtstrakt hat einen gotischen Kern innen ist er an der Nordostecke mit 1491 datiert Hofseitig und im Innengang sind zahlreiche spatromische Steindenkmaler 2 und 3 Jhdt eingemauert die bei dem 1815 und 1831 erfolgten Abbruch des Alten Turmes der vor dem Trakt gelegen war zutage kamen Die besser erhaltenen Stucke befinden sich im Lapidarium des Universalmuseum Joanneum in Graz Eggenberg Vor allem fur die romische Provinz Noricum typische Rundmedaillons von Ehepaaren und Szenen aus diversen antiken Sagen sind zu sehen Wirtschaftshof Bearbeiten nbsp Wirtschaftshof mit ZubautenDer Wirtschaftshof ist eine an drei Seiten geschlossene Anlage aus dem 16 Jahrhundert Ein einheitlicher Ausbau erfolgte 1682 unter Baumeister Jakob Schmerlaib Das Haupttor im Westen des Gebaudes fuhrt in den Innenhof vor dem Durchgang steht eine Johannes Nepomuk Statue aus 1729 die Wappensteine des ausseren Torbogens sind aus 1560 die des inneren aus 1561 Zwischen 1955 und 1960 wurde der Wirtschaftshof in ein Bildungshaus umgebaut mittlerweile befinden sich in den Raumlichkeiten ein Konferenzzentrum und ein Hotel Ein moderner Anbau beherbergt Hotelzimmer und Speiseraumlichkeiten Im Norden am anderen Ende des Schlossgartens steht die langgestreckte Gartenhalle Orangerie mit ihren 13 Bogen unter der sich der Weinkeller befindet Im Nordflugel des Wirtschaftshofs befand sich bis 2001 die St Michael Kapelle die 1961 geweiht wurde Die Betonglasfenster 1959 mit Darstellungen aus der Johannesapokalypse stammen von Alfred Wickenburg Der Bildhauer Alexander Silveri schuf das Gusseisenkruzifix und die Madonnenstatue 1961 Im Zuge der Generalsanierung wurde 2004 eine neue Michaelskapelle im Brennertrakt des Schlosses ehemaliges Zeughaus errichtet 2005 konsekrierte Bischof Egon Kapellari den neuen Steinaltar aus Eklogit und weihte die Kapelle Sowohl die Betonglasfenster von Wickenburg als auch die beiden Skulpturen von Silveri wurden in die neugestaltete Kapelle ubernommen Seit dieser Zeit befinden sich hier auch eine wertvolle grafische Michaelsdarstellung des steirischen Kunstlers Gerald Brettschuh und ein lebensfrohes Bild des aus Klagenfurt stammenden osterreichischen Kunstlers Wolfgang Hollegha An den Wirtschaftshof grenzt das ehemalige Zeughaus heute Brennertrakt aus 1586 das Ende des 17 Jahrhunderts umgestaltet wurde Zwischen Wirtschaftshof und Hochschloss steht frei der markante Uhrturm mit einer Durchfahrt zum Schlosshof Dieses Gebaude wurde mehrfach erneuert 1964 um ein Geschoss erhoht und mit einem Keildach versehen Der nicht offentlich zugangliche Turm beherbergt ein Lautwerk mit drei Glocken 1385 1587 und 1688 das allerdings ausser Betrieb ist Schloss Polheim Bearbeiten nbsp Schloss PolheimEtwas tiefer im Gelande als das Oberschloss und der Wirtschaftshof und abseits der Gesamtanlage liegt das Schloss Polheim Das Schloss das heute nicht in seiner Ursprungsgestalt erhalten ist diente als Vorburg zur Sicherung des Zufahrtsweges Der hakenformige Spatrenaissancebau war bis 1369 Ansitz der Herren von Leibnitz bis 1575 jener der von Polheim Er stammt aus der Mitte des 16 Jahrhunderts und hat zweigeschossige Arkaden sowie Saulen im Erdgeschoss mit ionischen Kapitellen Das einfache Portal ist mit einem Wappen Bischofs Rudolf Josef Graf Thuns geschmuckt 1693 wurde ein grosser Teil des Schlosses abgetragen Schloss Polheim steht zwar unter Denkmalschutz sein Zustand ist aber im Vergleich zur restlichen Schlossanlage schlecht Sehenswurdigkeiten BearbeitenDie barocken Furstenzimmer im zweiten Obergeschoss waren furstbischofliche Reprasentationszimmer die heute noch erhalten sind Sie sind nur im Rahmen von Fuhrungen zuganglich Restaurierung 2005 Ein uber 300 Jahre alter freistehender barocker Gewolbe Weinkeller mit grossen Holzfassern Er ist einer der grossten und altesten Weinkeller Europas und wird heute fur Weinverkauf Weinverkostungen und Veranstaltungen genutzt Er ist zu den Offnungszeiten frei zuganglich Die Schlosskapelle im Oberschloss Restaurierung 2010 und die moderne Michaelskapelle im Brennertrakt Altar von Bischof Egon Kapellari am 17 Juni 2005 feierlich konsekriert Das 1831 errichtete Lapidarium eingemauerte romische Steine grosstenteils Grabsteine Die Seggauer Liesl die grosste historische Glocke der Steiermark Es ist eine grosse Glocke 2 m Durchmesser die zu ebener Erde im Bastionsturm auf der Sudseite des Schlosses im Rahmen von Fuhrungen besichtigt werden kann sowie sonn und feiertags von vier starken Frauen Mannern um 12 00 Uhr handisch gelautet wird Der Dreifaltigkeitsbrunnen 1995 von Fred Hofler gestaltet im unteren Schlosshof Galerie Bearbeiten nbsp Schloss Seggau von der Kreuzkogelwarte nbsp Mauer mit Romersteinen Lapidarium nbsp Mauern und Bastei der Befestigungsanlage nbsp Garten mit Gartenhalle Orangerie nbsp Innenhof nbsp Weinkeller nbsp Alt und neu nbsp Oberschloss nbsp nbsp Blick auf Schloss Seggau nbsp Blick auf Schloss SeggauLiteratur BearbeitenManfred Hainzmann Erwin Pochmarski Die romerzeitlichen Inschriften und Reliefs von Schloss Seggau bei Leibnitz Die romerzeitlichen Steindenkmaler der Steiermark Bd 1 Leykam Verlag Graz 1994 ISBN 3 7011 7283 8 Heimo Kaindl Schloss Seggau Geschichte Architektur und Kunst der steirischen Bischofsburg Bischof Johann Weber zum 70 Geburtstag gewidmet Graz 1997 ISBN 3 901810 00 5 Johannes Mandl Schloss Seggau Graz 1936 DNB 574981195 Karl Wagner Hrsg Schloss Seggau Leibnitz 1974 DNB 963904833 Stephan Karl Gabriele Wrolli Der Alte Turm im Schloss Seggau zu Leibnitz Historische Untersuchungen zum altesten Bauteil der Burgenanlage Leibnitz in der Steiermark Forschungen zur geschichtlichen Landeskunde der Steiermark Bd 55 LIT Verlag Berlin 2011 ISBN 978 3 643 50313 8 Gert Christian Schloss Seggau Eine kurze Kunst und Kulturgeschichte des steirischen Bischofsschlosses Graz 2012 ISBN 978 3 901810 27 5 Kurt Woisetschlager Peter Krenn Hrsg Dehio Steiermark ohne Graz Schroll Wien 1982 ISBN 3 7031 0532 1 S 520 522 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Schloss Seggau Album mit Bildern Videos und Audiodateien Homepage vom Hotel Schloss Seggau Artikel des Bundesdenkmalamts BDA zur Restaurierung der Furstenzimmer in Schloss Seggau November 2006 Seggau In burgen austria com Private Website von Martin Hammerl abgerufen am 1 Januar 1900 Steiermark360 360 Panorama Schloss Seggau Luftaufnahme Einzelnachweise Bearbeiten Polheim Seggau In burgen austria com Private Website von Martin Hammerl abgerufen am 1 Januar 1900 Normdaten Geografikum GND 4468157 4 lobid OGND AKS VIAF 243175184 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Schloss Seggau amp oldid 236663717