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Die Ungarnkriege waren eine Reihe militarischer Auseinandersetzungen zwischen dem Habsburger Friedrich III und Matyas Hunyadi genannt Matthias Corvinus Inhaltsverzeichnis 1 Kriegerische Auseinandersetzungen 1 1 Thronfolgekampfe um Ladislaus Postumus 1 2 Nachfolgekampfe zwischen Ungarn und Osterreich 2 Literatur 3 EinzelnachweiseKriegerische Auseinandersetzungen BearbeitenThronfolgekampfe um Ladislaus Postumus Bearbeiten Am 5 Juni 1446 wurde Janos Hunyadi zum Reichsverweser von Ungarn gewahlt Der neue Regent begann sofort einen Feldzug gegen den deutschen Konig Friedrich III der sich weigerte den jungen Konig Ladislaus Postumus 1440 1457 in Ungarn kronen zu lassen Nachdem die ungarischen Heerhaufen gleichzeitig in die Steiermark in Karnten und in die Krain einfielen zwangen anderweitige Schwierigkeiten Hunyadi mit Friedrich fur zwei Jahre einen Waffenstillstand abzuschliessen 1450 ging Hunyadi nach Pressburg um mit Friedrich eine Ubergabe von Ladislaus zu erreichen es konnte aber keine Einigung erzielt werden Die Opposition unter den Grafen von Cilli beschuldigten darauf den Reichsverweser selbst den Thron ubernehmen zu wollen Hunyadi verzichtete auf alle seine Wurden zugunsten des jungen Konigs sobald dieser Anfang 1453 nach Ungarn zuruckkehrte Die Hauptlast im Kampf gegen die Turken trugen die Hunyadi wahrend die Cilli vollig untatig blieben Nach der Belagerung und Entsetzung Belgrads 1456 erlag Janos Hunyadi noch im selben Jahr einer Seuche und Ulrich von Cilli wurde von Ladislaus einem Sohn Johann Hunyadis ermordet dessen anschliessende Hinrichtung in Ungarn Emporung ausloste Der junge Ladislaus V floh von Ofen nach Prag wo ihn 1457 uberraschend der Tod ereilte Nachfolgekampfe zwischen Ungarn und Osterreich Bearbeiten Der 1458 zum Konig gewahlte Matthias machte sich mit seiner Thronbesteigung den deutsch romischen Konig Friedrich III zum Feind der gleichfalls die ungarische Konigskrone beanspruchte Zu einem vorubergehenden Ausgleich kam es 1463 durch den Vertrag von Odenburg Wiener Neustadt Wahrend des Burgundischen Erbfolgekrieges im Westen wurden die Habsburger zugleich im Osten bedroht Der Tod des bohmischen Konigs Georg von Podiebrad schuf ein Machtvakuum Der Konig von Ungarn Matthias Corvinus wollte eine Revision des Vertrages von 1463 der den Habsburgern eine etwaige Nachfolge in Ungarn zusicherte Friedrich III ging 1467 ein Bundnis mit dem polnischen Konigssohn Wladislaw gegen Matthias ein und belehnte ihn 1477 mit dem Konigreich Bohmen 1 Ungarnkriege Stein Gozzoburg Radkersburg Marburg Hainburg Pitten Leitzersdorf Korneuburg Bruck Wien Feldsberg Laa Retz Eggenburg Wiener Neustadt nbsp 1477 fielen die Ungarn in die habsburgischen Lande ein Konig Corvinus konzentrierte sich von nun an auf die Auseinandersetzung mit Friedrich III Dem Kaiser gelang es nicht die deutschen Kurfursten und sonstigen Reichsstande fur militarische Hilfe zu gewinnen Im Fruhjahr 1483 wich Friedrich von Wien in das sichere Wiener Neustadt aus 1485 konnte Corvinus Wien erobern und liess sich Erzherzog von Osterreich Dux Austriae nennen Im August 1487 gelang den Ungarn die Einnahme von Wiener Neustadt der neuen Kaiserresidenz im ostlichen Niederosterreich Friedrich musste zunachst nach Graz und zeitweise in das oberosterreichische Linz fluchten Nachdem auf dem Reichstag zu Nurnberg im Jahre 1487 der Reichskrieg gegen Ungarn beschlossen worden war erhielt Albrecht von Sachsen den Oberbefehl uber das gesamte Reichsheer Er sollte sich damit dem ungarischen Konig Matthias Corvinus entgegenstellen Nach Besetzung Wiens bestand Albrechts Aufgabe in der Ruckeroberung der verlorenen Gebiete Dies scheiterte jedoch an der schlechten Ausrustung seines Heeres sodass er einen Defensivkrieg fuhren musste Einen der wenigen Siege erstritten die kaiserlichen Truppen dank geschickter Taktik gegen den zahlenmassig uberlegenen Gegner bei dem Schloss Negau heute Grad Negova im Nordosten Sloweniens 2 Herzog Albrecht von Sachsen wusste dass in nachster Zeit keine entscheidende Hilfe aus dem Reich zu erwarten war sich aber die Lage in den Erblanden zusehends verschlechtern wurde Sein Verdienst war es die Landereien ob der Enns vor ungarischen Einfallen bewahrt zu haben trotz aller Schwierigkeiten 3 Am 17 November 1487 informierte Herzog Albrecht von Sachsen den Kaiser daruber dass unter den realen Gegebenheiten in den Erblanden ein Ausgleich mit dem Konig von Ungarn das einzig Sinnvolle sei 4 Anfang Dezember traf Matthias Corvinus mit Albrecht von Sachsen in Markersdorf an der Pielach zusammen wenig spater kam am 6 Dezember ein Waffenstillstand in St Polten zusammen der bis zum Tod des ungarischen Konigs mehrmals verlangert wurde 5 6 Als Konig Matthias Corvinus im April 1490 uberraschend in Wien starb und keine legitimen Erben hinterliess kam es zur militarischen Wende Friedrich konnte die besetzten Gebiete zuruckgewinnen Maximilian beschaftigte sich im Juli und Anfang August erfolgreich mit der Ruckeroberung der durch die Ungarn besetzten Platze in der Steiermark in Karnten und in Krain Am Feldzug personlich beteiligten sich neben Markgraf Sigmund von Brandenburg der schon Anfang Juni an der Spitze von 60 Berittenen nach Linz gezogen war Landgraf Wilhelm von Hessen Graf Rudolf von Anhalt und ab Mitte September Herzog Christoph von Bayern mit dem beachtlichen Truppenkontingent von 1 200 Reitern Herzog Albrecht von Bayern Munchen der sich vom Konig Fursprache und vom Kaiser ein Stillhalten im Achtprozess gegen Regensburg erhoffte hatte auf instandige Bitten Maximilians Kriegsgerat und hundert Berittene geschickt 7 Die Burger Wiener Neustadts offneten Maximilian die Tore wahrend die ungarische Besatzung sich in die Burg zuruckzog Gleiches geschah in Wien Hier aber begann Maximilian die Belagerung der Burg die er unter Beschuss nahm Nach dem ersten Sturm ergab sich ungarische Besatzung zudem der Statthalter Zapolya inzwischen abgezogen war 8 Die Ungarn wahlten am 15 Juli 1490 den bohmischen Herrscher Wladislaw zum ungarischen Konig Im Frieden von Pressburg vom 7 November 1491 konnten die Habsburger ihre territoriale Machtbasis im Osten gegenuber Ungarn sichern Wladislaw wurde von Friedrich III als ungarischer Konig anerkannt doch sollte sein Reich beim Fehlen von Erben an den Kaisersohn Maximilian ubergehen Literatur BearbeitenFranz Theuer Der Raub der Stephanskrone Edition Roetzer Eisenstadt 1994 ISBN 3 85374 242 4 Franz Pesendorfer Ungarn und Osterreich Tausend Jahre Partner oder Gegner OBV Padagogischer Verlag Wien 1998 ISBN 3 215 12667 2 S 79 85 Oskar Gruszecki Maximilians Feldzug nach Ungarn im Jahre 1490 In Burgenlandische Heimatblatter Band 17 1955 S 162 171 zobodat at PDF Gyula Razso Die Feldzuge des Konigs Matthias Corvinus in Niederosterreich 1477 1490 Militarhistorische Schriftenreihe Heft 24 3 Auflage Osterreichischer Bundesverlag Wien 1982 ISBN 3 215 01666 4 Emerich Schaffran Beitrage zum zweiten und dritten Einfall der Ungarn in Niederosterreich 1477 und 1481 bis 1490 In Jahrbuch fur Landeskunde von Niederosterreich Band 25 1932 S 145 174 zobodat at PDF Susanne Wolf Die Doppelregierung Kaiser Friedrichs III und Konig Maximilians 1486 1493 Bohlau Koln 2005 insbesondere Die ungarische Besetzung der habsburgischen Erblande S 162 183 regesta imperii de PDF Einzelnachweise Bearbeiten RI XIII H 10 n 432 in Regesta Imperii Wandbild Das Gefecht bei Schloss Negau in Ungarn im Jahr 1487 In deutsche digitale bibliothek de Abgerufen am 26 Juli 2022 Susanne Wolf Die Doppelregierung Kaiser Friedrichs III und Konig Maximilians 1486 1493 S 172 Susanne Wolf Die Doppelregierung Kaiser Friedrichs III und Konig Maximilians 1486 1493 S 176 Chronik Waffenstillstand mit Konig Matthias Corvinus zu St Polten In https www gedaechtnisdeslandes at Gedachtnis des Landes der Geschichtsdatenbank Niederosterreichs abgerufen am 26 Juli 2022 Susanne Wolf Die Doppelregierung Kaiser Friedrichs III und Konig Maximilians 1486 1493 S 173 Susanne Wolf Die Doppelregierung Kaiser Friedrichs III und Konig Maximilians 1486 1493 S 258 Oskar Gruszecki Maximilians Feldzug nach Ungarn im Jahre 1490 S 165 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Ungarnkriege 1446 1490 amp oldid 237091839