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Die Schlacht bei Leitzersdorf wurde am 11 Mai 1484 im Rahmen des 1482 ausgebrochenen dritten Krieges zwischen dem ungarischen Konig Matthias Corvinus reg 1458 90 und Kaiser Friedrich III reg 1452 93 geschlagen Die Armee Friedrichs die zum Entsatz der belagerten Stadt Korneuburg anruckte erlitt dabei eine schwere Niederlage gegen die ungarischen Truppen die diesen verhindern wollten Schlacht bei LeitzersdorfTeil von Ungarnkriege 15 Jahrhundert Datum 11 Mai 1484Ort Leitzersdorf NiederosterreichAusgang ungarischer SiegKonfliktparteienKonigreich Ungarn Habsburgische ErblandeBefehlshaberIstvan Davidhazy Tobias von Boskowitz und Cernahora Hans Wulfersdorfer Heinrich Pruschenk Kaspar von RogendorfTruppenstarkevermutlich mehrere Tausend vermutlich mehrere TausendVerlusteunbekannt unbekanntUngarnkriege Stein Gozzoburg Radkersburg Marburg Hainburg Pitten Leitzersdorf Korneuburg Bruck Wien Feldsberg Laa Retz Eggenburg Wiener Neustadt Inhaltsverzeichnis 1 Ausgangslage 2 Ablauf der Schlacht 3 Folgen der Schlacht 4 Erinnerung an die Schlacht 5 Literatur 6 Weblinks 7 AnmerkungenAusgangslage Bearbeiten1482 war es erneut zum Krieg zwischen Matthias Corvinus und Friedrich III gekommen In seinem Verlauf hatten die ungarischen Truppen grosse Teile der Habsburgischen Erblande besetzen konnen Als Konig Matthias nach dem Ende der winterlichen Feldzugspause im Marz 1484 mit drei Armeen die Kampfhandlungen wieder aufnahm begann der bis dahin bewegendste Abschnitt dieses Krieges Wahrend die von Istvan Davidhazy 1484 gefuhrte Armee Bruck an der Leitha belagerte machte sich die von Tobias von Boskowitz und Cernahora kommandierte Armee auf um weitere Orte in Niederosterreich zu erobern und die Bruck belagernden Truppen zu sichern Die dritte Armee die von Peter Gereb gefuhrt wurde marschierte in die Steiermark und in Karnten ein um hier die Streitkrafte Friedrichs III zu binden Nachdem Bruck und seine Zitadelle gefallen waren begannen die Ungarn am 19 April 1484 mit der Belagerung von Korneuburg die auch dem Ziel diente Wien zu zernieren Friedrich III wollte den Verlust Korneuburgs unbedingt verhindern und sandte seine Feldarmee zum Entsatz der Stadt Bei Leitzersdorf im heutigen Bezirk Korneuburg stiessen die Streitkrafte Friedrichs am 11 Mai auf die ungarischen Truppen Ablauf der Schlacht BearbeitenDer Ablauf der Schlacht bei Leitzersdorf ist nur in groben Zugen bekannt bezuglich taktischer Details finden sich in der Literatur einige Unterschiede Die beiden Armeen bestanden uberwiegend aus Soldnern und es steht fest dass es den Streitern Friedrichs III von Anfang an gelang die ungarischen Truppen zuruckzudrangen 1 Beide Seiten trachteten danach die Schlacht mit dem Sturm der schweren Reiterei zu entscheiden Im heftigen Aufeinanderprall der Kavallerieverbande konnten sich die von Hans Wulfersdorfer 1504 Heinrich Pruschenk 1500 und Kaspar von Rogendorf 1506 gefuhrten kaiserlichen Reiter gegen die von Istvan Davidhazy gefuhrte ungarische Reiterei durchsetzen und diese zersprengen Die Ungarn zogen sich zu ihrem Lager zuruck oder fluchteten dorthin 2 Im feindlichen Lager aber ereilte die bis dahin siegreichen Streiter Friedrichs III das Schicksal so vieler mittelalterlicher Heere Disziplinlosigkeit und Gier nach Beute Denn sobald sie das ungarische Lager erreicht hatten begannen die kaiserlichen Kampfer zu plundern und ihre Schlachtordnung loste sich auf Der erfahrene ungarische Feldhauptmann Tobias von Boskowitz und Cernahora erkannte die gunstige Situation und fuhrte nun die Wende herbei Es gelang ihm die ungarischen Truppen erneut zu sammeln und einen Gegenstoss auf die vollig mit dem Plundern beschaftigten kaiserlichen Truppen zu fuhren Im Gegensatz zu den Ungarn vermochten die kaiserlichen Kommandeure ihre Manner nicht wieder in Schlachtordnung zu formieren sodass die Schlacht mit der kopflosen Flucht und einer empfindlichen Niederlage der kaiserlichen Streiter endete Folgen der Schlacht BearbeitenObwohl die Schlacht bei Leitzersdorf zunachst nicht mehr als ein taktischer Sieg der Ungarn war 3 stellte sie doch wie sich noch zeigen sollte den von seinem Ausmass und seinen Auswirkungen bedeutendste n offene n Zusammenstoss des ganzen Krieges dar 4 Der Widerstandswille der niederosterreichischen Stadte konnte zwar durch den Ausgang dieser Schlacht vorerst kaum beeintrachtigt werden entscheidend aber war dass Friedrich III in der Folgezeit nicht mehr in der Lage war eine neue Feldarmee aufzustellen sodass die Initiative im Krieg nun vollig auf Matthias Corvinus uberging Ohne Hilfe von aussen aber blieb den eingeschlossenen und ausgehungerten Stadten letztlich nichts anderes ubrig als sich den Ungarn zu ergeben Am 3 Dezember streckten die Verteidiger Korneuburgs ihre Waffen und Ende 1484 wurden nur noch Wien und Wiener Neustadt von den Truppen Friedrichs III gehalten wahrend der gesamte ostliche Teil Niederosterreichs von ungarischen Streitkraften kontrolliert wurde Wien geriet dadurch immer mehr in Bedrangnis und sollte schon bald das nachste Eroberungsziel des Ungarnkonigs werden Erinnerung an die Schlacht BearbeitenAnlasslich des 500 Jahrestages der Schlacht liessen die Pfarre Leitzersdorf und der Briefmarkensammlerverein Stockerau im Oktober 1984 nahe der Leitzersdorfer Kirche einen Gedenkstein errichten Er tragt folgende Inschrift Zur Erinnerung an die Schlacht bei Leitzersdorf im Jahre 1484 MATTHIAS CORVINUS FRIEDRICH III Gewidmet von der Pfarre Leitzersdorf und dem Briefmarkensammlerverein Stockerau Okt 1984 dd dd dd dd dd Literatur BearbeitenJosef Borus Aspekte des mitteleuropaischen Heerwesens zu Ende des 15 Jahrhunderts In Andreas Baumkircher Erben und Nachfolger Symposium im Rahmen der Schlaininger Gesprache vom 20 24 September 1989 auf Burg Schlaining Wissenschaftliche Arbeiten aus dem Burgenland Heft 88 Eisenstadt 1992 S 285 299 ISBN 3 85405 119 0 zobodat at PDF Gyula Razso Die Feldzuge des Konigs Matthias Corvinus in Niederosterreich 1477 1490 Militarhistorische Schriftenreihe Heft 24 Osterreichischer Bundesverlag Ges m b H 3 Aufl Wien 1982 ISBN 3 215 01666 4 Weblinks BearbeitenFoto des Gedenksteins an die Schlacht bei Leitzersdorf private Webseite Anmerkungen Bearbeiten Borus 1992 S 295 zufolge drangte zunachst die kaiserliche Infanterie einen Teil der Ungarn zuruck und ermoglichte es der Kavallerie dadurch sich voll zu entfalten Raszo 1982 S 16f erwahnt hingegen fur beide Seiten keine Infanteriekontingente Nach Raszo 1982 S 16 trieben die Kaiserlichen die f liehenden Ungarn zum Lager zuruck wahrend Borus 1992 S 296 schreibt dass sich die Ungarn dorthin zuruckgezogen hatten Borus 1992 S 296 Raszo 1982 S 16 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Schlacht bei Leitzersdorf amp oldid 212692950