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Schloss Strassburg ist der ehemalige Sitz der Bischofe von Gurk und namensgebend fur die gleichnamige Stadt im Karntner Gurktal Das Schloss liegt strategisch gunstig auf einem Berg oberhalb der Stadt Strassburg Seinen Namen erhielt es weil es die Strasse nach Gurk beherrschte Die Strassburg wurde 1147 als Strazburch erstmals urkundlich erwahnt Erbaut wurde sie vom Gurker Bischof Roman I der die Burg wie auch den Dom zu Gurk erbaute um seine Unabhangigkeit vom Salzburger Erzbischof zu demonstrieren Bereits die erste Burg wies in etwa die heutige Grosse von rund 70 m Lange auf Die Strassburg die bis in die erste Halfte des 16 Jahrhunderts als Burg castrum veste danach als Schloss bezeichnet wurde war bis 1783 Sitz der Bischofe von Gurk Danach dem Verfall preisgegeben wurde sie ab den 1950er Jahren wieder instand gesetzt und ist heute wieder grosstenteils aufgebaut Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Heutige Nutzung 3 Literatur 4 WeblinksGeschichte Bearbeiten nbsp Schloss Strassburg von Westen Mai 2004 In der Mitte der Faulturm Die erste Burg wurde unter Bischof Roman I 1131 1167 fertiggestellt Die beiden Wehrturme stammen aus dieser Zeit und belegen dass bereits die erste Burg die Ausmasse der heutigen hatte Die Burg entsprach dem damals im heutigen Osterreich gelaufigen Burgtyp mit einem gemauerten Bering einem einfachen Mauertor einer eingeschossigen Kapelle hier dem heiligen Mauritius geweiht und einem Festen Haus dem Wohngebaude Im Zuge der Auseinandersetzungen mit dem Salzburger Erzbischof wurde die Burg 1179 belagert und 1180 weitgehend zerstort Der Bering ist noch grossteils erhalten z B in den Aussenmauern des heutigen West und Nordtraktes bis in 9 m Hohe Die Burgkapelle wurde im spaten 12 Jahrhundert erbaut bestehend aus Langhaus Chorquadrat und Halbkreisapsis Im 14 Jahrhundert wurde die Kapelle um ein Geschoss erhoht im 15 Jahrhundert uber dem Chorquadrat ein weiteres Geschoss aufgesetzt Die letzte Erhohung des Chores fand 1682 statt Das ursprungliche Feste Haus oder Palas war ein zweigeschossiger Bau an der talseitigen Sudseite westlich der Kapelle Heute sind noch Teile aus dem 13 Jahrhundert erhalten Der Palas wurde noch im Mittelalter nach Westen verlangert und Anfang des 17 Jahrhunderts aufgestockt 1611 wurde das zweilaufige Treppenhaus mit einem rundbogigen Chloritschieferportal vollendet Der Faulturm Bergfried 8 40 7 95 m wurde gleichzeitig mit der Kapelle erbaut und flankiert das Burgtor Er war Wehrbau und Wohnsitz von Ministerialen der Gurker Bischofe Der ursprunglich viergeschossige Bau wurde im Spatmittelalter um ein Geschoss erhoht Vom ursprunglich vorhandenen holzernen Wehrgang sind nur mehr die Pfostenlocher erhalten Im 14 Jahrhundert wurde aussen an die nordliche Ringmauer der ostliche Turm errichtet Hier befinden sich im Erd und ersten Obergeschoss je eine heute noch erhaltene Rauchkuchl Der westliche Turm oder Munzturm wurde im 15 Jahrhundert errichtet Vor 1450 wurde dem Palas hofseitig eine zweigeschossige Laube vorgebaut Um die Mitte des 15 Jahrhunderts wurde der aussere Mauerring verstarkt Nach 1450 wurde der zweigeschossige Westtrakt hofseitig an den Bering angebaut die nordseitige Ringmauer erhoht das Feste Haus umgebaut und auf die heutige Hohe aufgestockt und die Kapelle wie erwahnt aufgestockt Diese Bauphase lasst sich durch gotische Fenster Tur und Gewolbeformen erkennen Diese Baumassnahmen werden Furstbischof Ulrich III Sonnenberger 1453 1469 zugeschrieben Um 1500 wurde der zweigeschossige Nordtrakt errichtet 1583 84 wurde im Nordwesten das Stall und Kastengebaude errichtet nach Planen von Johann Anton Verda der auch am Bau des Klagenfurter Landhauses beteiligt war Der dreigeschossige langsrechteckige Bau beherbergte im Erdgeschoss den Pferdestall daruber den Schuttboden jeweils dreischiffige Hallen mit Kreuzgewolbe und den Saal 1611 wurde der Sudtrakt ausgebaut siehe oben und 1634 sudlich der Kapelle ein Treppenturmchen errichtet Danach verfiel die Burg teilweise Zum einen waren Brande 1638 1650 daran schuld zum anderen mangelndes Interesse der Bischofe wie Sigismund Franz Erzherzog von Osterreich die als kaiserliche Gesandte sich nie auf der Strassburg aufhielten Unter Furstbischof Kardinal Johann VIII Freiherren von Goess wurde die Strassburg zur barocken Residenz ausgebaut Zwischen 1680 und 1690 wurden die zweigeschossigen Arkadengange die den Trakten hofseitig vorgelagert sind vom Steinmetz Johannes Payr erbaut Ursprunglich entsprach ein Bogen der rundbogigen Pfeilerarkaden im Erdgeschoss zwei Bogen der toskanischen Saulenarkaden im Obergeschoss beim Wiederaufbau 1962 wurde diese klare Gliederung nicht wiederhergestellt Die Hofwande wurden durch waagrecht laufende Putzbander und Sgraffitodekor verziert Stilistisch ist der Schlosshof der Renaissance verpflichtet 1685 wurde das in den Zwinger fuhrende Barockportal errichtet ein Jahr spater das Haupttor an der Stelle des romanischen Haupttores Die Kapelle wurde mit stark plastischem Stuckdekor und mit Wandmalereien von Adam Claus ausgestattet Bei einem Erdbeben am 21 November 1767 wurde das Schloss schwer beschadigt Nachdem 1783 die Residenz der Bischofe nach Schloss Pockstein verlegt worden war verfiel das Schloss mehr und mehr 1858 und 1904 kam es durch Blitzschlag zu Branden 1954 wurde aus Sicherungsgrunden sogar ein Demolierungsbescheid erlassen Durch die dadurch veranlassten Bemuhungen begannen ab 1956 Rettungs und spater auch Wiederaufbaumassnahmen Heute ist das Schloss grossteils wiederhergestellt Heutige Nutzung BearbeitenHeute ist das Schloss offentlich zuganglich Im Schloss befinden sich Kulturzentrum Strassburg Volkskundliche Sammlungen Jagdmuseum RestaurantLiteratur BearbeitenAugust Jaksch von Wartenhorst Schloss Strassburg in Karnten Verlag des Ortsausschusses zur Erhaltung des Schlosses Strassburg Strassburg 1924 nicht eingesehen Albrecht Wendel Die Strassburg Eine bauanalytische Betrachtung In Hemma von Gurk Universitats Verlag Carinthia Klagenfurt 1988 ISBN 3 85378 315 5 315 323 Ausstellungskatalog Schloss Strassburg Karnten 14 Mai 26 Oktober 1988 Siegfried Hartwagner Strassburg In Siegfried Hartwagner Karnten Der Bezirk St Veit an der Glan Seine Kunstwerke historische Lebens und Siedlungsformen Osterreichische Kunstmonographie Bd 8 ZDB ID 1113380 6 Vollstandige Sonderausgabe Buchmarkt Graz u a 1994 S 232 239 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Schloss Strassburg Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Schloss Strassburg auf Website der Diozese Gurk Information der Gemeinde Strassburg Eintrag zu Schloss Strassburg Karnten im Austria Forum im Heimatlexikon Strassburg In burgen austria com Private Website von Martin Hammerl abgerufen am 1 Januar 1900 Eintrag uber kulturring strassburg at46 897472 14 330261 Koordinaten 46 53 50 9 N 14 19 48 9 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Schloss Strassburg Karnten amp oldid 236835393