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Der Dom zu Gurk steht in Gurk in Karnten Das Gebaude ist eine zwischen 1140 und 1200 im hochromanischen Stil erbaute Pfeilerbasilika die dank der geringen baulichen Veranderungen zu den bedeutenden romanischen Bauwerken in Europa gehort Die lang gestreckte Basilika hat eine doppelturmige Westfassade eine Empore eine Krypta und drei Apsiden Die mit 100 Saulen gestaltete Krypta ist der alteste Teil der Kirche Im Jahr ihrer Weihe 1174 wurde das Grab der heiligen Hemma von Gurk dorthin verlegt Dom zu GurkAnsicht von SudwestenDom zu GurkDie heutige Pfarr und ehemalige Domkirche Mariae Himmelfahrt liegt am Ostrand der Ortschaft Gurk auf einer niedrigen Terrasse unweit des Flusses Gurk Im wenig bebauten mittleren Gurktal sind die imposanten 60 Meter hohen Doppelturme des Doms schon von Weitem zu sehen Baulich schliesst sich das Stift Gurk an den Dom an das bis 1792 das Domkapitel und danach mit Unterbrechungen verschiedene Orden beherbergte Inhaltsverzeichnis 1 Baugeschichte 2 Bauwerk 2 1 Aussenbau 2 1 1 Turme 2 1 2 Hauptportal 2 1 3 Langsseiten 2 1 4 Ostseite 2 2 Inneres 2 2 1 Aussere Vorhalle 2 2 2 Innere Vorhalle 2 2 3 Langhaus 2 2 4 Chor 2 2 5 Querhaus 3 Einrichtung 3 1 Hochaltar 3 2 Seitenaltare 3 3 Kreuzaltar 3 4 Volksaltar 3 5 Pfeileraltare 3 6 Kanzel 3 7 Orgel 3 8 Sonstiges 3 9 Glocken 4 Bischofskapelle 5 Krypta 6 Stiftsanlagen 7 Domkapitel und Ordensgemeinschaften 7 1 Domkapitel 7 2 1792 bis heute 8 Heutige Nutzung 9 Literatur 10 Weblinks 11 EinzelnachweiseBaugeschichte Bearbeiten nbsp Hemma von Gurk widmet der Kirchenpatronin den Dom 14 Jahrhundert nbsp Hinweis auf den Baumeister WIDO des Doms zu Gurk nbsp Hemma von Gurk uberwacht den Kirchenbau zu Gurk HolztafeldarstellungIn vorchristlicher Zeit stand an der Stelle des Doms ein Tempel der keltischen Pferdegottin Epona Ein Steinquader mit dem eingemeisselten Namen wurde in den sudwestlichen Pfeiler des Mittelschiffs des Doms eingefugt Fur die Romerzeit wird ein romischer Kultbau vermutet Bei Ausgrabungen fand man 1926 das Fragment eines Altars 1 Der frankische Kaiser Arnulf von Karnten schenkte 898 dem schwabischen Edlen Zwentibold einem Vorfahren der Hemma von Gurk Guter im Gurk und Metnitztal darunter einen Hof in Gurk Diese Besitztumer erbte Hemma in der ersten Halfte des 11 Jahrhunderts Sie liess in Gurk die Johanneskirche erbauen fur die sie 1043 beim Salzburger Erzbischof Baldwin Pfarrrechte erwirkte Sie stiftete im selben Jahr ein Nonnenkloster mit eigener Marienkirche Das Frauenkloster in Gurk wurde schon im Jahr 1070 aufgelost nachdem der Erzbischof Gebhard von Papst Alexander II die Erlaubnis erhalten hatte in Karnten ein Bistum zu grunden Der mit dem Kloster verbundene Besitz kam so in Salzburger Eigentum und 1072 grundete der Erzbischof das Suffraganbistum Gurk ein Bistum ohne eigene Diozese und ohne Domkapitel Als erster Bischof wurde Gunther von Krappfeld geweiht Eine urkundliche Erwahnung von Gurk als Pfarre stammt aus dem Jahr 1162 Pfarrkirche war die von Hemma errichtete Johanneskirche Sie bestand aus einem saalartigen Schiff einem Chorquadrat und einer Rundapsis und hatte einen kleinen Dachreiter Sie war von einem Friedhof mit Karner umgeben der 1842 abgetragen wurde Die Kirche wurde 1892 demoliert Der Bau der Domkirche begann um das Jahr 1140 unter Bischof Roman I 1131 1167 Ob die ehemalige Klosterkirche an dieser Stelle gestanden hatte ist nicht abschliessend geklart wahrscheinlich lag sie westlich des Neubaus Noch vor der Fertigstellung der Kirche ist die Ubertragung des Grabes der heiligen Hemma in eine bereits bestehende Krypta fur das Jahr 1174 belegt Der Hochaltar der Bischofskirche wurde im Jahr 1200 geweiht Dom und Stiftsgebaude wurden vor 1220 fertiggestellt Im 13 Jahrhundert beschadigten mehrere Brande die Kirche Nach Wiederherstellungsarbeiten und Umbauten wurde der Dom 1287 neu geweiht Um das Jahr 1446 wurde im Querhaus ein Netzrippengewolbe um 1500 ein Sternrippengewolbe im Chor eingezogen Ein erneuter Brand zerstorte 1525 die holzernen Decken des Langhauses An deren Stelle wurde 1563 ein Holzschindeldach eingebaut 1591 wurde das Netzrippengewolbe im Mittelschiff fertiggestellt Unter Propst Vizdom 1617 1632 wurde das romanische Stiftsgebaude abgerissen das Kapitelhaus erbaut sowie der Propsthof barock umgestaltet Er liess auch die barocken Altare im Dom errichten Die charakteristischen barocken Turmhelme erhielt der Dom 1678 Propst Otto Kochler plante eine tiefgreifende Umgestaltung des Domes Er liess das Hemmagrab in der Krypta umgestalten und den Kreuzaltar und die Kanzel errichten 1744 wurde der Propst jedoch wegen der hohen Schulden die seine Auftrage verursacht hatten abgesetzt Er arbeitete fortan als Tischler an der Ausgestaltung der Kirche mit 1788 ubersiedelte das Domkapitel nach Klagenfurt die Domkirche wurde zur Pfarrkirche und Konkathedrale Bei einem Brand 1808 wurden die Dacher und Teile der Bischofskapelle zerstort 1850 entdeckte der preussische Konservator Ferdinand von Quast den Dom und bewahrte ihn durch seine Publikationen davor in Vergessenheit zu geraten 1924 bis 1933 wurden umfangreiche Renovierungsarbeiten durchgefuhrt Den Zweiten Weltkrieg uberstand der Dom ohne Schaden Lediglich sechs Glocken mussten fur die Metallsammlungen abgeliefert werden In den 1950er Jahren wurde die barocke Einrichtung renoviert die stark von Anobien befallen war 1960 wurde der Dom mit Steinplattln eingedeckt 1988 und 1992 erfolgten weitere Restaurierungen dabei wurde auch die historische Architekturpolychromie wiederhergestellt 2 Bauwerk Bearbeiten nbsp Grundriss Dom oben und Krypta unten rechts Die Domkirche ist eine dreischiffige funfeinhalbjochige Pfeilerbasilika mit erhohtem zweijochigem Chorraum einjochigem Querhaus und drei gleichfluchtenden Apsiden Der westliche Teil des Gebaudes ist durch die beiden Turme gepragt zwischen denen in der Empore uber der inneren und ausseren Vorhalle die Bischofskapelle eingerichtet ist Unterhalb von Chorraum und Querhaus liegt die Krypta Die Stiftsgebaude Kapiteltrakt und Propsthof schliessen sich nordlich an den Kirchenbau an Aussenbau Bearbeiten Turme Bearbeiten nbsp NordturmDie machtigen Turme der Turmanlage im Westen des Steinquaderbaus sind 60 Meter hoch Sie haben schmale romanische Rundbogenfenster die zum Teil vermauert sind und im vorletzten Obergeschoss grosse barocke Schallfenster Die Zwiebelhelme mit Laternen sind stark eingezogen Sie wurden 1678 erbaut und 1988 neu gedeckt Am nordlichen Turm ist eine Turmuhr angebracht Die Zifferblatter mit Wappen des Domstiftes und des Dompropstes Ferdinand von Litzlhofen 1789 1818 wurden nach dem Brand 1808 gemalt Hauptportal Bearbeiten Der Haupteingang im Westen zwischen den beiden Turmen war ursprunglich offen Die Vorhalle des Domes wurde 1337 38 durch eine gotische Fullmauer nach aussen abgeschlossen Ein spitzbogiges Torgewande erstreckt sich uber die gesamte Hohe der Vorhalle Je ein schlankes Fenster zu beiden Seiten ist ebenfalls mit Masswerkbahnen versehen Seit 1931 sind an den Seiten des Portals auch wieder Reste des romanischen Bogengewandes Saulen Basen und Kapitelle freigelegt Das figural gestaltete Glas im Mittelfenster uber dem Tor und in den Seitenfenstern stammt teilweise noch aus der Erbauungszeit des Portals Im Mittelfenster sind von oben nach unten Gottvater Sonne und Mond die Symbole der Evangelisten Maria mit dem Kind und der Schmerzensmann zu sehen In den Seitenfenstern befinden sich die Bilder von zwolf Heiligen 1988 wurde ein neues Tor aus Bronze Edelstahl und Birnbaumholz von Tomas Hoke eingefugt Das neue Tor fugt sich an die gotische Fassadenstruktur an Das vertikale Stabwerk des Masswerkes setzt sich in den rostfreien Stahlprofilen des Portals fort Das vierteilige Tor kann ganz oder auch nur teilweise zweiflugelig geoffnet werden Uber dem Hauptportal sind von aussen die beiden Rundbogenfenster und das Rundfenster der uber der Vorhalle gelegenen Bischofskapelle zu sehen nbsp Das Hauptportal nbsp Glasfenster des HauptportalsLangsseiten Bearbeiten nbsp Samson Tympanon im Gurker DomDie Aussenwande der Seitenschiffe springen leicht hinter die Turme zuruck Anhand der grosseren verschieden getonten Steinquader sind deutlich zwei Bauphasen Bauzasur 1179 80 und Planwechsel erkennbar ebenso wie an den hoch angesetzten Fenstern Nach zwei Fenstern auf der westlichen Seite ist eine senkrechte Baunaht zu sehen die ubrigen Fenster sind grosser und folgen in grosseren Abstanden aufeinander Das Mittelschiff hat ein Satteldach die beiden Seitenschiffe haben Pultdacher Wie Querhaus und Apsiden sind sie mit schwarzen Steinplatten gedeckt nbsp Tympanon des SudportalsDie sudliche Seitenschiffwand hat einen profilierten Sockel und unter dem Dach einen Rundbogenfries Das Sudportal stammt aus der ersten Bauphase 1140 50 ist aber mit dreifach abgetreppten Wangen flachen Basen und einfachen Kampferprofilen in einem selbst fur diese Zeit altertumlichen Stil ausgefuhrt Das Tympanon zeigt als Relief die Halbfigur des segnenden Christus mit einem aufgeschlagenen Buch Ego sum hostium Ich bin die Tur Johannes 10 9 Die Umschrift des Tympanons lautet in der Ubersetzung Dem der richtig durch mich eintritt dem schenke ich die Weide des Lebens der aber tritt richtig ein dessen Hand gnadig und dessen Herz sanft ist 3 An der Unterseite verlauft die Inschrift mit seitenverkehrten Buchstaben von rechts nach links Das Seitenschiff wird oben durch einen Rundbogenfries abgeschlossen Der Fries des Hauptschiffes ist grossteils nicht erhalten Die Aussenwand des Querhauses tritt nicht uber die Seitenschiffwand vor da das Querhaus vermutlich erst nachtraglich geplant wurde Der Rundbogenfries des Seitenschiffes zieht sich in gleicher Hohe am Querhaus weiter dort durch Palmetten und Flechtwerkdekor zusatzlich verziert Auch die zwei Rundbogenfenster darunter gleichen denen des Seitenschiffs Uber dem Fries befinden sich zwei hohe schlanke Rundbogenfenster Die Fassade ist durch drei hohe Rundstabe mit Wurfelkapitellen und attischen Basen gegliedert Der mittlere hat als oberen Abschluss einen Ring Der Eindruck wird durch spater gebrochene Fenster beeintrachtigt Den oberen Rand des Giebels bildet ein weiterer Rundbogenfries Die Nordseite ist wesentlich einfacher gehalten da sich dort ursprunglich der Kreuzgang und das Domstiftsgebaude angeschlossen hatte das 1637 abgetragen wurde Das ehemalige Portal zum Kreuzgang ist vermauert Ein kleiner Vorbau 1775 nahe dem Turm diente fruher als Kapiteltor heute sind dort die Hemmareliquien ausgestellt Die Seitenschiffwand enthalt Reste einer Wandmalerei aus der ersten Halfte des 13 Jahrhunderts die einst den Kreuzgang zierten Im Mauerwerk sind etliche Fragmente romerzeitlicher Reliefs und Inschriften erhalten Die Nordseite ist wie die Turme ab der Hohe des Hauptschiffdaches verputzt und in der Farbe des Kalksteins gefarbt Der ubrige Bau zeigt den unverputzten marmorahnlichen durch seine Eisenhaltigkeit leicht rotlichen Kalkstein Ostseite Bearbeiten Die drei Apsiden an der Ostseite schliessen in einer Front an die Querhauswand an Uber den Seitenapsiden befindet sich je ein Rundbogenfenster die Seite uber der Hauptapsis enthalt zwei kleine Rundfenster Die Apsiden sind durch eine profilierte Sockelzone Lisenen mit Halbsaulen mit reichen Kapitellen und durch zweistufige Blendarkaden gegliedert In jeder Apsis gibt es ein Rundbogenfenster das der Hauptapsis ist grosser so breit wie ein Blendbogen und sechsfach abgestuft Uber diesem Fenster befindet sich eine von nur zwei figuralen Bauplastiken an der Domaussenseite Das hochromanische um 1175 Relief zeigt einen Lowen der gegen einen Basilisken kampft ein Sinnbild fur den Kampf des Guten gegen das Bose Die Hauptapsis hat als oberen Abschluss einen Bogenfries daruber ein Zierband und ein Schachbrettmuster Die Seitenapsiden sind nur halb so breit wie die Hauptapsis wesentlich niedriger und weniger reich ausgestaltet nbsp Fassade Querhaus Sudseite nbsp Sudliche SeitenapsisInneres Bearbeiten Aussere Vorhalle Bearbeiten Durch das Hauptportal gelangt man in die aussere Vorhalle einen grossen fast quadratischen Raum mit Tonnengewolbe Sie ist fast vollstandig mit Wandmalereien aus der Zeit um 1340 bedeckt Die Seitenwande zeigen je vier Bilderreihen mit Bibelszenen in Form einer Armenbibel Die untersten Reihen sind jedoch teilweise zerstort In der Nordwand sind Szenen aus dem Alten Testament dargestellt die Sud und ein Teil der Westwand zeigen in 26 Bildern Szenen aus dem Neuen Testament Das Gewolbe ist als Sternenhimmel gestaltet in der Mitte befindet sich ein Lamm Gottes nbsp WestportalDas Westportal ist ein Trichterportal um 1200 Mit funfeinhalb Metern Breite und sieben Metern Hohe nimmt es fast die gesamte Ostwand der Vorhalle ein Durch seine geschutzte Lage ist es eines der besterhaltenen romanischen Portale Osterreichs Das Portal ist siebenstufig Gewande und Archivolten sind mit einfachen Ornamenten verziert Das Tympanon ist glatt es enthielt wohl fruher ein Fresko das Portalgewande war ursprunglich farbig gestaltet letzte Farbreste wurden 1912 entfernt Uber dem Portalbogen sind Medaillons mit den Brustbildern Christi und der Apostel um 1340 eingelassen An der Tur des Westportals sind die Reste von holzernen Reliefs aus dem fruhen 13 Jahrhundert erhalten Es ist ein geschnitztes farbig gefasstes Rankenwerk Der linke Turflugel zeigt Christus von den vier Evangelisten umgeben sowie Engel Propheten oder Apostel Oben befinden sich drei von ursprunglich wohl sieben Tauben Symbole fur die sieben Gaben des Heiligen Geistes Der rechte Turflugel zeigt Szenen aus dem Leben Jesu denen typologisch entsprechende Szenen aus dem Alten Testament gegenubergestellt sind nbsp Fresken der nordlichen Vorhallenwand nbsp Fresken der sudlichen VorhallenwandInnere Vorhalle Bearbeiten Eine Besonderheit des Gurker Domes ist die innere Vorhalle aus dem fruhen 13 Jahrhundert Sie schliesst an das Westportal an und ragt drei Meter in das Mittelschiff hinein Gegen die Seitenschiffe ist sie durch Wangenmauern abgegrenzt Die Vorhalle dient als Stutze der uber ihr gelegenen Bischofskapelle die langer als die aussere Vorhalle ist Den Pfeilern sind Halbsaulen mit verschiedenartigen Kapitellen vorgestellt Uber den Pfeilern erheben sich arkadenartige Halbbogen die der Vorhalle die Wirkung eines Triumphbogens verleihen Langhaus Bearbeiten nbsp InnenansichtDas Langhaus ist funfeinhalbjochig Das Mittelschiff hat schlanke quadratische Pfeiler unter Rundbogenarkaden Die Mittelschifffenster lassen erkennen wo einst die romanische Flachdecke ansetzte Die Fenster besitzen gemalte Rahmen mit Wappenschilden Das Mittelschiff wurde als letzter Domteil eingewolbt Das Tonnengewolbe schufen 1591 Baumeister Leonhard Uttner aus Passau und Steinmetz Philipp Wernerscon aus Klagenfurt Stichkappen und Netzrippen passen sich in ihren gotisierenden Formen den alteren Gewolben des Doms an Die Gewolbemalereien und die Schweifgrotesken stammen von Meister Kraussl aus St Veit Glan ebenso der Wappenschild Propst Grimming bezeichnet 1591 und ein Mann im Kreis Kraussl uber der Orgelempore Das Heiliggeistloch ist von Fresken mit schwebenden Engeln und Engelskopfen umgeben Die Seitenschiffe wurden 1525 mit einem Netzrippengewolbe versehen Im sudlichen Seitenschiff an der Stirnwand ist der Zugang zur Bischofskapelle daruber beleuchten zwei Stirnfenster die Stiege links davon ist der Zugang zum Turm In der nordlichen Stirnwand ist der Zugang zum Nordturm Chor Bearbeiten Der Chorraum ist zweijochig und wie das anschliessende Querhaus gegenuber dem Langhaus wegen der darunterliegenden Krypta um 1 75 Meter erhoht Die Kirche ist in eine Unterkirche und eine Oberkirche geteilt An den Aussenseiten der Seitenschiffe fuhren Treppen in den Chor und innen anschliessend zur Krypta hinab Die Pfeiler des Chors bilden ein Quadrat die Eckpfeiler sind durch rechteckige Vorlagen verstarkt Das Sternrippengewolbe des Chorquadrats mit dem Wappen von Propst Wilhelm Welzer von Eberstein schuf Meister Hans im Jahr 1500 Acht bemalte Steinreliefs zeigen die Busten von weiblichen Heiligen Maria Dorothea Margaretha Barbara Katharina Ursula Agnes und Apollonia die Zwickel sind mit Rankenmalereien dekoriert Die Seitenschiffe wurden zwischen 1526 und 1549 eingewolbt das sudliche mit Sechsecksternen das nordliche mit Netzrippen jedes mit drei Terracottareliefs von Heiligen Querhaus Bearbeiten Das Querhaus ist einjochig und gleich breit wie Langhaus und Chor Die Vierung ist fast quadratisch den Pfeilern sind Halbsaulen mit verschiedenartigen Kapitellen vorgelegt die westlichen zeigen geometrische Palmettenornamente vor 1200 die ostlichen naturalistische Ranken Tiere und Kopfe fruhes 13 Jahrhundert Das Gewolbe von 1450 uber der Vierung in Form eines grossen achtstrahligen Sternes auf Konsolen ist das alteste der Kirche Die Rankenmalerei des Gewolbes aus dem 16 Jahrhundert wird Anton Blumenthal zugeschrieben nbsp Das SakristeiportalAn der nordlichen Wand befindet sich das Sakristeiportal um 1450 mit profiliertem Gewande und Kielbogen mit Krabben und Kreuzblume sowie seitlich vorgestellten Halbsaulen Rechts uber dem Portal befindet sich ein kleines Rundbogenfenster links davon ein in schwarz gold gehaltenes Oratorium das 1678 unter Propst Gosel von Thurn durch Siessenbacher und Seitlinger errichtet wurde Es ist ein dreiteiliger kastenformiger Vorbau mit Butzenscheiben Daruber sind an der Wand die Ansatzstellen der ehemaligen Querhausempore zu sehen Rechts vom Portal ist ein Marmorepitaph fur Bischof Polykarp Graf Khuenburg 1675 angebracht und ein riesiges Fresko zeigt den heiligen Christophorus Die Sudwand hat die bereits oben beschriebenen vier Rundbogenfenster sowie Fresken um 1390 die erst 1918 und 1924 freigelegt wurden Sie zeigen unter anderem den Saulussturz den thronenden Weltenrichter Jesus und das Altherrenfresko mit den 24 Altesten aus der Offenbarung des Johannes Zu Fussen Jesu kniet das Stifterpaar mit seinen sieben Kindern Die Ostwand mit den Apsiden wurde von Anton Blumenthal 1598 mit Fresken ausgestattet die jedoch zum grossen Teil vom barocken Hochaltar verdeckt sind Zudem wurden sie 1926 1927 im Zuge einer Restaurierung von Professor Viertelberger stark ubermalt Auf der linken Seite sind die Caritas und die Kardinaltugenden Gerechtigkeit und Klugheit dargestellt daruber die Kirchenvater Ambrosius und Augustinus Im Gurtbogen befinden sich Halbfiguren von Heiligen in der Apsis die Darstellung des Messwunders in der Wolbung die Steinigung des heiligen Stefan am Pfeiler sudlich des Altars die heilige Hemma In der Hauptapsis zeigen die Fresken Geburt und Tod Maria in einer altdeutschen Stube sowie die Verkundigung an Maria und ihre Himmelfahrt vor dem Hintergrund von Gurk Lieding und Strassburg Auf der rechten Seite zeigen die Fresken die Schlusselubergabe an den heiligen Petrus die Kirchenvater Gregor und Hieronymus in der Fensterlaibung die Heiligen Bernhard und Dominikus sowie die Kardinaltugenden Massigung und Starke In der Apsis sind Szenen aus dem Leben und dem Martyrium der Heiligen Petrus und Paulus zu sehen in der Wolbung ist der Mord an den Unschuldigen Kindern dargestellt nbsp Netzrippengewolbe des Langhauses nbsp Gewolbe des ChoresEinrichtung Bearbeiten nbsp Der Hochaltar nbsp Hochaltar Bild aus dem Gurker Verbruderungsbuch 1685 nbsp Die Innenansicht mit dem Fastentuch vor dem Altar lasst das Ausmass erkennen nbsp Damonenaustreibung durch Jesus Christus Fastentuch im Gurker DomHochaltar Bearbeiten Der Hochaltar wurde von dem sachsischen Bildhauer Michael Honel 1625 1632 geschaffen und 1654 von Johann Seitlinger grossteils in Gold gefasst Mit einer Hohe von 16 Metern und einer Breite von fast neun Metern fullt er die Hauptapsis ganz aus Er enthalt 72 Vollfiguren und 82 Engelskopfe Die Altarmensa stammt noch vom romanischen Hochaltar und hat eine mit Kosmatendekor verzierte Verkleidung aus der Zeit um 1200 ein ausserhalb Italiens selten zu sehender Dekor Die Seiten des fruhbarocken Aufbaus von Honel sind dreigeschossig Im untersten Geschoss stehen neben der Mensa die uberlebensgrossen Figuren der vier Evangelisten Matthaus Markus Lukas und Johannes von links nach rechts Das Gesicht des Lukas tragt sehr individuelle Zuge und konnte ein Selbstportrat des Kunstlers sein 4 Im nachsten Geschoss stehen uber den Evangelisten von links nach rechts die vier Kirchenvater Ambrosius Gregor Augustinus und Hieronymus Hinter ihnen stehen in Nischen zwischen Schraubensaulen links Kaiser Heinrich II rechts Graf Wilhelm von Gurk Im dritten Geschoss sind es aussen links der heilige Georg rechts der heilige Florian innen zwischen Schraubensaulen links der heilige Thomas Becket rechts der heilige Papst Leo der Grosse Auf dem Gebalk stehen die Statuen der Heiligen Katharina von Siena und Alexandria Barbara und Monika im Aufsatz ganz oben noch die Erzengel Michael Gabriel und Raphael und die Gestalten der Hoffnung des Glaubens des Starkmuts und der Massigkeit Der Mittelaufbau beginnt mit dem machtigen Tabernakel auf der Mensa mit einer Kreuzigungsgruppe als Aufsatz Daruber befindet sich die Schnitzgruppe mit den Aposteln Aus dieser Gruppe steigt die Gottesmutter von einem Rosenkranz umgeben zum Himmel empor Von Engeln geleitet schwebt sie zur Heiligen Dreifaltigkeit empor Weitere Engel musizieren und tragen auf Spruchbandern Satze aus der lauretanischen Litanei An der Seite knien die Heiligen Kunigunde und Hemma hinter den von ihnen gestifteten Domen Bamberg und Gurk Wahrend der vorosterlichen Fastenzeit hangt vor dem Hochaltar ein etwa 80 m grosses Fastentuch Es ist das alteste und grosste in Osterreich und wurde 1458 von Konrad von Friesach im Auftrag von Propst Johann Hinderkircher geschaffen Auf insgesamt 99 Feldern zeigt die linke Halfte Szenen aus dem Alten Testament die rechte aus dem Neuen Testament Vor dem Hochaltar verlauft ein niedriges rotmarmornes Gitter das 1730 entstand Seitenaltare Bearbeiten Die beiden Seitenaltare in den Seitenapsiden stammen ebenfalls von Michael Honel ihre Altarblatter von dem Gurker Maler Johann Seitlinger 1638 Sie sind gleich gestaltet Der linke der Stephanusaltar zeigt im Altarblatt die Steinigung des heiligen Stefan Das Predellenbild zeigt Emmaus und den heiligen Laurentius Neben dem Altarbild stehen grosse Statuen der Heiligen Martin und Nikolaus im Aufsatz Vinzentius und Laurentius in der Mitte Engel mit Fackel Funfwundenbild und Doppelwappen von Stifts und Dompropst Vizdom Der sudliche Seitenaltar zeigt im Altarblatt die Kreuzigung des heiligen Petrus im Hintergrund die Enthauptung des heiligen Paulus Die Predella zeigt Petrus auf dem Meer und die Bekehrung des heiligen Paulus vor Damaskus Die Statuen stellen die Salzburger Patrone Rupert und Virgil dar Auf der Altarbekronung lehnen Petrus und Paulus und in der Mitte halten zwei Engel das Tuch der Veronika darunter wieder die Wappen Kreuzaltar Bearbeiten Der Kreuzaltar steht am Ende des Langhauses vor dem Aufgang zum Hochschiff Die uberlebensgrosse Pieta schuf Georg Raphael Donner 1740 als sein letztes Werk Es zeigt die Marienklage mit assistierenden Engeln und wurde aus 18 Tonnen Karntner Blei gegossen Dahinter ragt ein Holzkreuz empor Stilistisch steht das Werk zwischen Barock und Klassizismus Der Tabernakel wurde erst 1766 von Donners Schuler Balthasar Moll im beginnenden Rokoko hinzugefugt An der Mensa ist ein Relief angebracht Christus im Grab liegend darstellend Die Komposition des Altares ist dergestalt dass er den Blick auf den Hochaltar nicht verstellt Seitlich neben dem Kreuzaltar steht seit 1995 eine Kathedra Bischofsthron aus weissem italienischen Marmor von Wolfgang Stracke 5 Volksaltar Bearbeiten Vor dem Kreuzaltar steht der Volksaltar anlasslich des Hemma Jubilaums 1988 von Tomas Hoke geschaffen Es ist ein Wurfel mit Stahlecken Der Stoffbezug mit dem Wellenmotiv greift die Paradiesesflusse der Bischofskapelle thematisch auf 5 Pfeileraltare Bearbeiten Die zwei Pfeileraltare 1670 rechts und links des Kreuzaltares stammen von Sissenbacher die Bilder von Seitlinger Die Aufbauten sind schwarz gold gefasst Der linke Altar zeigt im Hauptbild die Gottesmutter im Aufsatzbild einen Engel mit Spruchband Die Statuen stellen die von den Augustiner Chorherren verehrten Heiligen Patrizius und Thomas Becket dar Der rechte Altar zeigt im Hauptbild den heiligen Augustinus 1767 das Aufsatzbild wiederum Engel mit Spruchbandern auf der Mensa Gnadenstatue Muttergottes Die Seitenstatuen sind die Heiligen Oswald und Sigismund nbsp Der linke Seitenaltar nbsp Der rechte Seitenaltar nbsp Der Kreuzaltar mit Pieta von Raphael DonnerKanzel Bearbeiten nbsp Die Kanzel Darstellung des Triumphes der Kirche uber den Protestantismus auf dem SchalldeckelDie Kanzel wurde 1740 1741 von den Wiener Theaterarchitekten Giuseppe und Antonio Bibiena entworfen J Kaspar Eckhardt und Leopold Wasserbauer fuhrten die Arbeit aus Die Kanzel zeigt das Programm der Gegenreformation Uber der Kanzel schwebt der Heilige Geist Auf dem Schalldeckel sitzen die Allegorien von Kirche Glaube und Hoffnung ein Putto tragt die Tiara wahrend ein zweiter mit der Kreuzlanze den Satan sowie Ketzerbucher speiende Schlangen trifft Ein altmodisch als Pradikant in Schwarz gekleideter Mann mit weisser Halskrause sturzt rucklings in die Tiefe Die Brustung des Kanzelkorbes tragt sechs Bleireliefs von Georg Raphael Donner Belohnung des Guten Bergpredigt Johannes in der Wuste Gesetzgebung auf dem Berg Sinai Himmelfahrt des Elias Bekehrung des Paulus vor Damaskus und Bestrafung des Bosen Am Kanzelpfeiler ist ein Bleirelief des Guten Hirten angebracht Orgel Bearbeiten nbsp Orgel von 1781Die Orgelempore wurde um 1730 errichtet ihr fiel die Apsis der Bischofskapelle zum Opfer Die von Siegfried Hartwagner 6 und Egon Krauss als wertlos bezeichnete Orgel 1780 1781 stammt von einem Laibacher Orgelbauer das klassizistische Gehause wurde 1779 von Franz Eissl und Martin Herberger gebaut Disposition Hauptwerk C E c3 Kurze Oktave Principal 8 Gedeckt 8 Flauto Amabile 8 Salicional 8 Gamba 8 Oktav 4 Flote 4 Cornet IV 2 2 3 Super Octav 2 Schwellwerk C E c3Dolce gedeckt 8 Dolce 8 Principal 4 Rohrflote 4 Pedal C E a0Subbass 16 Violonbass 16 Oktavbass 8 Violoncello 8 Quintbass 5 1 3 Posaune 8 Koppeln Manualschiebekoppel II ISonstiges Bearbeiten Hinter dem nordlichen Chorgestuhl steht im Seitenschiff ein mit Intarsien verzierter Doppelbeichtstuhl An den Seitenwanden im Chor sind farbig gefasste Holzreliefs mit Szenen der Hemma Legende angebracht Am letzten freien Pfeiler im Sudwesten des Langhauses ist das aufwandig aus dreierlei Marmor gestaltete 1612 datierte Epitaph des Dompropstes Grimming 1611 angebracht Die barocken Konsolstatuen der Heiligen Florian und Johannes Nepomuk stammen aus der Mitte des 18 Jahrhunderts nbsp Nordliches Chorgestuhl nbsp Doppelbeichtstuhl mit Intarsien nbsp Szene aus der Hemma Legende farbig gefasstes Holzrelief nbsp Die hl Hemma erhalt die Nachricht vom Tod ihres Mannes farbig gefasstes Holzrelief nbsp Epitaph fur Dompropst Grimming nbsp Konsolstatue des hl Florian nbsp Konsolstatue des hl Johannes NepomukGlocken Bearbeiten In den beiden Turmen hangt ein grosses Gelaut das zu den besten der Nachkriegszeit gezahlt wird Klanglich herausragend ist die grosse Sturmerin die separat im Sudturm hangt Holzglockenstuhle Holzjoche und die kleinen Schalloffnungen tragen zur guten Akustik bei Die Glocken 1 5 sind mit Kloppelfangern ausgestattet 7 Nr Name Gussjahr Giesser Gussort Masse kg Durchmesser mm Schlagton HT 1 8 1 Sturmerin Maria 1958 Glockengiesserei Grassmayr Innsbruck 2 727 1 630 h0 22 Hemma 1 513 1 360 d1 23 Peter und Paul 1 138 1 240 e1 24 Augustinus 643 1 020 g1 25 Josef 300 820 h1 26 Magdalena 173 680 d2 2Bischofskapelle Bearbeiten nbsp Die Ostwand der BischofskapelleDie Bischofskapelle in der Westempore uber der inneren und ausseren Vorhalle zwischen den beiden Turmen wurde unter Bischof Walther 1200 1213 errichtet Es ist ein langsrechteckiger Raum der durch einen Gurtbogen in zwei Kreuzgewolbejoche unterteilt ist Nach einem Brand wurde die Kapelle bis 1264 wiederhergestellt und mit Fresken ausgestattet die im sogenannten Zackenstil einem Ubergangsstil von der Romanik zur Gotik ausgefuhrt sind Der portalartige Triumphbogen in der Mitte der Ostwand fuhrte ursprunglich in die Apsis die beim Einbau der Orgel 1779 abgetragen wurde Die beiden Triforen mit Knospenkapitellen auf Doppelsaulen rechts und links offneten sich bis 1779 ins Langhaus Die Fresken sind im Ostteil der Marienherrlichkeit gewidmet Die Ostwand zeigt Maria auf dem Stufenthron Salomonis und ist von Tugenden flankiert Die Bilder in den Seitenwanden zeigen die Verkundigung der Geburt Mariens und die Verkundigung an Maria Im Gewolbe sind vier Paradiesesszenen dargestellt eine wurde 1808 bei einem Brand zerstort Der Westteil ist der Christusherrlichkeit gewidmet An der Fensterwand ist die Verklarung Christi auf dem Berge Tabor zu sehen an den Seitenwanden im Suden der Zug der Drei Konige im Norden der Einzug Christi in Jerusalem Im Gewolbe ist das himmlische Jerusalem dargestellt im Scheitel das Lamm Gottes Die Westwand hat zwei Rundbogenfenster und ein Rundfenster Letzteres enthalt ein um 1260 bis 1270 entstandenes Glasgemalde der Kreuzabnahme das alteste erhaltene Beispiel des Zackenstils in der osterreichischen Glasmalerei nbsp Sundenfall nbsp Verklarung ChristiKrypta Bearbeiten nbsp KryptaDie Krypta unter Chor und Querhaus wurde 1174 als erster Teil des Domes fertiggestellt und war wohl von Beginn an der Verehrung Hemmas gewidmet Nach Hartwagner ist sie der grossartigste Kryptenbau des deutschen Sprachraumes 8 Die Krypta misst rund 20 20 Meter und ragt rund 1 75 Meter aus dem Boden Betreten wird sie uber zwei Treppen von der Oberkirche aus Die hundertsaulige Krypta besteht aus 96 schlanken Saulen und zwei Doppelsaulen vor der Apsis die Nebenapsiden fehlen in der Krypta Die Saulenbasen sind mit Eckknollen Blattern und figuraler Eckzier geschmuckt die Kapitelle sind einfache schmucklose Wurfelkapitelle Daneben gibt es sechs rechteckige Stutzpfeiler Uber den Saulen erhebt sich ein steiles hohes Kreuzgratgewolbe Am Sudostpfeiler befindet sich das Grab der heiligen Hemma die seit 1174 in der Krypta bestattet ist Der ursprungliche schmucklose Steinsarg stand anfanglich an anderer Stelle auf sechs Tragsaulen von denen drei erhalten sind Die Saulen zeigen fremdartige Gesichter zwei Frauen und einen Mann Unter dem Sarkophag krochen Frauen durch um Kindersegen zu erbitten 1721 liess Propst Kochler von Jochenstein den Sarg mit rotem Marmor verkleiden um diesen Brauch abzustellen Des Weiteren liess er von dem Italiener Antonio Corradini ein Marmorrelief mit Hemmas Tod und zwei seitliche Marmorfiguren die Allegorien von Glaube und Hoffnung anfertigen Bemerkenswert ist die Figur des Glaubens mit ihrem verschleierten Gesicht 1925 wurde ein Teil der roten Marmorverkleidung entfernt sodass die romanischen Saulenkopfe wieder sichtbar sind Die Mauern uber dem Grab sind mit zartem Rankenstuck verziert Das Grab ist von einem schmiedeeisernen Gitter umgeben In der Ecke befindet sich der legendare Hemma Stein aus Chloritschieferstein An den Wanden hangen meist auf Blech gemalte Votivtafeln Der sudseitige Altar ist seit 1167 dem heiligen Thomas Becket geweiht der nordseitige seit 1189 dem heiligen Johannes dem Evangelisten Beide wurden erst unter Propst Kochler an ihre jetzige Stelle verlegt Beide Tischaltare stehen auf vier Marmorsaulen mit Wurfelkapitellen Der Liebfrauenaltar steht in der Nordostecke und wurde 1766 errichtet Er tragt eine um 1200 entstandene Statue der Maria lactans die der Legende nach im Besitz der heiligen Hemma war bzw von ihr gestiftet wurde Die Statue wurde 1784 uberschnitzt Ein weiterer Altar ist dem heiligen Johannes Nepomuk geweiht Vom geplanten Altar in der Apsis wurde nur die Marmormensa ausgefuhrt nbsp Saulenkopf des Hemmagrabes in der Krypta nbsp Votivbild in der Krypta nbsp Hemmagrab in der KryptaStiftsanlagen Bearbeiten nbsp Nordansicht des Arkadenhofes des Propsthofes nbsp Stiftsportal im TorturmNordlich schliesst sich der Kapiteltrakt an das Querhaus an Er wurde 1637 38 von Peter Franz Carlone unter Verwendung von Bauteilen des mittelalterlichen Kapitelhauses erbaut Es ist ein schmuckloser funfzehnachsiger Bau Das Portal ist schlicht und tragt das Wappen des Propstes Vizdom Bei der Restaurierung 1979 80 wurden eine Sonnenuhr von 1528 und eine von 1655 freigelegt nbsp Sonnenuhr von 1528 nbsp Sonnenuhr von 1655Der Propsthof schliesst sich westlich an den Kapiteltrakt an Er ist ein quadratischer vierflugeliger und dreigeschossiger Bau mit rechteckigem sechs bzw achtachsigem Innenhof Errichtet von 1468 bis 1490 wurde er ab 1637 von Corleone umgestaltet und an den Kapiteltrakt angepasst Damals wurden auch die Innenhofarkaden angelegt Im Osttrakt befindet sich die gotische Dreifaltigkeitskapelle deren Sternrippengewolbe 14 bemalte Holzreliefs tragt Das Stiftsportal Torhaus wurde 1680 82 von Jorg Zechner erbaut Es ist ein wurfelformiger Bau mit machtigem Portal Die Inschrift uber dem Portal ist Propst Wolfgang Andreas Gosel von Thurn 1674 1688 gewidmet Seitlich des Torbogens stehen rahmende Pilaster Auf der Hofseite fuhrt ein uberdachter Saulenaufgang zu einem loggiaartigen Stockel Die Wehranlagen die von 1447 bis 1520 mit Graben und Ringmauer erbaut wurden sind nur teilweise erhalten so ein Teil der Mauern nicht in ursprunglicher Hohe und zwei Rundturme an der Sudwest und der Sudostecke Sie haben Kegeldacher und Schiessscharten Zwischen den beiden Turmen steht in der Sudmauer des Friedhofes die Todesangst Christi Kapelle die heutige Aufbahrungshalle Es ist der ehemalige Karner 1275 erstmals erwahnt Sie hat einen achteckigen Grundriss der aufgesetzte Tambour ist ebenfalls achteckig Domkapitel und Ordensgemeinschaften Bearbeiten1043 grundete Hemma in Gurk ein adeliges Damenstift das vom Benediktinerinnen Kloster Nonnberg in Salzburg aus besiedelt wurde 9 Kirche und Kloster wurden unter Abtissin Ita von Erzbischof Balduin geweiht Bereits unter der zweiten Abtissin Himzila hob Erzbischof Gebhard das Kloster 1070 72 auf Als Grund wurde der angeblich schlechte Lebenswandel der Nonnen genannt Wahrscheinlicher Grund war jedoch das reiche Stiftungsgut mit dem der Erzbischof 1072 das von ihm gegrundete Bistum Gurk ausstattete Domkapitel Bearbeiten Obwohl das Bistum Gurk 1072 gegrundet wurde bekam es erst 1123 ein Domkapitel Bischof Hiltebold von Gurk gab dem Klerus an der Gurker Kirche die Regeln des heiligen Augustinus Ein Jahr spater stattete er das Domkapitel mit Besitz aus dem Stiftungsgut des Bistums aus den es mit Ausnahme der Verluste in der Untersteiermark im Wesentlichen erhalten konnte Durch die alleinige Aufnahme von Adeligen hatte das Domkapitel einiges politisches Gewicht zumal die Gurker Bischofe oft nicht in ihrer Diozese residierten und vom Dompropst als Archidiakon der Diozese vertreten wurden Diese Macht zeigte sich auch 1498 in der Verleihung der Pontifikalien an den Dompropst durch Papst Alexander VI Seit damals bis 1787 fuhrte der Propst auch den Titel eines Abbas Lateranensis 1787 zog das Domkapitel mit dem Bischof nach Klagenfurt wo es noch besteht 1792 bis heute Bearbeiten Zwischen 1792 und mindestens 1797 war Gurk Zufluchtsort fur Salesianerinnen die vor der Franzosischen Revolution aus Lyon gefluchtet waren 1809 10 nahmen dort die Ursulinen aus Klagenfurt Aufenthalt als die Napoleonischen Kriege auch Karnten erreichten 1890 siedelten sich Benediktinerinnen aus Nonnberg in Gurk an und grundeten das Priorat St Hemma Die Nonnen eroffneten 1894 eine Volksschule fur Madchen die 1900 das Offentlichkeitsrecht erhielt aber bereits 1915 wieder aufgelassen wurde Stattdessen ubernahmen sie eine Privat Burgerschule fur Knaben im Alter von elf bis 16 Jahren Bereits 1898 konnten die Nonnen mit Hilfe eines Gonners die Stiftsgebaude mit Wiesen Ackern und Wald vom Domkapitel kauflich erwerben Wirtschaftliche Probleme fuhrten jedoch 1921 zu dem Entschluss das Priorat wieder aufzugeben 1922 wurden die Gebaude an die Redemptoristen verkauft 1924 verliessen die letzten der einst 28 Nonnen Gurk 10 1923 ubernahmen Redemptoristen Stiftsgebaude und Dom und fuhrten in den nachsten Jahren weitreichende Restaurierungsarbeiten durch Sie verlegten auch ihre theologische Lehranstalt von Mautern Steiermark dorthin Der bedeutendste Pater war Josef Low der sich grosse Verdienste um die Heiligsprechung der Hemma von Gurk 1938 erwarb 1932 ubernahmen die Salvatorianer Stift und Pfarre Seit der Eroffnung des Gastehauses St Hemma 1988 leben auch Salvatorianerinnen in Gurk Ende August 2008 verliessen die Salvatorianer Gurk 11 Seitdem wird die Seelsorge von Bistumspriestern der Diozese Gurk Klagenfurt ubernommen Ausserdem sind in Gurk zwei Missionsschwestern vom Kostbaren Blut vom Kloster Wernberg tatig 12 Heutige Nutzung BearbeitenDer ehemalige Dom wird heute als Pfarrkirche von Gurk genutzt Im Kapiteltrakt der ehemaligen Stiftsanlage befindet sich unter anderem das Pfarramt Der Propsthof beherbergte von 1999 bis 2014 eine Expositur des Ursula Gymnasiums Klagenfurt sowie Wohnungen 13 Seit April 2014 befindet sich hier die Schatzkammer Gurk das Diozesanmuseum Gurk ist aufgrund des Hemmagrabs ein viel besuchter Wallfahrtsort Literatur BearbeitenDehio Die Kunstdenkmaler Osterreichs Karnten Verlag Anton Schroll Wien 2001 ISBN 3 7031 0712 X S 254 267 Wilhelm Deuer Wim van der Kallen Der Dom zu Gurk Domkustodie Salvatorianerkolleg Gurk 1995 ISBN 3 901557 00 8 Wilhelm Deuer Johannes Grabmayer Transromanica Auf den Spuren der Romanik in Karnten In Kulturwanderungen Verlag Johannes Heyn Klagenfurt 2008 ISBN 978 3 7084 0302 1 S 149 157 Siegfried Hartwagner Der Dom zu Gurk Verlag Carinthia Klagenfurt Wien Frankfurt Main Klagenfurt 1963 Siegfried Hartwagner Karnten Der Bezirk St Veit an der Glan In Osterreichische Kunstmonographie Band VIII St Peter Salzburg 1994 S 80 95 Walburga Litschauer Gurk In Oesterreichisches Musiklexikon Online Ausgabe Wien 2002 ff ISBN 3 7001 3077 5 Druckausgabe Band 2 Verlag der Osterreichischen Akademie der Wissenschaften Wien 2003 ISBN 3 7001 3044 9 Waldemar Posch Dom zu Gurk Fuhrer 10 Auflage Domkustodie Gurk 1991 Waldemar Posch Josef Wilfing Gregor Peda Dom zu Gurk Die Fresken der Bischofskapelle in der Westempore Kunstverlag Peda Passau 2001 ISBN 3 89643 146 3 Othmar Stary Wim van der Kallen as Fastentuch im Dom zu Gurk Bilder aus der Geschichte Gottes mit dem Menschen Universitats Verlag Carinthia Klagenfurt 1994 ISBN 3 85378 420 8 nbsp Gregor Schellander Die Wandgemalde der Kathedrale zu Gurk in Karnthen in den Mittheilungen der kaiserl konigl Central Commission zur Erforschung und Erhaltung der Baudenkmale Band 2 1857 Kategorie mit zugehorigen Bildern auf Commons Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Dom zu Gurk Album mit Bildern Videos und Audiodateien nbsp Commons Gurk monastery Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Website des Doms zu GurkEinzelnachweise Bearbeiten Siegfried Hartwagner S 81 Dehio Karnten 3 Auflage 2001 S 255 Wilhelm Deuer Wim van der Kallen Der Dom zu Gurk Domkustodie Salvatorianerkolleg Gurk 1995 ISBN 3 901557 00 8 S 14 Wilhelm Deuer Wim van der Kallen Der Dom zu Gurk Domkustodie Salvatorianerkolleg Gurk 1995 ISBN 3 901557 00 8 S 37 a b Wilhelm Deuer Der Gurker Dom ein Kulturdenkmal von europaischem Rang In Das goldene Buch von Gurk Gurk 1998 S 41 55 hier S 52 Siegfried Hartwagner S 90 Jorg Wernisch Glockenkunde von Osterreich Journal Verlag Lienz 2006 S 488 Siegfried Hartwagner S 88 Der Abschnitt folgt Franz Kickmaier Die Ordensgemeinschaften in Gurk In Das goldene Buch von Gurk Gurk 1998 Waltraud Krassnig Notizen zur Geschichte des Benediktinerinnenklosters St Hemma in Gurk Klagenfurt 1988 ISBN 3 85378 315 5 S 70 f Gurk Bischof Schwarz dankte Salvatorianern fur ihr Wirken das in den Herzen der Menschen weiter klingen wird Memento vom 13 September 2008 im Internet Archive Stift Gurk Wernberger Schwestern kommen nach Gurk Memento vom 7 Juli 2008 im Internet Archive Schliessung ORG St Hemma in Gurk Abgerufen am 22 Januar 2018 Kathedralen in Osterreich Kathedralen Barbarakirche Wien Dom St Martin Eisenstadt Dompfarrkirche Feldkirch Grazer Dom Innsbrucker Dom Klagenfurter Dom Maria Empfangnis Dom Salzburger Dom Dom zu St Polten Stephansdom St Georgs Kathedrale Wiener Neustadt Territorialabtei Wettingen MehrerauKonkathedralen Dom zu Gurk Marienkirche Maria Saal Basilika SeckauEhemalige Kathedralen Alter Dom Linz Basilika Enns Lorch Franziskanerkirche Salzburg Pfarrkirche St Andra im Lavanttal Kirche St Andra zu Goss Stiftskirche St Peter Salzburg Dom von Wiener Neustadt nbsp Dieser Artikel wurde am 9 Juli 2006 in dieser Version in die Liste der lesenswerten Artikel aufgenommen 46 875 14 293611111111 Koordinaten 46 52 30 N 14 17 37 O Normdaten Geografikum GND 4346821 4 lobid OGND AKS LCCN no2012040759 VIAF 138925009 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Dom zu Gurk amp oldid 238237997