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Schloss Wernberg ist ein in weiten Bereichen renaissancezeitliches Schloss das auf einem Felsen uber der Drauschleife ostlich von Villach Karnten steht Es hatte im Lauf der Jahrhunderte zahlreiche Besitzer darunter die Khevenhuller und das Stift Ossiach Heute ist es ein Kloster der Missionsschwestern vom Kostbaren Blut Schloss Wernberg von SudenSchlosshof Blick zum OsttraktSupraporte des Nordportals mit Brustreliefs von Georg von Khevenhuller uns seinen zwei Ehefrauen Inhaltsverzeichnis 1 Gebaudebeschreibung 1 1 Schloss 1 2 Schlosskirche 2 Geschichte 3 Belege 4 WeblinksGebaudebeschreibung BearbeitenSchloss Bearbeiten Das Schloss ist ein dreigeschossiger Renaissancebau aus drei Trakten die einen Hof mit zweistockigen Laubengangen umgeben Die Lauben sind heute teilweise vermauert Nach Suden wird der Hof durch eine Brustmauer abgeschlossen Diese wird aussen von zwolf Bogen getragen die auf Kragsteinen ruhen Nach unten setzen sich weitere Stutzmauern fort An der Ostseite der Umfassungsmauer befindet sich ein Rundbogenportal Dieses besitzt einen flachen Dreiecksgiebel An den vier Ecken des Schlossbaues befindet sich je ein wuchtiger Turm der uber die Hauptfront hinausragt Am Nordwestturm schliesst sich nach Westen die Schlosskirche an 1 Das mit 1575 bezeichnete Nordportal besitzt eine doppelte Einfassung aus Diamantquadern Den Schlussstein bildet das Wappen von Georg Khevenhuller dem Erbauer des Schlosses Die Supraporte tragt die Brustreliefs von Georg Khevenhuller und seinen beiden Ehefrauen Anna und Sibylla Die Figuren sind vollplastisch ausgefuhrt und zeichnen sich durch eine starre Haltung aus die Augen treten hervor die Pupillen sind lochartig 2 Kleidungsmuster und Haartracht weisen einen stark dekorativen Zug auf 2 In den Torzwickeln sind die Wappen der zwei Frauen dargestellt Ein gekuppeltes Renaissancefenster befindet sich direkt uber dem Tor Das Ostportal stammt aus dem Barock und ist mit 1755 bezeichnet Es ist uber eine doppellaufige Stiege zu betreten An der Vorderwand der Stiege ist eine mit 1576 bezeichnete Inschriftentafel angebracht Im Innenhof befindet sich ein Brunnentrog von etwa 1575 An der Westwand des Hofes befinden sich uber den Turen Fresken die Bibelspruche in Kartuschen zeigen und aus dem 17 Jahrhundert stammen 1 Der ursprungliche Sudosttrakt wurde 1963 abgebrochen und in den Jahren 1969 1971 durch einen schlichten Neubau ersetzt 1 Zwolf Apostelkopfe befanden sich bis 1928 im Arkadenhof eingemauert und wurden dann verkauft Sie stammen vom selben Kunstler wie die Supraportenreliefs Ein dazugehoriges Salvatorrelief ist verschollen 2 Schlosskirche Bearbeiten nbsp Das Innere der Schlosskirche mit Blick Richtung Hochaltar dieser Illusionsmalerei von J F FromillerDie Schlosskirche fuhrt heute das Patrozinium Zum kostbaren Blut fruher war sie der heiligen Katharina geweiht Die Fassade ist mit Pilastern Architektur und Rankenstuck geschmuckt Uber dem Eingang befindet sich die Darstellung des segnenden Christus der mit 1575 bezeichnet ist Die vierjochige Saalkirche ist durch stuckierte Pilaster gegliedert Die Decke ist eine Flachtonne mit Stichkappen Im Osten befindet sich eine doppelstockige Empore Der zweite Stock wurde erst 1964 eingezogen die Unterdecke ist flach Die Fenster sind rechteckig uber dem Gesims befinden sich Kreisfenster 1 Das Innere ist mit Stuckaturen der Wessobrunner Schule verziert und mit Fresken des Karntner Malers Josef Ferdinand Fromiller aus der Zeit um 1730 1740 ausgestaltet In der Mitte der Decke ist in Illusionsmalerei eine Kuppel dargestellt Westlich davon ist Maria Himmelfahrt dargestellt ostlich drei Frauenfiguren Der Hochaltar ist ebenfalls in Illusionsmalerei dargestellt vor ihm steht in der Mitte ein geschnitztes Kruzifix von 1964 Die Wandmalerei der beiden Seitenaltare stammt aus der zweiten Halfte des 20 Jahrhunderts Vor dem Hochaltar steht ein Altartisch mit barockem Tabernakel und Engel 1 Fromiller hat die Wande mit gemalten Pilastern und Gebalkzonen ausgestaltet Den Hochaltar hat er mit einem hohen verkropften Podestteil gemalt daruber Marmorsaulen Die Saulen trugen einst ein reales Tafelbild die Glorie des heiligen Augustinus darstellend Daruber befindet sich eine verkropfte Gebalkzone Uber ihr gibt es einen Aufsatz mit Segmentgiebel in dem sich ein illusionistisch gemaltes ovales Tafelbild mit der Dreifaltigkeit befindet Der Hochaltar ist von zwei gemalten Statuen der Heiligen Benedikt und Scholastika flankiert Sie sind wie die Figuren in der Klagenfurter Burgkapelle in Ockerbraun gehalten 3 Die Deckenmalerei zeigt reichen Architekturillusionismus der die Flache strukturiert Die Bilder zeigen ein zusammenhangendes inhaltliches Programm In der untersten Ebene sind in den Zwickelflachen bzw zwischen den Stichkappen die vier Kirchenvater dargestellt in den Zwickeln in der Mitte die vier Evangelisten Die acht Figuren sind buntfarbig und in bewegten Sitzposen dargestellt Uber ihnen beginnt die Architekturmalerei eine Gesimszone und daruber eine Balustrade Uber die gesamte Deckenlange erstreckt sich eine Himmelsdarstellung die in drei Teile gegliedert ist Vorne uber dem Hochaltar ist die Himmelfahrt Maria dargestellt eine Nachahmung der Darstellung im Augsburger Dom durch Johann Georg Bergmuller Maria schwebt auf einem Wolkenbausch von drei Engeln getragen und von Putten umgeben In der Mitte der Decke ist eine Kuppel mit Tambour dargestellt in der Kuppel tragen gekuppelte Saulen eine Schalendecke mit Laterne Aus der Kuppel kommend bewegt sich ein Engel eine Krone haltend nach unten In Richtung Langhaus ist der Kuppelrand von Wolken des nachsten Teils der Himmelssphare uberlagert In ihr sitzen drei Frauen die eine lockere Dreieckskomposition bilden die Heiligen Katharina und Margareta sowie die Allegorie des Glaubens oder die heilige Barbara 1 Zwei Putten die nach unten schweben und von denen einer uber den Balustradenrand reicht bilden die Verbindung zwischen illusionistischer und realer Welt dar 3 Geschichte Bearbeiten nbsp Der Schlossgarten von Wernberg in der Khevenhullerchronik nbsp Relief des Schlosserbauers Georg Khevenhuller 1572Eine Burg Werdenberch ist seit dem Jahr 1227 urkundlich belegt Diese erste Burg wurde unter Herzog Bernhard von Spanheim errichtet und war Teil des Versuchs Bernhards die Vorherrschaft Bambergs Villach im Sudhandel zu brechen 1 Die Burg kam spater an die Habsburger die sie an verschiedenste Burghuter verpfandeten Herzog Friedrich der Altere belehnte schliesslich die Villacher Burger Kreutzer mit der Burg und ihren Gutern Uber Erbschaft kam die Burg 1519 in den Besitz der Khevenhuller Georg von Khevenhuller Landeshauptmann von Karnten liess Wernberg zu seinem Sommerschloss ausbauen 4 Georg Khevenhuller liess in einem Raum Bilder von samtlichen Karntner Landeshauptleuten ausstellen Sie sind nicht erhalten geblieben 5 1572 liess er fur Wernberg drei grosse Tapisserien anfertigen Der seinem Grossvater Augustin Khevenhuller gewidmete Teppich befindet sich heute im Germanischen Nationalmuseum in Nurnberg Die seinem Vater Siegmund und ihm selbst gewidmeten Teppiche befanden sich eine Zeitlang in der Sammlung Hearst sind aber seit 1943 verschollen 6 Um 1600 wurde in Wernberg ein Schlossgarten angelegt der nur als Abbildung in der Khevenhuller Chronik erhalten ist Er gilt als der aufwendigste der zahlreichen Khevenhullerschen Schlossgarten und stand stilistisch an der Wende zum Barock Er bestand aus Beeten von beschnittenen Hecken umrahmt aus Laubengangen aus Holzgittern mit begrunten Pavillons Figuren und Brunnen Damit entsprach er dem aus Italien stammenden Schema eines Lustgarten 7 Georgs Nachfolger Paul Khevenhuller verkaufte das Schloss und Herrschaft Wernberg 1630 als er im Zuge der Gegenreformation als Protestant auswandern musste Kaufer war Graf Wagensperg Weil Paul Khevenhuller in schwedische Dienste eintrat konfiszierte der Kaiser seine ehemaligen Guter darunter auch Wernberg belehnte jedoch den Grafen Wagensperg mit Schloss und Gut In der Folgezeit wechselte das Schloss haufig seinen Besitzer 4 Im Jahre 1672 erwarb Abt Christoph Caponig von Stift Ossiach das Schloss mitsamt Gutern und der Grossteil des Ossiacher Konvents ubersiedelte nach Wernberg Unter Abt Edmund Ibelbacher 1682 1737 wurden mehrere Sale mit Stuckaturen und Fresken ausgestattet Abt Virgil Gleissenberger 1725 1737 liess die Kapelle erbauen die unter Hermann Ludinger von 1737 bis 1753 ihre heutige Ausgestaltung mit Stuckaturen und Fresken erhielt Mit Aufhebung des Stiftes Ossiach 1783 wurde Wernberg zum Verkauf freigegeben die folgenden 150 Jahre waren durch standige Besitzerwechsel gepragt 4 Seit 1935 ist das Schloss im Besitz der Missionsschwestern vom Kostbaren Blut 4 Die Schwestern bewirtschaften das zum Schloss gehorige Gut und fuhren ein Restaurant eine Fremdenpension 4 einen Kindergarten 8 und ein Bildungshaus 9 Eine Hostienbackerei wurde bis 2008 betrieben 10 In den Jahren 1962 bis 1964 wurde die profanierte Schlosskirche restauriert und wieder geweiht 1 Belege Bearbeiten a b c d e f g h Dehio Handbuch Karnten 3 Auflage Anton Schroll Wien 2001 ISBN 3 7031 0712 X S 1064 1066 a b c Barbara Kienzl Wilhelm Deuer Renaissance in Karnten Kunstgeschichte Karntens Verlag Carinthia Klagenfurt 1996 ISBN 3 85378 438 0 S 52f a b Barbara Neubauer Kienzl Wilhelm Deuer Eduard Mahlknecht Barock in Karnten Kunstgeschichte Karntens Verlag Carinthia Klagenfurt 2000 ISBN 3 85378 489 5 S 127 129 a b c d e Ilse Spielvogel Bodo Der Ossiacher See zwischen gestern und heute Geschichte Kunst Landeskunde 2 Auflage Karntner Druck und Verlagsgesellschaft Klagenfurt 1998 ISBN 3 85391 149 8 S 75 78 Barbara Kienzl Wilhelm Deuer Renaissance in Karnten Kunstgeschichte Karntens Verlag Carinthia Klagenfurt 1996 ISBN 3 85378 438 0 S 121 Barbara Kienzl Wilhelm Deuer Renaissance in Karnten Kunstgeschichte Karntens Verlag Carinthia Klagenfurt 1996 ISBN 3 85378 438 0 S 143f Barbara Kienzl Wilhelm Deuer Renaissance in Karnten Kunstgeschichte Karntens Verlag Carinthia Klagenfurt 1996 ISBN 3 85378 438 0 S 66 Homepage Kloster Wernberg abgerufen 20 Juli 2011 Homepage Kloster Wernberg abgerufen 20 Juli 2011 Nachricht ORF Karnten vom 1 10 2008Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Schloss Wernberg Sammlung von Bildern Kloster Wernberg Eintrag zu Schloss Wernberg im Austria Forum im Heimatlexikon Wernberg In burgen austria com Private Website von Martin Hammerl abgerufen am 1 Januar 1900 46 621111111111 13 931111111111 Koordinaten 46 37 16 N 13 55 52 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Schloss Wernberg amp oldid 239281926