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Der Dom von Wiener Neustadt auch Liebfrauendom ist ein im Kern spatromanisches Bauwerk in Wiener Neustadt in Niederosterreich Dom von Wiener NeustadtSudostansicht des DomesBlick aus dem Mittelschiff zum Chor bedingt durch den Achsknick Pfingstsonntag 1193 16 Mai ist der Hochaltar nach rechts verschoben sichtbarChor mit HochaltarDer romisch katholische Dom damals noch Pfarrkirche wurde 1279 dem Patrozinium der Hl Jungfrau Maria und des Hl Rupert unterstellt Von 1468 bis 1785 war er Kathedrale des Bistums Wiener Neustadt 1 Bei der Grundung der Stadt gehorte Wiener Neustadt zum Herzogtum Steiermark und somit zum Fursterzbistum Salzburg weshalb die Kirche das Patrozinium des Hl Rupert erhielt Seit 1990 ist Wiener Neustadt ein Titularbistum Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 1 1 Lage und Orientierung 1 2 Geschichte des Gebaudes 1 3 Brand 2012 1 4 Seelsorge 2 Orgel 3 Turmmuseum im Dom 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenLage und Orientierung Bearbeiten Die Lage und Orientierung des Domes ist Teil der mittelalterlichen Stadtplanung Seine Achse Langhaus schneidet die Nord und Westseite genau in der Mitte und zeigt dorthin wo am Pfingstsonntag 24 Mai 1192 die Sonne aufgegangen ist Dieser Termin entspricht dem Tag an dem Herzog Leopold V durch Kaiser Heinrich VI mit der Steiermark belehnt worden ist So wurde dieses Ereignis im Grundriss der Stadt verewigt Ein Jahr spater am Pfingstsonntag 1193 16 Mai wurde der Chor ebenfalls nach der aufgehenden Sonne orientiert und der Grundriss des Domes vom Portalpunkt P aus abgesteckt Die Lage des Portalpunktes wurde als Schnittpunkt zweier Geraden definiert und zwar der Achse Langhaus mit der Verbindungslinie zwischen dem Absteckpunkt der Stadt A am Hauptplatz und dem NW Eckpunkt der Stadt Reckturm Die Punkte A und P sind heute durch beschriftete Metallmarken lagetreu kenntlich gemacht Durch die unterschiedlichen Orientierungstage erklart sich der auffallige Achsknick im Dom zwischen Langhaus und Chor der nach Suden zeigt 2 Er wurde bei der Errichtung des gotischen Chores als heilige Linie vom romanischen Bau ubernommen 3 Geschichte des Gebaudes Bearbeiten Im Jahre 1207 wurden die fuhrenden Pfarrrechte der Mutterpfarre der Pfarrkirche Lanzenkirchen hl Nikolaus in Lanzenkirchen nach Wiener Neustadt ubertragen Etwa zur gleichen Zeit begann der Bau der Pfarrkirche die ursprunglich aus dem heutigen Langhaus und den Westturmen bestand Anstelle der romanischen Apsis wurde im 14 Jahrhundert ein Querschiff und ein Chor im gotischen Stil errichtet Ausserdem wurde die Sakristei angebaut Ende des 15 Jahrhunderts wurde der Dom mit lebensgrossen Holzstatuen der 12 Apostel von Lorenz Luchsperger ausgestattet Ein bemerkenswertes Modell dieser Apostelgruppe ist in der Pfarrkirche Hausmannstatten erhalten Von 1588 bis 1630 war Melchior Khlesl Administrator des Bistums Wiener Neustadt Er stiftete die fruhbarocke Kanzel Der spatbarocke Hochaltar mit dem Hochaltarbild von Gianbettino Cignaroli das die Himmelfahrt Mariens darstellt wurde 1776 eingeweiht Im Jahr 1870 wurde der sudlich des Domes stehende romanische und gotische Karner Wiener Neustadt hl Michael abgetragen Nach mehreren Erdbeben wurden die 64 Meter hohen Turme im 19 Jahrhundert baufallig 1886 wurden sie abgetragen und nach den alten Planen unter der Leitung des Wiener Architekten Richard Jordan von 1892 bis 1899 wieder aufgebaut Beim Erdbeben vom 16 April 1972 Vormittag EMS 7 mit einem Epizentrum unter Seebenstein fielen wahrend einer Messe Mauerteile herab Es wurde jedoch niemand verletzt 4 Von 1975 bis 1999 wurde der gesamte Dom zunachst innen unter Bischof Florian Kuntner dann aussen unter Dompropst Heinrich Hahn vollstandig renoviert 5 Brand 2012 Bearbeiten Am 6 Marz 2012 brach aufgrund von Brandstiftung 6 in einer Seitenkapelle ehemalige Taufkapelle durch einen 15 Jahrigen ein Feuer aus welches einen alten Betstuhl die in der Kapelle abgestellte Erntekrone sowie eine Weihnachtskrippe vollig zerstorte Der Feuerwehr gelang es ein Ubergreifen der Flammen auf den Dachstuhl zu verhindern Durch die starke Rauchentwicklung und den Loschwassereinsatz wurde der Dom stark in Mitleidenschaft gezogen Der Schaden in der Kirche belief sich auf mehr als eine Million Euro so musste unter anderem die gesamte Domorgel in die kleinsten Einzelteile zerlegt und gesaubert werden Fur die Sanierungsarbeiten war der Dom fur sechs Monate gesperrt als Ersatzort diente in dieser Zeit die Vorstadtkirche St Leopold 7 Am 20 April 2012 wurde bekannt dass der 15 jahrige Brandstifter gefasst wurde 8 Bei der Gerichtsverhandlung leugnete der Angeklagte jedoch die Brandstiftung 9 Am 21 November 2012 wurde der Jugendliche zu 20 Monaten bedingter Haft verurteilt 10 Seelsorge Bearbeiten Mit 1 September 2020 wurde Franz Xaver Brandmayr Dompropst von Wiener Neustadt Er folgte Karl Pichelbauer nach der in den Ruhestand trat 11 Orgel Bearbeiten nbsp Orgel des Wiener Neustadter DomsDie Orgel des Wiener Neustadter Doms wurde 1989 von Gerhard Hradetzky errichtet Das Schleifladen Instrument hat 41 Register auf drei Manualen und Pedal 12 I Hauptwerk C Quintaton 16 Principal 8 Spitzflote 8 Violgambe 8 Octav 4 Flote 4 Quint 2 2 3 Super Octav 2 Terz 1 3 5 Mixtur major IV V 2 Mixtur minor II 1 Fagotto 8 Tremulant II Schwellwerk C Bourdon 16 Holzflote 8 Violon Principal 8 Undamaris 8 Diapason 4 Gemshorn 4 Nasard 2 2 3 Disdiapason 2 Terz 1 3 5 Mixtur IV V 2 Contrafagotto 16 Oboe 8 Tremulant III Continuo Werk C Copel 8 Holzflote 4 Viola 4 Flageolet 2 Quint 1 1 3 Acuta 4 5 Cimbel III 1 Vox humana 8 Tremulant Pedalwerk C Profonda acustica 32 Principal Bass 16 Sub Bass 16 Octav Bass 8 Gedeckt Bass 8 Choral Bass 4 Mixtur IV 2 2 3 Gross Posaune 16 Posaune 8 Koppeln II I III I I P II P Turmmuseum im Dom BearbeitenIm Sudturm des Domes werden Bilder Dokumente und Objekte zur Baugeschichte des Domes und zu den Aufgaben der Feuerwache gezeigt 13 Literatur BearbeitenGertrud Gerhartl Der Dom zu Wiener Neustadt 1279 1979 Bohlau Verlag Wien u a 1979 ISBN 3 205 07138 7 Erwin Reidinger Planung oder Zufall Wiener Neustadt 1192 2 Auflage Bohlau Verlag Wien 2001 ISBN 3 205 99339 X mit Beilage Wiener Neustadt 1192 Grundungsvermessung Die Kunstdenkmaler Osterreichs Dehio Niederosterreich sudlich der Donau 2003 Wiener Neustadt Sakralbauten Propstei und Hauptpfarrkirche Maria Himmelfahrt Liebfrauenkirche ehemals Dom des Bistums Wiener Neustadt 1469 1785 S 2602 2614 Georg Niemetz Dom Wiener Neustadt Verlag Schnell amp Steiner Regensburg 2003 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Wiener Neustadter Dom Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Website der Dom und Propsteipfarre Hannes Steindl Warum manche Kirchen einen Knick haben In noe orf at 13 April 2022 abgerufen am 14 April 2022 Einzelnachweise Bearbeiten Propstei und Hauptpfarre Wiener Neustadt Memento vom 27 Januar 2016 im Internet Archive Geschichte in Kurzfassung abgerufen am 27 Januar 2016 noe ORF at Warum manche Kirchen einen Knick haben ORF Niederosterreich 13 April 2022 abgerufen am 13 Januar 2023 Erwin Reidinger Planung oder Zufall Wiener Neustadt 1192 Wiener Neustadt 1995 Wien 2001 Planbeilage ISBN 3 900844 33 X ISBN 3 205 99339 X S 267 389 Erwin Reidinger Stadtplanung im hohen Mittelalter Wiener Neustadt Marchegg Wien In Europaische Stadte im Mittelalter Forschungen und Beitrage zur Wiener Stadtgeschichte Band 52 Wien 2010 ISBN 978 3 7065 4856 4 S 155 176 Vor 40 Jahren Letztes starkes Erdbeben in Niederosterreich und Wien In ZAMG Abgerufen am 1 Dezember 2020 Propstei und Hauptpfarre Wiener Neustadt Memento vom 22 Marz 2016 im Internet Archive Das Bauwerk des Domes von Wiener Neustadt abgerufen am 28 September 2009 Dombrand geklart 15 jahriger zundelte noe orf at abgerufen am 30 Mai 2022 Website der Dom und Propsteipfarre abgerufen am 24 Marz 2012 Feuer im Neustadter Dom Brandstifter gefasst Nicht mehr online verfugbar kurier at archiviert vom Original am 22 April 2012 abgerufen am 20 April 2012 nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot kurier at Dombrand Prozess Ich war es nicht noe orf at abgerufen am 30 Mai 2022 15 Jahriger verurteilt Abgerufen am 30 Mai 2022 Mit September Leitungspositionen in Kirche neu besetzt In kathpress at 1 September 2020 abgerufen am 2 September 2020 Informationen zur Orgel Memento vom 27 Mai 2015 im Internet Archive Die Domturme zeitgeschichte wn at Kathedralen in Osterreich Kathedralen Barbarakirche Wien Dom St Martin Eisenstadt Dompfarrkirche Feldkirch Grazer Dom Innsbrucker Dom Klagenfurter Dom Maria Empfangnis Dom Salzburger Dom Dom zu St Polten Stephansdom St Georgs Kathedrale Wiener Neustadt Territorialabtei Wettingen MehrerauKonkathedralen Dom zu Gurk Marienkirche Maria Saal Basilika SeckauEhemalige Kathedralen Alter Dom Linz Basilika Enns Lorch Franziskanerkirche Salzburg Pfarrkirche St Andra im Lavanttal Kirche St Andra zu Goss Stiftskirche St Peter Salzburg Dom von Wiener Neustadt 47 815 16 2425 Koordinaten 47 48 54 N 16 14 33 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Dom von Wiener Neustadt amp oldid 238021284