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Der Danielsberg ist eine seit der Steinzeit besiedelte 966 Meter hohe kegelformige Erhebung etwas westlich von Kolbnitz im Karntner Molltal Osterreich mit einer romanisch gotischen spater barockisierten katholischen Kirche Seine relative Hohe uber dem Molltal betragt rund 350 Meter DanielsbergDer Danielsberg von Kolbnitz aus gesehenHohe 966 m u A Lage Karnten OsterreichGebirge ReisseckgruppeDominanz 0 8 km KampleckSchartenhohe 150 mKoordinaten 46 53 18 N 13 16 58 O 46 888333333333 13 282777777778 966 Koordinaten 46 53 18 N 13 16 58 ODanielsberg Karnten Gestein Glimmerschiefer Paragneisfd2 Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 1 1 Steinzeitliches 1 2 Bronzezeitliches 1 3 Kelten 1 4 Romer 1 5 Christen am Danielsberg 1 6 Erste urkundliche Erwahnung 1 7 Gegenwart und Tourismus 2 Die Kirche 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenAuf dem Danielsberg wurden Hinweise auf steinzeitliche bronzezeitliche keltische und romische Besiedelung gefunden Kelten und Romer errichteten mehrere Kultstatten wahrscheinlich an einer Wasserquelle am Gipfelbereich die 1908 zu einem Teich ausgebaggert wurde wobei zahlreiche Spuren vernichtet wurden 1127 wurde mit dem Bau der Kirche begonnen die heute das bedeutendste Bauwerk darstellt Steinzeitliches Bearbeiten 1934 fanden Wanderer ein Lochbeil 1989 entdeckte Hannsjorg Ubl vom Bundesdenkmalamt Wien einen Schalenstein In den rund funf mal funf Meter grossen Felsen sind sechs Schalen mit einer Tiefe zwischen 1 5 und 3 cm und einem Durchmesser zwischen 4 und 7 cm eingemeisselt nbsp Der Schalenstein nbsp Zwei SchalenAls im Jahr 1990 Betonplatten des Kirchenbodens gegen Terrakottaziegel ausgewechselt wurden fand man eine 1 5 m tiefe mit Erde ausgefullte Kluft Franz Glaser vom Landesmuseum Karnten leitete die archaologische Untersuchung wobei man zwei Flachbeile aus Serpentin ein Stuck eines gelochten Steinhammers mehrere Klingenteile aus Feuerstein und Bruchstucke aus Keramik fand Das Alter der Werkzeuge und des Schalensteins wird auf etwa 6000 Jahre geschatzt Bronzezeitliches Bearbeiten 1882 wurde ein Randleistenbeil aus Bronze gefunden Kelten Bearbeiten Um 300 v Chr wanderten Kelten in Karnten ein Im linken Seitenaltar befindet sich eine Steinplatte mit einer romischen Inschrift mit keltischen Namen nbsp Die keltische SteinplatteC aio RHESIO DEXTRO Q uaestori REDSOMARUS BRITO MARUS ET LITUG E NA P atri V ivo F ecerunt 1 Dem Quaestor Caius Rhesius Dexter ihrem Vater haben Redsomarus Brito marus und Litugena das Grabmal bei seinen Lebzeiten errichten lassen 1 Die vierte Zeile der Platte ist schwer lesbar die funfte vollig zerstort Romer Bearbeiten Der Romertempel am Danielsberg war der bisher einzige bekannte im Gebiet bis 60 km nordlich und westlich von Teurnia Es handelte sich wahrscheinlich um einen Umgangstempel mit Zentralraum und uberdachtem Ausgang der um 45 n Chr errichtet wurde und Herkules geweiht ist Um 175 wurde der Tempel erneuert Aus dieser Zeit ist eine Steinplatte mit Bauinschrift erhalten die heute in die Aussenwand der Kirche eingelassen ist nbsp Die romische Steinplatte von 175 nbsp Das romische ReliefHERCUL i INVICTO SACRUM C aius DONNI CIUS RUFINUS ET VALERIA ATTICA CUM SUIS TEMPLUM VETUSTATE CON LABSUM RESTI TUERUNT EX VOTO 1 Dem unbesiegten Hercules geweiht Caius Donnicius Rufinus und Valeria Attica haben mit ihren Angehorigen den infolge seines Alters verfallenen Tempel wiederherstellen lassen Aufgrund eines Gelubdes 1 Die Romersiedlung am Danielsberg trug den Namen Colomunitio bestehend aus Colo Hugel und munitio abgesichert verstarkt befestigt Aus dem Namen wurde Cholomunze 1124 und schliesslich Kolbnitz Dr Otto Kronsteiner Institut fur Slawistik Salzburg 1 Am rechten Seitenaltar der Kirche ist ein Marmorquader eingemauert auf dessen Relief u a zwei romische Soldaten zu sehen sind Christen am Danielsberg Bearbeiten Um das Jahr 313 durfte eine erste dem Heiligen Daniel geweihte christliche Kapelle erbaut worden sein die wahrscheinlich aus einem alteren Bildstock hervorgegangen war Die Kulthandlungen der Romer und Christen endeten mit dem Einwandern der Slawen um 600 Ab 773 regierte ein Gaugraf der Baiern und Bischof Modestus von Karnten der zuvor von Bischof Virgilius von Salzburg geschickt worden war benannte den Berg nach der vorgefundenen Kapelle Danielsberg der von da an Anlaufpunkt fur eine weite Region wurde Die Kirche auf der Bergspitze wurde 1127 erbaut und danach mehrfach verandert Erste urkundliche Erwahnung Bearbeiten Ab 1252 fuhrten Grafen von Gorz Eroberungen in Karnten durch Als es 1292 zum Frieden mit Salzburg kam wurde ein Schadensprotokoll angefertigt Dieses ist das alteste Dokument in dem der Danielsberg erwahnt wird Die entsprechende Passage lautet nbsp Die erste urkundliche Erwahnung von 1292 Item comes Al intromisit se de quibusdam novalibus ecclesie Salzburgensis circa montem sancti Danielis Item Item intromisit se de hominibus prediis prossessionibus et decimis sitis a monte sancti Danielis usque ad Chirchaim Et in officio Stalle ubi uidices sui iudicant et etiam steuras inposuerunt non modicas inpreiudicium ecclesie Salzburgensis Schadensprotokoll 1 Desgleichen hat sich Graf Albert verwustend eingemischt bei einem bestimmten neugeordneten Land der Salzburger Kirche circa beim Berg des heiligen Daniel Desgleichen hat er sich storend eingemischt bei den Menschen Lehensgutern und Besitzungen sowie auch dem kirchlichen Zehent betreffend das Gebiet vom Berg des heiligen Daniel bis nach Kirchheim Solches auch im Verwaltungsamte Stall wo seine Rechtsvertreter Recht sprechen und sogar Steuern auferlegen welche in den Vorschreibungen der Salzburger Kirche in dieser Form nicht ublich sind Schadensprotokoll in deutscher Ubersetzung 1 Gegenwart und Tourismus Bearbeiten Nachdem die Eisenbahn durch die Hohen Tauern gebaut worden war blieb der Ingenieur Hofrat Ferdinant Kaltenegger von Riedhorst im Molltal Zunachst gab er der Ruine Unterfalkenstein ihr heutiges Aussehen dann kaufte er den Gipfelbereich des Danielsberges und errichtete den Herkuleshof als Jagdhaus das kurze Zeit spater zu einem Gasthof und Hotel wurde das bis heute besteht 2 Bereits vor 1908 gab es an der Wasserquelle ein Moorbad Der Danielsberg wurde 1964 zum Landschaftsschutzgebiet erklart 1962 wurde eine Strasse gebaut die 1973 asphaltiert wurde Die Kirche Bearbeiten nbsp Die Kirche Hauptartikel Filialkirche St Georg am Danielsberg Die erste Kirche unter dem Patrozinium des Heiligen Georgs wurde im Jahr 1127 erbaut Sie war die erste Kirche die auf der Bergspitze gebaut wurde In den nachsten drei Jahrhunderten ist sie einmal abgebrannt ein zweites Mal 1510 Bilder nbsp Das Innere der Kirche mit Blick nach vorne nbsp Das Innere der Kirche mit Blick nach hinten nbsp Kolorierte Tuschezeichnung um 1800 nbsp Blick vom Danielsberg nach Kolbnitz und Muhldorf nbsp Blick aus dem Molltal bei Semslach auf den Danielsberg Literatur BearbeitenJosef Sepp Messner Danielsberg im Molltal Karnten eine Liebeserklarung Die Freunde vom Danielsberg Kolbnitz 1992 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Danielsberg Sammlung von Bildern Videos und AudiodateienEinzelnachweise Bearbeiten a b c d e f g Josef Sepp Messner Danielsberg im Molltal Karnten eine Liebeserklarung Die Freunde vom Danielsberg Kolbnitz 1992 Geschichte des Herkuleshofs Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Danielsberg amp oldid 235492670