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Pons Drusi deutsch Brucke des Drusus war eine romische Strassenstation in der Umgebung von Bozen Ihr genauer Standort ist unbekannt Ausschnitt der Tabula Peutingeriana mit Vipitenum Sublavio Pons Drusi und TrientDie Station ist in der Ablativ Form Ponte Drusi einzig in der vermutlich auf das spate 4 Jahrhundert zuruckgehenden Tabula Peutingeriana verzeichnet wahrend sie im Itinerarium Antonini nicht vermerkt ist In der Tabula Peutingeriana wird die Entfernung zwischen Trient und Pons Drusi mit 40 Meilen angegeben jene zwischen Pons Drusi und Sublavio hingegen mit 13 Abgesehen von moglichen Messungenauigkeiten kannten die Romer keine Dezimalzahlen die ca 59 km ab Trient und die ca 19 2 km bis Sublavio konnen deshalb um einige Hundert Meter schwanken 1 Die genaue Verortung von Pons Drusi ist umstritten da es keine eindeutigen archaologischen Funde dazu gibt In Frage kommt der Bereich um die sudliche Bozner Altstadt wo romerzeitlicher Funde zum Vorschein kamen mit einer angenommenen Flussquerung uber den Eisack Richtung Virgl ungefahr an der Stelle der heutigen Loretobrucke Dagegen spricht aber dass sich der Name Bozens kaum von Pons Drusi herleiten lasst sondern wohl von einem romischen Siedlungsnamen Baudianum In Betracht zu ziehen ist daher auch die Theorie von Theodor Mommsen der zufolge Pons Drusi bloss eine Ubergangsstelle und ein Strassenpunkt in Kardaun am Anfang der Eisackschlucht bzw am Beginn des mittelalterlichen Kunterswegs war 2 Fur diese These spricht dass die dortige Brucke uber den Eisack bis 1866 Brucke am Feigenstein bzw Feigenbrucke einen strategisch wichtigen Punkt im unwegsamen Gelande markiert Ein weiteres Argument ware eine mogliche Verortung von Sublavio in Waidbruck anstelle von Kollmann Der Talverlauf 19 2 km sudlich von Waidbruck mundet namlich in Kardaun nicht in Bozen Andere Verortungen etwa in alterer Literatur an der Etsch bei Schloss Sigmundskron oder in jungster Zeit in Gries wo am Ausgrabungsort eines romerzeitlichen Gebaudes gar eine permanente Ausstellung mit dem Namen Museum Pons Drusi eingerichtet wurde passen nicht zu archaologischen Befunden die den Verlauf der antiken Romerstrasse zwischen Trient und Bozen auf der ostlichen Seite des Etschtals nahelegen Der italienische Nationalismus und insbesondere der Faschismus des fruhen 20 Jahrhunderts konstruierten eine bedeutsame militarische Prasenz der Romer und postulierten romerzeitliche Siedlungen als Keimzellen der Bozner Stadtgrundung Das Bozner Becken war wegen der Versumpfung und Uberschwemmungen aber lange Zeit nur an den hoher gelegenen Randbereichen dorfartig besiedelt Die Grundung einer stadtischen Marktsiedlung erfolgte erst um 1170 1180 durch den Bischof von Trient 3 Literatur BearbeitenKarl Theodor Hoeniger Altbozner Bilderbuch 100 Abbildungen und 40 Aufsatze zur Stadtgeschichte Ferrari Auer Bozen 1933 S 15 ff Digitalisat Bruno Mahlknecht Bozen durch die Jahrhunderte Band 3 Athesia Spectrum Bozen 2006 ISBN 88 6011 027 0 Ein Blick in den Bozner Talkessel vor 2000 und mehr Jahren S 10 ff Weblinks BearbeitenThe complete Tabula Peutingeriana ONB Cod 324 Gunther Rauch Pons Drusi in Gries unsertirol24 com 29 Juni 2018 Einzelnachweise Bearbeiten Richard Heuberger Von Pons Drusi nach Sublavione In Klio 23 1929 Nr 1 S 24 73 Richard Heuberger Zur Geschichte der romischen Brennerstrasse In Klio 27 1934 S 311 336 Hannes Obermair Bozner Urkundenwesen des Mittelalters und die Grundung der stadtischen Siedlung Bozen In Bozen von den Anfangen bis zur Schleifung der Stadtmauer Berichte der internationalen Studientagung in Schloss Maretsch Verlagsanstalt Athesia Bozen 1991 ISBN 88 7014 559 X S 159 190 bes 170 179 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Pons Drusi amp oldid 232316053