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Vipitenum oder Vepitenum war eine romische Strassenstation der Via Raetia auf dem Gebiet des heutigen Sterzing Sudtirol Sie durfte von den Romern nach Eroberung des Gebietes im 1 oder 2 Jh n Chr errichtet worden sein und bis ins 5 oder 6 Jahrhundert bestanden haben Ausschnitt der Tabula Peutingeriana mit den Stationen Vepitenum Sublavio Pons Drusi und Trient Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Archaologie 3 Name 4 Siehe auch 5 Literatur 6 AnmerkungenGeschichte BearbeitenDas Gebiet bei Sterzing befand sich im Siedlungsgebiet der eventuell ratischen Breonen Im Zuge der fruhen Expansionsbemuhungen unter Kaiser Augustus den Augusteischen Alpenfeldzugen zogen die Romer 15 v Chr unter dem Feldherrn Drusus durch das Wipptal unterwarfen die dortigen Stamme und richteten die Provinzen Raetia und Noricum ein Die Romer errichteten die Mansio Vipitenum als Station der Via Raetia Auf dieser Strecke war Vipitenum die Station zwischen Sublavio und Veldidena Die Stationen trennte in der Regel die Distanz einer Tagesreise Die gesamte Siedlung Vipitenum bestand aus einem Castrum einem Graberfeld und einem Vicus Vielleicht gab es auch Thermenanlagen 1 Die Anlage durfte im spaten 4 oder im 5 Jahrhundert durch die Reichsteilung von 395 und den Untergang des Romischen Reiches aufgelassen worden sein Die Unruhen der Volkerwanderung durften die militarischen Anlagen nicht mehr uberstanden haben Der Vicus hat diese Zeit uberlebt und ist noch im Fruhmittelalter nachzuweisen Archaologie Bearbeiten nbsp Das Gebiet der Pfarrkirche spielte zur Romerzeit bereits eine wichtige Rolle Die antike Besiedlung des Sterzinger Talkessels fokussierte sich auf das Gebiet zwischen Thuins und der Pfarrkirche Bereits vor Ankunft der Romer stand auf dem Kronbuhel eine ur und fruhgeschichtliche Wallburg Auf der Anhohe zwischen dem Eisack und Thuins wurden Funde des Castrums gemacht und in der Vill in Thuins wurden Fundamente des Vicus freigelegt Auch das Gebiet bei der Pfarrkirche Unsere Liebe Frau im Moos durfte bereits zur Romerzeit als Kultstatte benutzt worden sein Darauf weisen ein romisches Graberfeld und ein Grabstein des 2 oder 3 nachchristlichen Jahrhunderts hin der bei der Aushebung des Langhauses der Kirche 1497 gefunden worden ist Die Romerstrasse durfte bei Freienfeld auf die westliche Seite des Eisack gewechselt haben wo sie nach Vipitenum fuhrte 1 Name BearbeitenDer Name Vipitenum findet sich erstmals im Itinerarium Antonini aus dem 3 Jh n Chr Auf der Tabula Peutingeriana 4 Jh ist er als Vepitenum verzeichnet Die Romer ubernahmen in der Regel bereits bestehende Ortsnamen da sie mit Dolmetschern unterwegs waren und bei den kleinen Alpenstammen zur Unterwerfung kein Kampf notig war Am wahrscheinlichsten geht der Name auf einen vorromischen Personennamen der ratisch etruskischen Schicht zuruck Es bietet sich der belegte Personenname Vipi8enes an Der Name durfte sich ursprunglich nur auf das Vicus bezogen haben und wurde dann fur die gesamte Anlage benutzt 2 Auch in der nachromischen Bevolkerung spielte der Name noch eine Rolle In der sogenannten Quartinus Urkunde von 827 28 ist dieser Name bezogen auf einen Vicus und eine Befestigung in der vulgarlateinischen Form aufgefuhrt es geht dabei um Liegenschaften ad Uuipitina in castello et in ipso vico 3 Ab dem Mittelalter wurde der Name fur das Tal gebraucht wobei er auch von den Bajuwaren benutzt wurde wie die eingedeutschten Formen Wibitin 1050 1065 Wibetwald 1170 und naturlich Wipptal beweisen Von Ettore Tolomei wurde der Name Vipitenums im fruhen 20 Jahrhundert wieder aufgegriffen um fur die Stadt Sterzing die moderne italienische Namensform Vipiteno zu kreieren Siehe auch BearbeitenRomerstrasse Liste der RomerstrassenLiteratur BearbeitenAlberto Perini Sterzing Geschichte und Portrat einer Stadt Brixen Weger 2010 S 21 ff online Anmerkungen Bearbeiten a b Reimo Lunz Archaologische Streifzuge durch Sudtirol Pustertal und Eisacktal Athesia Bozen 2005 ISBN 978 88 8266 258 5 S 37 ff 119 ff Diether Schurr Zum Beginn der Erschliessung des Ratischen Ludwig Steub 1843 1854 Chronicalia Indoeuropaea Band 38 2001 S 74 Martin Bitschnau Hannes Obermair Tiroler Urkundenbuch II Abteilung Die Urkunden zur Geschichte des Inn Eisack und Pustertals Band 1 Bis zum Jahr 1140 Universitatsverlag Wagner Innsbruck 2009 ISBN 978 3 7030 0469 8 S 61 64 Nr 86b Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Vipitenum amp oldid 232292013