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Kardaun italienisch Cardano ist ein Dorf in Sudtirol sowie eine Fraktion und der Sitz der Gemeinde Karneid Kardaun hat knapp 450 Einwohner und liegt im aussersten Nordwesten des Gemeindegebiets an der Grenze zur Sudtiroler Landeshauptstadt Bozen genauer zu den Stadtteilen Kampill und Leitach Blick auf Kardaun zwischen 1890 und 1900 am rechten oberen Bildrand Burg Karneid Gottfried Seelos Brucke am Feigenstein 1857 Olgemalde Maria Hilf Kirche im alten OrtskernKardaun ist mit 300 m s l m das tiefgelegenste Dorf des Eisacktals das hier seinen schluchtartigen Charakter verliert ehe es sich im Bozner Talkessel mit dem Etschtal vereint Bei Kardaun zweigt das Eggental vom Eisacktal Richtung Sudosten ab Der kleine Ortskern liegt im engen Talboden zwischen dem Eisack und dem Kardauner bzw Eggentaler Bach Das Ortsbild ist heute stark von den grossen Verkehrsinfrastrukturen bestimmt die sich von Bozen kommend ins Eisacktal ziehen die Brennerautobahn die Brennerstaatsstrasse und die Brennerbahn Knapp ostlich des Ortszentrums nimmt die das Eggental erschliessende SS 241 ihren Anfang Zudem fuhrt die Radroute 1 Brenner Salurn vorbei die bei Kardaun als Radkunstweg Augenreise gestaltet ist In Kardaun befinden sich das Rathaus der Gemeinde Karneid eine Grundschule fur die deutsche Sprachgruppe ein Sozial und Gesundheitssprengels sowie ein Sozialzentrum mit Behindertenwerkstatte Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Personlichkeiten 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenMoglicherweise ist die aus der Antike bezeugte romische Militarstation Pons Drusi bei Kardaun zu suchen Die Ortlichkeit Kardaun wird im Traditionsbuch des hier beguterten Augustinerchorhhernstifts Neustift in den Jahren 1190 1196 als Kardun ersturkundlich genannt 1 Der Name durfte auf lateinisch carduus zuruckgehen das mogliche Ausgangswort Cardumen Mengensuffix men bedeutet soviel wie bei den Disteln 2 Historisch war Kardaun bis 1760 der Standort eines Zollhauses des Kunterswegs der ausgehend von der bis 1866 bestehenden Brucke am Feigenstein seit der Mitte des 14 Jahrhunderts die Eisackschlucht zwischen Kardaun und Kollmann als bedeutende inner und transalpine Verkehrsroute erschlossen hatte Gerichtsherrschaftlich rechnete Kardaun in alterer Zeit zum Gerichtssprengel Steinegg wie Urkunden des 15 Jahrhunderts bezeugen ad Gardaun in iurisdictione Stainegkh im Jahr 1426 im Gardaun im gericht Stainegkh 1490 3 Im gleichen Zusammenhang ist 1490 auch das Ortsried Unterkardaun Vnndergardaun belegt 3 Die Maria Hilf Kirche im Dorf wurde um 1700 erbaut 1875 vergrossert und 1944 aufgrund der Bombardierung der Brennerbahnlinie im Zweiten Weltkrieg stark beschadigt ihr wurde in der Nachkriegszeit eine an erhohter Position nach Entwurf von Erich Pattis neu errichtete Pfarrkirche zur Seite gestellt mit Fassadenfresko des Hl Wolfgang von Johann Baptist Oberkofler 4 Im 19 und 20 Jahrhundert befand sich in Kardaun eine Porzellanfabrik die die Lehmvorkommen des Gebiets nutzte 5 Nach Kardaun benannt sind das seit 1929 in Betrieb stehende Wasserkraftwerk Kardaun das auf der gegenuberliegenden Seite des Eisacks in Leitach auf Bozner Gemeindegebiet liegt und der in den 1990er Jahren erbaute Kardauntunnel der Brennerbahn Personlichkeiten BearbeitenWaltraud Gebert Deeg 1928 in Kardaun 1988 in Bruneck Politikerin der Sudtiroler Volkspartei und Mitglied der LandesregierungLiteratur BearbeitenHans Rottensteiner Gemeinde Karneid Steinegg Gummer Karneid Kardaun und Blumau Sudtiroler Gebietsfuhrer 11 Bozen Athesia 1977 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Kardaun Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Kardaun auf suedtirolerland itEinzelnachweise Bearbeiten Max Schrott Liber testamentorum Conventus Neocellensis Geschichtsquellen des Etschlandes 1 Bozen 1967 Nr 143 Christian Schneller Beitrage zur Ortsnamenkunde Tirols Hrsg Zweigverein der Leo Gesellschaft fur Tirol und Vorarlberg Verlag der Vereinsbuchhandlung Innsbruck 2017 a b Hannes Obermair Bozen Sud Bolzano Nord Schriftlichkeit und urkundliche Uberlieferung der Stadt Bozen bis 1500 Band 2 Stadtgemeinde Bozen Bozen 2008 ISBN 978 88 901870 1 8 S 67 f Nr 972 und S 208 Nr 1267 Josef Weingartner Die Kunstdenkmaler Sudtirols Band 2 Bozen und Umgebung Unterland Burggrafenamt Vinschgau 7 Auflage bearb von Magdalena Hormann Weingartner Bozen Innsbruck Wien Athesia Tyrolia 1991 ISBN 88 7014 642 1 S 109 110 Traudl Oberrauch Wittig Klaus Jurgen Wittig Zur Chronologie der Porzellanfabrik von Ignaz Kircher in Kardaun bei Bozen In Der Schlern 71 1997 S 139 154 46 4936206 11 39359 Koordinaten 46 30 N 11 24 O Normdaten Geografikum GND 4822195 8 lobid OGND AKS Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Kardaun amp oldid 237821215