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Die Portikus der Octavia lateinisch Porticus Octaviae ist eine Quadriportikus in Rom Die Eingangshalle der Portikus der OctaviaDie Saulenhalle geht zuruck auf die nach 146 v Chr von Quintus Caecilius Metellus Macedonicus erbaute Porticus Metelli Diese wurde in situ belassen und weiterverwendet Ausweislich antiker Quellen liess Augustus zwischen 33 und 23 v Chr die Portikus im Namen seiner Schwester Octavia in vollig umgestalteter Form errichten 1 Im Jahr des Baubeginns wurde die unmittelbar angeschlossene Porticus Philippi fertiggestellt Der Komplex der Porticus Octaviae umfasste eine Bibliothek und eine Curia In den Jahren 80 und 203 wurde die Portikus bei Branden beschadigt aber unter Septimius Severus und seinem Sohn Caracalla wiederaufgebaut und neugeweiht Weihinschrift imp caes l septimiu S SEVERVS PIVS PERTINAX AVG ARABIC AD iabenic par THIC MAXIMVS TRIB POTEST XI IMP XI COS III P P ET imp caes m aureliu S ANTONINVS PIVS FELIX AVG trib potest VI COS PROCOS INCENDIO CORRVPTAM REST ituerunt Die sinngemasse Ubersetzung lautet Der Imperator Caesar Augustus Lucius Septimius Severus Pius Pertinax Arabicus Adiabenicus Parthicus Maximus der zum elften Mal die tribunizinische Gewalt innehatte zum elften Mal Imperator zum elften Mal Konsul zum dritten Mal Vater des Vaterlandes war und der Imperator Caesar Augustus Marcus Aurelius Antoninus Caracalla Pius Felix der die tribunizinische Gewalt zum sechsten Mal innehatte Konsul Prokonsul haben diesen Saulengang nach seiner Zerstorung durch ein Feuer restauriert vergrossern und Informationen zum Bild anzeigenDie Weihinschrift im Architrav 2 Das Bauwerk enthielt zahlreiche plastische Kunstwerke u a die erste offentlich ausgestellte Statue einer romischen Frau namlich der Gracchenmutter Cornelia 3 34 Reiterstatuen aus Bronze von Lysippos die Alexander den Grossen mit den in der Schlacht am Granikos gefallenen Generalen 4 darstellten und eine Figurengruppe des Heliodoros Die Portikus der Octavia befindet sich zwischen dem Circus Flaminius und dem Marcellustheater Sie ist auf der Forma Urbis abgebildet 5 Die Saulenhalle umschloss einen rechteckigen Bereich sie war 119 Meter breit und etwa 132 Meter tief Einige Saulen der Sudostecke beim Theater des Marcellus wurden ausgegraben und Teile des Haupteingangs der sich an der zum Tiber hin gelegenen Schmalseite der Portikus befand sind erhalten Dieser trug einen Giebel und bestand aus einer Doppelhalle mit zwei Reihen korinthischer Saulen Der erhaltene Teil des Haupteingangs namlich der Giebel sowie zwei Saulen der ausseren Reihe und drei der inneren bildet den Eingang zur Kirche Sant Angelo in Pescheria Seit den Ausgrabungen in den 1990er Jahren sind vor der Kirche weitere Fundamente freigelegt Etwa ab dem 10 Jahrhundert wurden im Zuge der Aussiedlung der Juden aus Trastevere sowohl die Portikus der Octavia als auch die Bogen des Marcellustheaters in Geschafte und Werkstatten umgewandelt die Portikus selbst war etwa bis zur Zeit Giovanni Battista Piranesis Mitte des 18 Jahrhunderts ein Fischmarkt Die daran vorbeifuhrende Strasse trug deshalb den Namen Via della Pescheria Fischmarktstrasse bis zu ihrer Umbenennung in Via del Portico d Ottavia im Jahr 1871 6 Largo 16 ottobre 1943 Der Platz Largo 16 ottobre 1943 vor der Eingangshalle der Portikus der OctaviaUm die Portikus liess Papst Paul IV 1555 das judische Ghetto Roms einrichten aus dem in der Judenaktion in der Nacht vom 15 zum 16 Oktober 1943 1007 Personen deportiert wurden von denen nur siebzehn zuruckkehrten Am 16 Oktober 2002 gab Burgermeister Walter Veltroni dem Ort dieser Deportation der Juden dem kleinen Platz an der Via del Portico d Ottavia vor den Ausgrabungen vor dem Marcellustheater und der Kirche Sant Angelo in Pescheria den Namen Largo 16 ottobre 1943 7 Die dort angebrachte Tafel erwahnt im Zusatz die Deportazione degli Ebrei di Roma Deportation der Juden Roms Literatur BearbeitenJon Albers Campus Martius Die urbane Entwicklung des Marsfeldes von der Republik bis zur mittleren Kaiserzeit Dr Ludwig Reichert Verlag Wiesbaden 2013 S 73 75 79 81 106 109 116 145 Filippo Coarelli Rom Ein archaologischer Fuhrer Zabern Mainz 2000 ISBN 3 8053 2685 8 S 268 270 Samuel Ball Platner Thomas Ashby A Topographical Dictionary of Ancient Rome Oxford University Press London 1929 S 427 online Lawrence Richardson Jr A New Topographical Dictionary of Ancient Rome Johns Hopkins University Press Baltimore 1992 S 317 s v Porticus Octaviae Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Portico di Ottavia Album mit Bildern Videos und Audiodateien Informationen und BildAnmerkungen Bearbeiten Sueton Augustus 29 Cassius Dio 49 43 8 Die antiken Quellen zuruckhaltend interpretieren Lawrence Richardson Jr und Jon Albers weil keinerlei Erwahnung einer Finanzierung und der Errichtung des Anlagekomplexes durch Augustus in den Res gestae erwahnt sei Dazu Lawrence Richardson Jr A New Topographical Dictionary of Ancient Rome Johns Hopkins University Press Baltimore 1992 S 317 s v Porticus Octaviae Jon Albers Campus Martius Die urbane Entwicklung des Marsfeldes von der Republik bis zur mittleren Kaiserzeit Dr Ludwig Reichert Verlag Wiesbaden 2013 S 73 75 79 81 106 109 116 145 Bauinschrift der Restaurierung unter Septimius Severus CIL 6 1034 Plinius der Altere Naturalis historia 34 31 Die Basis dieser Bronzestatue ist erhalten und befindet sich im Konservatorenpalast der Museen auf dem Kapitol Romolo A Staccioli Guida di Roma antica Milano 1995 ISBN 88 17 16585 9 S 307 Fragment 31 u Claudio Rendina Donatella Paradisi Le strade di Roma Band 3 ISBN 88 541 0210 5 S 1068 La Repubblica vom 16 Oktober 2002 Normdaten Geografikum GND 4403845 8 lobid OGND AKS VIAF 244717818 41 892436 12 478533 Koordinaten 41 53 32 8 N 12 28 42 7 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Portikus der Octavia amp oldid 232642283