Als Aeromantie (von altgriechisch ἀήρ aer, Luft und μαντεία manteia, Weissagung) bezeichnet man eine mantische Kunst, die auf der Beobachtung von Himmelsphänomenen beruht. Dazu zählen Windstärke und -richtung, Wolkenformen am Himmel, Farbspiegelungen in der Atmosphäre (z. B. Regenbogen), aber auch Blitz und Donner, Vogelschau und Meteoritbeobachtungen.
Die Aeromantie ist durch ihre Vielschichtigkeit die am weitesten verbreitete mantische Kunst und die Urwissenschaft der ersten sesshaften Menschen. Ihr entstammt die Meteorologie und ein wichtiger Grundpfeiler der Ornithologie.
Johannes Hartlieb behandelte diese Thematik in seinem Buch aller verbotenen Kunst (Augsburg, 1456).
Unterteilung Bearbeiten
Die Aeromantie ist ein weitgefächertes Gebiet, das sich in fünf verschiedene Varianten einteilen lässt:
- Austraumantie (vom lateinischen auster, Südwind, abgeleitet)
- Keraunoskopie
- Choamantie
- Meteoromantie
- Ornithomantie
Bedeutungen Bearbeiten
In der praktischen Anwendung wurde die Aeromantie durch Beschwörungen der Luft ausgeübt. Wehte der Wind aus Osten, so bedeutete es Glück, aus Westen Unglück, aus Mittag Enthüllung des Heimlichen, aus Mitternacht, was dunkel bleiben würde. Blies der Wind jedoch gleichzeitig von allen Seiten, so bedeutete dieses Sturm, Hagel, Regengüsse usw.
Literatur Bearbeiten
- Wilhelm Traugott Krug: Allgemeines handworterbuch der philosophischen wissenschaften. Band 5. Brodheim, Leipzig, 1838. (Faksimilisiert bei Google Books)
- Kurt Benesch, Magie der Renaissance, Fourier Verlag, Wiesbaden, 1985, ISBN 3-921695-91-0.
Einzelnachweise Bearbeiten
- Cod. Pal. germ. 478 Hartlieb, Johannes: Buch aller verbotenen Kunst (Augsburg, um 1465). In: digi.ub.uni-heidelberg.de. Abgerufen am 21. März 2016.
- Aeromantie und Hydromantie - Wahrsagen durch Luft und Wasser - Die unterschiedlichen Arten der Aeromantie [1]
- Kurt Benesch, Magie der Renaissance, Fourier Verlag, Wiesbaden, 1985, ISBN 3-921695-91-0, S. 59.