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Dieser Artikel behandelt Tantra als Philosophie zu anderen Bedeutungen siehe Tantra Begriffsklarung Dieser Artikel oder nachfolgende Abschnitt ist nicht hinreichend mit Belegen beispielsweise Einzelnachweisen ausgestattet Angaben ohne ausreichenden Beleg konnten demnachst entfernt werden Bitte hilf Wikipedia indem du die Angaben recherchierst und gute Belege einfugst Dieser Artikel ist in erheblichem Masse mit unzureichenden Belegen versehen siehe Diskussion Tantra sanskritisch तन त र Neutrum Gewebe Kontinuum Zusammenhang oder Tantrismus bezeichnet verschiedene Stromungen innerhalb der indischen Philosophie und Religion die zunachst als esoterische Form des Hinduismus und spater des Buddhismus innerhalb der nordlichen Mahayana Tradition entstanden Die Ursprunge des Tantra beginnen im 2 Jahrhundert in voller Auspragung liegen Lehren fruhestens ab dem 7 8 Jahrhundert vor Im Buddhismus findet sich auch die Bezeichnung als Tantrayana Fahrzeug der Tantra Texte vergleiche Vajrayana In fast allen tantrischen Schulen und Richtungen ist die Verehrung und Huldigung der weiblichen Gottheit zentral Eine solche Verehrung gab es bereits in altvedischer Zeit 1750 1200 v Chr 1 Tantra verbindet Sinnlichkeit mit Spiritualitat vergleiche auch Neo Tantra Das Reich des Mutterschosses Mandala aus der buddhistischen Shingon Schule Heian Zeit 794 1185 Tō ji Kyōto Japan Die Verehrung der Gottin Chamunda sowie Kali oder Durga und anderer weiblicher Mutter Gottheiten wie der Matrikas nimmt im Tantrismus breiten Raum einDie erotischen Skulpturen an den Tempeln von Khajuraho Konarak und anderen werden mit Tantrismus in Verbindung gebrachtVom Tantrismus beeinflusste erotische Bhairava Bronze aus Nepal 14 Jh Inhaltsverzeichnis 1 Ursprunge und Geschichte 1 1 Yoga und Tantra 1 2 Buddhistische Tantras 1 3 Hinduistische Tantras 1 4 Hinduistische Tantra Literatur 2 Lehren 3 Shaktismus 4 Einteilungen 5 Rezeption im Westen 6 Literatur 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseUrsprunge und Geschichte BearbeitenNach Poller 2013 2 sind in den Tantras magische Vorstellungen der vielen auf dem indischen Subkontinent beheimateten Ethnien eingeflossen Man kann deren Methoden in Indien gesichert bis in die vedische Zeit zuruckverfolgen ab etwa 1500 v Chr Bei den magischen Praktiken ging es vor allem darum sich das Leben zu erleichtern vom Beeinflussen des Wetters Wetterzauber uber die Hilfe beim Gebaren bis hin zu Kriegs und Schadenzauber Tantras enthalten Anrufungen von einer grossen Anzahl von Gottern und Geistwesen vermittels Mantras Visualisationen speziellen Bildern Gegenstanden dem Gebrauch von Farben Duften Musik komplizierten Opfergaben und ahnlichem mehr Eine wichtige Kategorisierung oder Einteilung lasst sich vornehmen indem man zwischen buddhistischen und hinduistischen Tantras unterscheidet Beide Stromungen traten zwischen 500 und 1000 n Chr nahezu gleichzeitig auf und beeinflussten sich zu jener Zeit gegenseitig Nach ihrer zunehmenden Konsolidierung entwickelten sie sich unabhangig weiter 3 Tantras wurden in der Zeit zwischen 300 und 800 n Chr entwickelt und weiterentwickelt so dass einige Konzepte in der Zeit von 800 bis 1200 n Chr ihre Hochblutezeit erlebten hiernach folgte ein langsamer Prozess allmahlichen Schwindens Die Verehrung der Gottin symbolisiert als Shakti ist fur viele tantrische Schulen zentral 4 Yoga und Tantra Bearbeiten Texte der alteren Upanishaden ca 700 v Chr beschreiben Atemubungen und das Zuruckziehen der Sinne Pratyahara in den Atman als Hilfsmittel der Meditation Dhyana Die mittleren Upanishaden die um 400 v Chr entstanden erwahnen mehrfach den Begriff Yoga und auch die wesentlichen Elemente des spateren Yoga Systems Der Yoga stand hierbei in enger Verbindung mit den Theorien wie sie das philosophische System des Samkhya entwickelte und bildete seine praktische Weiterfuhrung Ursprunglich war Yoga ein rein spiritueller Weg der vor allem die Suche nach Erleuchtung durch Meditation zum Ziel hatte Die vielen Asanas entstanden erst im Laufe der Zeit Ihr vorrangiges Ziel ist den Korper so zu kraftigen und zu mobilisieren dass er moglichst beschwerdefrei uber einen langeren Zeitraum im Meditationssitz z B Lotossitz verweilen kann Das Tantra weist als spiritueller Weg nicht nur grosse Ahnlichkeiten mit dem Yoga auf es gibt auch eine Reihe von Uberschneidungen so dass man im Ergebnis von einem tantrischen Yoga sprechen kann Das klassische Yoga orientiert sich an einem asketischen Ideal verzichtet werden soll auf alles was vom Weg ablenkt etwa Genusse Bhukti Sanskrit भ क त bhukti und im Speziellen auf Sexualitat Tantra nutzt die wesentlichen Elemente des klassischen Yogas nutzt aber im Gegensatz zu diesem die Leidenschaften und sinnlichen Bedurfnisse als integralen Bestandteil Eigene Elemente des Tantras wie sie sich im klassischen Yoga finden kommen hinzu etwa einfache oder komplexe Rituale meditative Visualisierungen Verwendung von Gegenstanden mit symbolischer Bedeutung Bilder Statuen und eben auch erotische Rituale Mithuna Rituale 5 6 Buddhistische Tantras Bearbeiten Das buddhistische Tantra konsolidierte sich in Indien durch Padmasambhava 8 bis 9 Jh n Chr und durch verschiedene Mahasiddhas und deren Lehren bzw Auslegungen Spater gelangten die Vorstellungen nach Tibet wo ihre Inhalte in Auseinandersetzung mit dem tibetischen Buddhismus zum Teil stark verandert wurden 7 Im buddhistischen Tantra soll durch Ubungen eine aussergewohnliche Fertigkeit und Virtuositat erlangt werden um einen hoheren Bewusstseinszustand zu erreichen Letztendlich ist das Ziel einen Bewusstseinszustand zu erreichen der weniger leidet und damit auch weniger Leiden Dukkha verursacht als der Zustand vor den Ubungen Dabei werden viele hohere Zustande beschrieben einhergehend mit hoheren Bewusstseinskraften Siddhis die sich als Ergebnis der Ubungspraxis einstellen Die im buddhistischen Tantra verwendeten Methoden wurden in Texten verschriftlicht die haufig in ihrem Titel die Bezeichnung von tantrischen Gottheiten tragen Sie alle galten als Emanationen des Buddha Die Gottheiten konnten mannlich weiblich oder ein Paar in Vereinigung sein Wichtige bekannte buddhistische Tantras sind Hevajra Chakrasamvara Vajrayogini Yamantaka Guhyasamaja Kalachakra Vajrakila Guhyagarbha 8 9 Hinduistische Tantras Bearbeiten Die Bezeichnung Hinduismus ist ein von Europaern den britischen Kolonialbeamten des 19 Jahrhunderts gepragter Begriff fur alle in Indien beheimateten spirituellen Systeme ausgenommen des Christentums und des Islams 10 Die Bezeichnung Hindu wurde von den antiken Persern gepragt zur Beschreibung der ihnen gegenuber auf der anderen Seite des Indus lebenden Menschen Moderne Hindus ziehen den Ausdruck Sanatana Dharma zur Beschreibung ihrer Religion vor Der Hinduismus entstand aus der Verschmelzung der polytheistischen vedisch brahmanischen Religion der arischen indoeurischen Einwanderer in der zweiten Halfte des 2 Jahrtausends v Chr mit den nichtarischen Religionen des Industals des dravidischen Sudindien u a Der Begriff Hinduismus vereint zahlreiche historische und ideengeschichtliche Traditionen die mit der vedischen Kultur fruhvedische Zeit 1500 1000 v Chr als Nachfolgerin der Indus Kulturen ca 3000 1800 v Chr Amri Nal Quetta Kulli und die bedeutendste die Harappa Kultur auftraten und zu Beginn des 1000 n Chr ihre charakteristische Form annahm 11 Die Ursprunge des Hindu Tantra liegen in verschiedenen Einflussen des fruhen Mittelalters in Indien Diese sind die sudasiatische damonologische Tradition lokale und volkstumliche Einflusse und die Einflusse religioser Sekten wie der Pashupatas die neue religiose Rituale und Lehren einfuhrten die nicht vedisch waren Das mittelalterliche Tantra diente haufig dazu einen Konig der aus niederen Kasten stammte oder auslandischer Herkunft war durch Rituale zu legitimieren die ihm im vedisch orthodoxen Ritual nicht zuganglich waren Auf diesem Wege sind in das Hindu Tantra Praktiken eingeflossen die die rituelle Transformation des Praktizierenden in einen Gottkonig zum Ziel haben der ein Pantheon von Gottern und Damonen regiert und dessen Palast in der Mitte des Mandalas angesiedelt ist Trotz dieser Bezogenheit auf einen Herrscher waren die wenigsten Tantriker Konige In landlichen Gebieten und in Indonesien ahnelt der Tantrismus stark schamanistischen Religionen Tantriker haben hier die Aufgabe die Horden von Damonen zu kontrollieren die sich schadlich auf Menschen das hausliche Umfeld und die Landwirtschaft auswirken konnen Zu diesem Zweck werden die tantrischen Herrscher des Geistes in Besessenheitstrance angerufen Exorzismen und Zauberei ausgefuhrt Diese finden auch mithilfe von Beschworungsformeln und Zauberspruchen statt Gleichfalls gibt es Rituale und Opferungen Diese Formen des Tantrismus sind jeweils lokal und regional begrenzt und besitzen kaum theoretische oder doktrinare Aspekte Die fruhe tantrische Literatur bezieht sich zu grosseren Teilen auf diese Damonologie und in bestimmten Texten in denen man unterschiedliche Schichten ausmachen kann wird diesen Praktiken erst Metaphysik und Praxis in Bezug auf spirituelle Ziele beigelegt Diese metaphysischen und spirituellen Lehren waren nur der Elite der Tantriker vorbehalten unter denen sie in die Praxis umgesetzt wurden Solche Eliten waren z B Konige Aristokraten und bestimmte Brahmanengruppen Deshalb reflektieren die Lehren des Tantrismus die Belange solcher Eliten z B Aspekte von Macht und den Erwerb weltlicher und spiritueller ubernaturlicher Macht Tantrische Lehren beziehen sich zum Beispiel auf Machtverhaltnisse zwischen Menschen und ubernaturlichen Wesen gleichfalls aber auch auf soteriologische ontologische und metaphysische Reflexionen Ab dem 8 Jahrhundert n Chr entstand so ein tantrischer Kanon der in Sanskrit geschrieben von diesen Eliten geschaffen und rezipiert wurde Diese Schriften gehoren alle dem Sekten Hinduismus an d h man kann sie dem Vishnuismus dem Shivaismus oder dem Shaktismus zuordnen und es ist immer eine der Formen der Hauptgottheiten Vishnu Shiva oder Shakti Devi die als hochste Gottheit einer gottlichen Hierarchie ubergeordnet ist Die Hauptsekten dieser Form des Tantrismus sind Schulen und Sekten des kaschmirischen Shivaismus wie Krama Trika Shrividya Shaiva Siddhanta die Shakta Kubjika Sekte die vishnuitisch shaktische Sahajiya Schule und andere regionale Sekten vishnuitische Pancaratras Die verschiedenen tantrischen Sekten haben oft gemeinsame Gottheiten wie z B Kali Chamunda und Svacchanda Bhairava einer Form von Shiva in Kaschmir sowie Tripurasundari die in Kaschmir Tamil Nadu und Nepal verehrt wird Mythologien des Tantra Gotterwelten und Metaphysik sind im gesamten Tantrismus in grosser Fulle vorhanden Die Mythologie wird haufig in Skulpturen und Malereien dargestellt die Gottheiten ubernaturliche Wesen Damonen und Tantriker abbilden Ein besonderes Merkmal dieser tantrischen Kunst ist es dass haufig der Geschlechtsakt abgebildet wird Trotz der Fulle an Gottern und Entitaten steht nicht ein polytheistisches Pantheon im Vordergrund der tantrischen Lehren sondern es geht darum dass der einzelne ein Verhaltnis zum einen namlich zur obersten Gottheit hat Dieses Verhaltnis wird metaphysisch als Bhedabheda Einheit in Unterschiedlichkeit bezeichnet Diese Einheit ist es die zu Jivanmukti Befreiung fuhren soll Tantrische Praktiken streben sowohl danach Macht uber ubernaturliche Wesen zu haben oder Macht verliehen zu bekommen als auch danach zu erkennen dass diese Gottheiten und Wesen letztendlich eins sind mit dem transzendenten Selbst der obersten Gottheit das auch das Selbst des Tantrikers ist In diesem Sinne bezieht sich die tantrische Metaphysik auf Emanationen des Gottlichen Diese Emanationen werden in den meisten tantrischen Lehren auf 36 Tattvas Kategorien bezogen die von den 25 Tattvas der Samkhya Lehren abstammen Diese 36 Tattvas beziehen sich beispielsweise auf Gottheiten Bewusstseinszustande Vibrationen von Mantras den yogischen Energiekorper und Guru Linien Dabei werden diese Tattvas als Einheit angesehen die vom Uberweltlichen bis in die Alltagswelt emanieren Eine Internalisierung dieser Tattvas findet dann in der tantrischen Praxis durch Yoga und Meditation Mantras und Visualisierungen statt In der Geschichte des Tantra ist so fur die indische Kultur besonders bedeutend gewesen dass das heutige Yoga z B Hatha Yoga und Kundalini Yoga aus diesen tantrischen Praktiken im 9 bis 12 Jahrhundert entstanden ist 12 Hinduistische Tantra Literatur Bearbeiten Der Begriff Tantra bezeichnete ursprunglich eine Literaturgattung Tantras oder auch Agamas die nach vedisch ist Die hinduistische Tantra Literatur kommt im Allgemeinen in zwei Hauptformen vor Entweder handelt es sich um Offenbarungstexte anonymer Autoren die haufig in Dialogform zwischen Gottheiten wie Shiva und Kali oder Vishnu und Lakshmi stattfinden oder es handelt sich um Texte einzelner Autoren die Kommentare Kompendien oder Leitfaden zu Offenbarungsschriften der Tantra Literatur verfasst haben Diese beziehen sich auf Praktiken und Prinzipien des Tantrismus Die meisten dieser Texte wurden zwischen dem 8 und 12 Jahrhundert verfasst Diese Literatur wird als Tantra Shastra bezeichnet Wahrend die Offenbarungstexte in Bezug auf Sanskrit nicht allzu elaboriert sind enthalten die Tantra Shastras besonders hochsprachliche Texte Die Tantra Shastras behandeln eine Fulle von unterschiedlichen Inhalten Sie beziehen sich z B auf Mantren und Stotras auf Anweisungen zur Ausfuhrung von Ritualen doktrinare Unterweisungen Philosophie Kommentare und Hagiographien Zumeist wird die tantrische Literatur entweder dem Shivaismus dem Vishnuismus oder dem Kaula Shivaismus Shaktismus zugeordnet Vishnuitische Tantras werden haufig auch Samhitas genannt shivaitische Tantras bestehen aus Agamas Tantras und Samhitas Die Shaiva Shakta Texte tragen neben dem Titel Tantra eine Fulle von unterschiedlichen Namen z B das Tripura Upanishad oder Jayadratha Yamala Kaula Tantra werden nur diejenigen Texte genannt die den Eingeweihten zuganglich sind Den tantrischen Schriften verwandte Texte die teilweise inhaltlich ubereinstimmen sind z B die Texte des Hatha Yoga der indischen Alchemie und einige Puranas wie das Agni Purana und das Kalika Purana 13 Lehren BearbeitenDer Tantrismus ist eine Erkenntnislehre die auf der Untrennbarkeit des Relativen und des Absoluten basiert Der Tantrismus betont die Identitat von absoluter und phanomenaler Welt Das Ziel des Tantrismus ist die Einswerdung mit dem Absoluten und das Erkennen der hochsten Wirklichkeit Da angenommen wird dass diese Wirklichkeit energetischer Natur ist und Mikrokosmos und Makrokosmos verwoben sind fuhrt der Tantrismus aussere Handlungen als Spiegel innerpsychischer Zustande aus Da Geist und Materie als nicht vollstandig geschieden angesehen werden ist der hinduistische Tantrismus diesseitsbejahend und benutzt psycho experimentelle Techniken der Selbstverwirklichung und Erfahrung der Welt und des Lebens deren Elemente als positive Dimensionen erfahren werden sollen in denen sich das Absolute offenbart Tantra stellt sich also hauptsachlich als spiritueller und mystischer Weg dar der auf metaphysischen Annahmen beruht nbsp Bija Mantren die das jeweilige Chakra dominieren von oben Om Om Ham Yam Ram Vam LamDer heutige Tantrismus stammt aus dem 17 Jahrhundert und stellt sich als eine Sammlung ritueller Techniken dar die sich auf gottliche Entitaten haufig Gottinnen beziehen um verschiedene Krafte zu erreichen Die Ziele der tantrischen Riten sind Bhukti Macht uber das Diesseits Siddhi ubernaturliche Krafte und Jivanmukti die Befreiung durch Vergottlichung Der Tantrismus ist durchdrungen von okkulten und magischen Vorstellungen Sehr ausgepragt sind Ritual und Kult da die Befolgung esoterischer Stufenwege zur Erkenntnis und Erleuchtung zentral fur die religiose Praxis ist Von Bedeutung ist die Einweihung diksha abhisheka und die Unterstellung des Schulers cela unter einen kundigen Lehrer oder Meister Guru der diesem auf dem spirituellen Weg behilflich ist Die Hauptelemente des Tantrismus sind Die Darstellung und Vergegenwartigung geistiger Prinzipien mittels sexueller Symbolik da angenommen wird die Polaritaten aktiv und passiv bzw weiblich und mannlich bildeten durch ihre Wechselwirkung das Universum Shiva das mannliche Prinzip gilt als passiv und Shakti das weibliche Prinzip als aktiv Das System feinstofflicher Energiezentren Chakras und kanale Nadis auf denen die yogischen und meditativen Praktiken basieren wie z B das korperliche Kundalini Yoga die Visualisation von Gottheiten oder die sexuelle Vereinigung Die Arbeit mit geometrischen Symbolen wie Mandala und Yantra als Ausdruck des Makro und Mikrokosmos Das Arbeiten mit Mantras und Mudras Die Transformation der Korperzentren in geistige Orte durch Mantras und Symbole Das Einfliessen magischer VorstellungenNach der folgenden Unterteilung gibt es fur jedes der vier Zeitalter Schriften welche die jeweiligen Rituale und Ubungen regeln Die Regeln der Shruti die Veden gelten demnach nur fur das goldene Zeitalter Sat Yuga die Regeln der Agamas Tantras nur fur das gegenwartige eiserne Zeitalter Kali Yuga Agamas Tantra Puranas hinduistische Mythologie Shruti das Gehorte die Veden mit den Upanishaden Smriti das Erinnerte Gesetzestexte Shaktismus BearbeitenDer Shaktismus ist eng verwoben mit dem indischen Tantrismus und ist neben Shivaismus und Vishnuismus eine der drei Hauptrichtungen der hinduistischen Religionssysteme Ab dem 10 Jahrhundert n Chr wurde der Shaktismus auch tantrisch Praktiken wie Pujas Sanskrit f प ज puja puːʤɑː Opfergaben und Meditation vermischten sich mit den esoterischen Inhalten des Tantrismus vor allem auch mit Tantra Yoga In diesem werden korperliche und geistige Techniken angewendet Meditation Japa Mantras und Yantras sowie Asanas und andere korperliche Ubungen Die Shakti wird hier als Kundalini angesehen und jedes Chakra wird einer Gottin gleichgesetzt Der Tantrismus ist haufig aber nicht ausschliesslich mit dem Shaktismus der Verehrung der gottlichen Mutter Devi oder Shakti verbunden die Ausdruck der schopferischen Kraft Gottes ist mithin der Schopfung selbst Im Gegensatz zum reinen Advaita Vedanta der die Schopfung als Illusion Maya betrachtet sieht der Tantriker diese als Ausdruck der Kraft Gottes Shakti der Gottin an und verehrt diese als Mahamaya oder Mahadevi Der Tantriker betrachtet die Sinneswelt nicht als negativ sondern benutzt diese um zur Vereinigung mit dem Gottlichen zu gelangen Die gottliche Mutter selbst ist nach diesen Lehren im menschlichen Korper als Kundalini Energie vorhanden die an der Basis der Wirbelsaule eingerollt liegt und zum Leben erweckt aufsteigt um auf ihrem Weg die verschiedenen Chakras Rader subtile Energiezentren zu offnen und schliesslich im obersten Chakra dem Sahasrara mit Shiva dem mannlichen Aspekt Gottes dem Noumen vereint zu werden Alle Hauptgotter wohnen nach dem Tantrasystem im menschlichen Korper meist im Zentrum der Chakras So wie Shiva und Shakti im Ardhanarishvara halb Mann halb Frau vereint sind so ist auch die rechte Halfte jedes Menschen mannlich und entspricht Shiva wahrend die linke Halfte der Shakti entspricht Da alle Hauptgotter des Hinduismus einen weiblichen Gegenpart besitzen gibt es je nach Sekte auch eine entsprechende tantrische Richtung Vaishnavacara Vishnu Tantra Vishnu ist der Ishtadeva Vedacara Veda halt die vedischen Gebote benutzt vedische Mantren Agni ist die Hauptgottheit Ishta Deva Shaivacara Shiva Tantra Shiva ist der Ishtadeva Shakta Tantra ist unterteilt in Dakshinacara rechter Weg beachtet die konventionellen religiosen Gebote Kaulacara Vamacara linker Weg bricht religiose Tabus Im linkshandigen Tantra dem Vamacara werden die funf vedischen Reinigungsartikel bewusst umgekehrt in der Verehrung der funf M s den panca makara Madya Wein Maithuna ritualisierter Geschlechtsakt Mamsa Fleisch Matsya oder Mina Fisch Mudra getrocknete Korner Insbesondere wegen des Maithuna ist Tantra in Verruf geraten und wird im Westen falschlicherweise fast ausschliesslich mit Sexualpraktiken identifiziert Diese Praktiken werden jedoch nur von bestimmten Sekten den Vamacharas und auch dort nur von einem Personenkreis den Viryas in einem festgelegten rituellen Zusammenhang ausgeubt Ahnliche Handlungen wurden und werden teilweise auch in China im Daoismus und vereinzelt in der tantrischen Form des tibetischen Buddhismus durchgefuhrt Anuttarayoga Tantra So haben die Dakshinacara Anhanger die funf M s durch andere Substanzen ersetzt oder uben sie nur symbolisch bzw gar nicht aus So verurteilt beispielsweise der Samayacara der Shri Vidya Tradition die besonders in Sudindien in den konservativen Shankaracarya Orden Eingang gefunden hat all diese Praktiken und meditiert nicht uber Chakras unterhalb des Nabels Im Shri Vidya werden hauptsachlich die Dasa Mahavidyas verehrt die zehn grossen Gottinnen Kali Tara Tripurasundari Bhuvaneshvari Bhairavi Chinnamasta Dhumavati Bagalamukhi Matangi Kamala Sie alle sind Aspekte der einen Gottin und der Sadhaka Ubende nahert sich der Ganzheit durch die Verehrung dieser Aspekte allmahlich an Eine besondere Rolle fur die Shankara Tradition spielt dabei die Gottin Sharada ein anderer Name fur Sarasvati oder Tara die Gottin der Weisheit und des Lernens da fur den Advaita die Erkenntnis Jnana der Weg zur Befreiung ist Bezeichnend fur fast alle Tantriker sind die Bedeutung von Mantras heilige Wortklange Bijas einsilbige Wortklange Yantras Diagramme Mudras yogische Stellungen Gesten Nyasa Energetisierung verschiedener Korperteile Bhutashuddhi Reinigung Kundalini Yoga Kriya Bewegungs und Atemubungen Carya religiose und soziale Vorschriften Maya Yoga Magie Tantra ist immer praxisorientiert weswegen tantrische Praktiken in fast alle hinduistischen Richtungen eingeflossen sind Allen Tantra Traditionen ist ausserdem das Gebot der Geheimhaltung der Lehre und die Bedeutung des Guru als Vermittler der tantrischen Lehren gemein Traditionell kann Tantra nicht in einem Kurs oder durch Bucher erlernt werden Zu den Regionen in denen tantrische Kulte noch besonders lebendig sind gehoren in Indien Assam Bengalen Odisha Maharashtra Kaschmir Rajasthan der nordwestliche Himalaya und Teile Sudindiens Einteilungen BearbeitenTantra ist ein Weg der Achtsamkeit In der indischen Tradition wird zwischen einem tantrischen Pfad nach seiner Methodik unterschieden der ausschliesslich auf Meditation Energiearbeit und spiritueller Verehrung beruhende wird als der rechte Pfad oder rechtshandiges Tantra bezeichnet Der Pfad der zusatzlich Sinnlichkeit Sexualitat und Leidenschaft einschliesst wird als linker Pfad oder als linkshandiges Tantra bezeichnet der Dakṣiṇacara Sanskrit दक ष ण च र dakṣiṇacara oder Weg der rechten Hand ist eine Richtung des hinduistischen Tantra mit lauternden Ritualen und dabei strenger Disziplin der die absolute Hingabe an die gottliche Mutter Shakti in ihren mannigfachen Formen fordert der Vamacara Sanskrit व म च र vamacara ist der ungelauterte fraglich gefahrvolle Weg der linken Hand der die sexuelle Praxis und das leidenschaftliche Handeln integriert 14 Rezeption im Westen BearbeitenIn der westlichen Welt wird Tantra zunehmend seit dem beginnenden 20 Jahrhundert rezipiert allerdings hauptsachlich verkurzt auf sexuelle Aspekte die im klassischen Tantra durchaus nicht im Mittelpunkt stehen Eine wichtige Rolle spielte dabei der britische Okkultist Aleister Crowley der zwar uber keine vertieften Kenntnisse des indischen Tantrismus verfugte diesen aber gleichwohl mit seinen sexualmagischen Praktiken identifizierte Heute wird Tantra im Westen zumeist als Neotantra angeboten bei dem die hinduistischen bzw buddhistischen Inhalte zugunsten einer Optimierung der Orgasmusfahigkeit und einem Streben nach sexuell spiritueller Wellness in den Hintergrund getreten sind 15 Literatur Bearbeiten1961 Arthur Avalon alias Sir John Woodroffe Die Schlangenkraft Die Entfaltung schopferischer Krafte im Menschen 3 Auflage Barth Munchen 2003 ISBN 3 502 61044 4 erstveroffentlicht 1961 1967 Ajit Mookerjee Tantra Kunst ihre Philosophie und Naturwissenschaft Wien Munchen 1967 1976 A Bharati Die Tantra Tradition Freiburg 1976 1981 D N Bose Hiralal Haldar Tantras Their Philosophy and Occult Secrets 3 erweiterte Auflage KLM Private Kalkutta 1981 2008 Denise Cush Catherine Robinson Michael York Hrsg Encyclopedia of Hinduism Routledge London 2008 1998 Georg Feuerstein Die Yoga Tradition Geschichte Literatur Philosophie amp Praxis Yoga Wiggensbach 2009 ISBN 978 3 935001 06 9 original The Yoga Tradition Its History Literature Philosophy and Practice 1998 1963 Jan Gonda Die Religionen Indiens Band 2 Der jungere Hinduismus Die Religionen der Menschheit Band 12 Kohlhammer Stuttgart 1963 1995 Herbert V Guenther Tantra als Lebensanschauung Econ Dusseldorf 1995 ISBN 3 612 27983 1 1990 David Kinsley Indische Gottinnen Weibliche Gottheiten im Hinduismus Insel Frankfurt 1990 ISBN 3 458 16118 X 1990 Andre Van Lysebeth Tantra fur Menschen von heute Mosaik Munchen 1990 ISBN 3 570 03549 2 1978 Ajit Mookerjee Madhu Khanna Die Welt des Tantra in Bild und Deutung Die umfassende Darstellung des wahren Tantra Weges und seiner Praktiken Barth Munchen 1978 2017 Daniel Odier Tantra Yoga Vijnana Bhairava Tantra der Weg zur hochsten Erkenntnis Theseus Bielefeld 2017 ISBN 978 3 95883 166 7 2006 Joachim Reinelt Das grosse Kundalini Buch Kundalini Erfahrungen Aquamarin Grafing 2006 ISBN 3 89427 315 1 1993 Indra Sinha Tantra The Search for Ecstasy Hamlyn London 1993 ISBN 0 600 57699 X 1998 Helmut Uhlig Das Leben als kosmisches Fest Magische Welt des Tantrismus Lubbe Bergisch Gladbach 1998 ISBN 3 7857 0952 8 2003 David Gordon White Kiss of the Yogini Tantric Sex in its South Asian Contexts University of Chicago Press Chicago 2003 ISBN 978 0 226 89484 3 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Tantra Sammlung von Bildern und MediendateienEinzelnachweise Bearbeiten Georg Feuerstein Die Yoga Tradition Geschichte Literatur Philosophie amp Praxis Yoga Verlag Wiggensbach 2009 ISBN 978 3 935001 06 9 S 532 Helmut Poller Was ist buddhistisches Tantra Textauszug fur das Werk Buddhistisches Tantra meistern Abgerufen am 3 Oktober 2018 helmutpoller eu Helmut Poller Tantra Neo Tantra und die Synthese auf helmutpoller eu Wien 2013 S 1 10 abgerufen am 3 Oktober 2018 helmutpoller eu Memento des Originals vom 7 April 2016 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot helmutpoller eu Georg Feuerstein Die Yoga Tradition Geschichte Literatur Philosophie amp Praxis Yoga Verlag Wiggensbach 2009 ISBN 978 3 935001 06 9 S 532 Helmut Poller Tantra Neo Tantra und die Synthese Memento des Originals vom 7 April 2016 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot helmutpoller eu auf helmutpoller eu Wien 2013 S 1 10 Georg Feuerstein Die Yoga Tradition Geschichte Literatur Philosophie amp Praxis Yoga Verlag Wiggensbach 2009 ISBN 978 3 935001 06 9 S 533 Helmut Poller Was ist buddhistisches Tantra auf helmutpoller eu Wien 2013 S 1 7 abgerufen am 3 Oktober 2018 helmutpoller eu Helmut Poller Was ist buddhistisches Tantra auf helmutpoller eu Wien 2013 S 1 7 abgerufen am 3 Oktober 2018helmutpoller eu Silvio Wirth Geschichte Richtungen des Tantra www tantra tradition de abgerufen am 4 Oktober 2018 1 Monika Tworuschka Udo Tworuschka Die Welt der Religionen Geschichte Glaubenssatze Gegenwart wissenmedia Verlag Gutersloh Munchen 2006 ISBN 978 3 577 14521 3 S 66 Georg Feuerstein Die Yoga Tradition Geschichte Literatur Philosophie amp Praxis Yoga Verlag Wiggensbach 2009 ISBN 978 3 935001 06 9 S 126 Ganzer Absatz Denise Cush Catherine Robinson Michael York Hrsg Encyclopedia of Hinduism Routledge London 2008 S 854 ff Ganzer Absatz Denise Cush Catherine Robinson Michael York Hrsg Encyclopedia of Hinduism Routledge London 2008 S 850 851 Silvio Wirth Richtungen des Tantra www tantra tradition de 2 Hugh Urban Unleashing the Beast Aleister Crowley Tantra and Sex Magic in Late Victorian England In Esoterica 5 2003 S 150 160 hier S Normdaten Sachbegriff GND 4078150 1 lobid OGND AKS LCCN sh85132368 NDL 00572702 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Tantra amp oldid 235813041