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Der kaschmirische Shivaismus ist eine monistische Schule und eine Weiterentwicklung des hinduistischen Shivaismus in Kaschmir in der die religiosen Texte Agamas als unmittelbarer Ausdruck des hochsten Gottes Shiva betrachtet werden 1 2 3 Diese Form des Shivaismus wird auch Trika Schule Triade genannt wahrend andere Formen des Shivaismus in Kaschmir sich auch auf Schulen wie Shaiva Siddhanta Shrividya Heiliges Wissen 4 oder bestimmte Formen von Shiva wie Svaccandabhairava beziehen konnen WartungDieser Artikel wurde in der Qualitatssicherung Religion eingetragen Hilf mit die inhaltlichen Mangel dieses Artikels zu beseitigen und beteilige dich an der Diskussion Das Dreieck Symbol und Yantra von Parama Shiva mit den dreieckigen Energien von para para apara und apara shakti Inhaltsverzeichnis 1 Ursprung und Entstehen 2 Der mythologische Ursprung des Kaschmir Shivaismus 3 Konzepte des Kaschmir Shivaismus 3 1 Anuttara der Hochste 3 2 Aham das Herz Shivas 3 3 Kula die spirituelle Gruppe 4 Die Shiva Sutras 5 Klassifikation der niedergeschriebenen Tradition 6 Prominente Heilige des Kaschmir Shivaismus 7 Die vier Hauptschulen des Kaschmir Shivaismus 7 1 Krama 7 2 Kula 7 3 Spanda 7 4 Pratyabhijna 8 Die 36 Tattwas 9 Praktiken 10 Die Zeitzyklen 11 Qliphoth 12 Literatur 13 Weblinks 14 Einzelnachweise und AnmerkungenUrsprung und Entstehen BearbeitenDer Kaschmir Shivaismus entstand wahrend des 8 oder 9 Jahrhunderts n Chr 5 6 7 in Kaschmir und differenzierte sich bis zum Ende des 12 Jahrhunderts sowohl philosophisch als auch theologisch weiter 8 In vielen Bereichen ahnelt er dem Hindu Tantra Einer der bedeutendsten Vertreter dieser Entwicklung wird durch Abhinavagupta reprasentiert dem eine Synthese verschiedener Tantraschulen und der Einflussen aus der Bhagavad Gita gelingt Beide haben das Shri Yantra als Symbol In der kaschmirischen Schule des Shivaismus gilt Shiva als das unerschaffene Absolute das hochste Selbst Prinzip des unendlichen Lichtes Das Universum wird in dieser Theologie gedacht als Projektion Shivas so dass es erfullt ist von gottlichem Bewusstsein Shivas Reflexion in Shakti enthalt das Universum als Reflexion dieser Reflexion Die Schopfung findet durch 36 Hypostasen oder Kategorien Tattvas statt vom reinen Geist Shivatattva bis zum Erdelement Spanda wird als Shivas pulsierende Energie angesehen die bewirkt dass das Universum ewigwahrend periodisch sich ausbreitet und wieder zusammenzieht 9 Cit Sanskrit Bewusstsein gilt in dieser Schule als gottliches und allgegenwartiges Bewusstsein und als die einzige Wirklichkeit Materie ist danach nicht vom Bewusstsein getrennt Im kaschmirischen Shivaismus wird angenommen dass es in Wahrheit keine Kluft zwischen Gott und der Welt gibt Die Welt stellt sich hier nicht als eine Illusion Maya wie im Advaita Vedanta dar sondern die Wahrnehmung der Dualitat wird als die Illusion angesehen Die Uberwindung der irdischen Welt ist das Ziel der spirituellen Anstrengungen Es liegt zwar eine Identitat aller Wesen mit Shiva vor doch sind diese unrein und von Maya beeinflusst so dass die wahre Identitat mit Shiva nicht realisiert wird Aus diesem Grunde gibt es im kaschmirischen Shivaismus spirituelle Praktiken zur Wahrnehmung dieser Einheit mit Shiva Die Wahrnehmung der Identitat mit Shiva findet dann in einem Akt der direkten Intuition in Bezug auf die wahre Realitat statt 10 Sowohl im hinduistischen Shivaismus als auch im kaschmirischen Shivaismus hat Shiva einen schrecklichen oder dynamischen Aspekt in Form von Bhairava Im Hinduismus ist uber den Trimurti das Parabrahman 11 bzw das Satyalola 12 Abhinavagupta detaillierte dieses in vier weitere Ebenen oder Tattwas bis zum Paramshiva Der kashmirische Shivaismus hat sich zu einer Tiefe lebendigen Gedankenguts entwickelt wo sich verschiedene Strome der menschlichen Weisheit in einer leuchtenden Synthese vereinigen Rabindranath Tagore 9 Mai 1861 7 August 1941 Nobelpreis in Literatur 1913 13 Diksha Initiation durch den Guru ist im kashmirischen Shivaismus von zentraler Bedeutung denn diese fuhrt zu Sadhana spiritueller Praxis und Anugraha gottlicher Gnade Das Ziel des Sadhana ist die Befreiung im Leben Jivanmukti 14 Der mythologische Ursprung des Kaschmir Shivaismus BearbeitenDa die Philosophie des Kaschmir Shivaismus tief in den Tantras verwurzelt ist beginnt die Tradition mit Shiva selbst Nach der Tradition nahm Shiva die Form von Srikanthanath an Berg Kailasa da das Wissen der Tantras in der Zeit des Kali Yuga verloren gegangen war wo er Durvasa vollstandig in alle Formen des tantrischen Wissens einweihte einschliesslich des abheda ohne Unterscheidung bhedabheda mit und ohne Unterscheidung und bheda unterscheidend wie in den Bhairava Tantras den Rudra Tantras und den Shiva Tantras beschrieben wird Durvasa meditierte intensiv in der Hoffnung einen geeigneten Schuler zur Einweihung zu finden hatte aber keinen Erfolg Stattdessen schuf er drei geistgeschaffene Sohne und weihte den ersten Sohn Tryambaka vollstandig in die monistische abheda Philosophie des Bhairava Tantra ein das als Kaschmir Shivaismus bekannt ist 15 Konzepte des Kaschmir Shivaismus BearbeitenAnuttara der Hochste Bearbeiten Anuttara ist das hochste Prinzip im Kaschmir Shivaismus und als solches ist es die fundamentale Wirklichkeit dem ganzen Universum zugrunde liegend Unter den vielen Interpretationen von Anuttara sind Allerhochstes uber Allem und unubertroffene Wirklichkeit 16 Im Sanskrit Alphabet wird Anuttara mit dem ersten Buchstaben A verbunden Als das allerhochste Prinzip wird Anuttara mit Shiva identifiziert und mit Shakti da Shakti mit Shiva identisch ist als das hochste Bewusstsein Cit als ungeschaffenes Licht prakasa hochstes Objekt aham und zeitlose Schwingung spanda Der Praktizierende der Anuttara Cit Bewusstsein verwirklicht hat benotigt keine weitere Praxis da er in Besitz von sofortiger Verwirklichung und vollkommener Freiheit svatantrya ist Anuttara unterscheidet sich vom Begriff Transzendenz darin dass obwohl es uber allem steht es nicht einen Status der Trennung vom Universum darstellt 17 Ein Anuttarayoga Tantra ist auch im Buddhismus bekannt Aham das Herz Shivas Bearbeiten Aham Sanskrit Ich ist das Konzept der hochsten Wirklichkeit als solches Es wird als nichtdualistischer innerer Raum von Shiva betrachtet und als Stutze der ganzen Schopfung 18 als hochstes Mantra 19 und als identisch mit der Shakti 20 Es spiegelt sich aber auch individuell unterhalb der Kanchukas im Bereich des Anthakarana wider Kula die spirituelle Gruppe Bearbeiten Kula auch Kaula wird als Familie oder Gruppe ubersetzt Solche Strukturen existieren auf verschiedenen Ebenen und sind aus vielen auch komplementaren verbundenen Teilen gebildet Sie werden Familien genannt um das gemeinsame vereinigende Band zu betonen das der allerhochste Gott ist d h Shiva 21 Die Praktiken der Kula gelten als mystisch und die Betonung liegt weniger auf philosophischen Erorterungen und mehr auf sofortiger Erfahrung In ihrer Essenz ist Kula eine Form der korperlichen Alchemie wo die niederen Aspekte der Person in hohere aufgelost werden da sie alle als Form einer einheitlichen Gruppe angesehen werden eine Kula die sich an Shiva anlehnt 22 23 Die Shiva Sutras BearbeitenDer erste grosse Eingeweihte in der Geschichte dieses spirituellen Pfades war Vasugupta um 875 925 24 Vasugupta formulierte zum ersten Mal schriftlich die Prinzipien und Hauptlehren dieses Systems Ein fundamentales Werk des Shivaismus sind die traditionell Vasugupta zugeordneten Shivasutras 25 Nach der Mythologie hatte Vasugupta einen Traum in dem Shiva ihm befahl zum nahegelegenen Mahadeva Berg in Kaschmir zu gehen Auf diesem Berg soll er in einen Felsen gravierte Verse gefunden haben die Shiva Sutras welche die Lehren des Shiva Monismus umschreiben Sie sind eine der Hauptquellen des Kaschmir Shivaismus 26 Das Buch ist eine Sammlung von Aphorismen Diese Sutras legen eine rein nichtduale Metaphysik wie im Advaita Vedanta dar 27 Diese Sutras sind der Typ von Hindu Schriften die als Agamas bekannt sind und sie sind auch bekannt als die Shiva Upanishad Samgraha oder Shivarahasyagama Samgraha 28 Im Hinduismus sind weitere Shiva gewidmete Puranas bekannt wie das Shiva oder Vayupurana das Lingapurana das Skandapurana das Agni Purana das Matsyapurana und das Kurmapurana Klassifikation der niedergeschriebenen Tradition BearbeitenDie ersten kaschmirischen Shiva Texte wurden im fruhen neunten Jahrhundert n Ch geschrieben 29 Als monistisches Tantra System oder Trika Shivaismus als das es auch bekannt ist entnimmt es Lehren aus den Shrutis wie den monistischen Bhairava Tantras den Shiva Sutras von Vasugupta und auch einer besonderen Version der Bhagavad Gita die auch als Kommentar von Abhinavagupta als Gitartha Samgraha bekannt ist Es werden auch Lehren aus dem Tantraloka verwendet dem Hauptwerk von Abhinavagupta das aus den im Kashmir Shivaismus verwendeten Smritis hervorsticht Generell kann die ganze niedergeschriebene Tradition des Shivaismus in drei Hauptteile aufgeteilt werden Agama Shastra Spanda Shastra und Pratyabhijna Shastra Agama Shastra sind jene Schriften die als direkte Offenbarung Shivas betrachtet werden Diese Schriften wurden zuerst vom Meister zum wurdigen Schuler mundlich uberliefert Sie beinhalten fur diese Schule essenzielle Werke wie das Malinivijaya Tantra das Svacchanda Tantra das Vijnanabhairava Tantra das Netra Tantra das Magendra Tantra das Rudrayamala Tantra das Shivasutra 30 und andere Es existieren zahllose Kommentare zu diesen Werken die meisten zum Shivasutra 31 Das Spanda Shastra dessen Hauptwerk das Spanda Karika von Bhatta Kallata einem Schuler von Vasugupta ist mit seinen vielen Kommentaren Von diesen sind zwei von grosserer Bedeutung Spanda Sandoha diese Kommentar handelt nur von den ersten Versen des Spanda Karika und das Spanda Nirnaya welches ein Kommentar zum ganzen Text ist 32 Das Spanda Karika hat eine Kosmologie zum Thema in der durch eine Vibration Spanda im hochsten Bewusstsein Shiva das Universum hervortritt Diese Vibration wird hervorgerufen durch Shakti Shivas Energie die die Manifestation des Kosmos ist und aus dem Einen alles entfaltet und dennoch nicht von Shivas Transzendenz getrennt ist Dieser Nicht Dualismus ist kennzeichnend fur die Trika Schule 33 Pratyabhijna Shastra sind jene Schriften die hauptsachlich einen metaphysischen Inhalt haben Wegen der Annahme diese Schriften hatten ein ausserordentlich hohes spirituelles und intellektuelles Niveau ist dieser Teil der niedergeschriebenen Tradition des Shivaismus der fur die Uneingeweihten am wenigsten zugangliche Trotzdem bezieht sich dieser Teil der Schriften auf die einfachste und direkteste Form der spirituellen Selbstverwirklichung Pratyabhijna bedeutet Wahrnehmung und bezieht sich auf die spontane Wahrnehmung der gottlichen Natur die in jedem menschlichen Wesen verborgen ist den Atman Die bedeutendsten Werke in dieser Kategorie sind Ishvara Pratyabhijna das fundamentale Werk von Utpaladeva und Pratyabhijna Vimarsini ein Kommentar zur Ishvara Pratyabhijna Ishvara Pratyabhijna bedeutet die direkte Wahrnehmung der Gottheit Ishvara als identisch mit dem eigenen Herzen Vor Utpaladeva schrieb sein Meister Somananda das Siva Drsti The Vision of Siva ein devotionales Gedicht mit vielen Bedeutungsebenen 34 Prominente Heilige des Kaschmir Shivaismus BearbeitenAlle vier Zweige der Kaschmir Shivaismus Tradition wurden vom grossen Philosophen Abhinavagupta um 950 1020 zusammengestellt 35 Unter seinen bedeutenden Arbeiten ist das Tantraloka das wichtigste dessen Verse eine majestatische Synthese der ganzen Tradition des shivaitischen Monismus darstellen Abhinavagupta glattete erfolgreich alle existierenden Unterschiede und Verschiedenheiten aus die unter den verschiedenen Zweigen und Schulen des Kaschmir Shivaismus vor ihm existierten Dabei bietet er eine einheitliche schlussige und vollstandige Vision dieses Systems an Wegen der ausserordentlichen Lange von 5859 Versen 36 des Tantraloka erstellte Abhinavagupta selbst eine kurzere Version als Prosa namens Tantrasara Die Essenz des Tantra Ein anderer bedeutender Kashmir Shivait ist Jayaratha 1150 1200 37 der seinen Kommentar zum Tantraloka hinzufugte eine lebenslange Aufgabe von grossem Schwierigkeitsgrad 38 ohne die einige Passagen des Tantraloka heute nicht verstanden werden konnten Ein bekannter moderner Guru war der 1995 verstorbene Mahatapasvi Shri Kumarswamiji 39 Die vier Hauptschulen des Kaschmir Shivaismus BearbeitenKrama Bearbeiten Der Ausdruck Krama bedeutet Fortschritt Abstufung oder Abfolge in der Bedeutung von spiritueller Abstufung 40 oder stufenweise Verbesserung des geistigen Prozesses vikalpa 41 oder abgestufte Entfaltung auf hochsten Niveau im hochsten Bewusstseins Cit 42 Auch wenn die Krama Schule ein integraler Teil des Kaschmir Shivaismus ist ist sie doch ein unabhangiges System sowohl philosophisch als auch historisch 43 Krama ist bedeutungsvoll als eine Synthese des Tantra und shaktischer Traditionen auf der Basis des shivaitischen Monismus als ein tantrisches und an der Shakti orientiertes System 44 mit mystizistischem Einschlag 45 Krama ahnelt in mancher Hinsicht dem Spanda da sich beide auf die Aktivitat der Shakti konzentrieren und sie haben auch ahnlich wie das Kula einen tantrischen Ansatz Innerhalb der Familie des Kaschmir Shivaismus unterscheidet sich die Pratyabhijna Schule am meisten vom Krama 46 Das ausgepragteste Charakteristikum des Krama ist seine monistisch dualistische bhedabhedopaya Disziplin in den Vorstufen der spirituellen Verwirklichung 47 Auch wenn der Kaschmir Shivaismus ein idealistisch monistisches System ist als Vorstufen des spirituellen Pfades So soll das Krama System dualistische und nichtdualistische Methoden anwenden aber in der zugrundeliegenden Philosophie nicht dualistisch bleiben 48 Krama hat eine positive erkenntnistheoretische Basis mit dem Ziel einer Synthese von Freude bhoga und Erleuchtung Moksha Kula Bearbeiten Eine weitere sehr bedeutende Schule des Kaschmir Shivaismus ist Kula oder Kaula was in Sanskrit so viel wie Familie oder Ganzheit bedeutet Sie ist ein Musterbeispiel fur eine Schule des tantrischen linken Pfades und hier hat die Shakti eine uberragende Rolle Kaulika ist als eine Form der Shakti die bindende Kraft des Kula Sie ist eine Energie sowohl von Geist als auch von Materie welche sie uberbruckt und sie schafft fur das Bewusstsein den Pfad der Evolution vom Ego zum Spirituellen Die Lehren des Kula 49 sind ein Grundgerust des Tantraloka und des Tantrasara Kula sollte nicht mit rotem Tantra verwechselt werden Die Praktiken drehen sich um die Transformation der Sexualkraft und der niederen Krafte unter kompetenter eingeweihter Fuhrung Das Ziel und der Hohepunkt der spirituellen Evolution ist hier ein extrovertierter alles beinhaltender Samadhi die Bhairavi mudra jagadananda oder bhava samadhi Im Kula System ist Mantra Meditation eine gelaufige Praxis Es werden auch spezielle Mantras in Form einer Gruppe von Phonemen verwendet Die 50 Phoneme varṇa des Sanskrit Alphabets werden als Keimsilben oder Samen Mantras angesehen Als Reprasentanten verschiedener Aspekte des Bewusstseins cit und der Energie sakti beinhalten sie eine komplette Beschreibung der Realitat d h von der untersten Ebene Erde bis zum hochsten Shiva Bewusstsein 50 Das Tantraloka beinhaltet eine Reihe von Ritualpraktiken Dabei kann es sich um den Bau eines Mandalas die Visualisierung von einer Gottin oder eine Gruppe von Gottinnen Shakti Rezitationen japa welche in einem Zustand der Ruhe eines kreativen Bewusstseins camatkara durchgefuhrt werden und auch von Opfergaben ins Feuer und dessen verinnerlichter Version und das Verbrennen von Objekte und Mitteln der Erkenntnis in das Feuer des nicht dualen Bewusstseins paramarsa handeln Spanda Bearbeiten Das Spanda System das von Vasugupta um 860 925 eingefuhrt wurde wird gewohnlich als Vibration Bewegung des Bewusstseins beschrieben Abhinavagupta benutzt den Ausdruck eine Art von Bewegung um den Unterschied zu physikalischer Bewegung zu unterstreichen es ist eher eine Schwingung oder ein Ton innerhalb des Gottlichen Shabda ein Pulsieren 51 Die Essenz dieser Schwingung ist das ekstatische selbstbezogene Bewusstsein Die zentrale Lehre dieses Systems ist dass alles Spanda ist sowohl die objektive aussere Wirklichkeit als auch die subjektive Welt 52 53 Nichts existiert ohne Bewegung 54 aber die hochste Bewegung findet nicht innerhalb von Raum und Zeit statt sondern innerhalb des hochsten Bewusstseins Cit Daher ist dies ein Zyklus der Verinnerlichung und Verausserlichung des Bewusstseins selbst bezogen auf die erhabenste Ebene der Schopfung Um den Bedeutungsumfang des Spanda Konzeptes zu beschreiben werden eine Reihe von aquivalenten Konzepten aufgezahlt wie selbstbezogenes Bewusstsein vimarsa 55 unbehinderter Wille des hochsten Bewusstseins Cit svatantrya hochste kreative Energie Visarga Herz des Gottlichen Hrdaya und Ozean des Lichtbewusstseins cidananda 56 Die bedeutendsten Texte des Systems sind die Shiva Sutras von Vasugupta das Spanda Karika und das Vijnana Bhairava Tantra 57 Pratyabhijna Bearbeiten Die Pratyabhijna Schule deren Name aus dem Sanskrit wortlich ubersetzt spontane Wahrnehmung bedeutet ist eine einzigartige Schule Sie verwendet keine Upayas Mittel und es existieren keine praktischen Ubungen Die einzige durchzufuhrende Handlung ist die Betrachtung daruber wer man ist Dieses Mittel wird auch als Anupaya Sanskrit fur ohne Mittel bezeichnet Der kaschmirische Meister Somananda belebte die Schule im achten Jahrhundert n Chr wieder 58 Die 36 Tattwas BearbeitenDer Weltbild des kaschmirischen Shivaismus unterscheidet 36 Tattvas oder Energieebenen die von Paramshiva erzeugt wurden 59 Durch die Tatigkeit von Abhinavagupta unterscheidet es sich vom Hinduismus nur im Aufbau der Tattvas oberhalb des Ishvara Tattvas hinduistisch entspricht dieses den trimurti Paramshiva geht weit uber den Hinduismus hinaus der evtl noch Parambrahma 60 kennt Funf Reine Tattvas angefangen mit dem Shiva Tattva Sieben Reine und Unreine Shuddhashuddha Tattvas hier besteht schon eine Vermischung mit der Maya 61 24 Unreine Tattvas angefangen mit der Prakriti wo Maya vorherrscht 62 Praktiken BearbeitenEine bekannte Praxis ist die Aham Herzensmeditation mit Unterstutzung der Kechadri Mudra Andererseits steht das tantrische System der Chakren im Mittelpunkt Die Zeitzyklen BearbeitenDie Zeitzyklen des Kaschmir Shivaismus ahneln den Yugas des Hinduismus Qliphoth BearbeitenIm kaschmirischen Shivaismus des Pfades zur rechten Hand existiert ein ahnliches Modell wie in der Kabbala Qliphoth sind die Scherben der inneren sechs Sephiroth Gefasse die dem Durchstromen des unendlichen Lichtes von En Sof nicht standhalten konnten und deshalb zerbrachen Sie blieben jedoch in der Schopfung erhalten Sie treten in der absteigenden Ordnung Ordnung der Evolution Seder hischtalschelus hebr סדר השתלשלות durch Tzimtzum Selbstkontraktion Gottes aus seiner eigenen Mitte zum Zweck der Schopfung der Welt in Erscheinung Gottlichkeit im Judentum bedeutet die Offenbarung der heiligen ein einzigen Wirklichkeit Gottes Qlipōt verhullen diese jedoch wie Schalen die enthaltene Frucht umhullen Qlipōt sind daher synonym mit Gotzendienst Idolatrie und Sitra Achra סטרא אחרא andere Seite Qliphoth als metaphorisch verhullende Schalen haben jedoch auch gute Eigenschaften Wie Schalen die Frucht schutzen so hindern sie die metaphysische gottliche Licht Emanation am zerstreut werden Wie die Sephiroth senden sie Funken niṣōṣōt aus die sich mit den Funken der Sephiroth vermischen und in die Seelen einwandern so dass jede Seele ein individuelles Mischungsverhaltnis von guten und bosen Anteilen halt Vergleiche Ishvara strahlt entsprechend En Sof das Sadvidya Tattva Licht aus welches in Interaktion mit dem Maya Tattva Dunkelheit Zorn funf Hullen Kanchukas um den Purusha erzeugt Shuddhashuddha Tattvas die Vorlaufer der weiteren funf Elemente der Mentalebene welche ebenfalls positiv und negativ sind Die Geistfunken werden hier als Atma Anu bezeichnet Literatur BearbeitenA L Basham The Origins and Development of Classical Hinduism Hrsg Kenneth Zysk Oxford University Press New York 1989 ISBN 0 19 507349 5 Mark S G Dyczkowski The Doctrine of Vibration An Analysis of the Doctrines and Practices of Kashmir Shaivism State University of New York Press Albany New York 1987 ISBN 0 88706 432 9 Gavin Flood An Introduction to Hinduism Cambridge University Press Cambridge 1996 ISBN 0 521 43878 0 Swami Lakshmanjoo Kashmir Shaivism The Secret Supreme 1st Books Library 2003 ISBN 1 58721 505 5 John Hughes Self Realization In Kashmir Shaivism The Oral Teachings of Swami Lakshmanjoo State University of New York Press 1994 Denise Cush Catherine Robinson Michael York Hrsg Encyclopedia of Hinduism London u a Routledge 2008 Abhinavagupta The Kula ritual As Elaborated in Chapter 29 of the Tantraloka Band 5 der Tantra Series ubersetzt von John R Dupuche Motilal Banarsidass Publishers Delhi 2003 Paul Eduardo Muller Ortega Triadic Heart of Siva Kaula Tantricism of Abhinavagupta in the Non Dual Shaivism of Kashmir Suny Series Shaiva Traditions of Kashmir State University of New York 1988 Bettina Baumer Trika Grundthemen des kaschmirischen Sivaismus Salzburger Theologische Studien 21 Tyrolia Innsbruck 2003 ISBN 3 7022 2511 0Weblinks BearbeitenKashmir Shaivism Shivayoga org englisch David Peter Lawrence Kashmiri Shaiva Philosophy In J Fieser B Dowden Hrsg Internet Encyclopedia of Philosophy Michael Witzel The Kashmiri Brahmins Archiv Universitat Heidelberg 2008 Die Pratyabhijna Schule englisch Kashmir Shaivism Overview englisch Moksha im Kashmir Shivaismus englisch Abhinavaguptas Offenbarungstheorie englisch Wissenschaft im kashmirischen Shivaismus PDF Diplomarbeit 732 kB Einzelnachweise und Anmerkungen Bearbeiten Kashmir Shaivism The Secret Supreme Swami Lakshman Jee S 103 The Trika Saivism of Kashmir Moti Lal Pandit Mark S G Dyczkowski The Doctrine of Vibration An Analysis of Doctrines and Practices of Kashmir Shaivism S 51 http www spiritwiki de Sri Vidya Kashmir Shaivism The Secret Supreme von Lakshman Jee Uber die Entstehung des Kashmir Shivaismus im 9 Jahrhundert Basham S 110 The Doctrine of Vibration Eine Analyse von Lehren und Praktiken des Kashmir Shivaismus von Mark S G Dyczkowski S 4 The Trika Saivism of Kashmir Moti Lal Pandit S 1 Encyclopedia of Hinduism S 417 Encyclopedia of Hinduism S 417 Sri Yuktesvar Giri Die Heilige Wissenschaft http veda wikidot com loka 7 Lokas http shaivism net lakshmanjoo 1 html Encyclopedia of Hinduism S 418 Lakshmanjoo S 87 93 Para trisika Vivarana Jaideva Singh S 20 27 The Triadic Heart of Shiva Paul Muller Ortega S 88 Para trisika Vivara a Jaideva Singh page 194 Para trisika Vivara a Jaideva Singh S 180 Para trisika Vivara a Jaideva Singh S 127 The Triadic Heart of Shiva Paul Muller Ortega S 102 The Triadic Heart of Shiva Paul Muller Ortega Seite 60 Abhinavagupta Das Kula Ritual nach Kapitel 29 des Tantraloka S 87 Zur Datierung von Vasugupta siehe Flood S 167 Traditionell werden diese Sutras als eine Offenbarung Shivas an Vasugupta angesehen Grundlagenforschung zu den Shiva Sutras und ihre Klassifizierung als Agama und zum Glauben dass diese die offenbarten Schriften sind siehe Tattwananda S 54 Eine Zusammenfassung des Traumes der zu der Entdeckung der Shiva Sutras fuhrte und ihre Wichtigkeit als Schlusselquelle Flood 1996 S 167 Zur Charakterisierung des Inhalts als reine Advaita Metaphysik siehe Tattwananda S 54 Zu alternativen Namen und Klassifikation als Agama siehe Tattwananda S 54 Dyczkowski S 4 Sivasutra deutsche Ubersetzung nach S C Kak Memento des Originals vom 8 Juni 2013 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www universal path org The Trika Saivism of Kashmir Moti Lal Pandit Seite X The Trika Saivism of Kashmir Moti Lal Pandit S X Encyclopedia of Hinduism S 416 The Trika Saivism of Kashmir Moti Lal Pandit S XI Triadic Mysticism Paul E Murphy S 12 Tantric Studies in Memory of Helene Brunner Alexis Sanderson Seite 371 Introduction to the Tantraloka Navijan Rastogi S 92 Introduction to the Tantraloka Navijan Rastogi S 102 http www gurusfeet com guru shri kumarswamiji The Krama Tantricism of Kashmir Navijan Rastogi Seite 6 The Krama Tantricism of Kashmir Navijan Rastogi S 7 The Krama Tantricism of Kashmir Navijan Rastogi S 12 The Krama Tantricism of Kashmir Navijan Rastogi Seite 2 f The Krama Tantricism of Kashmir Navijan Rastogi Seite 3 The Krama Tantricism of Kashmir Navijan Rastogi Seite 5 The Krama Tantricism of Kashmir Navijan Rastogi S 4 f The Krama Tantricism of Kashmir Navijan Rastogi S 5 The Krama Tantricism of Kashmir Navijan Rastogi Seite 5 Abhinavagupta the Kula ritual nach Kapitel 29 des Tantraloka Band 5 von Tantra Series Autoren John R Dupuche Abhinavagupta Rajanaka Jayaratha Ubersetzt von John R Dupuche Verlag Motilal Banarsidass Publishers 2003 Muller Ortega Paul 1989 The Triadic Heart of Siva Albany State University of New York Press ISBN 0 88706 787 5 Spanda Karikas The Divine Creative Pulsation Jaideva Singh Seite XVI Spanda Karikas The Divine Creative Pulsation Jaideva Singh page XVII The Triadic Heart of Shiva Paul Muller Ortega Seite 118 Kashmir Shaivism The Secret Supreme Swami Lakshman Joo page 136 The Triadic Heart of Shiva Paul Muller Ortega Seite 119 The Triadic Heart of Shiva Paul Muller Ortega S 146 Kashmir Shaivism The Secret Supreme Swami Lakshman Joo S 137 Lakshmanjoo S 130 131 Gnostizismus und Erkenntnispfad Hermann Kloss S 200 Sri Yuktesvar Giri Die heilige Wissenschaft 1894 Maya als Mangel an Einsicht in die Prinzipien der Transformation Memento vom 8 Juni 2013 im Internet Archive Verblendung von Maya und Samsara Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Kaschmirischer Shivaismus amp oldid 237658950