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Dieser Artikel behandelt den Gott Rudra Rudra ist auch ein Tala in der indischen Musik sowie eine Death Metal Band Rudra Sanskrit m र द र Rudra wortlich etwa der Heulende oder Brullende der Rote ist ein vedischer Gott und wahrscheinlich der Vorlaufer von Shiva dessen Name der Freundliche ursprunglich wohl eine euphemistische Anrede des schrecklichen Gottes Rudra Protoshiva war Er wurde dem Vishnupurana zufolge aus der Stirn des Gottes Brahma geboren als dieser wutend war Nur sehr wenige Hymnen des Rigveda insgesamt vier sind an diesen Gott gerichtet was mit seiner Verdrangung durch seine Hypostase Shiva in Kult und sakraler Literatur zusammenhangen mag Nach Rudra ist der Asteroid des inneren Hauptgurtels 2629 Rudra benannt 1 Darstellung des Rudra aus einem Lehrbuch des 19 Jahrhunderts Inhaltsverzeichnis 1 Mythos 2 Rudra und Shiva 3 Siehe auch 4 Literatur 5 EinzelnachweiseMythos BearbeitenRudra ist im Rigveda der Gott der Sturme des Windes des Regens des Todes der Zerstorung Durch die Kuh Prishni die Bunte ist er zudem der Vater und Herrscher der untergeordneten Rudras bzw Maruts die als seine Teilerscheinungen und Doppelganger gelten und zu den standigen Begleitern Indras werden Verheiratet ist er mit der Gottin Rudasi In Gegensatz zu anderen Gottheiten ist er kein wohltatiger und freundlicher Gott und kampft auch nicht fur die Menschen denen er eher feindlich gesinnt ist gegen die Damonen Innerhalb des vedischen Pantheons hat er eine einzigartige Sonderstellung inne Er ist ein Einzelganger und Aussenseiter was sich auch daran zeigt dass seine Beziehungen zu anderen Gottern nicht allzu ausgepragt sind Er steht auch in Verbindung mit Kala der Zeit der alles Verschlingenden mit der er spater identifiziert wird Obwohl Rudra als zerstorerische Gottheit gilt die Naturkatastrophen sendet und deren schreckliche Seuchenpfeile Tod und Krankheit uber Menschen Gotter und Vieh gleichermassen bringen 2 wird fur ihn auch die Bezeichnung Shiva der Wohlwollende und Gutige verwendet Ihm werden heilende Krafte zugeschrieben da er Dampfe vertreibt und die Atmosphare reinigt Er erscheint als grosser Arzt Herrscher uber die Arzneien und Gott der Heilkunst und der heiligen Rituale Rudra verleiht auch Gesundheit und vollbringt viele gute Taten So bestraft er die Gotter fur ihre Missetaten Rudra ist auch der einzige Gott der den Schopfergott Prajapati fur seine Blutschande mit seiner Tochter Ushas Gottin der Morgenrote zur Rechenschaft zieht und erst von ihm ablasst als dieser ihn zum Herrn der Tiere pashupati macht In dieser Rolle wird er als Stier dargestellt 3 Im Rigveda erscheint er als roter zorniger Bogenschutze der angefleht wird die Familie und das Vieh zu verschonen Dargestellt wird er stets mit rotem Rucken und mit schwarzem Bauch Er lauft als Langhaariger in Felle gekleidet im Wald umher Teilweise gilt er auch als Erscheinungsform Agnis in seinem zerstorerischen Aspekt Seine rote Korperfarbe steht fur Blut Feuer Zerstorung und Tod 4 Im Atharvaveda ist er der wilde Jager der Herr der Tiere des Waldes Er selbst haust zwischen Vieh und Pflanzen an gefahrlichen Orten und in einsamen Gegenden Schlangen winden sich um seinen Hals In dieser Form wird er auch auf dem sogenannten Pashupati Siegel der Harrapa Kultur vor 1500 vor Christus dargestellt mit drei oder vier Gesichtern die in jede Himmelsrichtung gerichtet sind mit einer Art Kopfschmuck aus Stierhornern und im Lotussitz Daher kamen einige Forscher zu der Ansicht es handele sich dabei um Shiva in seinem Pashupati Aspekt Seine Waffen sind Blitz und Gift Fieber und Husten Er verkorpert Angst und Furcht verbreitet Schrecken und Verderben Die wilden und gefahrlichen Tiere des Waldes und der Wildnis gelten als seine Manifestationen 5 Entsprechend der verbreiteten Anschauung dass der Bringer des Ubels seine gefurchtete Aktivitat auch einstellen und das Ubel abwenden kann werden auch im Rigveda seine Huld und sein Erbarmen ofters erfleht Der Gott der die Krankheit sendet wird ein Arzt genannt Seine heilsamen Arzneien konnen Mensch und Vieh retten er kann also auch in hochstem Masse ein hilfreicher friedlicher und segnender Gott sein In Hymnen und durch Opfer muss er oft beschwichtigt werden und wird gebeten nicht das Vieh oder die Kinder zu stehlen und die Sippe in Ruhe zu lassen Stattdessen soll er in seiner abgelegenen Region im Norden bleiben Von ihm wird aber auch Freundschaft Gesundheit Erbarmen Huld Schutz und Gunst erbeten Rudras Verehrung ist mit Vorsichtsmassnahmen verbunden Bei seinen Opfern ist insbesondere darauf zu achten Handlungen zu unterlassen die den Zorn des Gottes erregen konnten Seinen Namen auszusprechen gilt als Tabu Der Gott lebt in der Nahe der Menschen Dorfer und Siedlungen Man hofft dass einem eine Begegnung mit ihm erspart bleibe Er wird insbesondere von denjenigen angebetet die in der Wildnis leben oder von denen die mit dem Tod gewerbsmassig verdienen er ist der Fuhrer derer die ausserhalb der arischen Gemeinschaft leben Ebenso ist Rudra der Gott der Diebe und Rauber 6 Einerseits raubt er das Vieh und lasst es sterben andererseits kann er es schonen daher sein Name Pashupati Herr des Viehs Als Opfergaben erhalt Rudra die Reste aus anderen Opfern Er erhalt seinen Anteil auf dass er keinen Schaden anrichte Sonst kann er zornig werden und die Menschen toten Zu seinem unzivilisierten Wesen passt auch dass der Gott ein Rohesser ist Man opfert ihm auch die Speisen die nicht der Dorfwirtschaft zugehorig sind die Speisen der Wildnis wie wilder Sesam wilder Weizen und Milch der Rehe Ebenso wurden ihm sogenannte Balis Blut und Tieropfer dargebracht 7 Sein Wohnsitz sind die hohen Berge im Norden wo sich der Gott am liebsten aufhalt wahrend die anderen Gotter im Osten verortet werden Im Norden mussen auch die an Rudra gerichteten Rituale vollzogen werden Man opfert ihm insbesondere an Kreuzwegen und Maulwurfshugeln Am ehesten konnte Rudra wohl als Verkorperung der wilden gefahrlichen ungebandigten eigenwilligen unkultivierten ungestumen unheimlichen launenhaften und unberechenbaren Natur gesehen werden Er gilt insbesondere als Personifikation der Wildnis 8 Rudra und Shiva BearbeitenDie Bezeichnung Shiva die im Veda nicht als Name verwendet wird wird spater zu seinem Namen Rudra verliert seine Verbindung mit den Sturmen und wird zu einem auflosenden und wieder eingliedernden Prinzip Heute ist Aghora Rudra immer noch ein Beiname des Shiva in seinem zerstorerischem wildem und dunklem Aspekt Damit zahlt Rudra neben Vishnu zu den grossen Aufsteigern der vedischen Epoche Shivas doppeltes widerspruchliches Wesen wird bereits in Rudra vorgezeichnet Auch seine Funktion als grosser Jager Schutzgott der Jager Gott der Zerstorung sowie als Herr der Tiere lebt in ihm fort Auch Shivas Aussenseiterposition unter den Gottern wird bereits bei Rudra vorweggenommen Ahnlich wie Rudra als fremde nicht indoarische Gottheit vom vedischen Opfer ausgeschlossen wird wird spater Shiva von seinem Schwiegervater Daksha aufgrund seiner ungewohnlichen Lebensweise als Asket nicht zum grossen Opfer eingeladen Viele von Shivas Anhangern und Yogis tragen heute noch sogenannte Rudraksha Perlen Tranen des Rudra als Rosenkranze um den Hals oder ums Handgelenk 9 Siehe auch BearbeitenSati Gottin Literatur BearbeitenErnst Arbman Rudra Untersuchungen zum altindischen Glauben und Kultus Akademiska Bokhandeln zugl Univ Uppsala Diss 1922 Online Joachim Deppert Rudras Geburt Systematische Untersuchungen zum Inzest in der Mythologie der Brahmaṇas Wiesbaden 1977 ISBN 3 515 02583 9 zugleich Universitat Heidelberg Fakultat fur Orientalistik und Altertumswissenschaft Dissertation 1975 Jakob Wilhelm Hauer Ein monotheistischer Traktat Altindiens Svetasvatara upaniṣad Gotha 1931 Manfred Mayrhofer Der Gottesname Rudra In Zeitschrift der Deutschen Morgenlandischen Gesellschaft Bd 103 Harrassowitz Wiesbaden 1953 S 141 150 Hermann Oldenberg Rudra In Die Religion des Veda Darmstadt 1970 S 215 235 Jan Gonda Religionen der Menschheit Band 11 Veda und alterer Hinduismus W Kohlhammer Verlag Stuttgart 1960 Rudra Rachel Storm Enzyklopadie der ostlichen Mythologie Reichelsheim 2000 Rudra Axel Michaels Der Hinduismus C H Beck Verlag Munchen 1998 Shiva in Hoch und Lokaltradition Einzelnachweise Bearbeiten Lutz D Schmadel Dictionary of Minor Planet Names Fifth Revised and Enlarged Edition Hrsg Lutz D Schmadel 5 Auflage Springer Verlag Berlin Heidelberg 2003 ISBN 3 540 29925 4 S 186 doi 10 1007 978 3 540 29925 7 2630 englisch 992 S Originaltitel Dictionary of Minor Planet Names Erstausgabe Springer Verlag Berlin Heidelberg 1992 1980 RB1 Discovered 1980 Sept 13 by C T Kowal at Palomar Gonda Jan Religionen der Menschheit Band 11 Veda und alterer Hinduismus W Kohlhammer Verlag Stuttgart 1960 Rudra Storm Rachel Enzyklopadie der ostlichen Mythologie Reichelsheim 2000 Rudra Storm Rachel Enzyklopadie der ostlichen Mythologie Reichelsheim 2000 Rudra Gonda Jan Religionen der Menschheit Band 11 Veda und alterer Hinduismus W Kohlhammer Verlag Stuttgart 1960 Rudra Gonda Jan Religionen der Menschheit Band 11 Veda und alterer Hinduismus W Kohlhammer Verlag Stuttgart 1960 Rudra Gonda Jan Religionen der Menschheit Band 11 Veda und alterer Hinduismus W Kohlhammer Verlag Stuttgart 1960 Rudra Gonda Jan Religionen der Menschheit Band 11 Veda und alterer Hinduismus W Kohlhammer Verlag Stuttgart 1960 Rudra Axel Michels Der Hinduismus C H Beck Verlag Munchen 1998 Shiva in Hoch und LokaltraditionNormdaten Person GND 118750186 lobid OGND AKS LCCN n2018244516 VIAF 59879463 Wikipedia Personensuche Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Rudra amp oldid 232688002