www.wikidata.de-de.nina.az
In der indischen Mythologie ist Sati Sanskrit सत Sati die Tochter Dakshas Sie erzielte durch langes asketisches Leben die Zustimmung zu der Hochzeit mit Shiva Daksha empfand jedoch Abscheu vor Shiva und lud ihn nicht zu seinem Opferfeuer und Festmahl ein Die ungluckliche Sati brachte sich daraufhin um Die zweite Frau Shivas Parvati hat viele Gemeinsamkeiten mit Sati und gilt daher als deren Reinkarnation Shiva tragt den Leichnam Satis auf seinem Dreizack ca 1800 aus der Region um Himachal Pradesh LACMA Museum Inhaltsverzeichnis 1 Mythos 2 Ursprunge 3 Parallelen zur Witwenverbrennung 4 Literatur 5 WeblinksMythos BearbeitenIm Mythos heisst es dass Sati andere Manner ablehnte und sich vornahm den asketisch lebenden Shiva fur sich zu gewinnen Eine Einflussnahme darauf durch Satis Grossvater Brahma wird in einigen Varianten des Mythos hinzugefugt Er wollte Shivas Sexualitat und Heirat erreichen da Shivas Teilnahme fur den Fortbestand der Welt notwendig ware Sati wird zwar meist als schon beschrieben doch ist es primar ihre Hingabe und Askese welche Shiva anziehen Er gewahrt Sati einen Wunsch und sie wunscht sich ihn zu heiraten In Anbetracht ihrer Entsagungen stimmt er zu nachdem er Verlangen kama ihr gegenuber empfunden hat Mit dem priesterlichen Segen Brahmas findet eine stattliche Hochzeit statt Wahrenddessen entwickelt sich ein Konflikt zwischen Shiva und Satis Vater Daksha Dieser lehnt Shivas unkonventionelles Verhalten und Aussehen ab welche sich aus seiner langen Zeit der Weltentsagung ergeben haben Nachdem das Ehepaar lange zuruckgezogen in den Bergen wohnt plant Daksha ein grosses Opferfest und ladt alle gottlichen Wesen ein nur nicht Shiva und Sati Wahrend Shiva davon kaum geruhrt wird ist Sati sehr wutend auf ihren Vater Sie stellt ihn zur Rede dieser weist sie jedoch grob ab und beleidigt ihren Mann in aller Offentlichkeit So bringt sich Sati schliesslich mit Hilfe von Yoga um In einigen Varianten des Mythos wirft sie sich in das Opferfeuer Shiva tragt den Leichnam trauernd durch das Universum und zerstuckelt ihn dann s Jyotirlinga vgl Bild Shiva nun zornig lasst Dakshas Opfer mit der Kraft von Damonen zerstoren und ihn selbst toten Spater jedoch findet das Opferfest ein weiteres Mal mit dem wiederbelebten und reumutigen Daksha statt dieses Mal mit Shiva Ursprunge BearbeitenDer Mythos von Sati wird in leicht unterschiedlichen Versionen sowohl im Mahabharata Epos als auch in den Puranas erzahlt Shiva tritt hier noch unter seinem vedischen Namen Rudra auf In den Stucken des Kalidasa aus dem 5 bis 6 Jahrhundert lassen sich ebenfalls ausfuhrliche Beschreibungen der Gottin Sati finden Parallelen zur Witwenverbrennung BearbeitenZwischen diesem Mythos und der gleichnamigen Praxis der Witwenverbrennung ist keine ausschliessliche Kontinuitat vorhanden Eine Gemeinsamkeit besteht offensichtlich darin dass sich Sati umbringt und auch dass sie sich fur ihren Mann umbringt Im Falle des Mythos tut sie es aufgrund einer Krankung Shivas durch ihren Vater welche nur durch einen dramatischen Schritt wie dem Selbstmord wieder bereinigt werden kann Sati ist also gleichwohl die treue Frau indem sie ihr Leben ganz der Ehre ihres Mannes unterordnet und sich fur diese opfert Die religiose Zielsetzung durch eine Selbstvernichtung bis in den Tod treu zum eigenen Mann zu sein ist Ritus wie Mythos demnach gemeinsam Ein Unterschied ergibt sich aus der Situation des Selbstmordes Satis Mann ist zu dem Zeitpunkt ihrer Entscheidung nicht tot sie ist demnach keine Witwe Statt des Todes Shivas ist es dessen gesellschaftlicher Status und vor allem ihre Verantwortung fur diesen der sie in den Selbstmord treibt Erst ihre Tat kann Shivas Gleichgultigkeit auflosen und zu einer Losung seiner Situation fuhren Demnach ist es noch ein Nutzen in der diesseitigen Welt der Grund fur die Tat ist wahrend im Falle einer Witwenverbrennung vor allem jenseitige bzw post re inkarnierte Grunde relevant werden Allerdings ergibt sich in Anbetracht des Prinzips der guten Frau ein Problem Obwohl Sati durch ihren Tod ein einzelnes Problem Shivas seine Nichtakzeptanz in der etablierten Welt losen kann ist es ihr durch ihre Selbstvernichtung nicht mehr moglich ihrem Mann anderweitig dienen zu konnen Dieser verfallt stattdessen wieder der Askese und lost sich damit von der Teilnahme an der kreativen Welt was zu verhindern im traditionellen Verstandnis eigentlich Satis Aufgabe als dessen Frau gewesen ist Somit kann sie ihm zwar kurzfristig einen Dienst erweisen langfristig jedoch der Aufgabe als sati nicht nachkommen In der hinduistischen Gotterwelt wird dieser Widerspruch durch die Existenz Parvatis gelost Sie ist eine Reinkarnation Satis und ebenfalls eine gute und treue Frau die Shiva schliesslich dauerhaft an die Welt binden kann Literatur BearbeitenDavid Kinsley Indische Gottinnen Weibliche Gottheiten im Hinduismus Insel Frankfurt am Main 1990 ISBN 3 458 16118 X S 59ff Anneliese und Peter Keilhauer Bildsprache des Hinduismus Die indische Gotterwelt und ihre Symbolik DuMont Koln 1983 ISBN 3 7701 1347 0 S 190f Veronica Ions Indian Mythology Hamlyn Publ London 1983 ISBN 0 600 34285 9 S 44f Weblinks BearbeitenVersionen des Sati Mythos Bilder Infos englisch Normdaten Person GND 12330699X lobid OGND AKS VIAF 69831961 Wikipedia Personensuche Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Sati Gottin amp oldid 185021514