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Die Signaturenlehre oder Lehre von den Signaturen lateinisch signatura rerum von signare bezeichnen kennzeichnen ist die Lehre von den Zeichen in der Natur die als Merkmale auf Ahnlichkeiten Verwandtschaften und innere Zusammenhange hinweisen Analogien bestehen demnach zwischen Form Farbe Charakter Geruch Geschmack Standort Entstehungszeit humoralpathologischen und astrologischen Zuordnungen und vielen weiteren Aspekten Die Signaturenlehre beruht auf einem kosmischen Denken in Entsprechungen universale Sympathie bzw Mikrokosmos Makrokosmos Lehre eine Bohne habe eine Heilwirkung bei Nierenleiden die Form der Walnuss pradestinierte sie fur Behandlungen des Gehirns der gelbe Saft des Schollkrauts wirke bei Gelbsucht und ist als typische Denkform nicht naturwissenschaftlicher Welterklarungsmodelle weltweit zu finden Als Prinzip herrscht sie in der Mehrzahl traditioneller Heillehren die solche Kosmologien als Rahmen voraussetzen Sympathien zwischen Pflanzen und Tieren Holzschnitt nach Auffassung Giambattista della Portas 16 Jahrhundert 1 Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Grundannahmen 3 Erfolge und Misserfolge der Signaturenlehre 4 Literatur 5 Einzelnachweise 6 WeblinksGeschichte BearbeitenDie Signaturenlehre fand bereits im Altertum weite unter anderem auch im alten 2 China Anwendung und war im spaten Mittelalter in einer prototypischen Form als Denkungsart bereits stark verbreitet 3 geht aber in ihrer konkreten schriftlichen Formulierung in Europa auf Paracelsus 4 etwa bei der Ergrundung der Arcana 5 und den neapolitanischen Arzt und Alchemisten Giambattista della Porta 1538 1615 zuruck der in seinem BuchPhytognomonica eine Physiognomik der Pflanzen anhand von Signaturen ein System von Zusammenhangen zwischen Pflanzen Tieren und Gestirnen aufzeigt Grundannahmen Bearbeiten nbsp Dieser Artikel oder nachfolgende Abschnitt ist nicht hinreichend mit Belegen beispielsweise Einzelnachweisen ausgestattet Angaben ohne ausreichenden Beleg konnten demnachst entfernt werden Bitte hilf Wikipedia indem du die Angaben recherchierst und gute Belege einfugst Bitte mit wissenschaftlichen Quellen belegen Die Signaturenlehre beruht auf der Grundannahme dass samtliche Erscheinungen und Wesen miteinander in Beziehung stehen Sie bilden quer zu der Einteilung in Gattungen und Arten Verwandtschaftssysteme mit gleichartigen Eigenschaften Etwas modifiziert aber mit gleichen Folgerungen bestand die Signaturenlehre unter den Vorzeichen des Christentums Die Welt war von Gott vollkommen und auf den Menschen hin geschaffen Die Signaturen waren somit auch Werk dieses Schopfers Dem Menschen kam es zu diese Zeichen zu erkennen und richtig zu deuten Als Signaturen gelten unter anderem Geruch Geschmack Farbe Gestalt Struktur Beschaffenheit Standort Wachstumsphase und Lebensdauer Diese werden verschiedenen Kategorien wie Elementen Planeten oder Eigenschaften zugeordnet Demnach hat eine bitter schmeckende Pflanze eine Beziehung zum Element Feuer das mit der Sonne in Verwandtschaft steht und unter anderem Umwandlung und Anregung von Stoffwechselprozessen bewirkt Die Signaturenlehre ist nicht nur in Europa bekannt In der chinesischen und auch der ayurvedischen Medizin existieren ausgearbeitete Systeme der Zuordnungen nach Signaturen So werden etwa in der chinesischen Medizin Geschmack Geruch Farbe Tages und Jahreszeiten Elemente Organe Sinnesorgane und Korperteile unter anderem zu einem diagnostischen Konzept verbunden Erfolge und Misserfolge der Signaturenlehre BearbeitenVerteidiger verweisen auf eine Reihe von Fallen bei denen moderne wissenschaftliche Untersuchungen die Anwendungsbereiche der Signaturenlehre bestatigten Die Walnuss wegen ihrer Ahnlichkeit mit einem menschlichen Hirn ein traditionelles Heilmittel bei Krankheiten des Kopfes enthalt tatsachlich fur das Gehirn wertvolle Fettsauren Die Herbstzeitlose wegen der Ahnlichkeit der Zwiebel mit einer gichtkranken Zehe gemass der Signaturenlehre ein Mittel gegen Gicht liefert tatsachlich wirksame Heilstoffe gegen diese Krankheit Kritiker weisen jedoch auf die Zufalligkeit dieser Funde hin und fuhren an dass sich fur jeden Erfolg auch mehrere Beispiele nicht wirksamer Zuordnungen nachweisen lassen So konnte beim Frauenmantel keine der dieser Pflanze zugesprochenen Wirkungen bei Frauenkrankheiten nachgewiesen werden Auch das Lungenkraut das wegen seiner getupften Blatter bei Lungenkrankheiten Verwendung fand hat sich nach wissenschaftlichen Untersuchungen bis jetzt als weitgehend wirkungslos erwiesen Zu den Heilmitteln der Signaturenlehre gehoren zudem auch Mittel die heute sehr seltsam anmuten So empfahl Nicolas Lemery 1697 in einem damals aufsehenerregenden Arzneibuch den getrockneten und pulverisierten Schadel eines gewaltsam zu Tode gekommenen Menschen als Heilmittel gegen Hirnkrankheiten 6 Literatur BearbeitenGuido Juttner Signaturenlehre In Lexikon des Mittelalters Band 7 Sp 1889 Friedrich Ohly Zur Signaturenlehre der fruhen Neuzeit Bemerkungen zur mittelalterlichen Vorgeschichte und zur Eigenart einer epochalen Denkform in Wissenschaft Literatur und Kunst Aus dem Nachlass hrsg von Uwe Ruberg Hirzel Stuttgart u a 1999 ISBN 3 7776 0952 8 Henri Leclerc La medicine des signatures magiques In Janus Band 23 1918 S 5 28 Wolf Dieter Muller Jahncke Signaturenlehre In Werner E Gerabek Bernhard D Haage Gundolf Keil Wolfgang Wegner Hrsg Enzyklopadie Medizingeschichte De Gruyter Berlin New York 2005 ISBN 3 11 015714 4 S 1330 1332 Einzelnachweise Bearbeiten Hans Biedermann Medicina Magica Metaphysische Heilmethoden in spatantiken und mittelalterlichen Handschriften 2 Auflage Akademische Druck und Verlagsanstalt Graz 1978 ISBN 3 201 01077 4 S 33 Paul Diepgen Heinz Goerke Aschoff Diepgen Goerke Kurze Ubersichtstabelle zur Geschichte der Medizin 7 neubearbeitete Auflage Springer Berlin Gottingen Heidelberg 1960 S 5 Wie Friedrich Ohly und Michel Foucault gezeigt haben s angegebene Literatur Kurt Quecke Die Signaturenlehre im Schrifttum des Paracelsus In Beitrage zur Geschichte der Pharmazie und ihrer Nebengebiete Band 1 1955 S 41 55 Pharmazie Beiheft 2 hrsg von Otto Bessler Hans Seel und Rudolph Zaunick Paul Diepgen Heinz Goerke Aschoff Diepgen Goerke Kurze Ubersichtstabelle zur Geschichte der Medizin 7 neubearbeitete Auflage Springer Berlin Gottingen Heidelberg 1960 S 22 Die Geheimnisse der Heilpflanzen S 51 f Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Signaturenlehre Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Pflanzen der Signaturenlehre Signaturenlehre Urweg der Heilpflanzenerkenntnis von Margret Madejsky Darstellung aus der Perspektive der Naturheilkundler Klaus Kramer Pflanzen Signaturen In KGS Berlin Juli 2011 abgerufen am 13 September 2021 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Signaturenlehre amp oldid 239459804