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Hans Seel 16 September 1898 in Wurzburg 3 Mai 1961 in Berlin war ein deutscher Pharmakologe und Toxikologe Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Schriften 3 Literatur 4 Weblink 5 EinzelnachweiseLeben BearbeitenDer Sohn eines Chemikers und Oberstabsapothekers beendete seine Schullaufbahn am humanistischen Eberhard Ludwigs Gymnasium Stuttgart 1916 mit dem Notabitur Er trat danach wahrend des Ersten Weltkrieges in die Wurttembergische Armee musste jedoch kurz darauf krankheitsbedingt die angestrebte Offizierslaufbahn beenden Er begann ein Medizin und Chemiestudium und leistete ab 1917 als Sanitater erneut Kriegsdienst Nach Kriegsende wurde er aus der Armee entlassen Seel nahm danach sein Studium erganzt um das Fach Tiermedizin wieder auf und besuchte die Universitaten Tubingen Munchen Stuttgart Wurzburg und Hannover 1919 wurde er im Corps Franconia Munchen recipiert 1 1919 20 gehorte er dem Freikorps Epp an mit dem er u a an der Niederschlagung der Munchner Raterepublik und an den militarischen Auseinandersetzungen mit der Roten Ruhrarmee teilnahm Von 1921 bis 1924 war er Mitglied im Deutschvolkischen Schutz und Trutzbund An der Universitat Wurzburg wurde er 1923 zum Dr med promoviert und arbeitete dort anschliessend als Assistent in der Pharmakologie Er wechselte 1926 an die Friedrichs Universitat Halle Saale wo er am Pharmakologischen Institut erster Assistent wurde Nach seiner Habilitation wirkte Seel ab 1928 in Halle als Privatdozent fur Pharmakologie Balneologie und Toxikologie Nach einer Auseinandersetzung um Fordermittel fur eine Studienreise in die Vereinigten Staaten ging er 1930 an die Universitat Hamburg und leitete am Klinikum Hamburg Eppendorf das Institut fur experimentelle und klinische Pharmakologie Seel war bereits 1931 der Nationalsozialistischen Deutschen Arbeiterpartei beigetreten und wurde 1933 Mitglied der Sturmabteilung Danach trat er noch 1936 dem Deutschen Luftsportverband dem NS Fliegerkorps NSFK sowie der NSV und dem NS Arztebund bei 2 Er war ab 1933 am Kaiser Wilhelm Institut fur Physikalische Chemie und Elektrochemie in Berlin Buch beschaftigt wo er als Abteilungsleiter fur Pharmakologie tatig war Ab 1935 leitete er ein Forschungsinstitut fur klinische Pharmakologie in Hamburg und ab 1938 in Berlin 3 Wahrend des Zweiten Weltkrieges war er 1940 mit Forschungen zur Schadlingsbekampfung und Bodenentseuchung beauftragt Er gehorte der Arbeitsgemeinschaft fur Arzneimittelforschung und Arzneimitteltherapie an Von 1943 bis 1945 ubernahm er den Posten des Direktors am Pharmakologischen Institut des Zentralinstituts fur Krebsforschung Gut Nesselstedt der Reichsuniversitat Posen 2 Nach Kriegsende wurde er entnazifiziert Er hatte seinen Wohnsitz in Berlin Friedenau West Berlin leitete dort ein Privatinstitut und war hauptsachlich als praktizierender Arzt tatig 4 Ab 1951 arbeitete er bis 1959 in der auf Veranlassung des Ministeriums fur Gesundheitswesen der DDR gebildeten Deutschen Arzneibuchkommission Prasident Theodor Brugsch Vizeprasident Kurt Mothes als Leiter der Arbeiten 5 mit dieser Kommission war er der Deutschen Akademie der Wissenschaften zu Berlin DAW zugeordnet 2 Ab 1953 sass er der Berliner Gesellschaft fur Medizin und Pharmazie vor An der Humboldt Universitat zu Berlin HUB wirkte er seit 1952 als Dozent und wurde dort 1954 zum Professor mit Lehrauftrag fur Pharmakologie ernannt wobei beide Tatigkeiten nebenamtlich erfolgten eine Ernennung zum Professor mit vollem Lehrauftrag wurde 1957 abgelehnt 6 Seine Forschungsschwerpunkte lagen im Bereich Digitalisglykoside Vitamine Hormone Schadlingsbekampfungsmittel Pharmakologie der Arzneipflanzen Ernahrungsphysiologie Balneologie sowie Phosphor Eisen und Iod Stoffwechsel 7 Er war Autor zahlreicher Fachveroffentlichungen Schriften BearbeitenUntersuchungen uber capsella bursa pastoris 1923 Med Dissertation an der Universitat Wurzburg Pharmakologische Studien im Gebiete der Sterine F C W Vogel Leipzig 1928 Habilitationsschrift an der Universitat Halle In Archiv fur experimentelle Pathologie und Pharmakologie Bd 133 Pharmakodynamik deutscher Heilpflanzen Hippokrates Verl Stuttgart 1940 zusammen mit Siegfried Flamm Ludwig Kroeber Klinische Pharmakologie der Herz und Kreislaufkrankheiten als Grundlage einer individuellen Therapie Hippokrates Verl Stuttgart 1956Literatur BearbeitenErnst Klee Das Personenlexikon zum Dritten Reich Wer war was vor und nach 1945 2 Auflage Fischer Taschenbuch Verlag Frankfurt am Main 2007 ISBN 978 3 596 16048 8 Deutsche Biographische Enzyklopadie Band 9 Schlumberger Thiersch 2 uberarbeitete und erweiterte Ausgabe K G Saur Verlag Munchen 2008 ISBN 978 3 598 25039 2 S 367 Kurzbiografie von Seel Hans Harry Waibel Diener vieler Herren Ehemalige NS Funktionare in der SBZ DDR Peter Lang Frankfurt am Main u a 2011 ISBN 978 3 631 63542 1 S 311 312 Weblink BearbeitenEintrag zu Hans Seel im Catalogus Professorum HalensisEinzelnachweise Bearbeiten Kosener Corpslisten 1996 38 850 a b c Ernst Klee Das Personenlexikon zum Dritten Reich Frankfurt am Main 2007 2 Aufl 2016 S 576 ISBN 978 3 86820 311 0 DBE Band 9 Schlumberger Thiersch Munchen 2008 S 367 Personalakte Humboldt Universitat zu Berlin UA PA Med 2 Seel Hans Berichte uber die Deutsche Arzneibuch Kommission 1957 bis 1961 in den jeweiligen Jahrbuchern der DAW Personalakte Humboldt Universitat zu Berlin UA PA Med 2 Seel Hans Schreiben des Rektors an Seel vom 2 Dezember 1957 Bd 2 Blatt 19 Jurgen Falbe Manfred Regitz Hg Chemie ROMPP Lexikon 10 Auflage Band 5 PI S 1996 1999 Thieme Stuttgart New York 1998 S 1333 Normdaten Person GND 1055437010 lobid OGND AKS VIAF 309690836 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Seel HansKURZBESCHREIBUNG deutscher Pharmakologe und HochschullehrerGEBURTSDATUM 16 September 1898GEBURTSORT WurzburgSTERBEDATUM 3 Mai 1961STERBEORT Berlin Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Hans Seel amp oldid 196718651