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Das Fach Religionsanthropologie 1 ist eine Ende der 1980er Jahre von Julien Ries und anderen begrundete Unterabteilung der Religionswissenschaft Sie befasst sich insbesondere mit religiosen Grundphanomenen wie das Heilige Glaube Mythos Transzendenz Riten oder Symbole sowie mit den damit zusammenhangenden kognitiven und unbewussten Prozessen und ihrer anthropogenetischen Entstehung und Ausformung unter verschiedenen kulturellen Rahmenbedingungen Inhaltsverzeichnis 1 Abgrenzungen 2 Entstehung und Forschungsgegenstand 3 Definition und hauptsachliche Forschungsbereiche 3 1 Alltagsreligiositat und Strukturen religiosen Verhaltens 3 2 Entstehen und Wirken religioser Symbolik 3 3 Glaubenssysteme Mythen und Mythogramme 3 4 Aufbau und das Funktionieren von Ritualen und Institutionen 3 5 Transzendentale Phanomene 3 6 Das Heilige 3 7 Theophanie und Institutionalisierung von Religion 3 8 Entstehung des religiosen Bewusstseins und des Homo religiosus 4 Kurze Forschungsgeschichte 5 Siehe auch 6 Literatur 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseAbgrenzungen BearbeitenDas System der Religionswissenschaft ist komplex und im Laufe der Zeit haben sich oft aus anderen Wissenschaften kommend verschiedene Teilgebiete entwickelt mit jeweils verschiedenen Ansatzpunkten die sich mit unterschiedlichen Aspekten von Religion beschaftigen oder aber dieselben Aspekte aus unterschiedlichen Blickwinkeln untersuchen Die Religionssoziologie wie sie von Max Weber zu Beginn des 20 Jahrhunderts als Teilgebiet der Soziologie begrundet wurde befasst sich im Unterschied zur Religionsanthropologie weniger mit der Rolle von Religion im Individuum in seiner anthropologischen und historischen Entwicklung Ihr Forschungsgegenstand sind vielmehr vorwiegend soziale Gruppen und Gesellschaften und ihre formativen Beziehungen zur Religion Die Betrachtungsrichtung ist also zu der der Religionsanthropologie gegenlaufig Gesellschaft Individuum nicht Individuum Gesellschaft 2 Die Kulturanthropologie 3 steht ebenfalls der Soziologie vor allem aber der Ethnologie und Volkskunde nahe Sie schliesst aus der vergleichenden Betrachtung aller empirisch erfassbarer Moglichkeiten der menschlichen Kulturgestaltung auf den Menschen als kulturfahiges Wesen insgesamt zuruck Sie geht somit weit uber den Bereich der Religion hinaus obgleich sie diese als zentrale Kulturleistung ebenfalls als Phanomen mit untersucht jedoch in universellen Kontexten wie bei Leo Frobenius Bertrand Russell oder Oswald Spengler oder im Rahmen spezieller Fragestellungen wie bei Samuel P Huntington 4 Zahlreiche Beruhrungspunkte gibt es hingegen zur Religionsphanomenologie soweit diese sich mit individuellen Grundphanomenen des Religiosen und ihrer Beziehungen zueinander beschaftigt also Fragen wie das Heilige und religiose Vorstellungswelten wie Gottesglaube Urzeit Endzeit oder Jenseits untersucht wobei in der Religionsanthropologie allerdings der Mensch in seiner geistigen Entwicklung im Mittelpunkt der Betrachtungen steht und nicht das Phanomen als solches 5 Ganz ahnlich gestaltet sich das Verhaltnis zur Religionspsychologie die sich jedoch mit dem anthropologischen Aspekt in seiner zeitlichen Entwicklung nur am Rande beschaftigt etwa beim Archetypus und sich auf den Ist Zustand konzentriert wobei vor allem mit den praktischen Mitteln der Psychologie und Tiefenpsychologie gearbeitet wird etwa bei der Untersuchung des Gewissensproblems 6 Die Religionsgeschichte wiederum konzentriert sich auf die ausseren und inneren Ablaufe der historischen Entwicklungen von Religionen auf spezifische Phanomene und Formen die dabei auch morphologisch auftreten sowie auf okonomische politische und gesellschaftliche Rahmenbedingungen die dabei jeweils zu beobachten sind oder waren 7 Entsprechend untersucht die Religionsethnologie die Erscheinungsformen von Religion bei unterschiedlichen Volkern der jungeren und neuen Geschichte und ist entsprechend auch ein Teilgebiet der Ethnologie Ihr spezielles Interesse gilt den Religionen der schriftlosen Volker wobei vor allem die Mittel der ethnologischen Feldforschung eingesetzt werden 8 Die Religionsphilosophie schliesslich ist eine Subdisziplin der Philosophie und versucht eine philosophische Durchdringung des Phanomens Religion obwohl Religion und Philosophie vor allem in alten Kulturen oft schwer zu trennen sind und solche Interpretationen von den zeitlich schwankenden Gesetzen der Hermeneutik besonders beeinflusst werden wie sie etwa der Hermeneutische Zirkel umschreibt 9 Nicht verwechselt werden darf die Religionsanthropologie hingegen mit der Theologischen Anthropologie die den Menschen im Rahmen der christlichen Glaubenslehre und seiner Gottebenbildlichkeit deutet und mit der Christologie eng verbunden ist 10 Entstehung und Forschungsgegenstand BearbeitenAls Mitbegrunder gilt Julien Ries der mit der ab 1989 erschienenen zehnbandigen Reihe Abhandlung uber die Anthropologie des Heiligen Treatise on the Anthropology of the Sacred zusammen mit uber 50 Gelehrten aus der gesamten Welt entscheidend zur Entstehung des Faches in seiner modernen Form beigetragen hat In der Religionsanthropologie werden Religionsgeschichte Geschichte Kulturgeschichte Vorgeschichte und Palaoanthropologie Ethnologie und Soziologie eng miteinander verknupft 11 Im Zentrum des Interesses stehen dabei das Phanomen des Heiligen und die Anthropologie des Homo religiosus sowie die Rolle die die Entwicklung des menschlichen Bewusstseins vor allem bei der Entdeckung der Transzendenz dabei spielte Mythos und Symbol des so genannten Homo symbolicus Ritus und Strukturen religiosen Verhaltens sind in diesem Zusammenhang ebenfalls wesentliche Themenkomplexe 12 Im Unterschied zur thematisch ahnlichen Religionsphanomenologie beschaftigt sich die Religionsanthropologie nicht so sehr mit den abstrakten Phanomenen eines Edmund Husserl sondern mit ganz konkreten menschlichen Vorgangen insbesondere mit den fruhesten Befunden etwa der Palaoanthropologie der Archaologie sowie den Ergebnissen der Psychologie und Tiefenpsychologie und hier insbesondere mit den Ergebnissen der Bewusstseinsforschung Entsprechend sind Sigmund Freud etwa in Totem und Tabu und C G Jung z B in seiner Archetypenlehre mit ihren religionspsychologischen Untersuchungen auch wichtiger Vorlaufer gewesen desgleichen Mircea Eliade mit seinen religionsethnologischen Untersuchungen Julien Ries notiert dazu in Ursprung der Religionen 13 Der hermeneutische Ansatz fuhrt den Historiker zur Begegnung mit dem Urheber dieser Tatsachen Anm religiose Phanomene in ihrer Funktion als Bedeutungstrager das heisst dem Menschen selbst Das bedeutet dass die Hermeneutik die Intervention der Religionsanthropologie fordert Diese hat in der Tat die Aufgabe sich mit dem Menschen in seiner Eigenschaft als Schopfer und Verwender der gesamten sakralen Symbolik zu beschaftigen Die erst vor kurzem entstandene Religionsanthropologie gehort zur Anthropologie der symbolischen Systeme mit denen sich die Arbeiten von C G Jung Henry Corbin Georges Dumezil Mircea Eliade Andre Leroi Gourhan und Georges Durand beschaftigten Julien Ries 1989Definition und hauptsachliche Forschungsbereiche BearbeitenIn enger Verbindung mit Religionsgeschichte vor allem hinsichtlich ihrer fruhesten und fruhen Phasen mit Religionssoziologie und Religionspsychologie beschreibt die Religionsanthropologie die Bedingungen religiosen Erlebens im glaubigen Individuum sowie die Wechselwirkungen zwischen diesem Gesellschaft und Glaubensgemeinschaft In der von Julien Ries mit herausgegebenen 10 bandigen Abhandlung uber die Anthropologie des Heiligen sind einige der Themen paradigmatisch prasent 11 1 Ursprunge und Reprasentanz des Homo religiosus 2 Der indoeuropaische Mensch und das Heilige 3 Die Mittelmeerkulturen und das Heilige 4 Der religios Glaubende in der judischen muslimischen und christlichen Religion 5 Krise Bruche und Veranderungen 6 Eingeborenenkulturen in Zentral und Sudamerika 7 Die Kulturen und Religionen amerikanischer Eingeborenen 8 Japan Die grossen Religionen im Fernen Osten 9 China Die grossen Religionen im Fernen Osten 10 Metamorphosen des Heiligen Ries definiert wie folgt 14 Die Religionsanthropologie untersucht den Menschen in seiner Eigenschaft als Schopfer und Verwender der symbolischen Gesamtheit des Sakralen insofern als damit religiose Uberzeugungen zum Ausdruck kommen die sein Leben und sein Verhalten bestimmen Parallel zur speziellen Religionsanthropologie die sich mit jeder einzelnen Religion beschaftigt Hinduismus Buddhismus Judentum Islam Christentum entwickelt sich eine Anthropologie die sich mit dem Homo religiosus und seinem Verhalten wahrend der Erfahrung des Sakralen beschaftigt Julien Ries 1989 Insgesamt untersuchen Religionsanthropologen in der eigenen und in fremden Gesellschaften vor allem die im Folgenden auf der Grundlage der wichtigsten Interpretationen von Julien Ries und anderen kurz beschriebenen Phanomene und Aspekte und ihre Entwicklung 15 Alltagsreligiositat und Strukturen religiosen Verhaltens Bearbeiten Die Alltagsreligiositat umschreibt in allen Religionen die praktischen Erscheinungsformen der taglichen religiosen Praxis insgesamt also Gebete Opfer Rituale usw und zeigt enge Beziehungen zum Brauchtum Besonders hier ergeben sich starke Uberschneidungen zu den anderen Subdisziplinen der Religionswissenschaft aber auch zur Volkskunde Ethnologie und zur Psychologie allgemein zumal der Forschungsgegenstand hier relativ unspezifisch und breit gefachert ist Dabei gibt es auch Beruhrungen mit kirchenpolitischen Problemstellungen vergleiche dazu das Zeit Interview mit dem judischen Religionsanthropologen Richard Sosis 16 Die Grundstrukturen religiosen Verhaltens 14 bilden jedoch die Basis jeglicher Alltagsreligiositat und sind damit wichtiger Forschungsgegenstand der Religionsanthropologie Dabei ergeben sich religionsanthropologisch drei Hauptaspekte 14 Der Komplex Bild Symbol und Kreativitat Der Raum fur symbolhafte Erfahrungen offnet sich uber Bilder die von Objekten der Aussenwelt stammen zum Beispiel Himmel Sonne Sterne Tiere Pflanzen Berge usw Nach Eliade funktioniert das Symbol nicht mit Objekten sondern mit Bildern Diese Bilder wiederum wirken auf das Bewusstsein und aktivieren Urbilder Archetypen also uranfangliche Muster die im individuellen und kollektiven Unbewussten existieren als offenbar angeborene standardisierte neuronale Muster die sich evolutionar im Zusammenhang mit der Entwicklung kognitiver Fahigkeiten entwickelten und ahnlich wie andere Eigenschaften des Menschen als gunstige Faktoren im Genom verankert wurden 17 Werden diese so archetypisch verankerten Symbole angesprochen aktivieren sie wiederum psychische Krafte aus dem Unbewussten und das Bewusstsein beginnt nach den Entsprechungen und Wurzeln zu suchen die mit den Archetypen korrelieren Kreativitat entsteht durch diese Dynamik aus der Einheit des Urbildes das aus ihrem Zentrum heraus expandiert Vorstellungswelt Damit gemeint ist die Gesamtheit der Bilder und ihrer Beziehungen die im Homo sapiens auf diese Weise entstanden sind Sie ist durch einen ordnenden Dynamismus gepragt der auf der Basis der ursprunglichen Einheit und im Rahmen der bestehenden und darauf ruckwirkenden Umweltbedingungen nach Systematik sucht Es entwickelt sich ein unaufhorlicher Austausch zwischen beiden Ebenen der der subjektiven Aneignung und der der objektiven Anregungen und Forderungen die dem kosmischen und realen Umfeld entstammen Damit sind im menschlichen Seelenleben stets zwei Faktoren wirksam das Seelenleben selbst und seine Mechanismen welche das Bild des Objektes in sich aufnehmen und interpretieren und die Reaktionen der objektiven Umwelt die das Seelenleben beeinflussen Der dritte Hauptfaktor ist nach Ries die Initiation Sie gewahrt erst einen Zugang zum religiosen Erbe das sich in Jahrtausenden gebildet hat und im kollektiven Gedachtnis erhalten geblieben ist Die Initiation ist eine Offenbarung die zur Teilhabe an diesem Erbe und seinen Weisheiten fuhrt Es umfasst Mythen Symbole Riten Glaubensinhalte Ideen und Vorstellungen heilige Schriften Tempel und Heiligtumer und ist sowohl religioses wie kulturelles Erbe Die Initiations Tradition ist mit ihren sozialen kulturellen und religiosen Strukturen fur den Homo religiosus unabdingbar denn sie ermoglicht ihm erst neue Erfahrungen des Sakralen zu erleben Entsprechend sind Initiationen weltweit in allen Religionen prasent und bilden einen zentralen Teil des rituellen Bestandes vor allem als Ubergangsriten wie Geburt Beschneidung oder Taufe Mannbarkeit bei Bestattungen Heiraten usw Entstehen und Wirken religioser Symbolik Bearbeiten nbsp Eines der bekanntesten Symbole ist das taoistische Yin und Yang das die kosmologische Dualitat umschreibtEs gibt mehrere Definitionen des Begriffes Symbol Beispiele 1 Ein konkretes Zeichen das durch eine naturliche Beziehung etwas Abwesendes oder etwas Anderes wachruft das man nicht wahrnehmen kann Andre Lalande 2 Das Symbol ist ein Abbild das einen geheimen Sinn hervortreten lasst es ist die Epiphanie eines Mysteriums Georges Durand 18 3 Die sichtbare Darstellung von etwas Unsichtbarem Natale Spineto 19 4 Eine spezifische Art von Zeichen das seine Bedeutung assoziativ zur Anschauung bringt 20 5 Symbolik umschreibt dabei den Sinnbildgehalt einer Darstellung oder einen durch Symbole dargestellten Sinngehalt 21 Religionsanthropologisch haben Symbole vor allem drei Funktionen Eine biologische Bilder die von Gegenstanden und Handlungen ausgehen fuhren im Bewusstsein eine Einheitlichkeit ein die wiederum zu einer schopferischen Dynamik fuhrt Alle Kulturleistungen beruhen darauf Uber das Symbol spricht die Welt mit dem Menschen und enthullt die sonst nicht erkennbaren Modalitaten des Realen Das Symbol hat eine wichtige Funktion im menschlichen Seelenleben denn es stellt eine Verbindung zwischen Bewusstem und Unbewusstem her und verleiht dem Bewusstsein die Kraft das Unbewusste zu leiten und bis zur Wurzel der Archetypen vorzudringen also den universal gultigen Bildern nach C G Jung Das Symbol gibt dem Bewusstsein auch das Mittel eine Verbindung zum Uberbewussten herzustellen 22 was fur den Menschen die Entdeckung der Transzendenz bedeutet und ihn als Homo religiosus kennzeichnet Da jedes Symbol drei Elemente enthalt das Unsichtbare das dessen Erscheinung vermittelnde Medium und das Sakrale spielt es auch fur die Hierophanie eine zentrale Rolle Durch den Mittler Stein Baum Tier Mensch etc als sichtbaren Teil vollzieht sich die Erscheinung des Unsichtbaren die Offenbarung des Heiligen Nach Eliade sind Struktur und Funktion der Symbole grundlegende Gegebenheiten fur die Erfahrung des Heiligen 23 Symbolische Zeichen lassen sich allerdings nur entschlusseln wenn sie entweder hinreichend eindeutig sind oder wenn man die religiosen Hintergrunde kennt auf die sie sich beziehen Andre Leroi Gourhan hat diesen allerdings spekulativen und umstrittenen Versuch fur die Symbole der Frankokantabrischen Hohlenkunst unternommen wo er sie in mannliche und weibliche einteilt 24 Fehlt die Kenntnis diese Hintergrunde aber ist die wichtigste Feststellung dass diese Symbole uberhaupt vorhanden sind und damit Ruckschlusse auf die generelle Funktion des damaligen menschlichen Verstandes und Seelenlebens zulassen 25 Glaubenssysteme Mythen und Mythogramme Bearbeiten nbsp Felsmalerei der Aborigines Australiens Anbangbang Abri Kakadu Nationalpark Australien Sie zeigt im Rontgenstil Namondjok einen mythischen Ahnen mit seiner Frau Barrginj darunter Rechts der Blitzmann Namarrgon darunter eine Gruppe Frauen und Manner mit zeremonieller Haartracht Eine Darstellung der Traumzeit in der die Verbindung zwischen Jetztzeit und mythischer Ahnenzeit gezeigt werden soll nbsp Mythogramme aus der nordspanischen La Pasiega Hohle sogenannte TectiformeBeim Mythos handelt es sich um eine Geschichte uber Ereignisse welche die Ursprunge betreffen und in der das Einbrechen des Sakralen in diese Welt beschrieben ist Die Geschichte hat die Aufgabe den Menschen Modelle fur die Fuhrung des eigenen Lebens zu liefern Der Mythos stellt als Sinntrager Denk und Handlungsmuster dar die es dem Menschen erlauben sich in der Welt zurechtzufinden Er ist eine heilige und exemplarische Geschichte fur das Leben der Menschen und der Volker 18 Mythen haben eine symbolische Struktur und es ergeben sich drei religionsanthropologische Aspekte 26 Mit ihrer Hilfe interpretiert der Mensch die Beziehungen zwischen der aktuellen Zeit und der Zeit der Anfange die meist als Goldenes Zeitalter dargestellt werden Die Wiederherstellung dieses Goldenen Zeitalters oder die Sehnsucht danach wiederum ist Grundlage der menschlichen rituellen Bemuhungen eine Verbindung dazu wiederherzustellen Der Mythos bestimmt durch seine Botschaften das Verhalten der Menschen im taglichen Leben durch Nachahmung von Vorbildern die wiederum auf Archetypen beruhen So verliehen etwa Agrarmythen beim Neujahrsfest der Natur und Vegetation Leben und waren Ursprung der Fruchtbarkeit Das Mythogramm Ries ist ein fur das Jungpalaolithikum charakteristisches System der Darstellung das ohne erzahlenden Duktus eine Botschaft vermittelt Die Botschaft benotigte einen Schlussel das heisst die Erzahlung eines Mythos dessen Elemente wir verloren haben Die Mythogramme stellen das Wesen der Struktur der Frankokantabrischen Hohlenmalereien dar 18 in der sie erstmal vermehrt auftauchen Mythogramme sind somit Zeichen von existierenden Mythen die auf existierende Glaubenssysteme verweisen 27 nbsp Verkundigung Mariens Stickerei 13 Jh Darst des Hl Geistes und der Unschuld als Lilie Die Lilie kann aber auch alleine als Mythogramm auftreten und damit die hier dargestellte Geschichte beinhalten deren Kenntnis vorausgesetzt wurde Die Taube uber Maria ist ein weiteres hier den Heiligen Geist als Zeugungsvater Jesu symbolisierendes Mythogramm Glaubenssysteme beinhalten stets solche Mythen und auf sie bezogene Mythogramme im mittelalterlichen Christentum ikonographisch etwa die Lilie als Symbol der Jungfraulichkeit Marias und damit Mythogramm der biblischen Geschichte von der Verkundigung Maria Die Systematisierung eines Glaubens das heisst die letztlich auch machtpolitisch relevante Verknupfung von Mythen ist allerdings typisch fur entwickeltere Kulturen und Hochkulturen und dem Wesen nach Gegenstand der Religionssoziologie Die Hierophanie und Epiphanie munden hier in die Theophanie Aufbau und das Funktionieren von Ritualen und Institutionen Bearbeiten Der Ritus 28 Ritual und Ritus werden in der Religionswissenschaft weitgehend synonym verwendet steht im Schnittpunkt von Mensch Kultur Gesellschaft und Religion und ist eine Handlung die der Geist erdacht der Wille entschieden und der Korper mit Hilfe von Worten und Gesten ausgefuhrt hat Er hat seinen Platz im Kontext einer Gesamtheit von Hierophanien und hangt mit der mittelbaren Erfahrung des Ubernaturlichen zusammen Er versucht eine Verbindung mit einer Realitat herzustellen die uber diese direkt erfahrbare Welt hinaus reicht Die rituelle Handlung ist stets an eine Symbolstruktur gebunden mit deren Hilfe der Mensch den Ubergang vom Bedeutungstrager zum Bedeuteten bewerkstelligt vom Zeichen zum Sein 18 Es ergeben sich drei Grundbedeutungen Ritus druckt auf der Grundlage archetypischer Urbilder wie sie C G Jung konzipiert hat mit Hilfe einer Symbolsprache grundlegende Gegebenheiten des Lebens aus Nach Mircea Eliade kann man aber auch ohne Ruckgriff auf das kollektive Unbewusste von einem Urmodell sprechen wie es sich schon in den ersten Religionen des Nahen Ostens manifestierte Dabei wird eine reale Gegebenheit ein Objekt usw durch Ruckgriff auf das himmlische Modell sakralisiert Jedes irdische Phanomen entspricht einer himmlischen Realitat Masse von Bauten und Tempeln regionale Bezeichnungen Handlungsablaufe usw erhalten so kosmische Bezuge Die zweite archetypische Komponente manifestiert sich in der Symbolik des Zentrums kosmischer Berg Erdmitte sakraler Raum Weltenbaum Fluss der Unterwelt Die dritte Komponente ist das gottliche Vorbild das der Mensch nachahmen muss Fruchtbarkeitsriten sind ein Beispiel dafur sie bewirken durch Einhaltung der sakralen Riten Wachsen und Gedeihen Durch die Rituale erlebten die Menschen eine Erfahrung des Sakralen in Beziehung zur gottlichern Welt Dabei gilt es einen wesentlichen Unterschied zwischen magischen und religiosen Ritualen zu beachten Die Magie wird vom Wunsch nach Beherrschung mit Hilfe bestimmter kosmischer Krafte beherrscht wahrend sich die Religion der Transzendenz zuwendet Religiose Riten sind im Kontext der Hierophanie wirksam wahrend magische Riten Krafte zu Hilfe rufen die keine Beziehung zum Sakralen haben vergleiche dazu auch Schamanismus nbsp Handnegative in der Gragas Hohle als Zeichen einer rituellen Prasenz und korperlichen Verbindung mit dem Jenseitigen hinter den Hohlenwanden Liegenden vergleiche Frankokantabrische Hohlenkunst 29 Funktion religioser Riten Sie stehen innerhalb eines symbolischen Ausdrucks durch den der Mensch einen Kontakt mit der transzendenten Realitat sucht Der Ritus setzt sich aus Technik und Symbolik zusammen Die Technik besteht aus Gesten Handlungen verbalen Ausserungen usw sie hat die Aufgabe einen Weg in die ontologische Realitat zu offnen vom Sinntrager zum Sein Entwicklungsgeschichte Die ersten Riten sind mittelpalaolithisch als Bestattungsriten in der Qafzeh Hohle belegt oder doch zumindest wahrscheinlich Im Jungpalaolithikum sind sie vor allem in der Frankokantabrischen Hohlenkunst nachweisbar Trittspuren werden als Uberbleibsel von Initiationsriten gedeutet desgleichen Handnegative und Handpositive an den Wanden ebenso allerdings seltene Mensch Tier Darstellungen die verschiedentlich als Schamanen gedeutet werden In der Jungsteinzeit finden sich in Valcamonica die ersten Adoranten mit betend zum Himmel aufgereckten Armen Bei den Sumerern findet sich Entsprechendes Seit dem 3 Jahrtausend weisen die mesopotamischen und agyptischen Hochkulturen dann zahlreiche Belege etwa von Weiheriten auf Bei den grossen Religionen schliesslich gibt es eine Vielfalt von Riten Gleichzeitig mit den ersten Tempeln Kultstatten und Altaren sind geregelte Opferungen nachweisbar als Zeichen zur Aufrechterhaltung einer privilegierten Beziehung zwischen Mensch und Gottern Im Gefolge dieser Ritualisierung des religiosen Lebens entstanden dann auch die ersten Institutionen Vorbedingungen und Anfange Als primare Voraussetzung der Entstehung des Homo religiosus gilt neben der Fahigkeit zu komplexeren Abstraktionen vor allem die Fahigkeit zur Lautsprache wie sie palaoanthropologisch bereits fur den Homo erectus vor spatesten 400 000 Jahren mit Sicherheit nachgewiesen werden kann Form des knochernen Gaumens Zungenbein Hirnschadelausgusse deren Entstehungsmechanismen aber bis heute nicht geklart ist Institutionsahnliche Organisationsformen die zunachst rein sozialer Art waren Familiengruppe Horde konnten sich nur uber sprachliche Mittel zu der Flexibilitat und Komplexitat entwickeln die fur die Entstehung von religiosen Gedankensystemen und die daraus hervorgegangenen Institutionen unabdingbar sind Sie fuhrten aber noch nicht zur Bildung von auch nur rudimentaren religiosen Institutionen allenfalls zu sozial bestimmten gruppendynamischen Prozessen die uber die rein soziobiologischen des Tier Mensch Ubergangsfeldes und des Vor und Fruhmenschen hinausgehen allerdings die strukturellen Voraussetzungen fur spater nachweisbare religiose Entwicklungen liefern 30 Die ersten Nachweise fur eine Existenz eigentlicher Systeme und Institutionen lassen sich erst aus der jungneolithischen Hohlenkunst mit Sicherheit ableiten die nur im Zusammenhang mit einer sich differenzierenden Gesellschaft mit uberregionaler Bedeutung moglich war die zudem bereits arbeitsteilig und spezialisiert funktionierte ein rudimentares Ausbildungssystem besass und uber Riten verfugte etwa Jagd und Initiationszeremonien und damit vermutlich auch uber Mythen das belegt die uberlieferte Hohlenkunst mit relativ grosser Sicherheit Die Struktur dieser fruhest nachweisbaren Religiositat war vermutlich schamanisch 31 Im Neolithikum finden sich schliesslich schon sehr fruh Belege die auf die Existenz einfacherer religioser Institutionen hinweisen wie die Beispiele von Gobekli Tepe und spater von Catalhoyuk und Jericho zeigen Hier haben sich die Riten nun derart vervielfacht und wurden mit einem so reichen Symbolgehalt versehen dass auf eine zunehmende Professionalisierung und Institutionalisierung des religiosen Verhaltens geschlossen werden kann Auch das Auftreten der nur durch enorme kollektive Anstrengungen realisierbaren Megalithkultur in Europa und dem Vorderen Orient die eine institutionalisierte religiose und politische Fuhrung voraussetzt weist in diese Richtung 32 Transzendentale Phanomene Bearbeiten nbsp Camille Flammarion L Atmosphere Meteorologie Populaire Paris 1888 Der Holzschnitt zeigt symbolisch die Transzendenz des Menschen der hier aus der irdischen Atmosphare heraus blickt um wie durch einen Vorhang das innere Wirkungsprinzip des Universums zu schauen Die Religionsanthropologie beschaftigt sich intensiv mit der Suche nach dem Ursprung der Transzendenz die hier aber nicht wie etwa bei Platon in der Scholastik oder bei Immanuel Kant und Heidegger philosophisch abstrakt zu verstehen ist sondern anthropologisch kognitiv Untersucht wird neben ihrer potentiellen Entstehung auch der Umgang mit Phanomenen wie Symbol Heiliges Mythos usw die mit ihr einhergehen und religionsanthropologisch von Interesse sind 33 Transzendenz in diesem Sinne ist somit die kognitive Fahigkeit zur Uberschreitung der Seins und Erfahrungsbereiche Sie hat ihren Ursprung in der ontologischen Zweiteilung der Welt Dualismus die offenbar zwangslaufig entstand als bei der Weltbetrachtung zwischen Verstandenem und Unverstandenem geschieden werden musste Dabei entwickelte sich kognitiv wie real ein logisch ontologischer Bereich der seine Geltung nicht aus der sinnlichen Erfahrungswelt bezog ihr gegenuber also transzendent ist andererseits aber zu ihr einen sinnstiftenden Bezug hat und insofern zugleich immanent ist fur sie seiend und aus ihr erkennbar oder erfahrbar ohne von ihr zu sein 34 Die Werkzeugproduktion des fruhesten Menschen Homo habilis Homo erectus erforderte bereits diese Fahigkeit ein bestimmtes abstraktes Ziel in die Form und damit Wirkung eines bestimmten Werkzeuges umzusetzen also zu imaginieren wie es funktionieren wurde sollte Dazu ist die Fahigkeit zur Symbolbildung erforderlich Diese Fahigkeit wurde so Ries dann bald auch auf die nicht oder schlecht verstandenen Erscheinungen der Umgebung ubertragen also Himmel Sterne Mond Sonne Wetter aber auch Wachsen und Sterben Der fruhe Mensch hat diese zentrale Fahigkeit jedoch nicht auf verstandesmassigem Weg sondern durch das Spiel seiner Vorstellungskraft entdeckt und dann nach und nach perfektioniert Mythen die ja komplexe Symbolsysteme darstellen spielten damals vermutlich noch keine Rolle Sie sind als Moglichkeit erst im Jungpalaolithikum und seiner Felskunst nachweisbar und treten zunachst wohl als Symbolismus der Himmelskuppel auf die dem fruhen Menschen seine erste Erfahrung des Heiligen ermoglichte Laut Eliade bewirkte schon das einfache Betrachten des Himmelsgewolbes im Bewusstsein des archaischen Menschen eine Erfahrung des Heiligen da die Hohe eine dem Menschen unzugangliche Dimension darstellt und die Gestirne dadurch den Nimbus des Unzuganglichen Transzendenten erhielten etwas das unerreichbar doch ungeheuer machtig war 35 Die Forschung hat hier vor allem vier Quellen 36 Die Untersuchung der schriftlosen Volker durch Ethnologen und Anthropologen die Belege fur einen sehr alten Symbolismus der Himmelkuppel mit Astralmythen ergaben Die Begriffe fur Himmel und Gott sind bei diesen Volkern oft identisch Neolithische Felsgravuren und malereien liefern reichliches Material etwa durch die Darstellung betender Menschen Adoranten Die nun stark zunehmenden Riten des Neolithikums Bestattungsriten sind jetzt ausgepragt und weisen auf den Glauben an ein Leben nach dem Tode hin Feuerrituale und andere Riten belegen Religiositat und das Bewusstsein einer Transzendenz Die Untersuchung der ersten grossen Religionen in Agypten und Mesopotamien spater auch der indoeuropaischen Volker Auch bei ihnen ist der Symbolismus der Himmelskuppel von uberragender Bedeutung Tag und Nachthimmel haben religiose Funktion Das Heilige Bearbeiten nbsp Grabkammer des Thutmosis III in Theben West Der Konig wird vom Heiligen Baum gesaugt um 1500 1450 v Chr Der Baum hat einen Arm an dem sich der Pharao festhalt und bietet ihm gleichzeitig eine Brust damit er sich von seinem Saft ernahren kann den nur eine Gottheit zu spenden vermag 37 Entstehung Konstitution und Abgrenzung des Heiligen zum Profanen sind die hauptsachlichen religionsanthropologischen Untersuchungsgegenstande Das Heilige manifestiert sich in Mythen Tonen Riten wie Initiationen Opfer Gebet oder Feiern Menschen und naturlichen Objekten Phanomenen etwa Feuer Blitze und Ablaufen Jahreszeiten usw sowie naturlichen und kunstlichen Orten Tempel Schreine usw und Bildern Seine wichtigsten Reprasentanten sind Priester und Herrscher Es erstreckt sich auf alle Lebensbereiche 38 Hier sind zwei Begriffe und Konzepte von Bedeutung 18 Das Heilige oder Sakrale bzw Numinose 39 Es ist dies die menschliche Fahigkeit das Gottliche zu erfassen Die Etymologie von sakral mit der Wurzel sak fuhrt uber das lateinische Verb sancire zur Bedeutung Gultigkeit Realitat verleihen etwas real werden lassen Damit ist die grundlegende Struktur der Dinge und Lebewesen gemeint Es ist ein gleichzeitig metaphysischer wie theologischer Begriff dessen religiose und kulturelle Farbung bei den verschiedenen Volkern spezifisch ausfallt Es manifestiert sich als Macht die ganz anders ist als die Ordnung der Natur Die universelle Erfahrung des Heiligen impliziert somit die Entdeckung einer absoluten Realitat die der Mensch als Transzendenz wahrnimmt Seine Terminologie wurde allerdings erst von den Menschen der Hochkulturen geschaffen doch ist es mit Sicherheit als Phanomen weit alter und steht am Anfang der inneren Erfahrung von Religion 18 Die Erkenntnis des Heiligen verlauft dabei nach Rudolf Otto in vier emotional bestimmten Stufen Das Gefuhl ein Geschopf zu sein Der Schrecken daruber tremendum Das Gefuhl des Mysteriums Die Faszination der Entdeckung fascinans 38 Die Formen in denen sich das Heilige manifestiert sind dabei sekundare Ideogramme und lediglich Reaktionen auf das eigentliche metaempirische Heilige Die Hierophanie als Manifestation des Heiligen Der Begriff wurde 1949 von Mircea Eliade gepragt der hier eine andere Interpretation als Otto vertritt und er nennt es Aufscheinen des Heiligen im Profanen Das Heilige erscheint in der Welt der Phanomene und kann vom Menschen direkt wahrgenommen werden Es ist das zentrale Element in der Welt der Religion Dabei spielen vier Faktoren eine Rolle Der Gegenstand oder das Wesen mit dessen Hilfe sich das Heilige manifestiert Die unsichtbare Realitat welche diese Welt transzendiert Das ganz Andere Gottliche Numinose Das zentrale vermittelnde Element also das Wesen oder der Gegenstand der die neue Dimension des Sakralen enthalt Beim Menschen kann das ein Priester Prophet Schamane oder Seher usw sein Ist es ein Ding etwa ein heiliger Baum bleibt dieser zwar ein Baum doch hat sich die Beziehung des Homo religiosus zu ihm verandert 18 Ob das Heilige universell als Kategorie vorkommt ist umstritten Vor allem seine Erscheinungsform in den ostlichen Religionen schafft hier Probleme wenn man das Heilige als absolute Qualitat deutet und nicht als spezielle Erscheinungsform des religiosen Bewusstseins Der Begriff des Heiligen ist allerdings nicht eindeutig definiert Es gibt mehrere Varianten 40 Die Definition Ottos orientiert sich an christlich judischen Pramissen und transzendental philosophischen Ansatzen Hingegen wertet die deutsche Religionsphanomenologie die Kategorie des Heiligen als nicht eigentlich definierbar und als erlebnishafte Begegnung des Menschen mit heiliger Wirklichkeit Gustav Mensching Mircea Eliade hat dann in Fortfuhrung der romantischen Offenbarungstheologie und mit Bezug auf Otto die Auffassung von der kontinuierlichen Offenbarung des Heiligen Hierophanie vertreten Die empirisch orientierte Religionswissenschaft geht wiederum von der Beobachtung aus dass Kulturen unterschiedliche Dinge oder Sachverhalte zu unterschiedlichen Zeiten als heilig einordnen Emile Durkheim hat den Dualismus heilig vs profan zur Grundstruktur der Religion erklart eine Dichotomie die auch Begriffspaare wie rein unrein oder den polynesischen Mana Tabu Komplex umfasst und die die Religionssoziologie dann aufgriff Die Kulturanthropologie konnte allerdings nachweisen dass diese oppositionelle Paarung so nicht ausreichend ist fur die Erklarung von Religionen und dass der jeweilige kulturspezifische Zusammenhang ebenfalls berucksichtigt werden muss Ken Wilber verweist in diesem Zusammenhang auf die menschliche Fahigkeit zur Ich Transzendenz die vor allem aus den mystisch gepragten ostlichen Religionen aber auch durch westliche Mystiker bekannt ist wobei ein hoherer Bewusstseinszustand erreicht wird der auch die intensive Wahrnehmung des Heiligen ja sogar sein Aufgehen in ihm beinhaltet 41 Die moderne Neurotheologie und Neurophilosophie schliesslich versucht Gott und damit das Heilige in bestimmten hoheren Hirnregionen zu lokalisieren ohne allerdings die Frage zu beantworten wie es dahin gekommen ist 42 Theophanie und Institutionalisierung von Religion Bearbeiten nbsp Archaische Muttergottheit aus Catalhoyuk Sie wird von zwei Lowen flankiert Neolithikum ca 6000 5500 v Chr Theophanie wird hier als kulturhistorischer Vorgang angesehen obwohl sie gerne von den monotheistischen Religionen alleine beansprucht wird Sie ist ein entscheidendes Verbindungsglied zur Institutionalisierung von Religionen denn wo ein Gott geschaut wird entstehen nach und nach Spezialisten die fur sich eine besondere institutionelle Rolle in Anspruch nehmen die nach und nach durch okonomische und soziale Privilegien abgesichert wird 43 Folgende Ablaufe zeigen sich Theophanie Am Ende des Natoufien am Vorabend der Entwicklung der Landwirtschaft steht die Geburt der Gotter und Tiermythen werden offenbar nach und nach zu Agrarmythen transformiert oder durch sie ersetzt 44 Die Frankokantabrische Hohlenkunst war nach den Felsbildern zu urteilen eine Tierkunst gewesen Menschendarstellungen sind sowohl als Hohlenmalereien wie als Plastiken sehr selten Eine Ubergangssituation stellen moglicherweise die Funde Sudanatoliens etwa in Gobekli Tepe und Nevali Cori dar wo zwar Heiligtumer und gelegentliche Bestattungen erkennbar sind ein eindeutiger Beleg fur anthropomorphe Gotterstatuen aber fehlt es sei denn die sog T Pfeiler wurden so interpretiert auch wenn manche Forscher die Existenz von Gottervorstellungen bereits fur jene ganz fruhe neolithische Phases fur moglich halten Auch Kulte konnen zwar schon aus populationsdynamischen Grunden vermutet werden sind aber nicht mit Sicherheit nachweisbar 45 Ab dem 8 Jahrtausend v Chr finden sich dann in Mesopotamien weibliche Figuren die nun uberall auftreten und immer haufiger werden so dass manche Forscher z B Marija Gimbutas daraus schon den Schluss gezogen haben es handle sich nicht nur um einen Kult neolithischer Gottinnen 46 sondern um die Darstellung der Grossen orientalischen Gottin der Magna Mater und die Tragerkulturen seien matriarchalisch bestimmt gewesen Insgesamt fasst der Homo religiosus des Nahen Ostens das Gottliche nun als personal und transzendent auf Gegen 7000 v Chr gesellt sich dann eine zweite mannliche Figur hinzu aber erst im 6 Jahrtausend finden sich in Catalhoyuk eindeutige Zeichen dieser oft als Stier dargestellten mannlichen Gottheit als Teil eines Pantheons Endgultige Institutionalisierung Vor allem die Sesshaftwerdung zusammen mit einem stark an Vegetationsrhythmen orientierten Weltbild boten die Voraussetzungen fur die Entstehung immer differenzierterer zunachst lokaler Religionssysteme die nun auch zu einer Professionalisierung der Akteure und einer Etablierung fester Heiligtumer fuhrte die weit uber die von ganz anderen Kriterien bestimmte Rolle des Schamanen im Jungpalaolithikum hinausging Religionsanthropologisch wird hier nach dem Grund gefragt warum die damaligen Menschen sich diese immer starkeren Machtanspruche nicht nur gefallen liessen sondern sie auch entwickelten Diese Anspruche waren zudem nicht nur auf das Diesseits bezogen das war z B wegen des Schutzes der Menschen Felder Herden Hauser Geratschaften und Vorrate etc etwa vor marodierenden Nomaden nachvollziehbar Sie waren auch metaphysisch begrundet und reichten teilweise mit Etablierung eines spateren Totengerichtes vor allem in Hochkulturen bis uber den Tod hinaus der nun ebenfalls einen neuen Stellenwert erhielt in vegetationsmythische Zusammenhange mit einbezogen wurde und dadurch zudem eine starke erdhaft chthonische Komponente erhielt Unterwelt Dass immer starker geschichtete nicht mehr egalitare Gesellschaften solche Verhaltensweisen fordern oder gar erzwingen gilt als wahrscheinlich dass es dabei zu einer immer starkeren Instrumentalisierung der Furcht vor dem Heiligen kommt die nach Otto ja essentiell ist s o ebenso Entstehung des religiosen Bewusstseins und des Homo religiosus Bearbeiten Dabei ergeben sich sechs Etappen 47 Als 1 Etappe gilt die Entdeckung der Transzendenz Die Vorstellungswelt des fruhen Menschen der sich einen als Kultur zu bezeichnenden Lebensraum schuf seine Umwelt zu verstehen suchte und dabei Fragen nach dem eigenen Schicksal stellte schopfte nach Ries aus 5 Symbolen mit denen sich bei ihm die erste Erfahrung des Heiligen in Gestalt der von Eliade so genannten Hierophanie verbindet und sie hat die Ausbildung einer ersten noch unvollstandigen Kultur zur Folge Diese Grundsymbole waren das Himmelgewolbe bei Tag und Nacht die Sonne und ihr Lauf der Mond und seine Veranderlichkeit und die Sterne und ihren Bahnen die Symbole von Erde und Fruchtbarkeit die Symbole der Umwelt wie Wetter Wasser Berge Baume etc Die 2 Etappe ergab sich durch das Nachdenken uber den Tod damit aber auch uber das Geheimnis des Lebens nach dem Tod Sie zeigen Gefuhle des Miterlebens und der Zuneigung insbesondere durch Grabbeigaben und Manipulationen am und Schutzmassnahmen fur den Leichnam Direkte Schlusse uber die Haltung zum Leben nach dem Tode konnen hier jedoch noch nicht sicher gezogen werden Jedoch kann man auf ein Wachstum des Bewusstseins in diesem Zusammenhang schliessen das sich beim darauf folgenden Homo sapiens sapiens noch verstarkt haben musste Solche Bestattungsriten sind jedenfalls bis ins Jungpalaolithikum eindeutig nachweisbar Sie gelten als relativ sicherer Nachweis der stark zunehmenden Fahigkeit zur Transzendenz Die 3 Etappe ist durch das Auftreten der Frankokantabrischen Hohlenkunst gekennzeichnet deren Kernbereich sich uber 20 000 Jahre erstreckt Mythogramme sind ihr besonderes Kennzeichen Obwohl man ihre genauen Inhalte nicht mehr erschliessen kann sind sie doch zusammen mit der reichen Bildsymbolik ein Merkmal das auf das Vorhandensein von Mythen hinweist die wiederum ihren praktischen Niederschlag in Riten seien es nun Initiations oder Jagdriten fanden Erstmal gibt es damit heilige Geschichten die im Clan tradiert werden Das religiose Bewusstsein hat sich damit auf individueller wie auf immer breiterer kollektiver Basis stark erweitert zumal man hier bereits von der Existenz zentraler uberregionaler Hohlenheiligtumer ausgeht die nicht mehr Wohnort sondern nur noch Heiligtum waren Die 4 Etappe setzt mit dem Ubergang zum fruhen Neolithikums ein das in Palastina epipalaolithisch als Ubergangskultur des Natufien auftritt Erste Darstellungen der Gottheit finden sich nun zunachst meist nur weibliche spater als mannliches Gottersymbol auch der Stier Der franzosische Fruhgeschichtler Jacques Cauvin wies bereits 1987 darauf hin 48 dass es sich dabei nicht bloss um eine einfache Form der Transzendenz und des Gottlichen handelt sondern um dessen symbolische Umsetzung und Darstellung Erstmals manifestiert sich damit sichtbar die Beziehung des Menschen zur Gottheit die eine vollig neue Qualitat im Bewusstsein des Homo religiosus darstellt und entsprechend treten nun auch erstmals Menschen in Gebetshaltung mit gegen den Himmel gestreckten Armen auf sog Adorantenhaltung ein absolutes Novum Die 5 Etappe beinhaltet die Personifizierung des Gottlichen und dessen symbolische Darstellung durch Statuen wobei in der Folge Tempel und Heiligtumer entstehen wo die Begegnung mit den Gottern stattfinden kann Dies ist vor allem in den fruhen Hochkulturen wie in Agypten und Mesopotamien der Fall Es entstehen Priesterkasten Der Tempel ist die Wohnung der Gottheit wo ihr umfangreiche Opfer dargebracht werden Gebetstexte werden niedergelegt heilige Texte entstehen Der menschliche Bereich isoliert sich damit aber auch gleichzeitig vom heiligen Eine Distanzierung wird wahrnehmbar wie sie bereits Jensen fur den Wandel vom Ahnenkult zum Polytheismus postuliert 49 und die in spateren griechischen und romischen Kulturen sogar im Rahmen einer Sakularisierung zu einer gewissen Gotterverachtung fuhrt Die 6 Etappe zeigt nach Ries der hier allerdings den katholischen Priester nicht verleugnen kann mit dem Wachstum der grossen monotheistischen Religionen schliesslich die Entdeckung eines einzelnen allmachtigen personalen Wesens und Weltenschopfers das sich offenbart sich direkt und fordernd in das Leben seiner Glaubigen einmischt Unterwerfung verlangt und Boten wie die alttestamentlichen Propheten Christus und Mohammed aussendet Damit ist aber auch die Phase der christlichen Theophanie erreicht die sich von der der fruherer und anderer Religionen durch einen elementaren Absolutheitsanspruch unterscheidet Kurze Forschungsgeschichte BearbeitenDas Fach Religionsanthropologie hat sich inzwischen als Subdisziplin der Religionswissenschaft weitgehend an den Universitaten etabliert an denen diese gelehrt wird Anthropologische Ansatze hat es jedoch im Bereich der Religionswissenschaft schon vor der Begrundung des Faches durch Julien Ries und andere Ende der 1980er Jahre bereits im 19 Jahrhundert gegeben Sie blieben jedoch in Ermangelung belastbarer archaologischer und ethnologischer Befunde und des vergleichsweise niedrigen Niveaus der entsprechenden wissenschaftlichen Techniken weitgehend spekulativ waren philosophisch phanomenologisch gepragt und evolutionsbiologisch orientiert Sie waren zunachst eher ein Seitenthema anderer hermeneutischer Vorgehensweisen mit schwierigen Abgrenzungen zur Religionssoziologie und Religionsethnologie Dennoch war man sich schon bald im Klaren daruber dass die Anthropologie Wesentliches zur Religionswissenschaft wurde beitragen konnen Geistesgeschichtliches Vorfeld Der fruhneuzeitliche Humanismus im Verein mit der Entdeckung der Neuen Welt hatte die ersten Impulse gesetzt sich mit anderen und fruheren Phasen der Religion zu beschaftigen und man fing nun verstarkt an Informationen zu sammeln Das Zeitalter der Aufklarung schliesslich begann sich dann auch theoretisch mit ihr auseinanderzusetzen Charles de Brosses begrundete damals 1760 mit dem Konzept des Fetischismus die Religionsethnologie und Giambattista Vico verfasste eine erste Hermeneutik der Mythen Kulturen und Zivilisationen Jean Jacques Rousseau und der Sturm und Drang wandten sich gegen die Aufklarung und sahen in der Religion den Abglanz der Sprache der Natur ein Weg der letztlich in die Romantik eines Johann Gottfried Herder und Joseph Gorres fuhrte zu dem die Religionsphilosophie Friedrich Schleiermachers um die Wende zum 19 Jahrhundert nicht wenig beitrug Die Entdeckung alter religioser Manuskripte des indischen Bereiches begrundete die Indologie und fuhrten zu neuen Erkenntnissen uber den Buddhismus Die Entzifferung der Hieroglyphen durch Jean Francois Champollion 1816 ermoglichte den Blick auf die altagyptische Kultur so wie bereits 1802 die Entzifferung der Keilschrift durch Georg Friedrich Grotefend die Kulturen des Zweistromlandes zu sprechen anfingen und etwa die Sintflutsage mit der Geschichte Noah Utnapischtims im Original zuganglich machten Auch die bisher vor allem unter dem Aspekt der Schatzgraberei betriebene Archaologie begann nun systematischer zu forschen etwa in Mesopotamien und Agypten wo insbesondere Kaiser Napoleon mit seinem Agyptenfeldzug 1798 1801 eine Schlusselrolle einnimmt Auguste Comte wiederum der Begrunder des Positivismus ubernahm von Brosses die Fetischismustheorie Fruhe Phase Im Gefolge der kolonialistischen Expansion und der verstarkten missionarischen Tatigkeit der Kirchen entdeckte Europa im 19 Jahrhundert einen grossen Teil des religiosen Erbes der Menschheit wieder Nachdem insbesondere die Romantik das Interesse an fremden Volkern und alten Zeiten geweckt hatte aber auch unter dem Einfluss des Positivismus beginnt die seriose religionsanthropologische Forschung wohl mit Friedrich Max Muller dem Begrunder einer ersten echten vergleichenden Religionswissenschaft Er vertrat die Ansicht die Menschen hatten schon immer das Gottliche geahnt und ausgehend von Naturphanomenen eine Vorstellung vom Unendlichen gehabt Lucien Levy Bruhl wandte sich der Bedeutung der Symbole zu und versuchte auf dieser Basis die religiose Erfahrung der primitiven Volker zu verstehen denen er ein pralogisches Bewusstsein zuschrieb allerdings als positivistischer Denker im Grunde jede Religion als Aberglauben ansah Schon der Begriff der primitiven Volker der ubrigens bis weit ins 20 Jahrhundert in der Literatur immer wieder auftaucht etwa bei S A Tokarew der auch von zuruckgebliebenen Volkern spricht 50 zeigt allerdings die damals weit verbreitete Perspektive des Eurozentrismus so dass solche Forschungen zumindest teilweise als ideologisch eingefarbt angesehen werden mussen wie dies vor allem im 19 aber auch 20 Jahrhundert wenn auch unter dann anderen ideologischen Auspizien nicht selten vorkam Ethnologie Psychologie Die Begriffe Mana Totem und Tabu begannen insbesondere die Ethnologen ebenfalls zu interessieren Vor allem Emile Durkheim ist hier zu nennen der im Totemismus den Ursprung der Religionen vermutete Marcel Mauss Durkheims Schuler befasste sich vorwiegend mit der sozialen Funktion des Sakralen und weitete die totemistische Auffassung auf alle Religionen aus einschliesslich der Buchreligionen Unter dem Einfluss des Begrunders der Volkerpsychologie Wilhelm Wundt und von James George Frazer schlug Sigmund Freud eine psychologisierende Richtung ein und glaubte im Tabu eine Analogie zur Zwangsneurose zu entdecken Ahnliches gilt fur C G Jung mit seinem auch religionsanthropologisch wesentlichen Konzept des Archetypus das bis heute Mythenforscher beeinflusst Die evolutionistische Richtung wurde unter dem Einfluss der Theorien Charles Darwins aber auch des Materialismus eines Karl Marx gegen Ende des 19 Jahrhunderts besonders bedeutsam und uberlagerte teilweise andere Ansatze stark Als einer ihrer ersten Vertreter gilt John Lubbock in Deutschland entwarf der Theologe und Philosoph Rudolf Otto ein ebenfalls in die evolutionistische Richtung weisendes Konzept das Gottes einzigartige Heiligkeit von dessen ethischen Qualitaten unterschied Hauptvertreter sind jedoch Herbert Spencer nach dem der Ahnenkult die Wurzel jeglicher Religion bildete E B Tylor der Begrunder der britischen Anthropologie mit der bereits bei Spencer auftauchenden Idee des Transformismus der eine direkte Linie vom Animismus bis zum Monotheismus zieht Auch Wundt Durkheim und Mauss schufen ihr gesamtes Werk auf dieser evolutionistischen Grundlage die das Schema der Evolution auf die Religion anwandte und jegliches Ubernaturliche ausschloss Einen gewissen Ubergang bildet dabei das Werk von Robert Ranulph Marett der zwar dem Evolutionismus anhing jedoch zwischen einem biologischen und einem philosophischen Evolutionismus unterschied und den Begriff Animatismus pragte Materialismus Empirismus Funktionalismus Die sich auf Hegels Werk beziehende materialistische Philosophie von Karl Marx wies einen anderen Weg der vor allem den Evolutionismus forderte aber bis gegen Ende des 20 Jahrhunderts in seiner materialistischen Komponente auch von sowjetischen Autoren wie S A Tokarew beschritten wurde Die nun verstarkt einsetzende anthropologische und ethnologische Feldforschung trug zudem neues Material aus schriftlosen Kulturen bei und erlaubte fundiertere sachlich gestutzte Aussagen die sich von ideologischen Grundstromungen ihrer Zeit abhoben In diesen Zusammenhang gehort etwa die Migrationstheorie Friedrich Ratzels und die Kulturkreistheorie von Leo Frobenius Andrew Lang der die Theorie des Urmonotheismus entwickelte und Wilhelm Schmidt der dieselbe Idee verfolgte wandten sich am Ende des 19 Jahrhunderts schliesslich vollig vom Evolutionismus ab und insgesamt setzte sich nun die Vorstellung durch der Glaube an ein hochstes Wesen stehe am Anfang des religiosen Denkens vieler archaischer Volker Aus diesen religionsethnologischen Zusammenhangen heraus entwickelte sich nun die Religionsgeschichte als Wissenschaft Verstarkt hielt nun auch ein Funktionalismus Einzug in die Religionswissenschaft wie er bereits durch die Forschungen uber Totemismus und Fetischismus etwa bei Durkheim sowie durch Freud vorgepragt war Zudem spielten nun die Verbindungen zwischen Mythen und Ritual eine verstarkte Rolle etwa bei Bronislaw Malinowski Mythen waren auch hauptsachlicher Forschungsgegenstand von Claude Levi Strauss der einem eher formalen Strukturalismus anhing und daher von modernen Anthropologen eher skeptisch betrachtet wird Die eher abseitige Theorie des Panbabylonismus unterstellte Ende des 19 Jahrhunderts das astrale Weltbild Mesopotamiens habe alle Religionen gepragt Mit fortschreitender Erforschung der prahistorischen Kunst insbesondere der Frankokantabrischen Hohlenkunst durch Henri Breuil Andre Leroi Gourhan A Laming Emperaire Emmanuel Anati und Denis Vialou bot sich eine weitere Moglichkeit schon sehr fruhe religiose Ausserungen des Menschen auch anthropologisch und kulturell einzuordnen Ahnliches gilt fur die grabungstechnisch stets verfeinerten Befunde der Archaologie die etwa uber Bestattungen Ruckschlusse auf religiose Vorstellungen zulassen Religionsanthropologie Diese divergierenden Stromungen innerhalb der Religionswissenschaft zeigten jedoch immer mehr die Bedeutung einer anthropologisch definierten Annaherung an religios definierte Konzepte wie das Heilige Transzendenz Symbol Mythos u a die uber rein religionsphanomenologische Betrachtungen hinausging und ihr Zentrum im Menschen selbst suchte Bereits Mircea Eliade hatte ab Mitte des letzten Jahrhunderts im Laufe seiner Forschungen zum Schamanismus begonnen diesen Weg zu gehen der schliesslich parallel zur Religionsphanomenologie zu der von Ries massgeblich mitbegrundeten Religionsanthropologie fuhrte 51 Siehe auch Bearbeiten nbsp f Themenliste Religionsethnologie Ubersicht im Portal EthnologieLiteratur BearbeitenWilhelm Karl Arnold Hans Jurgen Eysenck Richard Meili Hrsg Lexikon der Psychologie 3 Bande 11 Auflage Herder Freiburg 1993 ISBN 3 451 23129 8 Mircea Eliade Geschichte der religiosen Ideen 4 Bande Herder Freiburg 1978 ISBN 3 451 05274 1 Mircea Eliade Schamanismus und archaische Ekstasetechnik 8 Auflage Suhrkamp Frankfurt 1994 ISBN 3 518 27726 X original 1951 Le chamanisme et les techniques archai ques de l extase Sigmund Freud Totem und Tabu 9 Auflage Fischer Frankfurt 2005 ISBN 3 596 10451 3 original 1913 Adolf Ellegard Jensen Mythos und Kult bei Naturvolkern dtv Munchen 1992 ISBN 3 423 04567 1 original 1951 Carl Gustav Jung Grundwerk Band 2 Archetyp und Unbewusstes 4 Auflage Walter Olten 1990 ISBN 3 530 40782 8 original 1934 ff Andre Leroi Gourhan Die Religionen der Vorgeschichte Palaolithikum Suhrkamp Frankfurt 1981 ISBN 3 518 11073 X original 1964 Klaus Schmidt Sie bauten die ersten Tempel Das ratselhafte Heiligtum der Steinzeitjager Beck Munchen 2006 ISBN 3 406 53500 3 Ken Wilber Das Spektrum des Bewusstseins Ein metaphysisches Modell des Bewusstseins und der Disziplinen die es erforschen Scherz Bern 1987 ISBN 3 502 15852 5 David Lewis Williams The Mind in the Cave Consciousness and the Origins of Art Thames amp Hudson London 2004 ISBN 0 500 28465 2 englisch Erhard Oeser Das selbstbewusste Gehirn Perspektiven der Neurophilosophie WBG Darmstadt 2006 ISBN 3 534 19068 8 Julien Ries u a Hrsg Trattato di antropologia del sacro 10 Bande Milano Jaca Book 1989 2009 Uber die Anthropologie des Heiligen Julien Ries Ursprung der Religionen Pattloch Munchen 1994 ISBN 3 629 00078 9 Natale Spineto Fiorenzo Facchini Julien Ries Die Symbole der Menschheit Patmos Ostfildern 2003 ISBN 3 491 96145 9 Sergei Alexandrowitsch Tokarew Die Religion in der Geschichte der Volker Dietz Berlin 1968 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Anthropology of religion Sammlung von Bildern und Mediendateien Hans Rudolf Wicker Leitfaden fur die Einfuhrungsvorlesung in Religionsanthropologie 1995 2012 PDF 292 kB 51 S Institut fur Sozialanthropologie Universitat Bern 2012 Vorlesungsskript Einzelnachweise Bearbeiten Im englischsprachigen Raum wird religious religion anthropology gewohnlich im Sinne von Religionssoziologie verwendet Britannica Band 26 S 516 517 Dieser deutsche Begriff hat ebenfalls im Amerikanischen eine abweichende Bedeutung wo cultural anthropology oder im Englischen social anthropology eine besondere Ausrichtungen der Ethnologie bezeichnet Brockhaus Enzyklopadie Band 12 S 583 Britannica Band 26 S 521 522 und 528 Arnold Eysenck Meili S 1882 1895 Britannica Band 26 S 517 518 Britannica Band 26 S 517 518 und 525 528 Britannica Band 26 S 524 525 Britannica Band 26 S 518 519 und 525 Brockhaus Band 1 S 633 a b PDF bei www jacabook it Ries Ursprung der Religionen S 116 156 Ries Ursprung der Religionen 1989 S 115 a b c Ries Ursprung der Religionen S 134 Hans Rudolf Wicker Leitfaden fur die Einfuhrungsvorlesung in Religionsanthropologie 1995 2012 PDF 292 kB 51 S Institut fur Sozialanthropologie Universitat Bern 2012 Vorlesungsskript Ulrich Schnabel Religionswissenschaft Der angepasste Glaube In Die Zeit Nr 08 2009 online Arnold Eysenck Meili Band 1 S 150 a b c d e f g Ries Ursprung der Religionen S 157 Spineto S 7 ff Brockhaus Band 21 S 518 Brockhaus Band 21 S 519 Nicht zu verwechseln mit Freuds Uber Ich Hier sind vielmehr die transzendenten oder metaphysischen Regionen gemeint Ries Ursprung der Religionen S 121 122 Leroi Gourhan S 104 107 Ries Ursprung der Religionen S 122 142 149 Ries Ursprung der Religionen S 126 Ries Ursprung der Religionen S 34 42 50 53 119 122 Ries Ursprung der Religionen S 127 133 Lewis Williams S 216 220 Ries Ursprung der Religionen S 43 Ries Ursprung der Religionen S 43 53 58 61 Ries Ursprung der Religionen S 54 82 Ries Ursprung der Religionen S 150 152 Brockhaus Band 22 S 328 Ries Ursprung der Religionen S 146 147 Ries Ursprung der Religionen S 150 151 Ries Ursprung der Religionen S 153 a b Ries Ursprung der Religionen S 116 ff Britannica Band 26 S 770 773 Brockhaus Band 9 S 606 607 Wilber S 22 ff Oeser S 27 184 196 Ries Ursprung der Religionen S 78 82 87 114 Ries Ursprung der Religionen S 62 65 Schmidt S 243 257 Ries Ursprung der Religionen S 66 67 Ries Ursprung der Religionen S 153 156 In L apparition des premieres divinites La Recherche Paris 1987 S 1472 1480 Jensen S 164 165 Tokarew S 120 ff Britannica Band 26 S 514 ff Ries Ursprung der Religionen S 11 25 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Religionsanthropologie amp oldid 229255486