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Nicolas Camille Flammarion 26 Februar 1842 in Montigny le Roi Departement Haute Marne 3 Juni 1925 in Juvisy sur Orge Departement Essonne war ein franzosischer Astronom Autor popularwissenschaftlicher Schriften und phantastischer Romane sowie erster Prasident der von ihm 1887 gegrundeten Societe astronomique de France SAF Camille Flammarion als Sechzehnjahriger Inhaltsverzeichnis 1 Leben und Wirken 2 Ehrungen 3 Werke 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseLeben und Wirken Bearbeiten nbsp Camille Flammarion fotografiert von Eugene Pirou 1841 1909 Seine 1912 veroffentlichte Autobiographie schildert ausfuhrlich seine Jugendzeit Flammarion war bereits in jungen Jahren an der Astronomie interessiert Bereits im Alter von 16 Jahren schrieb er ein 500 Seiten umfassendes Manuskript mit dem Titel Cosmologie Universelle und wurde Assistent des Astronomen Urbain Leverrier am Pariser Observatorium Als 19 Jahriger veroffentlichte er 1861 Die Mehrheit der bewohnten Welten Darin setzte er sich mit der Moglichkeit von Leben auf anderen Himmelskorpern auseinander und vertrat die Auffassung dass die Erde keine Sonderstellung einnimmt sondern Leben auch auf den anderen Planeten des Sonnensystems existieren kann In diesem Zusammenhang beschaftigte er sich auch mit der Sinnfrage des Universums Flammarion kommt zu folgendem Schluss Wenn das Universum zufallig entstanden ist also sinnlos ist so ist es gross genug um an anderer Stelle Leben hervorzubringen Haben das Universum und das Leben auf der Erde einen Sinn so ware es abwegig zu glauben dass dieses wundersame und vielfaltige Universum geschaffen wurde ohne weitere Lebewesen die dieses wahrnehmen und erforschen sollten Das Buch wurde in mehrere Sprachen ubersetzt nbsp Un missionnaire du moyen age raconte qu il avait trouve le point untertitelte Illustration Flammarions Holzstich genannt im Kapitel La forme du ciel in L Atmosphere Paris 1888 Flammarion verlor bald darauf seine Stellung am Observatorium und arbeitete von 1862 bis 1867 fur das Institut de Longitudes 1867 unternahm er neun Luftreisen mit dem Ballon zu wissenschaftlichen Beobachtungen danach kehrte er zum Observatorium zuruck wo er an einem Projekt zur systematischen Beobachtung von Doppelsternen teilnahm Das Resultat des Projekts war ein Katalog von 10 000 Doppelsternen der 1878 veroffentlicht wurde Daruber hinaus beobachtete Flammarion den Mond und den Mars 1873 stellte er die These auf dass die Rotfarbung des Mars auf Vegetation zuruckzufuhren sei 1877 stiess er in einem Antiquariat auf eine Ausgabe des Messierkatalogs die handschriftliche Aufzeichnungen und Anmerkungen von Charles Messier enthielt Er uberarbeitete daraufhin den Katalog und stellte fest dass das Messierobjekt M102 mit der Galaxie NGC 5866 ubereinstimmte 1921 fugte er M104 bekannt als Sombrerogalaxie dem Messierkatalog hinzu Als Flammarions Holzstich bekannt wurde ein Abbild das Flammarion in seinem 1888 erschienenen Schriftband L Atmosphere Meteorologie populaire auf Seite 163 veroffentlichte Das Bild ist untertitelt Ein Missionar des Mittelalters erzahlt dass er den Punkt gefunden habe wo der Himmel und die Erde sich beruhren und zeigt einen auf der Erdscheibe knienden Beobachter der hinter den Sternenhimmel schaut und das dahinter Befindliche erblickt Die Abbildung wurde im 20 Jahrhundert sehr popular Flammarion veroffentlichte etwa 50 popularwissenschaftliche Werke darunter 1879 L astronomie Populaire von der 100 000 Ausgaben verkauft wurden sowie La Planete Mars Band 1 1892 Band 2 1909 in dem er die Existenz der Marskanale unterstutzte die von einer hochentwickelten Kultur erbaut worden seien und ermutigte Amateurastronomen zu eigenen Beobachtungen Daneben schrieb er phantastische Erzahlungen darunter Uranie 1889 dt Urania und Stella 1897 In La Fin du Monde 1894 mischen sich wissenschaftliche und phantastische Elemente bei der Beschreibung der Zukunft der Menschheit im 25 Jahrhundert und in 10 Millionen Jahren Der Roman inspirierte u a die Pariser Surrealisten etwa Max Ernst oder Wolfgang Paalen siehe Pays interdit Verbotenes Land 1936 1937 Flammarion setzte sich daruber hinaus mit Spiritismus und Parapsychologie auseinander und vertrat die Auffassung dass die Seele eine unabhangige Existenz vom Korper besitze und Fahigkeiten aufwiese die der Wissenschaft bislang unbekannt seien So konne die Seele ihre Wirkung auch uber grossere Entfernungen entfalten Er war Mitbegrunder und Mitglied der franzosischen Theosophischen Gesellschaft 1923 war er Prasident der Society for Psychical Research 1887 grundete Flammarion die Societe Astronomique de France Er war sehr belesen und trug im Laufe seines Lebens eine umfassende astronomische Bibliothek zusammen die im Jahr 1910 10 000 Bande umfasste Flammarion heiratete nach dem Tod seiner ersten Frau Sylvie Petiaux die Astronomin Gabrielle Renaudot die nach seinem Tod Generalsekretarin der Societe Astronomique de France wurde 1 Camille Flammarion war der Bruder von Ernest Flammarion 1846 1936 dem Begrunder des Pariser Verlags Flammarion und der Grossvater des Radiopioniers Leon Deloy 2 Ehrungen Bearbeiten1922 wurde er wegen seines Lebenswerkes in die Ehrenlegion aufgenommen Ihm zu Ehren wurden der 74 km grosse Mondkrater Flammarion der Marskrater Flammarion sowie der Asteroid 1021 Flammario benannt Werke BearbeitenAutobiographie Memoires biographiques et philosophiques d un astronome Paris 1912 GallicaFlammarions Bucher wurden teilweise ins Deutsche ubersetzt und veroffentlicht darunter Die Mehrheit bewohnter Welten Woldemar Turk Dresden 1864 ubersetzt von Hugo Schramm Die Mehrheit bewohnter Welten Verlagsbuchhandlung J J Weber Leipzig 1865 Unbekannte Naturkrafte J Hoffmann Stuttgart 1906 1 Aufl ubersetzt von Gustav Meyrink Himmels Kunde fur das Volk Verlag von Zahn Neuenburg 1908 Ratsel des Seelenlebens J Hoffmann Stuttgart 1909 1 Aufl ubersetzt von Gustav Meyrink Gott in der Natur Hendel Halle 1920 Spaziergange in der Sternenwelt G Westermann Braunschweig 1922 Komet und Erde Eine astronomische Erzahlung Philipp Reclam Leipzig 1910 Die Mehrheit bewohnter Welten eine Studie in der die Bedingungen der Bewohnbarkeit der Himmelskorper vom Gesichtspunkte der Astronomie und der Physiologie aus entwickelt und besprochen werden Dieter von Reeken Luneburg 2004 ISBN 3 8334 0882 0 Lumen Nachdr der 1900 erschienenen dt Erstausgabe Dieter von Reeken Luneburg 2007 ISBN 978 3 940679 04 8 Literatur BearbeitenHans Joachim Alpers Werner Fuchs Ronald M Hahn Reclams Science fiction Fuhrer Reclam Stuttgart 1982 ISBN 3 15 010312 6 S 155 Reinhard Kaiser Hrsg Wir sind jetzt Burger des Himmels Bilder und Berichte von den Ballonfahrten der Herren Glaisher Flammarion Fonvielle und Tissandier im mitteleuropaischen Luftmeer Greno Nordlingen 1986 Brian M Stableford John Clute Flammarion Camille In John Clute Peter Nicholls The Encyclopedia of Science Fiction 3 Auflage Online Ausgabe Version vom 4 April 2017 Weblinks Bearbeiten nbsp Wikisource Camille Flammarion Quellen und 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popularwissenschaftlicher SchriftenGEBURTSDATUM 26 Februar 1842GEBURTSORT Montigny le Roi Departement Haute Marne Frankreich STERBEDATUM 3 Juni 1925STERBEORT Juvisy sur Orge Departement Essonne Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Camille Flammarion amp oldid 236874875