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Die Marskrater sind wie auch die Krater auf Mond und Merkur das Ergebnis des Impakts von massiven Kleinkorpern wie Asteroiden und grosser Meteoroide Die meisten dieser Himmelskorper kollidierten mit dem Mars in der Zeit des Grossen Bombardements vor etwa 4 Milliarden Jahren bald nach der Bildung der Planeten Im Gegensatz zu Mond Merkur und einigen Jupitermonden ist die Kraterdichte nicht gleichmassig sondern wegen der tektonischen Aktivitat des Planeten vom Alter der Oberflache abhangig Inhaltsverzeichnis 1 Zur Entdeckung der Marskrater 2 Geologische Besonderheiten 3 Literatur 4 WeblinksZur Entdeckung der Marskrater Bearbeiten Hauptartikel Liste der Marskrater Die Existenz von Marskratern wurde erst 1965 durch die US Marssonde Mariner 4 nachgewiesen und war eine gewisse Uberraschung weil man von der Erde aus auch die grossten unter ihnen nicht ausmachen konnte Ein Grund dafur sind die relativ geringen Neigungen und die flache Beleuchtung bei einer Mars Opposition Allerdings haben die Astronomen in den Folgejahren die Krateranzahl uberschatzt weil Mariners Flugbahn vor allem uber Hochlander und kaum uber andere Grosslandschaften gefuhrt hatte Erst etwa 10 Jahre spater machten die Aufnahmen neuerer Marssonden klar dass nicht der ganze Rote Planet von ihnen bedeckt ist und er darin keineswegs wie zunachst vermeldet dem Erdmond ahnlich sei Die Interpretation solcher Befunde ist langwierig Sie hangt von der Tektonik des Planeten seiner Auskuhlung der Gesteinsart und ihrer durchschnittlichen Erosion starker als auf dem Mond der langfristigen Entwicklung der Atmosphare der statistischen Verteilung der Asteroiden Umlaufbahnen und anderen Effekten ab Auf der Venus sind z B die Krater seltener als auf dem Mars aber regelmassiger verteilt und durch vulkanische Aktivitaten starker verandert worden Geologische Besonderheiten BearbeitenAuch die Morphologie und Grossenverteilung der Marskrater unterscheidet sich von jener auf anderen terrestrischen Himmelskorpern Durch Messungen ihrer Anzahl und Grosse auf den grossen Vulkanen des Mars wie Olympus Mons oder Mons Astraeus kam man zum Ergebnis dass die altesten Marsvulkane ihre Hauptaktivitat vor ca 3 8 bis 3 9 Milliarden Jahren hatten Die Auszahlung in anderen Gebieten zeigte jedoch eine unterschiedliche Korrelation zwischen Zahl Grosse und Alter als dies bei den anderen Himmelskorpern der Fall ist So sind auf Infrarotbildern selbst in der Umgebung kleinerer Krater von etwa ein Kilometer Grosse langgezogene strahlenformige Muster zu erkennen ein Hinweis darauf dass beim Einschlag eines Meteoriten mehr Gestein als bisher angenommen verspritzt wurde Solche Felsregen konnen zu tausenden Sekundarkratern fuhren und die Statistik und Altersbestimmung verfalschen Eine andere Besonderheit sind die relativ haufigen Kraterreihen einige von ihnen umfassen vier bis funf Krater in fast gerader Linie Ob diese Linienstrukturen zufallig oder durch spezielle Einschlage entstanden sind ist z B fur die Deutung der 1877 entdeckten Marskanale nicht unerheblich Auch einige stark erodierte Geisterkrater bilden solche Reihen Im Gegensatz zum Mond gibt es z B kaum Rillen an deren Knickpunkten kleine Krater sitzen Die wie trockene Flussbette aussehenden Canyons und netzartigen Rinnen fuhrt man auf riesige Flutwellen durch aufgeschmolzenes Bodeneis zuruck die aber sehr rasch wieder versiegten An einigen Kraterrandern entdeckte man facherformige Delta Strukturen die am Kraterboden enden und an irdische Maanderflusse erinnern Um sich solche veranderlichen Wege zu bahnen muss das Wasser in ihnen uber langere Zeit geflossen sein Zwar konnte 1965 die Raumsonde Mariner 4 die Existenz von breiteren Marskanalen weitgehend ausschliessen doch erst Mariner 9 und spater die Viking Orbiter der 1970er Jahre zeigten dass die vorangegangenen Vorbeifluge vornehmlich uber alte stark verkraterte Hochlander im Suden gefuhrt hatten Da diese fast 2 3 der Planetenoberflache einnehmen verfestigte sich zunachst der Eindruck einer tristen Kraterlandschaft Das fehlende Drittel im Norden ist hingegen von jungen ausgedehnten Tiefebenen vermutlich vulkanischen Ursprungs mit nur wenigen Kratern besetzt Die Tieflander werden von zwei riesigen vulkanischen Plateaus namens Tharsis und Elysium unterbrochen Ausser funf Grossvulkanen mit bis uber 500 km Durchmesser findet sich hier auch ein gewaltiger 4000 km langer Grabenbruch die Valles Marineris Nach Jahrzehnten der Uberzeugung dass es niedriges Leben auf dem Mars geben konnte wurde es daruber durch die Entdeckung der Krater zunachst still Als aber Voyager Sonden die ersten Gerinne in ausgetrocknetem Zustand entdeckten verlagerte sich das offentliche Mars Interesse auf den Nachweis der Existenz von Wasser der Raumfahrtorganisationen wie ESA und NASA bis heute beschaftigt Literatur BearbeitenP Moore et al Atlas des Sonnensystems v a Kapitel der einzelnen Himmelskorper 465 p Herder Verlag Freiburg Basel Wien ca 1990 K Beatty et al Die Sonne und ihre Planeten speziell Kap 4 Kollision fester Korper Physik Verlag Weinheim 1981 A Rukl Mond Mars Venus Taschenatlas der erdnachsten Himmelskorper Artaria Verlag Prag 1977Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Marskrater Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Warum das Kraterzahlen auf dem Mars Astronomen in die Irre fuhrt Stefanie Offermann www wissenschaft de Artikel vom 24 Marz 2005 zum Vergleich der Korper des Sonnensystems Memento vom 20 Marz 2005 im Internet Archive Der Nereus Krater auf dem Mars Astronomy Picture of the Day vom 19 Oktober 2009 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Marskrater amp oldid 206017015