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Die Valles Marineris lateinisch fur Mariner Taler sind ein weitlaufiges Grabenbruchsystem auf dem Mars das sich entlang des Aquators im Osten der vulkanischen Tharsis Region erstreckt Mit 4000 km Lange bis zu 700 km Breite und bis zu 7000 m Tiefe sind die Valles Marineris eines der grossten Grabenbruchsysteme im Sonnensystem sie werden nur von den Grabenbruchsystemen der Erde und in der Lange von Baltis Vallis auf der Venus ubertroffen Grabenbruchsystem auf dem MarsValles MarinerisPanoramaaufnahme der 4000 km langen Mariner TalerValles Marineris Mars Position 10 S 70 W Mars 10 70 Koordinaten 10 S 70 WAusdehnung 4000 kmTiefe 7000 mGeschichteBenannt nach Sonde Mariner 9Eponym Lateinisch fur Mariner TalerDie Valles Marineris erhielten ihren Namen zu Ehren der Sonde Mariner 9 auf deren fotografischen Aufnahmen sie entdeckt wurden Ende 2021 erklarte die ESA mit dem ExoMars Trace Gas Orbiter grosse Wasservorkommen an den Valles Marineris einen Meter unterhalb der Marsoberflache entdeckt zu haben 1 Inhaltsverzeichnis 1 Beschreibung 2 Entwicklung 3 Siehe auch 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseBeschreibung Bearbeiten nbsp Abgelagerte Bergsturze Ophir Labes oben links und Coprates Labes unten rechts Das Bild hat eine Auflosung von 100 m und zeigt einen Bildausschnitt nahe dem Ubergang von Melas Chasma zu Coprates Chasma Das Grabensystem erstreckt sich von seinem Auslaufer Noctis Labyrinthus auf der Tharsis Aufwolbung im Westen bis zu den chaotischen Gebieten von Eos Chasma und Capri Chasma im Osten Die Valles Marineris bestehen aus mehreren miteinander verbundenen Chasmata oder Grabenbruchen von denen jeder den Grand Canyon Arizona um ein Vielfaches ubertrifft Die Valles Marineris beginnen ostlich von Noctis Labyrinthus 7 0 S 96 0 W Mars 7 96 wo sie sich in zwei parallel verlaufende Chasmata verzweigen das nordliche etwa 800 km in Ost West Richtung verlaufende Tithonium Chasma 4 36 S 84 17 W Mars 4 6 84 29 und das sudliche etwa 840 km in Ost West Richtung verlaufende Ius Chasma 7 17 S 84 23 W Mars 7 29 84 39 Ostlich von Ius Chasma schliesst sich das etwa 560 km in sudostliche Richtung verlaufende Melas Chasma 10 31 S 72 32 W Mars 10 52 72 54 an Dieses geht in das nordlich gelegene etwa 810 km in sudostliche Richtung verlaufende Candor Chasma 6 32 S 70 47 W Mars 6 53 70 78 uber dieses wiederum in das sich nordlich anschliessende etwa 315 km breite halbrunde Ophir Chasma 4 0 S 72 21 W Mars 4 72 35 Sudostlich von Melas Chasma folgt das etwa 960 km in sudostliche Richtung verlaufende Coprates Chasma 13 22 S 60 44 W Mars 13 37 60 74 Es geht in das etwa 1306 km in nordostliche Richtung verlaufende Eos Chasma 12 9 S 39 10 W Mars 12 15 39 17 uber Nordlich davon liegt das etwa 574 km in Ost West Richtung verlaufende Ganges Chasma 7 58 S 47 53 W Mars 7 96 47 89 und nordwestlich das etwa 1470 km in nordostliche Richtung verlaufende Capri Chasma 8 16 S 42 4 W Mars 8 27 42 07 Entwicklung BearbeitenIm Laufe der Zeit gab es viele verschiedene Theorien uber Formationen wie die Valles Marineris Bevor starke Teleskope oder die Viking Sonden genauere Beobachtungen ermoglichten vermutete man u a von hypothetischen Marsbewohnern gebaute Kanale zur Bewasserung ihres Planeten Diese Spekulation wurde durch Entdeckungen wie Schiaparellis Canali Marskanale oder andere geradlinige Darstellungen genahrt Zudem verleitete die Bezeichnung Canali ital fur Rinnen zur falschen Ubersetzung Kanal oder auch engl Channel oder Canal In den 1970er Jahren vermutete man u a starke Erosionen durch Wasser das aus dem Permafrost freigesetzt wurde Allerdings ist flussiges Wasser auf dem Mars extrem unwahrscheinlich da die Temperatur auf dem Mars auch am Aquator selten 0 C uberschreitet und der Mars eine sehr dunne Atmosphare besitzt nur 0 75 des Erdatmospharendrucks 1972 entwickelte McCauley die Hypothese dass das Grabensystem durch absinkendes Magma unter der Oberflache entstanden sein konnte 1989 veroffentlichten Tanaka und Golombek eine Theorie zur Entstehung durch aufbrechende Verspannungen Nick Hoffman vermutete im Jahr 2000 und danach dass der Mars in seiner Fruhzeit nicht durch Wasser sondern durch Kohlenstoffdioxid gepragt wurde weshalb er den Begriff White Mars 2 deutsch Weisser Mars dafur verwendete Hoffman postulierte kryoklastische Strome eine Mischung aus gasformigem und festem Kohlenstoffdioxid Wassereis und Gestein welche z B die Valles Marineris geformt hatten Eine weitere Theorie postuliert die Entstehung grosser Dikes auf der Erde sind das plattenartige meist weit reichende Gesteinskorper aus magmatischem Gestein die grossere Spalten ausfullen und das umgebende Gestein schneiden oder durchkreuzen Magma steigt in der Marskruste durch Spalten auf dabei schmilzt das Eis im Boden und erzeugt so grosse schnell abfliessende Wassermassen 3 Die am weitesten akzeptierte Hypothese zurzeit 2005 ist dass das Grabensystem durch Risse in der Kruste entstanden ist und durch Erosion und Einbrechen stark ausgeweitet wurde Ursache dafur ist die Entwicklung der Tharsis Region Bergsturze lagerten auf dem Grund der Valles Marineris Gestein ab und verbreiterten sie so Mogliche Ausloser der Bergsturze sind Beben verursacht durch tektonische Aktivitaten oder Impakt Ereignisse Beobachtet wurde dass das dabei abgerutschte Gestein durch den Wind geformt wird und beispielsweise Dunenfelder bildet 4 Siehe auch BearbeitenArtemis Chasma Venus Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Valles Marineris Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien DLR Louros Valles Verastelte Erosionstaler am Rande des Mars Canyons Valles Marineris 8 April 2004 archiviert am 3 Marz 2018 DLR Melas Chasma Steiler Abhang im Zentrum des Mars Canyons Valles Marineris 22 Juni 2004 archiviert am 2 Marz 2018 DLR Die Schlucht der Morgenrote auf dem Mars 30 August 2004 archiviert am 3 Marz 2018 DLR Die funftausend Meter tiefen Ophir Schluchten auf dem Mars 27 September 2004 archiviert am 2 Marz 2018 DLR Tithonium Chasma westliche Valles Marineris 3 November 2004 archiviert am 3 Marz 2018 DLR Coprates Catena eine Kette tiefer Senken am Sudrand des Valles Marineris Canyons 17 November 2004 archiviert am 3 Marz 2018 DLR Die sechs Kilometer hohen Klippen von Candor Chasma 22 Dezember 2004 archiviert am 3 Marz 2018 DLR Melas Chasma Candor Chasma und Ophir Chasma Der zentrale Teil der Valles Marineris 15 Februar 2005 DLR Coprates Chasma und die Grabenkette Coprates Catena im Ostabschnitt der Valles Marineris 10 Juni 2005 DLR Aram Chaos ostlich der Valles Marineris 30 Mai 2006 DLR Die tiefen Taler von Candor 15 Februar 2008 DLR Video Uberflug uber den zentralen Teil der Valles Marineris 20 Dezember 2011 DLR Die acht Kilometer hohe Abbruchkante von Ius Chasma 1 Marz 2012 DLR Valles Marineris Explorer Den Mars im Schwarm erkunden 15 Mai 2012 DLR Valles Marineris der grosste Canyon im Sonnensystem 22 Oktober 2012 astronews com Junge Vulkane in Coprates Chasma 13 Juli 2017Einzelnachweise Bearbeiten ExoMars discovers hidden water in Mars Grand Canyon Abgerufen am 19 Dezember 2021 englisch spacedaily com Dr Nick Hoffman White Mars The story of the Red Planet Without Water 19 Oktober 2000 abgerufen am 27 Januar 2014 Wilson L and J W Head III Tharsis radial graben systems as the surface manifestation of plume related dike intrusion complexes Models and implications J Geophys Res 107 E8 doi 10 1029 2001JE001593 2002 Erdrutsch und Dunenfeld im Nordwesten von Ius ChasmaNormdaten Geografikum GND 4415905 5 lobid OGND AKS VIAF 243844796 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Valles Marineris amp oldid 218342815