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Der Begriff Eponym Neutrum altgriechisch ἐpwnymos epṓnymos deutsch namengebend aus ἐpi epi deutsch an bei nach und ὄnoma onoma deutsch Name oder Eigennamenbegriff 1 wird in den Sprachwissenschaften in zwei entgegengesetzten Bedeutungen verwendet Entweder fur ein Wort das aus einem Eigennamen abgeleitet ist ab 1679 auch als Patronym bezeichnet 2 Oder fur den Eigennamen selbst der einer solchen Ableitung etymologisch zugrunde liegt seit 1755 2 Dann wird das Ergebnis einer solchen Ableitung mit dem Gegenbegriff Deonym bezeichnet Inhaltsverzeichnis 1 Eponym als Gegenbegriff zu Deonym 2 Eponym als Bezeichnung fur die Namensableitung 3 Siehe auch 4 AnmerkungenEponym als Gegenbegriff zu Deonym BearbeitenIn der seit den 1980er Jahren in der romanischen Sprachwissenschaft von Enzo La Stella initiierten Deonomastik deren Gegenstandsgebiet diejenigen Elemente eines Wortschatzes sind die aus Eigennamen abgeleitet sind wird der Eigenname der einer solchen Ableitung als etymologische Basis zugrunde liegt als Eponym bezeichnet Das Ergebnis der Ableitung das seinerseits ebenfalls wieder ein Eigenname ein Appellativum ein Verb oder ein Adjektiv sein kann wurde von La Stella als Deonomastikon bezeichnet wahrend sich bei seinen Nachfolgern hierfur der Begriff Deonym aus lateinisch de von ab und griech ὀnoma Name oder deonymische Ableitung eingeburgert hat Beispiel Guillotine Fallbeil und guillotinieren mit dem Fallbeil hinrichten sind im Verstandnis der Deonomastik Deonyme abgeleitet aus dem Eponym Guillotin dem Namen des franzosischen Arztes Joseph Ignace Guillotin auf dessen Initiative hin das Fallbeil als Hinrichtungsmaschine in den franzosischen Strafvollzug eingefuhrt wurde Eponym als Bezeichnung fur die Namensableitung BearbeitenIn der englischsprachigen oder vom englischen Sprachgebrauch gepragten Sprachwissenschaft und in der Slavistik soweit sie sich nicht bereits der Terminologie der Deonomastik angeschlossen haben wird demgegenuber das Ergebnis der Ableitung aus einem Eigennamen also das Deonym im Verstandnis der Deonomastik als Eponym bezeichnet Guillotine Fallbeil und guillotinieren mit dem Fallbeil hinrichten sind in diesem Verstandnis jeweils Eponyme wahrend der als Basis zugrundeliegende Eigenname Guillotin terminologisch nicht mit einem eigenen Gegenbegriff unterschieden wird Diese Verwendungsweise ist ausserhalb der Sprachwissenschaft besonders in popularwissenschaftlichen und wissenschafts oder technikgeschichtlichen Zusammenhangen verbreitet wo als Eponyme besonders Ableitungen eines Appellativums aus einem Markennamen z B Tempo in verallgemeinerter Bedeutung Papiertaschentuch oder ahnlich wie im Fall von Guillotine Fallbeil kommemorative Ableitungen des Namens fur eine Erfindung oder Entdeckung 3 aus dem Namen ihres Erfinders oder Entdeckers oder einer anderen damit besonders zu ehrenden Person im Vordergrund stehen und es auf die sprachwissenschaftliche Unterscheidung zwischen primarer und abgeleiteter Verwendungsweise nicht vorrangig ankommt Vonseiten der Deonomastik wurde diese Verwendungsweise des Begriffs Eponyms zuweilen als weniger angemessen und Quelle moglicher Missverstandnisse kritisiert 4 Siehe auch BearbeitenListe von Masseinheiten die nach Wissenschaftlern benannt wurdenAnmerkungen Bearbeiten Vgl etwa Bernfried Leiber Theodor Olbert Die klinischen Eponyme Medizinische Eigennamenbregriff in Klinik und Praxis Urban amp Schwarzenberg Munchen Berlin Wien 1968 a b Axel Karenberg Medizinhistorisch sprachgeschichtliche Anmerkungen zu mythologischen Namen im modernen medizinischen Fachwortschatz In Wurzburger medizinhistorische Mitteilungen Band 21 2002 S 18 24 hier S 18 Vgl etwa Jessie Dobson Anatomical eponyms 2 Auflage Livingston Edinburgh London 1962 Wolfgang Schweickard Deonomastik Ableitungen auf der Basis von Eigennamen im Franzosischen unter vergleichender Berucksichtigung des Italienischen Rumanischen und Spanischen Beihefte zur Zeitschrift fur romanische Philologie Band 241 Niemeyer Tubingen 1992 S 4 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Eponym Sprachwissenschaft amp oldid 234782769