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Das Yin Yang Symbol chinesisch Taijitu chinesisch 太極圖 太极图 Pinyin Taiji Tu wortlich Symbol des sehr grossen Aussersten Hochsten ist ein im chinesischen Daoismus und auch Neukonfuzianismus verwendetes Zeichen chinesisch tu Symbol oder Diagramm fur das als Ursprung der Welt aufgefasste Taiji sehr grosse Ausserste Das Bildmuster ist zudem bei den Kelten 1 Etruskern 2 und Romern 3 verbreitet Taiji das Symbol fur Yin und Yang Inhaltsverzeichnis 1 Geometrische Figur 2 Europaische Zeichen 2 1 Kelten 2 2 Etrusker 2 3 Romer 2 4 Neuzeit EDV 3 Daoismus 4 Galerie 5 Siehe auch 6 Literatur 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseGeometrische Figur Bearbeiten nbsp Naturlich verwachsener BaumstammDas Yin Yang Symbol ist ein Bildmuster dessen zahlreiche Variationen meist aus kreisformigen Linien bestehen die in Bewegung zu sein scheinen Das klassische daoistische Symbol lasst sich mit Hilfe eines Zirkels und eines Lineals zeichnen man schlagt auf dem Durchmesser eines Kreises zwei sich nicht uberschneidende Kreise deren Durchmesser jeweils dem Radius des ausseren Kreises entspricht man behalt nur die Linie die ein S beschreibt und entfernt die andere 4 Auf diese Weise entsteht eine Spiralform die daoistische Texte mit einem Paar Fische vergleichen das Kopf und Schwanz aneinander schmiegt 5 Dieses Grundmuster ist nicht nur ein Produkt der menschlichen Vorstellungskraft sondern findet sich auch weniger geometrisch genau in der Natur wieder siehe Bild Im Taiji enthalten die beiden unterschiedlich gefarbten Halften jeweils zusatzlich einen Punkt entgegengesetzter Farbe 5 Europaische Zeichen BearbeitenKelten Bearbeiten nbsp Keltisches Yin Yang Motiv auf einer emaillierten Bronzeplatte Mitte des 1 Jh n Chr In der keltischen Kunst lasst sich das Motiv zweier verschrankter Kommata die um die eigene Achse zu kreisen scheinen bis ins spate 5 Jahrhundert v Chr zuruckverfolgen 6 Kunsthistoriker der La Tene Kultur verwenden fur diese Form unter Bezugnahme auf das viel jungere chinesische Zeichen den anachronistischen Begriff Yin und Yang 1 Die fruhesten keltischen Yin und Yangs treten normalerweise nicht als eigenstandige Zeichen auf sondern innerhalb grosserer Blumen oder Tiermuster wo sie wirbelnde Blatter am Fusse einer Palmette oder stilisierte Schwanze von Seepferdchen darstellen 6 Ab dem 3 Jahrhundert v Chr entwickelt sich ein abstrakterer Stil in dem das Yin und Yang Symbol nun auch als Hauptmotiv in der Ornamentik auftritt 6 Zwar lasst sich nicht genau feststellen ob die Kelten dem Zeichen einen besonderen symbolischen Wert beigemessen haben aber in solchen Fallen wo es durch eine hervorgehobene Platzierung betont wird wie etwa am oberen Ende einer Schwertscheide scheint sein Gebrauch in der Tat apotropaisch dafur da um Damonen abzuwehren gewesen zu sein 7 nbsp Keltischer DreierwirbelIm Unterschied zum klassischen daoistischen Emblem fehlt es den keltischen Yin und Yangs am Element der gegenseitigen Durchdringung auch die beiden Halften sind nicht immer in verschiedenen Farben gehalten 8 Im Einklang mit der dynamischen Natur der keltischen Symbolik die sich durch eine ausgepragte Vorliebe fur kurvenformige Linienfuhrung auszeichnet sind die Kreise oft nicht ganz geschlossen so dass der Eindruck von endlos um die eigene Achse wirbelnder Blatterpaare entsteht 7 Auf einigen Metallobjekten heben sich die Yin Yang Ornamente auch plastisch vom Hintergrund ab 7 Das Symbol erfreute sich bei den Kelten einiger Beliebtheit und zierte eine Vielzahl von Kunst und Alltagsgegenstanden darunter etwa Schnabelkannen Helme Vasen Schalen Halsbander Anstecknadeln Broschen und Messerschneiden 9 Wahrend der keltische Zeichenschatz auf dem Kontinent durch die romische Kunst verdrangt wurde konnte er sich auf Irland halten und lebte in der nachromischen Epoche in Britannien sogar wieder auf siehe insulare Buchmalerei so finden sich Dreierwirbel als Bestandteile von Triskelen im 7 Jahrhundert im beruhmten Book of Durrow folio 3v wieder 10 Etrusker Bearbeiten In der etruskischen Kunst tritt das Yin und Yang Motiv erstmals am Ende des 4 Jahrhunderts v Chr in Erscheinung womoglich durch den zunehmenden Kontakt mit den uber die Alpen eindringenden Kelten es findet sich in einem Faliskergrab grossformatig auf dem Bauch zweier Oinochoen wo das fur das keltische Yin und Yang nun typische geometrische Muster eine Verbindung mit etruskischer Floralornamentik eingeht 2 nbsp Yin Yang Motiv aus Sousse nbsp Schildwappen der westromischen Infanterieeinheit armigeri defensores seniores um 430 n Chr 3 Romer Bearbeiten Ein Mosaik aus einer romischen Villa in Sousse Tunesien zeigt die durch eine S Linie getrennten Halften allerdings ohne die Punkte 8 Das klassische Yin und Yang Muster nbsp ist zum ersten Mal 3 abgebildet in der spatantiken Notitia Dignitatum einer Auflistung von Schildwappen der romischen Armee aus der Zeit um 430 n Chr 11 Die Zeichnungen sind in drei Handschriften uberliefert 12 13 14 Das Symbol einer Infanterieeinheit der armigeri defensores seniores Schildtrager entspricht bis auf die Farbwahl dem klassischen fernostlichen Yin und Yang 15 Eine andere Abteilung aus dem westromischen Fussvolk die Pseudocomitatenses Mauri Osismiaci fuhrte ein Wappen mit denselben fischartigen Umrissen im Schild hier besitzen die beiden Punkte die gleiche Farbe 15 Ein drittes Infanterieregiment die Thebaei hatte ein Muster das der statischen Variante des ostasiatischen Taiji vergleichbar ist drei konzentrische Kreise die durch einen senkrechten Strich in der Mitte so voneinander getrennt sind so dass auf jeder Seite die Farbabfolge sich in umgekehrter Ordnung zur anderen Halfte bewegt 15 Die romischen Yin und Yang gleichen Symbole gehen den spateren daoistischen Varianten um mehrere Jahrhunderte voraus Was das erstmalige Auftreten der Ikonographie des Yin Yang im Zeitverlauf anbelangt so wird berichtet dass die fruhesten Darstellungen des Yin Yang in China zumindest solche die auf uns gekommen sind bis ins 11 Jh n Chr zuruckreichen obgleich von diesen beiden Prinzipien bereits im 4 oder 5 Jh v Chr gesprochen wurde Mit der Notitia Dignitatum befinden wir uns dagegen im 4 oder 5 Jh n Chr also in ikonographischer Hinsicht beinahe sieben Jahrhunderte fruher als die altesten Beispiele aus China 16 Neuzeit EDV Bearbeiten Im Zeichencodierungsstandard Unicode ist dem Yin und Yang Symbol der Codepunkt U 262F dezimal 9775 im Unicode Block Verschiedene Symbole zugewiesen In HTML wird es mit amp 9775 codiert Das Zeichen erscheint als Daoismus Bearbeiten Hauptartikel Yin und Yang Das Taijitu ist in China erst im 11 Jahrhundert bezeugt Es entstand in einem daoistischen Milieu wobei den Angaben der Quellen zufolge das erstmals im 10 Jahrhundert auftauchende daoistische Wujitu Symbol desjenigen das kein Ausserstes Hochstes hat den Ausgangspunkt bildete In den ersten Jahrhunderten seiner Verwendung hatte das Taijitu unterschiedliche Formen die altesten weisen noch keinerlei Ahnlichkeit mit der spater gebrauchlichen fischartigen Form nbsp auf Es waren oft konzentrische schwarze und weisse oder halb schwarze halb weisse Kreise Die innerste Kreisflache war stets weiss Die weisse Farbe stand fur das Prinzip Yang die schwarze fur das Prinzip Yin Die heute allgemein gebrauchliche fischartige Form entstand erst in der Zeit der Ming Dynastie die 1368 an die Macht kam 5 Der neokonfuzianische Philosoph Zhou Dunyi 1017 1073 verfasste eine Abhandlung Taiji Tu Shuo chinesisch 太極圖說 太极图说 Pinyin Taiji Tu Shuō Erklarung des Taijitu mit der die neukonfuzianische Rezeption des Taijitu begann Der im 12 Jahrhundert lebende Neokonfuzianer Zhu Xi verschaffte dem Taiji Tu Shuo allgemeine Anerkennung in neokonfuzianischen Kreisen Galerie Bearbeiten nbsp Yin und Yang Wirbel auf einer vergoldeten keltischen Scheibe fruhes 4 Jh v Chr nbsp Schildwappen der westromischen Infanterieeinheit armigeri defensores seniores um 430 n Chr 15 nbsp Schildwappen der westromischen Mauri Osismiaci um 430 n Chr 15 nbsp Schildwappen der Thebaei um 430 n Chr 15 nbsp Nationalwappen der Mongolei nbsp Nationalflagge SudkoreasSiehe auch BearbeitenTomoe Symbol Literatur BearbeitenEuropaische Zeichen Dieter Ahrens Hrsg 8iasos twn Moyswn Studien zu Antike und Christentum Festschrift fur Josef Fink zum 70 Geburtstag Archiv fur Kulturgeschichte Beihefte 20 Bohlau Koln u a 1984 ISBN 3 412 05083 0 Franz Altheim Attila und die Hunnen Verlag fur Kunst und Wissenschaft Baden Baden 1951 Alain de Benoist Communisme et nazisme 25 reflexions sur le totalitarisme au XXe siecle 1917 1989 Labyrinthe Paris 1998 ISBN 2 86980 028 2 Paul Marie Duval Die Kelten C H Beck Munchen 1978 ISBN 3 406 03025 4 Denys W Harding The Archaeology of Celtic Art Routledge New York NY u a 2007 ISBN 978 0 203 69853 2 Howard E Kilbride Jones Celtic Craftsmanship in Bronze Croom Helm London 1980 ISBN 0 7099 0387 1 Lloyd Laing Celtic Britain Britain before the Conquest 2 Routledge amp Kegan Paul London u a 1979 ISBN 0 7100 0131 2 Lloyd Laing Later Celtic Art in Britain and Ireland Shire 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Recherches d Histoire et de Philologie de la IVe Section de l Ecole Pratique des Hautes Etudes 3 Hautes etudes du monde greco romain Bd 13 ZDB ID 2554087 7 Librairie Droz Paris 1982 ISBN 2 600 03342 4 S 51 82 hier S 62 64 82 Leonardo Sacco Aspetti storico religiosi del Taoismo Parte seconda In Studi e materiali di storia delle religioni Bd 69 NS Bd 27 Nr 1 2003 ISSN 0081 6175 S 5 93 Stephane Verger Une tombe a char oubliee dans l ancienne collection Poinchy de Richebourg In Melanges de l ecole francaise de Rome Antiquite Bd 108 Nr 2 1996 ISSN 0223 5102 S 641 691 Digitalisat Nancy van Deusen Hrsg The Medieval West Meets the Rest of the World Institute of Mediaeval Music Wissenschaftliche Abhandlungen Bd 62 2 Institute of Mediaeval Music Ottawa 1995 ISBN 0 931902 94 0 Daoistischer Symbolismus Isabelle Robinet Taiji tu Diagram of the Great Ultimate In Fabrizio Pregadio Hrsg The Encyclopedia of Taoism A Z Band 2 Routledge London u a 2008 ISBN 978 0 7007 1200 7 S 934 936 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Yin und Yang Symbol Album mit Bildern Videos und Audiodateien Where does the Chinese Yin Yang Symbol Come From The Yin Yang among the Insignia of the Roman Empire Einzelnachweise Bearbeiten a b Peyre 1982 S 62 64 82 pl VI Harding 2007 S 68f 70f 76 79 84 121 155 232 239 241f 248 253 259 Duval 1978 S 282 Kilbride Jones 1980 S 127 Abb 34 1 128 Laing 1979 S 79 Verger 1996 S 664 Laing 1997 S 8 Mountain 1997 S 1282 Leeds 2002 S 38 Morris 2003 S 69 Megaw 2005 S 13 a b Peyre 1982 S 62 64 a b c Monastra 2000 Nickel 1991 S 146 Fn 5 White Van Deusen 1995 S 12 32 Robinet 2008 S 934 Peyre 1982 S 62f a b c Robinet 2008 S 934 a b c Peyre 1982 S 62 64 82 pl VI a b c Duval 1978 S 282 a b Duval 1978 S 282 Monastra 2000 Harding 2007 S 70f 76 79 155 232 241f 248 259 Kilbride Jones 1980 S 128 Harding 2007 S 253 Altheim 1951 S 82 Fink Ahrens 1984 S 104 Benoist 1998 S 116 Sacco 2003 S 18 Bodleian Library Late Roman Shield Patterns Notitia Dignitatum Magister Peditum Bayerische Staatsbibliothek Clm 10291 I Mauri Osismiaci Armigeri Thebei Bayerische Staatsbibliothek Clm 10291 II Mauri Osismiaci Armigeri Thebei a b c d e f Monastra 2000 Monastra 2000 As for the appearance of the iconography of the yin yang in the course of time it was recorded that in China the first representations of the yin yang at least the ones that have reached us go back to the eleventh century AD even though these two principles were spoken of in the fourth or fifth century BC With the Notitia Dignitatum we are instead in the fourth or fifth century AD therefore from the iconographic point of view almost seven hundred years earlier than the date of its appearance in China Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Yin und Yang Symbol amp oldid 217542420