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Zhou Dunyi chinesisch 周敦頤 周敦颐 Pinyin Zhōu Dunyi W G Chou Tun yi 1017 1073 war ein chinesischer Philosoph aus der Schule des Neokonfuzianismus Zhou DunyiBronzestatue von Zhou Dunyi in der Akademie zur Weissen Hirsch Grotte im Lu Shan Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Philosophisches Werk 2 1 Das Taiji 2 2 Das Wuji 2 3 Rolle der Menschheit 2 4 Daoistische Einflusse 3 Literarisches Werk 4 Literatur 5 WeblinksLeben BearbeitenZhou stammt aus Daozhou in der heutigen Provinz Hunan Er bekleidete eine Reihe subalterner offentlicher Posten Seine Karriere litt jedoch unter seiner Weigerung an den offiziellen Beamtenprufungen teilzunehmen Kurzzeitig diente er den Brudern Cheng Hao und Cheng Yi die zu Fuhrern der beiden wichtigsten Schulen des Neokonfuzianismus aufsteigen sollten Abgesehen hiervon blieb Zhou lange unbekannt ehe ihn postum Zhu Xi 1130 1200 zu einem der Grundervater des Neokonfuzianismus erhob Seine letzten Jahre verbrachte er auf dem Berg Lu Shan Philosophisches Werk BearbeitenZhou Dunyis zentrale Bedeutung fur den Neokonfuzianismus beruht insbesondere auf seinen Beitragen zur Kosmologie und Metaphysik dieser Denkschule Das Taiji Bearbeiten Zu seinen Hauptwerken gehort das Diagramm Taiji Tu 太極圖 太极图 Taiji Tu Abbildung des Taiji sowie dessen Interpretation Taiji Tu Shuo 太極圖說 太极图说 Taiji Tu Shuō Erklarung der Abbildung des Taiji Sie sollten spater die Basis der Kosmologie von Zhu Xi bilden Zhous Konzept des Taiji erscheint dort als himmlisches Prinzip tianli 天理 tianlǐ Das im Zentrum von Zhous Philosophie stehende Diagramm Taiji ubersetzt mit Das Ur Endliche das Hochste Sein ist fur ihn die Quelle aller Dinge im Universum das sowohl in als auch jenseits der Dinge liegt In seiner ruhigen Auspragung bildet es das Yin das Symbol fur das mysteriose und weibliche im chinesischen Denken In seiner aktiven Auspragung bringt es indes das Yang hervor das fur das rationale und mannliche steht Es ist die Quelle der Grundstrukturen und Wandlungsphasen wie sie in der Funf Elemente Lehre zum Ausdruck kommen und zeugt die beiden Grundprinzipien des I Ging des Buches der Wandlungen Das Himmelsprinzip Qian und das Erdprinzip Kun die ihrerseits wieder das mannliche und weibliche verkorpern Das Wuji Bearbeiten Den Gegenbegriff zum Taiji bildet bei Zhou der Begriff des Wuji ubersetzt mit Das Un Endliche das Hochste Nicht Sein Bereits im ersten Satz seines Hauptwerks setzt er diese beiden auf den ersten Blick diametral entgegengesetzten Begriffe einander gleich Gerade hierdurch bekraftigt Zhou aber die allumfassende Natur des Taiji als Quelle aller Dinge Sie kommt auch dadurch zum Ausdruck dass sie sogar ihr eigenes Gegenteil mitumfasst Rolle der Menschheit Bearbeiten Die Menschheit schliesslich absorbiert in Zhous System die funf Elemente in ihrer hochsten und reinsten Form was sie dazu befahigt im Leben und im Universum eine kritische Rolle einzunehmen Hier erhalt Zhou Dunyis Philosophie ihre spezifisch konfuzianische Auspragung liegt hiernach doch in der Menschheit der Schlussel zum Verstandnis des gesamten Universums Insbesondere in seiner idealen Form als Gelehrter gilt der Mensch als zentrale Figur im Universum Auf diese Weise wird ein metaphysischer Rahmen geschaffen der die konfuzianische Betonung der einzigartigen Beziehung zwischen Mensch und Himmel betont die dem Universum seine moralische Struktur gibt Daoistische Einflusse Bearbeiten Bereits die Idee des Taiji durfte Zhou Dunyi von daoistischen Monchen ubernommen haben Deutlicher zeigen sich die Einflusse dieser Lehre jedoch in einem zweiten Begriff von Zhous Lehrgebaude dem bereits im Daodejing auftauchenden Wuji und insbesondere im Gedanken dass das Taiji gerade wegen seiner Allumfassendheit auch sein eigenes Gegenteil mitbeinhalten muss Dieser Denkansatz fuhrt letztlich auch zur Integration buddhistischer und daoistischer Lehren und Symbole in Zhous eigenes neokonfuzianisches Lehrgebaude So geht etwa auch der beiden Religionen vertraute Begriff der Leere in Zhous Ur Endlichen auf Dies darf keineswegs als eine Form von Synkretismus verstanden werden sondern vielmehr als eine Bekraftigung des konfuzianischen Anspruchs auf die ontologische Prioritat des Ur Endlichen Daruber hinaus lassen sich in Zhous Denken weitere daoistische Einflusse nachweisen Im Zentrum seiner Lehre stehen die Ideen der Ruhe jing und der Begierdelosigkeit wuyu den Weisen definiert Zhou als Person die in der Lage ist beide Ideale zu erreichen Zhu Xi war durchaus bewusst dass derartige Ansatze werden sie konsequent zu Ende gedacht gefahrlich nahe in den Dunstkreis des Buddhismus und Daoismus fuhren weswegen er stets auch mehr die metaphysische Struktur von Zhous Denken betont hat und weniger die von Zhou postulierte Notwendigkeit einer Kultivierung von Ruhe und Begierdelosigkeit nbsp Zhou Dunyi am LotusteichSchnitzlackteller 14 Jh Literarisches Werk BearbeitenIn geringerem Umfang hat sich Zhou Dunyi auch als Dichter und Essayist betatigt Seiner Verehrung fur den Lotus hat er in seiner bekannten Schrift Rechtfertigung meiner Vorliebe fur Lotusblumen Ausdruck gegeben In strahlender Reinheit wachse sie aus schlammigem Grund und beschmutze sich nicht gleichwohl kenne sie weder Dunkel noch Eitelkeit Auch verastele und verstricke sie sich nicht Wahrend die Chrysantheme der Eremit unter den Blumen sei stehe die Paonie fur den ehrenwerten Gunstling Den wahren Edelmann verkorpere indes allein der Lotus Literatur BearbeitenFung Yu lan A Short History of Chinese Philosophy The Free Press New York et al 1948 ISBN 0 684 83634 3 Zhou Dunyi Erlauterung des Taiji Diagramms Das Buch der Wandlungen verstehen Ubersetzt von Dr Martin Bodicker CreateSpace Independent Publishing Platform 2015 ISBN 978 1508587309Weblinks BearbeitenLiteratur von und uber Zhou Dunyi im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Werke von Zhou Dunyi bei Zeno org Anmerkung Bei diesem Artikel wird der Familienname vor den Vornamen der Person gesetzt Das ist die ubliche Reihenfolge im Chinesischen Zhou ist hier somit der Familienname Dunyi ist der Vorname Normdaten Person GND 119232073 lobid OGND AKS LCCN n83311059 NDL 00317248 VIAF 95171875 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Zhou DunyiALTERNATIVNAMEN 周敦頤 traditionelles Chinesisch 周敦颐 vereinfachtes Chinesisch Zhōu Dunyi Chou Tun yiKURZBESCHREIBUNG chinesischer Philosoph Schule des NeokonfuzianismusGEBURTSDATUM 1017STERBEDATUM 1073 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Zhou Dunyi amp oldid 236142512