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Keltische Kunst ist die Kunst der antiken Volksstamme der Kelten deren Siedlungsgebiet sich von Sudostengland Frankreich und Nordspanien im Westen bis nach Westungarn Slowenien und Nordkroatien im Osten von Oberitalien im Suden bis zum nordlichen Rand der deutschen Mittelgebirge erstreckte Charakteristisch fur die keltische Kunst ist wahrend ihrer klassischen Zeit die ausgefeilte Ornamentik die sich zum Teil pflanzlicher und tierischer Motive bediente zum Teil mit abstrakten Wellen und Linienmustern arbeitete Keltische Scheibe aus Auvers sur Oise Val d Oise Gold auf Bronze Anfang 4 Jahrhundert v Chr heute im Cabinet des Medailles der Bibliotheque Nationale ParisKeltische Kunst beginnt in der Eisenzeit und zwar in der La Tene Zeit ab dem 5 Jahrhundert Es handelt sich um kein einheitliches Phanomen sondern die keltische Kunst zeigt starke raumliche und zeitliche Unterschiede Wahrend sie in Kontinentaleuropa um die Zeitenwende durch die galloromische Periode abgelost wurde bestand sie in Teilen Britanniens und Irlands fort und beeinflusste dort die insulare Kunst Inhaltsverzeichnis 1 Definition und Verbreitung 2 Anfange der keltischen Kunst 3 Hochblute der Ornamentik vom 3 bis 5 Jahrhundert v Chr 3 1 Fruher Stil 3 2 Waldalgesheimstil 3 3 Plastischer Stil 3 4 Schwertstil 4 Spatere Entwicklungen ab dem 2 Jahrhundert v Chr 5 Eigene Entwicklungen in Britannien und Irland 5 1 Britannien 5 2 Irland 6 Forschungsgeschichte 7 Literatur 7 1 Keltische Kunst 7 2 Kelten allgemein 7 3 Regionale Auspragungen keltischer Kunst 8 Weblinks 9 EinzelnachweiseDefinition und Verbreitung Bearbeiten nbsp Verbreitung keltischer Volker und Sprachen Gebiet der Hallstattkultur im 6 Jh v Chr Grosste keltische Ausdehnung um 275 v Chr Lusitania keltische Besiedlung unsicher Die sechs keltischen Nationen mit keltischen Sprachen in der Neuzeit Heutiges Verbreitungsgebiet keltischer SprachenMit keltischer Kunst ist die Kunst gemeint die sich als eigenstandiger Kunststil vor allem vom 5 bis 3 Jahrhundert v Chr teilweise daruber hinaus durch archaologische Funde in grossen Teilen Europas nachweisen lasst Die Produzenten dieser Kunst sind die Trager der sogenannten La Tene Kultur die nach dem bedeutenden archaologischen Fundort La Tene in der Schweiz benannt ist Bis heute ist es ublich die Trager der La Tene Kultur mit den in antiken Quellen genannten Kelten gleichzusetzen In der modernen Archaologie ist die Verwendung der Bezeichnung Kelten jedoch uneinheitlich und teilweise umstritten Auch ist das Verbreitungsgebiet der keltischen Sprachen nicht deckungsgleich mit den archaologischen Funden aus der La Tene Zeit 1 Archaologisch reichte Ausbreitung der materiellen keltischen Kultur von Frankreich im Westen bis nach Westungarn Slowenien und Nordkroatien im Osten von Oberitalien im Suden bis zum nordlichen Rand der deutschen Mittelgebirge Daneben existieren einzelne latenezeitliche Funde auf dem gesamten Balkan bis nach Anatolien Siedlungsgebiet der Galater in der heutigen Turkei Die Einbeziehung Britanniens und Irlands in das Verbreitungsgebiet der archaologisch als keltisch bezeichneten Kultur ist umstritten Die dortigen archaologischen Funde der mittleren und spaten Eisenzeit ca 600 30 v Chr greifen Kunststile aus dem Kontinent auf weisen aber auch regionale und lokale Eigenheiten auf Im nordspanischen Galicien fanden sich ebenfalls einige latenezeitliche Fibeln aber hier handelt es sich um Einzelfunde Der keltisch gepragte Kulturraum grenzte an den etruskische Kulturbereich im Osten und Sudosten unter anderen an den der Griechen spater auch an das Romische Reich Nordlich des keltischen Einflussgebietes waren germanische Stamme ansassig Zu diesen Kulturen unterhielten die keltischen Stamme zumindest zeitweise Handelsbeziehungen Keltische Kunst wurde von diesen benachbarten Kulturen zeitweise deutlich beeinflusst vom 5 bis 3 Jahrhundert kann man aber von einer eigenstandigen keltischen Kunst sprechen Anfange der keltischen Kunst Bearbeiten nbsp Goldtorque aus der furstlichen Grabstatte von Vix 480 v Chr gefunden nahe der Stadt Chatillon sur Seine FrankreichDie Nennung der Kelten in antiken Quellen fallt mit der eisenzeitlichen Spathallstattkultur in Mitteleuropa zusammen Diese Kultur hatte sich seit etwa 800 750 v Chr in einer Region zwischen Ostfrankreich und Osterreich mit seinen angrenzenden Landern verbreitet Die Kunst der Hallstattzeit orientierte sich vor allem an der antiken Kunst der Griechen und Etrusker Eine eigenstandige keltische Kunst setzt mit dem Beginn der La Tene Zeit ab dem 5 Jahrhundert v Chr ein 2 Der Archaologe Paul Jacobsthal bemerkte in seinen Ausfuhrungen zur La Tene Kunst ein rasches und unvermitteltes Auftreten der La Tene Formen die sich in ihrer Gestaltung deutlich von den vorherigen geometrischen Ornamenten der hallstattzeitlichen Kunst unterschieden Die griechischen Elemente der fruhen Phase erklarte er durch einen indirekten zeitlich verzogerten Import uber den etruskischen Kulturraum Die griechischen Formen waren demnach nicht von zeitgleich in Griechenland vorhandenen Elementen abgeleitet sondern von Formen die bereits einige Zeit bestanden hatten und erst allmahlich Einzug in den Formenbestand der keltischen Handwerker fand 3 So lasst sich auch der starke etruskische Einfluss zu Beginn der La Tene Kunst erklaren der sich auch durch Importe fassen lasst Die Muster sind auf Schmuckstucken Hals und Armreifen Schwertgriffe Fibeln aus Bronze seltener aus Gold zu finden Einlagen aus Koralle Bernstein und rotem Email sorgen fur Farbeffekte In der furstlichen Grabstatte von Vix in Burgund die um das Jahr 500 v Chr datiert wird zeichnen sich bereits erste Tendenzen zu einem eigenen keltischen Stil im Ubergang von der Spathallstattzeit zur Fruhlatenezeit ab Der zentrale Fund ein goldener Halsschmuck ist eine keltische Arbeit die aber noch Motive aus der griechischen Mythologie aufgreift Unterhalb der kugelformigen Endstucke des Halsrings befinden sich geflugelte Pferdchen moglicherweise eine Anspielung auf das Pegasos Motiv 4 Hochblute der Ornamentik vom 3 bis 5 Jahrhundert v Chr BearbeitenEin wichtiges Definitionskriterium und Merkmal der Latenekultur ist die reiche ornamentale teilweise auch figurliche Verzierung von Schmuck Waffen und Gefassen aus Metall Hinzu kommen einzelne Steinstelen Die Definition und Untergliederung von vier aufeinanderfolgenden Kunststilen der Latenekultur geht auf Paul Jacobsthal zuruck der 1944 die grundlegende Arbeit dazu publizierte Er beschrieb die Ubernahme und Umwandlung griechischer etruskischer Motive pflanzliche Ornamentik Tier und Maskendarstellungen sowie Zirkelornamentik als wichtigste Merkmale keltischer Kunst Paul Jacobsthal definierte ferner verschiedene Stile der Ornamentik und versuchte eine relative Chronologie zu erstellen An den Beginn der La Tene Kunst setzte er den Fruhen Stil darauf sollte der Waldalgesheimstil folgen darauf der Plastische Stil und der Schwertstil Letztere zwei Stile stellten eine Weiterfuhrung und Entwicklung des zweiten Stiles dar der als zeitlicher Fixpunkt in seiner Chronologie diente 5 Periode Beginn um v Chr Bezeichnung nach Paul JacobsthalLt A 475 450 Early Style dt Fruher Stil Lt B1 380 350 Waldalgesheim Style dt Waldalgesheimstil Lt B2 320 300 Plastic Style dt Plastischer Stil Lt C1 250 235 Plastic Style Sword Style dt Plastischer Stil Schwertstil Lt C2 190 180 Sword Style dt Schwertstil Lt D1 130 120 Lt D2 60 50 Lt D3 20 15 romische Eroberung Fruher Stil Bearbeiten nbsp Halsring vom Goldschatz von Erstfeld um 380 v Chr Die fruhen Motive der keltischen Kunst sind stark durch etruskische Importstucke beeinflusst wobei die etruskische Kunst ihrerseits wiederum ihre Formen und Ideen aus dem griechischen Raum schopfte Die intensiven uberregionalen Kontakte der Kelten vor allem mit dem etruskischen Kulturraum sind also entscheidend Dieser Grundbestand an Formen wurde von den keltischen Handwerkern als Basis fur die Entwicklung eigener Ornamente verwendet 6 Aus dem griechisch etruskischen Repertoire an Formen ubernahmen keltische Kunstler vor allem die Lotusblute und die Blattpalmette Diese Formen wurden aber in der keltischen Kunst uminterpretiert Die ursprunglich klaren und ubersichtlichen Ornamente wurden in ihre Einzelteile zerlegt und neu komponiert zum Teil gingen sie in Wellenlinien auf Im Gegensatz zur etruskischen und griechischen Ornamentik zeigt sich die keltische Ornamentik wesentlich verspielter 7 Charakteristisch fur den Fruhen Stil ist ferner die Verwendung von phantastischen Mischwesen zur Dekoration z B fur Gewandfibeln Daneben gibt es aber auch figurliche Fibeln wo das entsprechende Tier etwa ein Pferd oder Wildschwein gut erkennbar ist 8 Ein Beispiel fur ein Kunstwerk in dem menschenahnliche und tierische Fabelwesen miteinander verwoben sind ist der Halsring Nummer 3 aus dem Goldschatz von Erstfeld 9 Eine spektakulare archaologischer Grabstatte dessen Funde ebenfalls dem Fruhen Stil zuzuordnen sind ist der Grabhugel von Glauberg Unter den Funden befindet sich eine der wenigen fruhen Beispiele fur keltische Steinfiguren eine rundplastische Kriegerfigur aus Sandstein mit Halsschmuck und sogenannter Blattkrone 10 Beispiele fur den Fruhen Stil finden sich ferner in den Funden der Grabern am Durrnberg bei Hallein in Osterreich im Grabhugel Kleinaspergle in Asperg bei Stuttgart sowie im Grab von Eigenbilzen im belgischen Limburg 11 Waldalgesheimstil Bearbeiten nbsp Keltischer Zeremonienhelm aus Eisen Bronze Gold Silber und Korallen 3 Jahrhundert v Chr Fundort Agris Charente heute im Musee d AngoulemeDer Waldalgesheimstil oder Rankenstil ist der erste von den Kelten eigenstandig entwickelte Kunststil 6 Er zeichnet sich durch komplexe Muster aus Ranken ineinander gehakten Spiralen Schleifen und Scheiben aus Hier sind besonders geometrisch geordnete Pflanzenmuster haufig Die Ranken und Palmetten des mediterranen Vorbilds wurden in ihre Einzelbestandteile aufgelost und einzeln nebeneinandergestellt oder im Falle der S Spiralen kunstvoll miteinander verschlungen Oft lassen sich die Einzelornamente kaum voneinander unterscheiden Figurliche Darstellungen fehlen nahezu komplett Namensgebend fur den Stil ist das Waldalgesheimer Furstengrab das Prunkgrab einer Frau das im Jahr 1869 in der Gemeinde Waldalgesheim im Hunsruck entdeckt wurde 12 Weitere Beispiele fur Fundstatten die dem Waldalgesheimstil zuzuordnen sind sind unter anderem Moscano di Fabriano und Filottrano in Italien Der Waldalgesheimstil ist durch eine grosse Anzahl von Metallarbeiten quer durch Europa belegt aber auch durch Keramikfunde mit der fur den Waldalgesheimstil typischen Ornamentik etwa auf Keramikgeschirr in Grabern in der Champagne 13 Ein spektakularer Einzelfund und Beispiel fur den Waldalgesheimstil ist ein mit Goldblech uberzogener Helm der aus einer Hohle bei Agris in Sudwestfrankreich stammt Das Goldblech des Helms ist vollstandig mit verschiedenen Mustern bedeckt so zum Beispiel Bander von Palmetten die mit Korallenplattchen belegt sind sowie S Schlaufen und Ranken Der Helm ist in seiner Machart so filigran dass er vermutlich nicht fur den praktischen Gebrauch zum Einsatz kam 14 Plastischer Stil Bearbeiten nbsp Keltisches Ornament ca 300 280 v Chr Fundort bei Roissy en France Beispiel fur den Plastischen Stil Ab dem Ende des 4 Jahrhunderts v Chr entwickelten sich aus dem Waldalgesheimstil die Spaten Stile der keltischen Kunst darunter der Plastische Stil Dieser Stil zeichnet sich durch eine bemerkenswerte Plastizitat der verwendeten Ranken und Spiralen aus Waren zuvor die Ornamente flache Motive sind die nun meist abstrakten Muster sehr stark vom Untergrund abgehoben Die kunstlerischen Kompositionen sind nun raumfullender schwerer und als plastischer Dekor auf die Oberflache aufgesetzt 15 Der Plastische Stil ist durch zahlreiche Fundorte in Europa belegt die Entwicklung von flacher zur plastischer Ornamentik zeigt sich auf dem gesamten Gebiet des ursprunglichen Waldalgesheimstils Die meisten Funde stammen aus Raum zwischen Bohmen und dem Balkan aber es gibt auch im westlichen Europa Funde die dem Plastischen Stil zuzuordnen sind darunter bronzene Wagenverzierungen aus dem Umland von Paris und Ringschmuck im Languedoc Der wichtigsten Funde fur die Definition und Datierung des Plastischen Stils sind Bronzestucke die zu einem keltischen Streitwagen gehoren und die man bei Mezek in Sudostbulgarien ausgegraben hat 16 Schwertstil Bearbeiten Der Schwertstil gehort auch zu den Spaten Stilen der keltischen Kunst die mehrheitlich ins 3 Jahrhundert v Chr datiert werden Der Schwertstil war vor allem in Osterreich Bohmen und Ungarn verbreitet Er wurde grosstenteils anhand von Ornamenten auf Schwertscheiden definiert worauf auch die Benennung des Stiles zuruckgeht 17 Die Schwertstile sind regional unterschiedlich ausgepragt So findet man ein Motiv mit zwei symmetrisch angeordneten Fabeltieren vermutlich Greife auf den Schwertscheiden vom heutigen Sudostengland bis an die mittlere Donau Im ungarischen Schwertstil wiederum werden Rankenschlingen verwendet die asymmetrisch auf der Schwertscheide verteilt sind Tiere oder Wirbelmuster angeordnet in ein Dreiermotiv kennzeichnen den Schweizer Stil dessen Verbreitung aber uber La Tene hinausgeht 18 Spatere Entwicklungen ab dem 2 Jahrhundert v Chr BearbeitenIn den zwei Jahrhunderten vor der Zeitenwende gelangten keltische Stamme zunehmend unter den Einfluss des Romischen Reiches Im ganzen romischen Reich setzen sich hellenistische Kultur und Lebensweise durch so auch in den keltischen Gebieten nordlich der Alpen Gleichzeitig ist ein Niedergang einer eigenstandigen keltischen Kunst zu beobachten die durch eine galloromische Kunst und Kultur abgelost wird Einzelne archaologische Funde aus dieser Zeit zeigen aber auch dass es Ausnahmen gab So wurden in Clermont Ferrand Tongefasse in einem eigentumlichen Malstil ausgegraben eine Kombination zwischen hellenistischer figurlicher Malerei und keltischer Improvisation in der Ornamentik 19 In Britannien und Irland finden ferner auf der Basis der keltischen Kunst Weiterentwicklungen zu einer eigenen insularen Kunst statt Eigene Entwicklungen in Britannien und Irland BearbeitenWahrend auf dem Kontinent sich die keltische zu einer galloromischen Kultur entwickelte konnten sich in Britannien die traditionellen keltischen Kunststile bis ins 2 Jahrhundert n Chr noch halten teilweise auch weiterentwickeln in Irland sogar bis ins 7 8 Jahrhundert nbsp Battersea Schild um 300 v Chr British Museum London nbsp Ornamentkunst auf der Ruckseite eines britannischen Bronzespiegels Desborough um Christi Geburt nbsp Keltische und germanische Ornamente auf der Tara Brooch um 700 n Chr gefunden bei Bettystown heute National Museum Dublin Irland nbsp Book of Kells Evangelist Matthaus 8 Jahrhundert n Chr Britannien Bearbeiten nbsp Dekoration auf einem HelmAuch in Britannien gibt es archaologische Funde aus der spaten Eisenzeit die die keltischen Kunststile vom europaischen Kontinent aufgreifen aber ein typisch insulares Geprage zeigen In der Aylesford Kultur in Sudengland sind besonders S Spiralen und Gefassaufsatze in Form von Masken typisch Ein Beispiel fur eine insulare Auspragung des Waldalgesheimstils ist das Battersea Schild aus der Zeit um 300 v Chr eines der bedeutendsten keltischen Kunstgegenstande der britischen Inseln 20 Wahrend auf dem europaischen Kontinent um Christi Geburt bereits eine galloromische Kultur und deren Kunst dominierte hielt sich in Britannien noch keltische Ornamentik bis mindestens um die Zeit Christi Geburt Besonders eindrucksvoll ist dies durch anspruchsvoll gestaltete Bronzespiegel belegt die bei archaologischen Ausgrabungen in Desborough zutage kamen 21 Eine vergleichbare Ornamentik findet sich auf einer Helmdekoration aus dem Grab des sogenannten North Bersted Mann Irland Bearbeiten Die irische Kunst der romischen Kaiserzeit nahm zahlreiche Anregungen aus Britannien auf Die Fibeln des 4 7 Jahrhunderts n Chr zeigen einfache geometrische Muster aber auch verschlungene S Spiralen und trumpet scrolls Die Hangebecken folgen romischen Vorbildern aber mit Spiralmustern auf den Henkelattachen Sie wurden meist in angelsachsischen Grabern gefunden es ist also nicht sicher dass sie tatsachlich im irischen Siedlungsgebiet hergestellt wurden In Irland kommt es ab dem 7 Jahrhundert n Chr zu einer letzten Hochblute der keltischen Kunst Zu dieser Zeit sind die Kloster die Zentren kultureller Tatigkeit sie fuhren auch einige keltische kunsthandwerkliche Traditionen fort 22 Die fruhmittelalterliche Kunst Irlands entstand aus einem Gemisch einheimisch eisenzeitlicher romischer germanischer wikingischer und mittelmeerischer Einflusse Die verschlungenen Muster des germanischen Tierstils wie er von den spatromischen Militargurteln spater von angelsachsischen Artefakten bekannt war wurden mit Anregungen aus der Buchmalerei des nahen Ostens verbunden so entstanden die Ranken und Knotenmuster die sich auf den Ringfibeln des 7 8 Jahrhunderts finden Beispielsweise verbindet die Tara Brooch aus dem Irland des 8 Jahrhunderts keltische und germanische Motive und Ornamentik 23 Die Knotenmuster illustrierter Manuskripte des 8 10 Jahrhunderts werden oft als typisch keltisch bezeichnet Der Stil war aber zu dieser Zeit weit verbreitet und findet sich auch im Metallhandwerk und in Steinmetzarbeiten wie Hochkreuzen Das beruhmte Book of Kells aus dem 8 Jahrhundert zum Beispiel konnte auch in Northumbrien in Ost Schottland Pikten oder auf Iona hergestellt worden und von dort erst im 11 Jahrhundert nach Irland gelangt sein Forschungsgeschichte BearbeitenDer Begriff keltische Kunst wurde durch den englischen Antiquar John Mitchell Kemble gepragt Beeinflusst durch die Bruder Grimm suchte er den Unterschied zwischen Kelten und Angelsachsen an Bodenfunden festzumachen Er identifizierte vor allem ein dreiteiliges Fischblasenmuster trumpet scroll als typisch keltisch Seine Ideen wurden von William Wilde in Dublin und Augustus Wollaston Franks in London aufgegriffen Franks identifizierte den Wandsworth und den Battersea Schild sowie Pferdegeschirr aus einem Hortfund in den Polden Hills als keltisch obwohl antike Autoren die Bewohner der britischen Inseln nie als Kelten bezeichnet hatten Paul Jacobsthal ein klassischer Archaologe aus Marburg entwickelte die grundlegende Aufteilung der Latenekunst die auch heute noch Gultigkeit besitzt Allerdings sieht man heute scharfere regionale Unterschiede wahrend Jacobsthal noch eine einzige in ganz Mitteleuropa weitgehend gleichartige keltische Kunst sah Weitere wichtige Studien zur Latenekunst stammen von Otto Herman Frey Marburg Literatur BearbeitenKeltische Kunst Bearbeiten Rudolf Echt Ausserer Anstoss und innerer Wandel Drei Thesen zur Entstehung der Latenekunst In Martin A Guggisberg Hrsg Die Hydria von Grachwil Zur Funktion und Rezeption mediterraner Importe in Mitteleuropa im 6 und 5 Jahrhundert v Chr Schriften des Bernischen Historischen Museums 5 3 9521573 7 6 Bern 2004 S 203 214 Christiane Eluere Das Gold der Kelten Hirmer Munchen 1987 ISBN 3 7774 4580 0 Otto Herman Frey Kunst und Kunsthandwerk der Kelten In Hundert Meisterwerke keltischer Kunst Schmuck und Kunsthandwerk zwischen Rhein und Mosel Schriftenreihe des Rheinischen Landesmuseums Trier 7 Rheinisches Landesmuseum Trier 1992 ISBN 3 923319 20 7 S 13 30 Paul Jacobsthal Early Celtic Art In The Burlington Magazine for Connoisseurs Band 67 Nr 390 1935 S 113 127 JSTOR 866191 Paul Jacobsthal Early Celtic Art 2 Bande Textband und Tafelband Clarendon Press Oxford 1944 Ruth Megaw Vincent Megaw Celtic Art From its beginnings to the Book of Kells Thames amp Hudson London 1989 Revised and expanded edition Thames amp Hudson London 2001 ISBN 0 500 28265 X Felix Muller Kunst der Kelten 700 v Chr 700 n Chr Belser Stuttgart 2009 ISBN 978 3 7630 2539 8 Felix Muller Die Kunst der Kelten Beck Munchen 2021 ISBN 978 3 406 63057 6 David Sandison Schwert und Schild Die Kunst der Kelten Battenberg Verlag Augsburg 1999 ISBN 3 89441 420 0 Kelten allgemein Bearbeiten John Collis The Celts Origins Myths amp Inventions Tempus Stroud 2003 ISBN 0 7524 2913 2 Paul Marie Duval Les Celtes Gallimard Paris 1977 Venceslas Kruta Miklos Szabo Les Celtes Hatier Paris u a 1978 ISBN 2 218 03784 X Sabatino Moscati Hrsg The Celts Bompiani Mailand 1991 Regionale Auspragungen keltischer Kunst Bearbeiten Nancy Edwards The archaeology of early medieval Ireland Batsford London 1990 ISBN 0 7134 5367 2 Albrecht Jockenhovel Die Eisenzeit In Fritz Rudolf Herrmann Albrecht Jockenhovel Hrsg Die Vorgeschichte Hessens Theiss Stuttgart 1990 ISBN 3 8062 0458 6 S 195 244 Wolfgang Kimmig Keltische Kunst In Kurt Bittel Wolfgang Kimmig Siegwalt Schiek Hrsg Die Kelten in Baden Wurttemberg Theiss Stuttgart 1981 ISBN 3 8062 0211 7 S 160 203 Majolie Lenerz de Wilde Zirkelornamentik in der Kunst der Latenezeit Munchner Beitrage zur Vor und Fruhgeschichte Band 25 Beck Munchen 1977 ISBN 3 406 00495 4 Zugleich Munchen Universitat Dissertation 1975 Michael A Morse How the Celts came to Britain Druids ancient Skulls and the Birth of Archaeology Tempus Stroud 2005 ISBN 0 7524 3339 3 Felix Muller Genevieve Luscher Die Kelten in der Schweiz Theiss Stuttgart 2004 ISBN 3 8062 1759 9 Barry Raftery La Tene in Ireland Problems of Origin and Chronology Veroffentlichungen des vorgeschichtlichen Seminars Marburg 7 Vorgeschichtliches Seminar Marburg 1984 ISBN 3 924222 01 0 Sabine Rieckhoff Jorg Biel Die Kelten in Deutschland Theiss Stuttgart 2001 ISBN 3 8062 1367 4 Lev Zachar Die keltische Kunst in der Slowakei Tatran Bratislava 1987 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Keltische Kunst Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Early Celtic Art Encyclopedia of Irish and Celtic Art Waldalgesheim Style Encyclopedia of Irish and Celtic ArtEinzelnachweise Bearbeiten Bernhard Maier Die Kelten Ihre Geschichte von den Anfangen bis zur Gegenwart 3 Auflage Beck Munchen 2016 ISBN 978 3 406 69752 4 S 21 22 Bernhard Maier Die Kelten Ihre Geschichte von den Anfangen bis zur Gegenwart Beck Munchen 2010 ISBN 978 3 406 69752 4 S 52 Paul Jacobsthal Early Celtic Art In The Burlington Magazine for Connoisseurs Band 67 Nr 390 1935 S 113 127 hier S 114 Felix Muller Die Kunst der Kelten Beck Munchen 2021 ISBN 978 3 406 63057 6 S 37 38 Paul Jacobsthal Early Celtic Art Clarendon Press Oxford 1944 S 135 a b Paul Jacobsthal Early Celtic Art Clarendon Press Oxford 1944 S 162 Felix Muller Die Kunst der Kelten Beck Munchen 2021 ISBN 978 3 406 63057 6 S 47 49 Felix Muller Die Kunst der Kelten Beck Munchen 2021 ISBN 978 3 406 63057 6 S 46 47 Felix Muller Die Kunst der Kelten Beck Munchen 2021 ISBN 978 3 406 63057 6 S 50 Felix Muller Die Kunst der Kelten Beck Munchen 2021 ISBN 978 3 406 63057 6 S 50 51 Felix Muller Die Kunst der Kelten Beck Munchen 2021 ISBN 978 3 406 63057 6 S 46 Felix Muller Die Kunst der Kelten Beck Munchen 2021 ISBN 978 3 406 63057 6 S 52 Felix Muller Die Kunst der Kelten Beck Munchen 2021 ISBN 978 3 406 63057 6 S 60 62 Felix Muller Die Kunst der Kelten Beck Munchen 2021 ISBN 978 3 406 63057 6 S 60 Felix Muller Die Kunst der Kelten Beck Munchen 2021 ISBN 978 3 406 63057 6 S 62 64 Felix Muller Die Kunst der Kelten Beck Munchen 2021 ISBN 978 3 406 63057 6 S 64 65 Felix Muller Die Kunst der Kelten Beck Munchen 2021 ISBN 978 3 406 63057 6 S 62 66 67 Felix Muller Die Kunst der Kelten Beck Munchen 2021 ISBN 978 3 406 63057 6 S 66 67 Felix Muller Die Kunst der Kelten Beck Munchen 2021 ISBN 978 3 406 63057 6 S 83 85 Felix Muller Die Kunst der Kelten Beck Munchen 2021 ISBN 978 3 406 63057 6 Farbtafel Abbildung 33 Felix Muller Die Kunst der Kelten Beck Munchen 2021 ISBN 978 3 406 63057 6 S 86 Felix Muller Die Kunst der Kelten Beck Munchen 2021 ISBN 978 3 406 63057 6 S 109 Felix Muller Die Kunst der Kelten Beck Munchen 2021 ISBN 978 3 406 63057 6 Bildtafel Abbildung 67 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Keltische Kunst amp oldid 236018177