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Lophophora williamsii ist eine Pflanzenart in der Gattung Lophophora aus der Familie der Kakteengewachse Cactaceae Lophophora williamsiiLophophora williamsiiSystematikOrdnung Nelkenartige Caryophyllales Familie Kakteengewachse Cactaceae Unterfamilie CactoideaeTribus CacteaeGattung LophophoraArt Lophophora williamsiiWissenschaftlicher NameLophophora williamsii Lem ex Salm Dyck J M Coult Blute von Lophophora williamsii Inhaltsverzeichnis 1 Beschreibung 2 Verbreitung Systematik und Gefahrdung 3 Inhaltsstoffe 4 Etymologie 5 Kulturgeschichte 6 Nachweise 6 1 Literatur 6 2 Einzelnachweise 7 Weiterfuhrende Literatur 8 WeblinksBeschreibung BearbeitenLophophora williamsii wachst einzeln oder bildet Gruppen mit einem Durchmesser von bis zu 1 Meter Die kugelformigen bis abgeflacht kugelformigen Triebe sind blaugrun oder gelegentlich rotlich grun Die Triebe erreichen Wuchshohen zwischen 2 und 6 Zentimetern und Durchmesser von 4 bis 11 Zentimetern Die vier bis 14 Rippen sind fur gewohnlich gut ausgebildet Diese besitzen meist deutliche aber sehr variable Zwischenfurchen und manchmal nur einfache Hocker Die Areolen tragen ein Buschel mit weichen gelblichen oder weisslichen Haaren Dornen sind nicht vorhanden Die fur gewohnlich rosaroten oder etwas rosaweissen Bluten konnen manchmal auch rotlich sein Sie besitzen einen Durchmesser zwischen 1 und 2 2 Zentimetern Ihr Perikarpell ist kahl Verbreitung Systematik und Gefahrdung BearbeitenIn ihrem weiten Verbreitungsgebiet ist Lophophora williamsii sehr variabel Es erstreckt sich vom Westen Texas entlang des Rio Grande bis in den Suden von Texas und weiter durch den Norden von Mexiko bis nach San Luis Potosi Die Erstbeschreibung als Echinocactus williamsii wurde 1845 von Joseph zu Salm Reifferscheidt Dyck vorgenommen 1 Den Namen der Art hatte im gleichen Jahr bereits Charles Lemaire vergeben der jedoch keine Beschreibung der Pflanze lieferte 1872 wurde die Art durch Andreas Voss in die Gattung Ariocarpus gestellt John Merle Coulter ordnete sie 1891 zunachst als Mammillaria williamsii in die Gattung Mammillaria ein 2 stellte dann aber 1894 die neue Gattung Lophophora auf und ordnete die Art in diese Gattung ein 3 Louis Lewin hat Peyotl 1888 als Anhalonium lewinii beschrieben 4 Lophophora williamsii wurde in der Roten Liste gefahrdeter Arten der IUCN von 2009 als Least Concern LC d h als in der Natur nicht gefahrdet eingestuft Im Jahr 2013 wird sie als Vulnerable VU d h als gefahrdet gefuhrt 5 Inhaltsstoffe Bearbeiten nbsp Strukturformel von MeskalinLophophora williamsii enthalt mehr als 50 Alkaloide Das wichtigste unter ihnen ist das psychotrope Meskalin das ahnliche Effekte wie LSD und Psilocybin hervorruft 6 Das enthaltene Hordenin besitzt eine antibiotische Wirkung Es wirkt gegen 18 Arten Penicillin resistenter Staphylococcus aureus sowie mehrere andere Bakterien und einen Pilz 7 Etymologie BearbeitenDas Artepitheton williamsii ehrt entweder den englischen Reverend Father Theodore Williams der in Hendon Vicarage Middlesex eine Kakteensammlung besass oder mit grosserer Wahrscheinlichkeit den Englander C H Williams der den brasilianischen Bundesstaat Bahia bereiste 8 Trivialnamen sind Peyote Peyotl Challote Mescal oder Schnapskopf Auf Aztekisch heisst sie peyōtl wovon sich die spanische Bezeichnung Peyote ableitet Kulturgeschichte Bearbeiten nbsp Dieser Artikel oder nachfolgende Abschnitt ist nicht hinreichend mit Belegen beispielsweise Einzelnachweisen ausgestattet Angaben ohne ausreichenden Beleg konnten demnachst entfernt werden Bitte hilf Wikipedia indem du die Angaben recherchierst und gute Belege einfugst Bereits mittelamerikanische Grabfiguren aus der Zeit um 200 v Chr beweisen die Verwendung des psychotrope Substanzen enthaltenden Kaktus in der amerikanischen Antike Der Peyote spielte schon vor der Eroberung Mexikos durch die Spanier eine Rolle im Kult der mexikanischen Einwohner wie bereits Bernardino de Sahagun 1569 im sogenannten Codex Florentinus berichtete Der Peyote wurde von Schamanen im Rahmen des ethnischen Glaubens zur Sicherung der Feldfruchtbarkeit Jagderfolg und Kriegsgluck verwendet Es wurde jedoch auch nicht rituell zur Bekampfung von Hunger Durst und Ermudung zum Hellsehen und zu Heilzwecken eingesetzt 9 In Mexiko durch den Einfluss der christlichen Missionare allmahlich durch den Agavenschnaps Tequila ersetzt spielte er Anfang des 20 Jahrhunderts dort nur noch bei den Huicholen und den Tarahumara eine Rolle Interessanterweise fand ein um den Genuss von Peyote kreisender Ritus ab 1870 bei den Indianerstammen Nordamerikas die den Peyote bis dahin nicht gekannt hatten weite Verbreitung Die 1914 gegrundete Native American Church stellt trotz Verboten in vielen US Bundesstaaten das Peyote Ritual in den Mittelpunkt ihrer Identitat Die Glaubensrichtung wird daher auch als Peyotismus bezeichnet Inzwischen wurde fur diese religiose Gruppe eine Sonderregel festgelegt die es den Glaubigen erlaubt den Kaktus oder das darin enthaltene Meskalin zu besitzen und zu konsumieren Nachweise BearbeitenLiteratur Bearbeiten Edward F Anderson Das grosse Kakteen Lexikon Eugen Ulmer Stuttgart 2005 ISBN 3 8001 4573 1 S 359 Einzelnachweise Bearbeiten Joseph zu Salm Reifferscheidt Dyck Beschreibung einiger neuen Cacteen welche im Furstlich Salm Dyck schen Garten cultivirt werden In Allgemeine Gartenzeitung Band 13 1845 S 385 386 online John Merle Coulter Botany of Western Texas In Contributions from the U S National Herbarium Band 3 1891 S 129 online John Merle Coulter Preliminary revision of the North American species of Cactus Anhalonium and Lophophora In Contributions from the U S National Herbarium Band 3 1894 S 131 online Louis Lewin Uber Anhalonium Lewinii und andere Cacteen In Archiv fur Experimentelle Pathologie und Pharmakologie Band 34 Nr 5 6 14 Dezember 1894 S 374 391 doi 10 1007 BF01826536 Springer Link abgerufen am 14 Juli 2015 Lophophora williamsii in der Roten Liste gefahrdeter Arten der IUCN 2020 3 Eingestellt von Terry M 2009 Abgerufen am 8 Marz 2021 Edward F Anderson The Cactus Family Timber Press Portland Oregon 2001 ISBN 0 88192 498 9 S 45 James A McCleary Paul S Sypherd David L Walkington Antibiotic activity of an extract of peyote Lophophora Williamii Lemaire Coulter In Economic Botany Band 14 Nr 3 1958 S 247 249 doi 10 1007 BF02907956 Urs Eggli Leonard E Newton Etymological Dictionary of Succulent Plant Names Springer Berlin Heidelberg 2004 ISBN 978 3 642 05597 3 S 257 Christian F Feest Beseelte Welten Die Religionen der Indianer Nordamerikas In Kleine Bibliothek der Religionen Band 9 Herder Freiburg Basel Wien 1998 ISBN 3 451 23849 7 S 200 Weiterfuhrende Literatur BearbeitenEdward F Anderson Peyote The Divine Cactus Arizona 1996 ISBN 0 8165 1654 5 Rudolf Grym Rod Die Gattung Lophophora Bratislava 1997 ISBN 80 85441 11 X Christian von Sehrwald Auf den Spuren der Gotter Peyote und die Ethnien Nordwestmexikos unter besonderer Berucksichtigung des Zeremonialzyklus der Huichol Indianer Nachtschatten Verlag Solothurn 2005 ISBN 3 03788 113 5 Die Gattung Lophophora COULTER Kaktusy 2005 Special 2 Beatriz Labate Clancy Cavnar Peyote History Tradition Politics and Conservation Praeger 2016 Alexander S Dawson The Peyote Effect From the Inquisition to the War on Drugs University of California Oakland 2018 ISBN 978 0 520 28543 9 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Lophophora williamsii Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Peyote In Erowid englisch Normdaten Sachbegriff GND 7607663 5 lobid OGND AKS Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Lophophora williamsii amp oldid 224728142