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Joseph Franz Maria Anton Hubert Ignatz Furst und Altgraf zu Salm Reifferscheidt Dyck 4 September 1773 auf Schloss Dyck bei Neuss 21 Marz 1861 in Nizza war ein deutscher Amateurbotaniker aus der Familie Salm Reifferscheidt und Besitzer des Schlosses Dyck Sein offizielles botanisches Autorenkurzel lautet Salm Dyck Joseph zu Salm Reifferscheidt Dyck 1854 gemalt von Julius Roeting Inhaltsverzeichnis 1 Herkunft und Werdegang 2 Wirken als Botaniker 3 Ehrungen 4 Schriften Auswahl 4 1 Kataloge seines Gartens 4 2 Weitere Schriften 4 3 Zeitschriftenbeitrage 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseHerkunft und Werdegang BearbeitenJoseph zu Salm Reifferscheidt Dyck war der Sohn von Altgraf Franz Johann Wilhelm von Salm Reifferscheidt Dyck und Auguste geborene Grafin von Waldburg zu Zeil und Wurzach 1743 1776 Nach seiner Ausbildung auf dem Jesuitenkollegium in Koln reiste er fur wissenschaftliche Privatstudien nach Wien Brussel und Paris Die Souveranitat seiner Grafschaft ging nach der Annexion der Rheinlande durch das revolutionare Frankreich verloren Auf wiederholten Reisen nach Paris sorgte er fur die Wahrung des Besitzstandes seiner Familie Seine Aufenthalte in Paris nutzte er regelmassig fur wissenschaftliche Zwecke Die Parkanlage des Schlosses Dyck wurde von 1794 an unter Joseph zu Salm Reifferscheidt Dyck im Stile eines englischen Landschaftsgartens gestaltet Gartenarchitekten vornehmlich Thomas Blaikie aber auch Maximilian Friedrich Weyhe und Peter Joseph Lenne der Barockgarten aus dem 18 Jahrhundert wurde aufgegeben Seine Ehe mit Grafin Marie Therese zu Hatzfeld 1776 1838 wurde 1801 nach 10 Jahren geschieden Zu diesem Zeitpunkt waren die beiden aus der Verbindung hervorgegangenen Kinder tot 1803 heiratete er die Schriftstellerin Marie Constance Pipelet geborene de Theis die ebenfalls geschieden war Das Paar verbrachte die Wintermonate fur die kommenden 20 Jahre in Paris Ihr Haus wurde zu einem gesellschaftlichen Mittelpunkt fur Gelehrte und Kunstler 1805 wurde Joseph zu Salm Reifferscheidt Dyck Mitglied des Gesetzgebenden Korpers von Paris sowie Kapitan der Wolfsjagd und Kanzler der 4 Kohorte der Ehrenlegion Im Jahr 1809 wurde er von Napoleon zum Grafen des Reichs comte d Empire erhoben Konig Friedrich Wilhelm III erhob Joseph zu Salm Reifferscheidt Dyck im Jahre 1816 in den erblichen Furstenstand Er wurde am 15 April 1817 zum Major und Bataillonskommandeur der rheinischen Landwehr ernannt Dort wurde er am 6 November 1818 zum Fuhrer des 2 Aufgebots des II Bataillon ernannt Am 26 Marz 1820 kam er als Fuhrer des 2 Aufgebots des Landwehrbataillons des 39 Infanterie Regiments nach Neuss Seit 1826 war der Furst Mitglied des Rheinischen Provinziallandtags Am 18 Oktober 1840 erhielt er den Roten Adlerorden 2 Klasse und am 11 Dezember 1840 den Charakter als Oberst 1847 gehorte er dem Ersten und 1848 dem Zweiten Vereinigten Landtag an Am 17 Oktober 1850 wurde er von seiner Position als Fuhrer entbunden und wurde Chef des 17 Landwehr Regiments Er wurde im Jahr 1854 erbliches Mitglied des Preussischen Herrenhauses ausserdem erhielt er am 22 Mai 1858 den Charakter als Generalmajor Wirken als Botaniker Bearbeiten nbsp Zeitgenossische Darstellung seines WohnsitzesDer Furst selbst war ein anerkannter Privatgelehrter und Verfasser botanischer Werke insbesondere des Hortus Dyckensis und legte eine Bibliothek an vor allem mit Werken der Botanik nach Versteigerung heute in alle Welt zerstreut Im Hortus Dyckensis dokumentierte der Schlossherr alle im Park und den Garten der Anlage gezuchteten Pflanzen Sein besonderes Interesse galt den sukkulenten Pflanzen Mit Cacteae in horto Dyckensi cultae anno 1849 veroffentlichte er ein bedeutendes Buch zur Systematik der Kakteengewachse In diesem Buch sind alle seit 1837 neu veroffentlichten Kakteengattungen und arten beschrieben sowie alle Synonyme und Literaturquellen aufgefuhrt Erst dann wurde mit der Gesamtbeschreibung der Kakteen von Karl Moritz Schumann ein neues Werk zur Kakteensystematik veroffentlicht Ehrungen Bearbeiten1819 wurde er zum Mitglied der Deutschen Akademie der Naturforscher Leopoldina gewahlt 1 Nach Salm Reifferscheidt Dyck wurden die Pflanzengattungen Dyckia Schult f aus der Familie der Bromeliengewachse Bromeliaceae Reifferscheidia C Presl aus der Familie der Rosenapfelgewachse Dilleniaceae Salmiopuntia Fric ex Guiggi aus der Familie der Kakteengewachse Cactaceae und ausserdem Salmea DC und Salmeopsis Benth aus der Familie der Korbblutler Asteraceae benannt 2 Schriften Auswahl BearbeitenKataloge seines Gartens Bearbeiten nbsp Titelseite von Cacteae in horto Dyckensi cultae anno 1849 das als eines seiner Hauptwerke gilt Liste des Plantes Grasses Cultivees dans les Jardins de M le Comte de Salm a Dyck Dusseldorf ca 1809 Plantae succulentae horti Dyckensis Dusseldorf 1816 Verzeichniss der verschiedenen Arten und Abarten des Geschlechts Aloe Dusseldorf 1817 online Catalogue raisonne des especes et varietes d Aloees Dusseldorf 1817 Plantae succulentae horti Dyckensis Dusseldorf 1820 online Observationes botanicae in horto notatae Anno 1820 Koln 1820 online Observationes botanicae in horto notatae Anno 1821 Koln 1821 online Observationes botanicae in horto notatae Anno 1822 Koln 1822 online Index plantarum succulentarum in horto Dyckensi cultae Aachen 1822 online Index plantarum succulentarum in horto Dyckensi cultarum Aachen 1829 online Index plantarum succulentarum in horto Dyckensi cultarum Anno 183 Aachen 1834 online Hortus Dyckensis Oder Verzeichniss der in dem botanischen Garten zu Dyck wachsenden Pflanzen Arnz amp Comp Dusseldorf 1834 online Hortus Dyckensis ou Catalogue des plantes cultivees dan les jardins de Dyck Arnz amp Comp Dusseldorf 1834 online Cacteae in horto Dyckensi cultae anno 1841 additis tribuum generumque characteribus emendatis Dusseldorf Bonn 1841 Cacteae in horto Dyckensi cultae anno 184 Dusseldorf 1842 Index plantarum succulentarum in horto Dyckensi cultarum Aachen 1843 Cacteae in horto Dyckensi cultae anno 1844 additis tribuum generumque characteribus emendatis Dusseldorf Paris 1845 online Cacteae in horto Dyckensi cultae anno 1849 secundum tribus et genera digestae additis adnotationibus botanicis characteribusque specierum in enumeratione diagnostica cactearum doct Pfeifferi non descriptarum Henry amp Cohen Bonn 1850 online Weitere Schriften Bearbeiten Monographia generum Aloes et Mesembrianthemi 7 Teile Bonn 1836 1863 mit 252 teilweise colorierten Tafeln Teil 1 Teil 2 Teil 3 Teil 4 Zeitschriftenbeitrage Bearbeiten Beschreibung eines neuen Melocacti nebst einigen Bemerkungen uber die Familie der Cacteen In Allgemeine Gartenzeitung Band 4 Nummer 19 7 Mai 1836 S 145 148 online Beschreibung einiger neuen Cacteen welche im Furstlich Salm Dyck schen Garten cultivirt werden In Allgemeine Gartenzeitung Band 13 Nummer 49 6 Dezember 1845 S 385 386 online Bemerkungen uber die Gattungen Agave und Fourcroya nebst Beschreibung einiger neuen Arten In Bonplandia Band 7 Nummer 5 15 April 1859 S 85 96 online Literatur BearbeitenFritz Kummel Joseph Furst zu Salm Reifferscheidt Dyck 1773 1861 Der bedeutendste Sammler und Systematiker sukkulenter Pflanzen im 19 Jahrhundert In Kakteen Sukkulenten 1981 ISSN 0233 2124 S 22 ff G D Rowley Salm Dyck s Catalogues In Taxon Band 42 Nummer 4 1993 ISSN 0040 0262 S 845 851 JSTOR 1223267 Margit Sachse Als in Dyck Kakteen bluhten Leben und Werk des Dycker Schlossherren Joseph Altgraf und Furst zu Salm Reifferscheid Dyck 1773 1861 Rhein Eifel Mosel Verlag Pulheim 2005 ISBN 3 924182 64 7 K Schumann Uber die naturlichen Systeme der Kakteen insonderheit uber das des Fursten Salm Dyck In Monatsschrift fur Kakteenkunde Band 7 1897 S 10 12 17 20 33 35 49 51 65 69 William T Stearn An annotated Index to Salm Dyck s Monographia Generum Aloes et Mesembryanthemi In Cactus Journal Band 7 Croydon 1938 1939 S 34 44 66 85 Ernst Wunschmann Salm Reifferscheid Joseph Furst und Altgraf zu In Allgemeine Deutsche Biographie ADB Band 30 Duncker amp Humblot Leipzig 1890 S 255 257 Weblinks BearbeitenAutoreintrag und Liste der beschriebenen Pflanzennamen fur Joseph zu Salm Reifferscheidt Dyck beim IPNI Netzbiographie Joseph zu Salm Reifferscheidt DyckEinzelnachweise Bearbeiten Mitgliedseintrag von Joseph Salm Reifferscheid Dyck bei der Deutschen Akademie der Naturforscher Leopoldina abgerufen am 14 November 2015 Lotte Burkhardt Verzeichnis eponymischer Pflanzennamen Erweiterte Edition Teil I und II Botanic Garden and Botanical Museum Berlin Freie Universitat Berlin Berlin 2018 ISBN 978 3 946292 26 5 doi 10 3372 epolist2018 Normdaten Person GND 118750992 lobid OGND AKS LCCN n85163170 VIAF 18017796 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Salm Reifferscheidt Dyck Joseph zuALTERNATIVNAMEN Salm Reifferscheidt Dyck Joseph Franz Maria Anton Hubert Ignatz Furst und Altgraf zu vollstandiger Name KURZBESCHREIBUNG deutscher Privatgelehrter und Verfasser botanischer WerkeGEBURTSDATUM 4 September 1773GEBURTSORT Schloss Dyck bei DusseldorfSTERBEDATUM 21 Marz 1861STERBEORT Nizza Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Joseph zu Salm Reifferscheidt Dyck amp oldid 237304673