www.wikidata.de-de.nina.az
Xiwangmǔ chinesisch 西王母 Pinyin Xiwangmǔ W G Hsi Wang Mu Koniginmutter des Westens ist eine der altesten chinesischen Gottheiten die im mittelalterlichen Daoismus als Unsterbliche Lehrerin Symbol der Transzendenz und Vermittlerin zwischen den himmlischen und den irdischen Reichen eine herausragende Rolle spielte aber auch im heutigen Daoismus besonders bei den Himmelsmeistern ist sie noch eine hohe Gottheit Neben den religiosen Kulten gab es in China auch immer wieder Volkskulte um diese Gottin Xiwangmu mit dem Pilz der UnsterblichkeitInhaltsverzeichnis 1 Vorstellung 2 Entwicklung des Xiwangmu Kults 3 Siehe auch 4 LiteraturVorstellung BearbeitenZur Ikonographie Xiwangmus gehoren das Leopardenfell der Sheng Haarschmuck eine Art Spindel Sonne und Mond der Kunlun oder die kosmische Saule sowie die Pfirsiche der Unsterblichkeit Haufig wird sie von einem Diener oder einer Magd vor allem aber von verschiedenen Tieren begleitet wie etwa einem ebenfalls fur langes Leben stehenden Hirsch einem weissen Tiger dem dreibeinigen blauen Vogel dem neunschwanzigen Fuchs oder dem Hasen der das Elixier der Unsterblichkeit bereitet An ihrem Thron lagern Tiger und Drache die auch fur Yin und Yang stehen Ihr Gefahrte ist Dongwangfu der Konigvater des Ostens der in Glaube und Kult nie die gleiche herausragende Rolle spielte wie Xiwangmu Ihr Wohnort war der Kunlun ein heiliger Berg im Westen auf dem der Legende nach ein perfektes und harmonisches Paradies zu finden ist welches als Mikrokosmos ein ideales Abbild des Makrokosmos und den Sitz der Gotter in der irdischen Welt darstellt Nach einigen Erzahlungen wird die Gottin auf dem Kunlun auch von Xian Unsterblichen begleitet und hat himmlische Feen als Dienerinnen Ihr Palast und die Garten wurden in Kunst und Literatur haufig als unvorstellbar schon geschildert In ihrem Garten stehen neben Zauberquellen auch exakt 3600 Pfirsichbaume in drei Hainen Die 1200 Baume im vorderen Hain haben unauffallige Bluten und kleine Fruchte Sie reifen nur alle 3000 Jahre und wer von ihnen isst wird zu einem all weisen Feenwesen Sein Korper wird stark und leicht Die 1200 Baume im mittleren Hain haben Doppel Bluten und susse Fruchte Sie reifen alle 6000 Jahre und wer von ihnen isst kann nach Belieben levitieren und wird niemals alt werden Die 1200 Baume im hintersten Hain tragen Fruchte mit lila Musterung und ihre Steine sind blass gelb Sie reifen nur alle 9000 jahre und wer von ihnen isst wird Himmel und Erde uberdauern und wird ebenburtig zu Sonne und Mond Wenn diese Pfirsiche wieder einmal so weit sind ladt Xiwangmu die Unsterblichen zu einem grossen Festmahl damit diese ihre Lebensenergie auffrischen konnen In dem aus der Ming Dynastie stammenden klassischen Roman Die Reise nach dem Westen von Wu Cheng en wird erzahlt dass der Affenkonig Sun Wukong erst fast alle Pfirsiche von den Baumen gegessen und spater die Fasser mit dem Nektarwein aus den Pfirsichen fast vollstandig leergetrunken hat und das Festmahl nicht stattfinden konnte Der Geburtstag der Gottin wird am dritten Tag des dritten Monats gefeiert zu dem viele Gotter mit Gaben zu einem Festmahl anreisen z B der Drachenkonig Long Wang der Glucksgott und Cai Shen der Gott des Reichtums Trotz der positiven Darstellung als Lehrerin und Bewahrerin des kosmischen Gleichgewichts hat Xiwangmu auch eine zerstorerische Seite Als hochstes Yin ist sie auch eine Gottin des Todes und Zerstorerin Entwicklung des Xiwangmu Kults Bearbeiten nbsp Xiwangmu bei Kaohsiung TaiwanDie Spuren Xiwangmus lassen sich bereits in der Shang Zeit etwa 1600 1028 v Chr vor dem Entstehen des Daoismus nachweisen aber erst spater nimmt ihre Gestalt konkrete Zuge an Wahrend der Zeit der streitenden Reiche 403 221 v Chr erscheint sie als Lehrerin Gottin des Westens Gottin heiliger Berge gottliche Weberin Schamanin und Sternengottin Im Shanhaijing wird sie beschrieben als Wesen mit Leopardenschwanz Tigerzahnen und pfeifend wie der Wind In den Werken des Zhuangzi wird Xiwangmu schliesslich als Gottin des Westens und des Himmels erwahnt die das Dao verwirklicht hat und so Unsterblichkeit und gottliche Macht besitzt Ab der ostlichen Han Zeit spielte Xiwangmu dann eine sehr wichtige Rolle in den religiosen Vorstellungen und es entstanden auch soteriologische Volkskulte um die Gottin Der Ende des 4 Jahrhunderts n Chr entstandene Shangqing Daoismus fuhrte seine Autoritat auf sie zuruck sie erschien hier als Lehrerin die die essentiellen Werke der Transzendenz enthullte und als Huterin der Geheimnisse der Unsterblichkeit die daoistische Adepten auf dem Weg zu dieser unterrichtete Ihr Wohnsitz der Kunlun wurde als Bibliothek angesehen aus der die heiligen Werke des Daoismus stammten In der daoistischen Praxis war sie Adressat von Gebeten Ritualen Invokationen Visualisationen und Imagination in denen der Adept z B den Kunlun besucht um hier seine magischen Krafte zu entwickeln Im Daoismus der Tang Zeit 618 907 wurde die Koniginmutter des Westens als hochste weibliche Gottheit angesehen die das hochste Yin symbolisierte an der Schopfung des Kosmos mitgewirkt hatte und die kosmische Harmonie aufrechterhielt Viele hunderte von Gedichten handelten von ihr Im chinesischen Mittelalter wurden viele Geschichten erzahlt und aufgeschrieben die vom Zusammentreffen Xiwangmus mit Menschen insbesondere Herrschern handelten Die beruhmteste Legende die in verschiedenen Versionen erzahlt wurde ist die der Reise Konig Mus von Zhou zur Koniginmutter des Westens Sie wird z B im Liezi erzahlt In der chinesischen Kunst wurde sie gleichfalls haufig dargestellt Auch findet man in vielen Grabern Darstellungen der Gottin da man hoffte sie wurde nach dem Tod die Seele in das Paradies der Unsterblichen geleiten Siehe auch BearbeitenChinesische Mythologie Tianhou Die Himmelskonigin die zweite grosse daoistische Gottin Literatur BearbeitenSuzanne E Cahill Transcendence amp divine passion The Queen Mother of the West in medieval China Stanford University Press Stanford CA 1993 ISBN 0 8047 2112 2 Martin Palmer Geheimes Heiliges China Bastei Lubbe Bergisch Gladbach 1996 ISBN 3 404 70140 2 S 159f Josef Guter Lexikon der Gotter und Symbole der Alten Chinesen Marix Wiesbaden 2004 ISBN 3 937715 04 5 S 358 359Normdaten Person GND 119169134 lobid OGND AKS VIAF 69733156 Wikipedia Personensuche Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Xiwangmu amp oldid 229227009