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Die Geschichte des Buddhismus jap 仏教 bukkyō wortlich Buddha Lehre in Japan lasst sich grob in funf Perioden unterteilen 1 die Epoche seit seiner Einfuhrung bis zum Ende der Nara Zeit 6 Jh bis 784 gepragt durch die Ausbildung des ersten Staatsbuddhismus und die sogenannten sechs Nara Schulen 2 die Heian Zeit 794 1185 gepragt durch den Aufstieg der Shingon und Tendai Schule 3 das japanische Mittelalter 1185 bis etwa 1600 gepragt durch das Aufkommen neuer Schulen und Umbruche 4 die Tokugawa Zeit 1600 1868 mit verstarkter staatlicher Kontrolle und der Ausbreitung des Danka Systems und 5 die Moderne ab 1868 mit der Trennung von Shintō und Buddhismus Shinbutsu Bunri sowie dem Aufkommen neuer Gruppen Ostliche Pagode des Yakushi Tempel Yakushi ji in Nara dem Haupttempel der Hossō SchuleJapanischer buddhistischer Priester um 1897Fliese mit sitzendem Buddha aus dem 7 Jahrhundert Nationalmuseum Tokyo Tōdai Tempel Tōdai ji in Nara Haupttempel der Kegon SchuleStatue von Ganjin dem Begrunder der Regelschule Risshu im Tōshōdai Tempel zu Nara Saichō Begrunder des japanischen Tendai BuddhismusDer Tempel des Goldenen Pavillon Kinkaku ji in KyōtoChion Tempel Chion in Haupttempel der Jōdo SchuleShinran Shonin Portrat im Hongan Tempel Kyōto Eihei Tempel Eihei ji Haupttempel der Sōtō SchuleMyōan Eisai Grunder der japanischen Rinzai SchuleIngen Ryuki Grunder der japanischen Ōbaku Schule Hangerolle Mampuku Tempel 1671Nichiren Grunder des Nichiren Buddhismus Bildrolle im Kuon Tempel Prafektur Yamanashi Zeichnung eines Bettelmonches der Fuke Schule aus Sketches of Japanese Manners and Customs London 1867 Die Bildunterschrift im Buch lautet A begging criminal Die religiose Praxis der meisten Japaner war und ist durch einen Synkretismus von vielerlei Traditionen gepragt vgl Shinbutsu Shugō doch bis zur Meiji Zeit dominierte der Buddhismus uber die indigenen Traditionen In den Jahren 1868 bis 1873 wurden dann im Zuge der Trennung von Buddhismus und Shintō Shinbutsu Bunri buddhistische Statuen Bilder und Reliquien sowie buddhistische Priester aus den Shintō Schreinen verbannt und buddhistischen Tempeln die Verehrung von Shintō Gottheiten Kami untersagt Zugleich schuf man uberregionale Organisationsformen fur die Schreine und schuf die Grundlagen fur den Shintō als homogene nationale Religion Im Alltag behielt die Bevolkerung jedoch allerlei alte Gewohnheiten bei Zwar gehoren viele Familien einer bestimmten buddhistischen Schule an und sind einem Tempel dieser Richtung besonders verbunden Danka System doch hat das mit einigen wenigen Ausnahmen z B Nichiren Schule keinen Einfluss auf Besuche anderer Tempel und Schreine einschliesslich der Verehrung der jeweiligen Gottheiten Inhaltsverzeichnis 1 Fruhe chinesische Uberlieferungen 2 Von der Einfuhrung des Buddhismus bis zum Ende der Nara Zeit 2 1 Risshu 2 2 Jōjitsu shu 2 3 Kusha shu 2 4 Sanron shu 2 5 Hossō shu 2 6 Kegon shu 3 Heian Zeit 3 1 Tendai shu 3 2 Shingon shu 4 Kamakura Muromachi und moderne Zeit 4 1 Amidistische Schulen 4 1 1 Jōdo shu 4 1 2 Jōdo Shinshu 4 2 Zen Schulen 4 2 1 Sōtō shu 4 2 2 Rinzai shu 4 2 3 Ōbaku shu 4 2 4 Fuke shu 4 3 Nichiren Buddhismus 5 Chronologie 6 Siehe auch 7 Literatur 8 Weblinks 9 AnmerkungenFruhe chinesische Uberlieferungen BearbeitenDem chinesischen Buch der Liang Dynastie Liang shu 635 zufolge reisten im Jahre 467 funf Monche aus Gandhara uber das Meer ins Land Fusang chines 扶桑 jap Fusō das als Territorium im japanischen Archipel interpretiert wird Fusang liegt uber 20 000 Li ostlich des Reiches Dahan im Osten von China In alten Zeiten wusste das Volk von Fusang nichts von Buddhas Lehre aber im zweiten Jahr der Regierungsdevise Da Ming 458 der Fruheren Song Dynastie reisten funf Monche aus dem Land Jibin Kaschmir von Gandhara nach Fusang brachten Buddhas Lehre Schriften und Bilder in Umlauf und propagierten den Ruckzug von der Welt Schliesslich anderten sich die Brauche in Fusang Anm 1 Von der Einfuhrung des Buddhismus bis zum Ende der Nara Zeit BearbeitenDie Einfuhrung des Buddhismus in Japan ist ab 552 sicher datiert als Monche aus dem koreanischen Reich Baekje nach Nara kamen Nach allerlei Auseinandersetzungen unter einflussreichen Sippen begann sich der Buddhismus einige Jahre spater auszubreiten als Kaiserin Suiko und der mythenumwobene Kronprinz Shōtoku das Interesse des Kaiserhauses an der neuen Religion weckten Im Jahre 607 wurde eine kaiserliche Gesandtschaft zur Sui Dynastie nach China geschickt um Kopien der Sutras zu beschaffen Mit der Zeit wuchs die Zahl buddhistischer Geistlicher weshalb man geistliche Range und Hierarchien einfuhrte darunter die wichtigen Rangstufen Sōjō 僧正 und Sōzu 僧都 Die fruhen japanischen Quellen zeigen allerlei Beschrankungen Ordinationen setzten eine staatliche Genehmigung voraus die Zahl der neuen Monche war festgelegt Im Jahr 627 gab es in Japan 46 buddhistische Tempel mit 816 Monchen und 569 Nonnen Dieser staatlich reglementierte und zugleich vom Staat zur Starkung des Herrschaftssystems genutzte Buddhismus erlebte seine Blutezeit in der Nara Zeit 710 784 unter dem Tennō Shōmu Dieser liess sich nicht nur ordinieren sondern veranlasste auch den Bau des Tōdai Tempels Tōdai ji in der Hauptstadt Nara sowie diverser Provinztempel zum Schutze des Landes Auf sein Bestreben hin wurden zudem die Kegon und die Risshu Schulen eingefuhrt und mit vier anderen bereits etablierten Schulen dem Tōdai Tempel zugewiesen Bei diesen Sechs Schulen der sudlichen Hauptstadt 南都六宗 Nanto rokushu auch Nanto rikushu handelt es sich um Risshu Vinaya Jōjitsu shu Satyasiddhi Kusha shu Abhidharma Sanron shu Madhyamika Hossō shu Yogacara Kegon shu Hua yen Soweit die durftige Quellenlage erkennen lasst handelt es sich nicht um Schulen mit deutlicher Abgrenzung sondern eher um Studiengruppen Auch suchten die Tempel nach Moglichkeit Monchsgelehrte zu gewinnen die sich in mehreren Schulrichtungen auskannten Risshu Bearbeiten Von Dao Xuan 道宣 jap Dōsen 596 667 in China um 650 gegrundet wurde diese Richtung durch den chinesischen Monch Jian Zhen 鑒真 jap Ganjin im Jahre 753 nach Japan vermittelt Diese dem Hinayana Buddhismus zugeordnete Schule befasste sich besonders mit dem Vinaya d h den Monchsregeln im Tripitaka jap Taishō Shinshu Daizōkyō Als Grundtext dienen die um das Jahr 400 angefertigten Vier Arten der Verhaltensregeln 四分律 jap Shibun ritsu eine chinesische Ubertragung des Vinayapitaka durch den Monch Buddhayasa 仏陀耶舎 jap Butsudayasha Bedeutende japanische Vertreter dieser Richtung sind Eizon 1201 1290 und dessen Schuler Ninshō 1217 1303 Jōjitsu shu Bearbeiten Der grundlegende Text der zwischen 600 und 625 eingefuhrten Schule der Realisierung der Wahrheit ist der von dem indischen Philosophen Harivarman verfasste Diskurs zur Etablierung der Wahrheiten skt Satyasiddhi sastra chines Chengshi lun jap Jōjitsu ron Die nach Japan vermittelte chinesische Ubersetzung wurde von dem aus Kuqa stammenden Monchsgelehrten Kumarajiva angefertigt Der Text geht besonders auf die sogenannten Vier Edlen Wahrheiten ein Ihm zufolge sind die dharma Phanomene lediglich als Worte existent In Japan hielt sich diese Richtung als eigenstandige Schule nur kurz zu Anfang des 8 Jahrhunderts Die Satyasiddhi Schule gilt als eine Abspaltung der Sautrantika Schule die dem indischen Nikaya Buddhismus zugeordnet wird Sie lehnt den dritten Teil oder Korb des buddhistischen Pali Kanons den Abhidharma ab der nicht als Wort des Buddha akzeptiert wurde Kusha shu Bearbeiten In der Nara Zeit 710 784 von China nach Japan eingefuhrt leitete diese Schule 倶舎宗 ihren Namen von der Schatzkammer der Dogmatik jap Abidatsuma kusha ron ab Dieser Text skt Abhidharma kosa wurde von dem indischen Philosophen Vasubandhu im 4 oder 5 Jahrhundert verfasst und von diesem auch kommentiert skt Abhidharma kosa bhaṣyam Die chinesische Ubersetzung 651 54 geht auf den Pilgermonch Xuan Zang zuruck Der inhaltlich umfangreiche Text stellt besonders die Lehren der Sarvastivada und der Sautrantika Schule detailliert vor wobei er zur Position der letzteren neigt Im Jahre 793 ging diese Richtung in der Hossō Schule Hossō shu auf Sanron shu Bearbeiten Die Schule der drei Diskurse 三論宗 chines Sanlun zōng jap Sanron shu hat ihre Wurzeln in der Schule des Mittleren Wegs Madhyamaka des Mahayana Buddhismus Sie kam Anfang des 7 Jahrhunderts nach Japan und baut wie ihr Name anzeigt auf drei Diskursen oder Erorterungen skt sastra jap ron auf 1 dem Diskurs zum Mittleren Weg skt Madhyamaka sastra jap Churon 2 dem Diskurs zu den Zwolf Zugangen skt Dvadasa nikaya sastra jap Junimon ron und 3 dem Diskurs in hundert Strophen skt Sata sastra jap Hyaku ron Beim ersten im 4 Jahrhundert entstandenen Text handelt es sich um einen Kommentar zu Nagarjunas Versen des Mittleren Wegs Mula madhyamaka karika Die Urheberschaft ist umstritten Der zweite Text stammt von dem indischen Philosophen Nagarjuna jap Ryuju der dritte von dessen Schuler Aryadeva jap Daiba Die chinesische Ubersetzung aus dem Sanskrit wurde von dem aus dem zentralasiatischen Reich Kuqa stammenden Monchsgelehrten Kumarajiva jap Kumaraju vorgenommen Die Schule der drei Diskurse radikalisierte die Logik des Tetralemma und postuliert dass Erscheinungen weder wirklich existent noch absolut nicht existent sind sondern durch das Fehlen von Dauerhaftigkeit und Substanz gekennzeichnet sind Sie erreichte Japan Anfang des 7 Jahrhunderts durch die koreanischen Monche Hyeja 恵慈 jap Eji Hyechong 慧聡 jap Esō und Hyegwan 慧灌 jap Ekan nach Japan gebracht Hossō shu Bearbeiten Die Yogacara Schulen 瑜伽行派 jap Yugagyō ha bauen auf fruhem indisch buddhistischen Gedankengut auf das zum Grossteil von dem indischen Patriarchen Vasubandhu jap Seshin und dessen alterem Halbbruder Asaṅga entwickelt worden war Sie werden auch Nur Bewusstseins Schulen skt Vijnanavada genannt wegen ihres Postulats dass alle Erscheinungen lediglich Erscheinungen des Geistes sind der sich der wahren Wirklichkeit nur insofern zuwende als er gegenstandslos bleibe Die Hossō Schule etwa Schule der Dharma Eigenschaften wurde um 630 von dem chinesischen Monch Xuanzang 玄奘 jap Genjo gegrundet und etwa 653 bis 660 durch den japanischen Monch Dōshō 道昭 der in China von Xuanzang und Kui Ji unterwiesen worden war in Japan verbreitet Bei dem wichtigsten Text dieser Richtung Xuang Zangs Diskurs dass alles nur Bewusstsein ist 成唯識論 jap Jōyuishiki ron handelt es sich in weiten Teilen um eine Ubertragung des von dem brahminischen Gelehrten Dharmapala 護法 jap Gohō verfassten Textes Vijnaptimatrata siddhi sastra Diese Schule postuliert unter anderem das Konzept des Speicher oder Grundbewusstseins 阿頼耶識 jap arayashiki auch 無没識 mumotsushiki eine Art uberindividuelles und in standiger Veranderung begriffenes Kontinuum karmagestaltender Krafte welches die Weise der Erfahrung der Welt seitens eines Lebewesens bestimmt Die Hossō Schule war dem Geschlecht der Fujiwara verbunden und hatte ihren Hauptsitz im Familien Tempel dieser machtigen Sippe Von hier aus kontrollierte sie auch in den Jahrhunderten nach dem Umzug der Regierenden nach Heian kyō Kyōto die Provinz mit Kegon shu Bearbeiten Von Dushun 杜順 jap Dojun in China um 600 unter dem Namen Huayan zōng begrundet wurden die Lehren der Kegon Schule 華厳宗 jap Kegon shu Schule verherrlichender Blumenpracht 736 durch den koreanischen Monch Simsang 審祥 jap Shinshō nach Japan gebracht Dies ist die einzige Schule der Nara Zeit die sich auf ein Sutra dem Kegongyō 華厳経 skt Avataṃsaka sutra begrundet Der Text legitimiert Herrscher die den Buddhismus fordern und verspricht ihnen Schutz und Wohlstand Die Schule erhielt starke Unterstutzung durch den Tennō Shōmu der ihr den Tōdai Tempel errichten liess und dabei den Staatshaushalt ruinierte Heian Zeit BearbeitenIn der fruhen Heian Zeit gelangte der esoterische oder tantrische Buddhismus Vajrayana chin mizōng 密宗 jap mikkyō 密教 durch die Monche Saichō und Kukai aus China nach Japan Tendai shu Bearbeiten Die Tiandai Schule 天台宗 chines Tiantai zōng jap Tendaishu wurde um 550 in China von Zhi Yǐ 智顗 jap Chigi gegrundet Im Jahre 804 reiste der japanische Monch Saichō 最澄 zum Klosterberg Tiantai in China Nach seiner Initiation kehrte er 805 mit einer grossen Anzahl von Sutras und Kommentaren nach Japan zuruck Als Haupttext seiner Schule dient das Lotus Sutra 法華経 jap Hokkekyō Saichō schloss jedoch auch das Studium und die Praxis des Vajrayana mit dem Schwerpunkt auf dem Mahavairocana Sutra jap Dainichikyō 大日経 ein Shingon shu Bearbeiten Als Saichō im Jahre 804 an der Spitze einer offiziellen Gesandtschaft nach China aufbrach war in seiner Reisegruppe der dreissigjahrige Monch Kukai 空海 Dieser studierte in Chang an der Hauptstadt der chinesischen Tang Dynastie heute Xi an den esoterischen Buddhismus bei Huiguǒ jap Keika Nach seiner Initiation und dem Tode von Huiguǒ kehrte Kukai nach Japan zuruck wo es ihm gelang die Shingon Schule 真言宗 jap Shingon shu als eigenstandige Schulrichtung zu etablieren Kukai nahm zwei Linien der Lehre auf eine die auf dem Mahavairocana Sutra basierte jap Dainichikyō und eine andere die auf dem Vajrashekhara jap Kongōchōgyō 金剛頂経 aufbaut In dieser Schule stellt die konkrete Welt die hochste Wirklichkeit dar Ziel der Praxis ist das durch eine esoterische Ritualistik gestutzte Buddha Werden Kamakura Muromachi und moderne Zeit BearbeitenIn der Kamakura Zeit kamen uberaus einflussreiche Schulen auf 1 Die Lehren des Reinen Landes die von Predigern wie Genshin verbreitet und von Monchen wie Hōnen erlautert wurden legen ihren Schwerpunkt auf die Errettung durch das Vertrauen in Amitabha Sie entwickelten sich zu den grossten buddhistischen Richtungen in Japan und Asien und fanden vor allem beim einfachen Volk Verbreitung Demgegenuber wurden die philosophisch orientierten Zen Schulen vorwiegend in den oberen gesellschaftlichen Schichten aufgenommen und ubten so einen starken Einfluss auf die japanische Kultur aus Siehe auch Vier neue buddhistische Schulen Amidistische Schulen Bearbeiten Jōdo shu Bearbeiten Die Wurzel dieser Richtung ist die im 5 Jahrhundert durch den chinesischen Monch Hui Yuan 慧遠 jap Eon begrundete Schule des Reinen Landes 浄土宗 chines Jingtǔzōng jap Jōdo shu Sie wurde 1175 durch den der Tendai Schule entstammenden Monch Hōnen 法然 in Japan verbreitet Im Zentrum ihrer Lehre steht das Vertrauen in den transzendenten Buddha Amitabha jap Amida 阿弥陀 und die Hoffnung auf eine Wiedergeburt im Reinen Land skt Sukhavati einem Daseinsbereich ausserhalb des Zyklus von Geburt und Wiedergeburt skt Samsara in dem alle Bedingungen zur Erlangung der Buddhaschaft gegeben sind Aus dieser Schule ging im 13 Jahrhundert die heute grossere Schule des Jōdo Shinshu hervor Unter den Texten spielt der Sutra des unendlichen Lebens 無量壽経 jap Muryojukyō eine wichtige Rolle in der Praxis die nembutsu 念仏 chines nianfo Vergegenwartigung Buddhas genannte Anrufung von Amida Jōdo Shinshu Bearbeiten Die Wahre Schule des Reinen Landes 浄土真宗 Jōdo Shinshu ist eine der vier neuen Schulen der Kamakura Zeit Sie wurde von Shinran 親鸞 begrundet und im 15 Jahrhundert von Rennyo 蓮如 weiter entwickelt Die dem Jōdo shu nahestehende Schule beruft sich auf den Sutra des Landes der Gluckseligkeit skt Sukhavativyuuhasutra jap Amida kyō 阿弥陀経 Im Zentrum ihrer Lehre steht das Vertrauen in den transzendenten Buddha Amitabha jap Amida 阿弥陀 und die Hoffnung auf eine Wiedergeburt in seinem Reinen Land Zen Schulen Bearbeiten Hauptartikel Zen Buddhismus in Japan Der in China ab etwa dem 5 Jahrhundert entstandene vom Daoismus beeinflusste Chan 禅 jap Zen leitet seinen Namen vom Sanskritwort Dhyna chines Chan na 禅那 ab das etwa so viel wie Zustand meditativer Versenkung bedeutet Das Wort Zenmeister Zenji erscheint bereits in japanischen Schriften der Nara Zeit wurde damals aber fur alle nicht offizielle ordinierte Personen verwendet die buddhistische Rituale praktizierte Eigenstandige Zen Schulen 禅宗 Zen shu kamen erst seit dem 12 Jahrhundert auf Sōtō shu Bearbeiten Die Sōtō Schule beruft sich auf die chinesischen Chan Patriarchen Dongshan Liangjie 洞山良价 jap Tōzan Ryōkai und dessen Schuler Caoshan Benji 曹山本寂 jap Sōsan Honjaku deren Namen in den Namen der Schule 曹洞宗 chines Caodong zōng jap Sōtō shu einging Der japanische Monch Dōgen 道玄 brachte die Lehren dieser Schule aus China nach Japan und begrundete 1243 den Eihei Tempel Eihei ji Der zweite Haupttempel Sōji ji wurde 1321 von Keizan Jōkin 瑩山紹瑾 eroffnet Die Schule betont die immanente Buddha Natur aller Wesen sowie die Identitat von Ubung und Erleuchtung und legt ein grosses Gewicht auf die meditative Praxis des nur Sitzens 只管打坐 jap shikantaza oder Zazen 座禅 Besonders den Prajnaparamita Sutras kommt grosses Gewicht zu Rinzai shu Bearbeiten Der Name dieser Schule geht auf deren Grunder den chinesischen Monch Linji Yixuani 臨濟 義玄 jap Rinzai Gigen zuruck Die im 9 Jahrhundert entstandenen Lehren und Praktiken wurden im 12 Jahrhundert durch den japanischen Tendai Monch Myōan Eisai 明菴 栄西 gewohnlich zu Eisai verkurzt nach Japan gebracht Die Rinzai Schule 臨濟宗 chines Linji zōng jap Rinzai shu ubte einen grossen Einfluss auf die japanische Kultur aus uber ihre Teezeremonie Sadō ihre Gartenkunst sowie der strengen praktischen Ubungen die neben der Sitzmeditation Zazen das meditative Gehen 経行 chines Jingxing jap Kinhin und die meditative korperliche Arbeit 作務 jap Samu umfassen Ōbaku shu Bearbeiten Diese Zen Schule die enge Beziehungen zur Rinzai Schule aufweist wurde von dem chinesischen Monch Yǐnyuan Longqi 隠元 隆琦 jap Ingen Ryuki begrundet Im Alter von 64 Jahren folgte er einer Einladung nach Japan und landete 1654 mit zahlreichen chinesischen Schulern und Kunsthandwerkern in Nagasaki an 1661 erhielt er die Erlaubnis seinen Sitz in einem Tempel in Uji zu nehmen dem er den Namen des im chinesischen Gebirge Huangbo 黄檗 jap Ōbaku liegenden Tempels Wanfusi 萬福寺 jap Mampuku ji gab Die Lehren sind wie die des Chan Buddhismus nach der Song Zeit insgemein synkretistisch und umfassen die aus dem Amitabha Buddhismus ubernommenen Praxis des Nembutsu ebenso wie das Mantra und Dharaṇi des tantrischen Buddhismus Fuke shu Bearbeiten Die Fuke Schule Fuke shu 普化宗 war eine Bewegung innerhalb des japanischen Zen Buddhismus die sich auf den chinesischen Chan Meister und Wandermonch Pǔhua 普化 jap Fuke berief und der Uberlieferung zufolge im 13 Jahrhundert von Shinji Kakushi 心地覚心 nach Japan gebracht worden sein soll Ihre Etablierung als eigenstandige Schule erfolgte allerdings erst im 17 Jahrhundert Die ihr zugehorigen Wandermonche hiessen zunachst komosō 薦僧 Strohmatten Monche spater komusō 虚無僧 Monche der Leerheit Als Hauptsitze galten der Ryōhō Tempel 鈴法寺 Ryōhō ji in der Provinz Musashi der Ichigatsu Tempel 一月寺 Ichigatsu ji in der Provinz Shimousa und der Myōan Tempel 明暗寺 Myōan ji in Shirakawa Kyōto Die lockere Organisationsform und das unstete Wanderleben vieler Anhanger unter denen sich viele herrenlose Samurai befanden weckten immer wieder den Argwohn der Tokugawa Behorden die 1847 die Tempel auflosten und die Monche der Rinzai Schule unterstellten 1871 verbot die neue Meiji Regierung die Fuke Schule per Kabinettsbeschluss Soweit aus der Quellenlage erkennbar spielte das Studium der Schriften eine untergeordnete Rolle Eine zentrale Bedeutung kam dem Musizieren mit der Bambusflote Shakuhachi zu Dieses sollte in Verbindung mit einem Hochstmass an Konzentration zur Erleuchtung fuhren weshalb man auch von Blas Zen 吹禅 jap suizen spricht Nichiren Buddhismus Bearbeiten Die Schulen des Nichiren Buddhismus berufen sich auf den Monch Nichiren 日蓮 Sonnen Lotus und seine erstmals im Jahre 1253 verkundeten Lehren Nichiren sah im Lotus Sutra 妙法蓮華経 Myōhō renge kyō abgekurzt 法華経 Hokkekyō den einzigen vollkommenen Ausdruck der wahren Lehre des Shakyamuni Siddhartha Gautama und stellte das Mantra Nam u myōhō rengekyō 南無妙法蓮華経 in den Mittelpunkt seiner Praxis Nichiren der aus der Tendai Schule stammte hatte selbst keine Neugrundung beabsichtigt Offizielle Schulen des Nichiren Buddhismus kamen erst seit dem 19 Jahrhundert auf zunachst die traditionsorientierte Nichiren Schule Nichiren shu und 1912 die Wahre Nichiren Schule Nichiren Shōshu Weitere Denominationen folgten wie die Sōka Gakkai Werteschaffende Gesellschaft Risshō Kōseikai Gesellschaft fur Aufrichtung von Recht und mitmenschlichen Beziehungen und Reiyukai Gesellschaft der Freunde der Geister die der Gruppe der Neuen Religionen Shin shukyō zugeordnet werden Anm 2 Chronologie Bearbeiten654 Dōshō fuhrt die Hossō shu chines Faxiang in Japan ein 736 Bodhisena fuhrt die Kegon shu chines Huayan in Japan ein 753 Ganjin fuhrt die Ritsu shu chines Lu Vinaya in Japan ein 807 Saichō fuhrt die Tendai shu chines Tiantai zong in Japan ein 816 Kukai grundet die Shingon shu 1175 Hōnen fuhrt die Jōdo shu Reines Land in Japan ein 1191 Eisai fuhrt die Rinzai shu chines Linji in Japan ein 1227 Dōgen fuhrt die Sōtō shu chines Caodung in Japan ein 1253 Nichiren verkundet nach zehnjahrigem Studium erstmals seine Lehren 1654 Ingen fuhrt die Ōbaku shu chines Huangbo in Japan ein Siehe auch BearbeitenAmitabha Buddhismus Buddhismus in China Yuzu Nembutsu shu Shinnyo EnLiteratur BearbeitenK Asakawa Henry Cabot Lodge Hrsg Japan From the Japanese Government History H W Snow Chicago 1910 Lydia Brull Die japanische Philosophie eine Einfuhrung Wissenschaftliche Buchgesellschaft Darmstadt 1993 ISBN 3 534 08489 6 Heinrich Dumoulin Geschichte des Zen Buddhismus Band II Japan Francke Bern 1986 ISBN 3 317 01596 9 Matthias Eder Geschichte der japanischen Religion Band 2 Japan mit und unter dem Buddhismus Asian Folclore Studies 7 2 1978 Digitalisat Memento vom 31 Dezember 2013 im Internet Archive Charles Eliot Japanese Buddhism Routledge amp K Paul London 1935 Columbia University Press 2005 ISBN 0 7103 0967 8 Peter Fischer Buddhismus und Nationalismus im modernen Japan Brockmeyer Bochum 1979 ISBN 3 88339 079 8 Christoph Kleine Der Buddhismus in Japan Geschichte Lehre Praxis Tubingen Mohr Siebeck 2011 ISBN 978 3 16 150492 1 Matsunaga Daigan Matsunaga Alicia 1996 Foundation of japanese buddhism Vol 1 The Aristocratic Age Los Angeles Tokyo Buddhist Books International ISBN 0 914910 26 4 Matsunaga Daigan Matsunaga Alicia 1996 Foundation of japanese buddhism Vol 2 The Mass Movement Kamakura and Muromachi Periods Los Angeles Tokyo Buddhist Books International 1996 ISBN 0 914910 28 0 Klaus Josef Notz Hrsg Lexikon des Buddhismus Grundbegriffe Traditionen Praxis Directmedia Berlin 2001 ISBN 3 89853 148 1 Digitale Bibliothek Band 48 PDF 1 6 MB Gregor Paul Hrsg Das Grosse Lexikon des Buddhismus Zeittafeln und Karten Indien China Japan Westliche Rezeption Iudicium Verlag Munchen 2008 ISBN 978 3 89129 528 1 David A Suzuki Crisis in Japanese Buddhism case of the Otani Sect Los Angeles u a 1985 ISBN 0 914910 51 5 Volker Zotz Der Buddha im Reinen Land Shin Buddhismus in Japan Diederichs Munchen 1991 ISBN 3 424 01120 7 Yoshiro Tamura Japanese Buddhism A Cultural History Kosei Publishing Tokyo 2005 ISBN 4 333 01684 3 Matsunami Kodo ed A Guide to Japanese Buddhism Memento vom 2 Februar 2013 im Internet Archive Tokyo Japan Buddhist Federation 2004Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Buddhismus in Japan Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Die geschichtliche Rolle des Buddhismus in Japan geschichtliche Darstellung der Entwicklung von Buddhismus und Shinto in Japan ab dem 6 Jh Japanese Buddhist FederationAnmerkungen Bearbeiten Originaltext 扶桑在大漢國東二萬餘里 地在中國之東 其俗舊無佛法 宋大明二年 罽賓國嘗有比丘五人游行至其國 流通佛法 經像 教令出家 風俗遂改 Eine ausfuhrliche Liste findet sich unter Nichiren Buddhismus Jacqueline I Stone Original Enlightenment and the Transformation of Medieval Japanese Buddhism Studies in East Asian Buddhism University of Hawaii Press 2003 ISBN 978 0 8248 2771 7 Seite 239 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Buddhismus in Japan amp oldid 237710228