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Dieser Artikel behandelt eine Schule des japanischen Buddhismus Zum Tempel der Tendai Richtung des japanischen Buddhismus siehe Kegon ji Zu den Wasserfallen im Nikkō Nationalpark in der japanischen Prafektur Tochigi siehe Kegon Falle Die Kegon shu jap 華厳宗 dt etwa Schule der Buddha verherrlichenden Blumenpracht ist eine Schule des Buddhismus in Japan Sie entstand als japanisches Pendant zur chinesischen Huayan zong Wie fur diese gilt als Grundtext der Kegon shu das Daihōkōbutsu Kegongyō skt Buddhavataṃsakamahavaipulya sutra kurz Kegon kyō Avatamsaka Sutra Geschichte BearbeitenAls Begrunder der Kegon shu gilt ihrer eigenen Uberlieferung nach der koreanische Monch Sim sang 740 oder 742 chinesisch 審祥 Pinyin Shenxiang W G Shen hsiang jap Shinjō Schuler von Fa Cang bzw Fazang 643 712 chinesisch 法藏 Pinyin Fǎzang W G Fa tsang jap Hōzō oderKenju Daishi seinerseits Schuler von Zhi Yan 602 668 chinesisch 智儼 Pinyin zhiyǎn W G chih yen jap Chigon der wiederum Schuler des Huayan Begrunders Du Shun 557 640 chinesisch 杜順 Pinyin Dushun W G Tu shun jap Tojun war Sim sang starb allerdings bereits im Jahr seiner Ankunft in Japan und zuvor hatte bereits Dao Xuan 702 760 jap Dōsen im Jahr 736 Kegon Lehren nach Nara gebracht Teile des Kegon kyō waren zudem bereits 722 in Japan bekannt Als offizielles Grundungsdatum gilt dennoch das Jahr 743 in dem der Shōmu tennō das Kegon kyō in einem Kaiserlichen Edikt als prinzipielles Sutra des Landes beschrieb Besondere Unterstutzung erhielt die Kegon shu durch den Shōmu tennō der ihr den gewaltigen Tempelkomplex Tōdai ji bauen liess und diesen zu einem der machtigsten Tempel in Nara machte Die Bauarbeiten dauerten von 741 bis 752 Die dabei entstehenden Kosten waren derart enorm dass sie den Staatshaushalt zum Zusammenbrechen brachten An der Einweihungsfeier nahmen zehntausend Monche und Nonnen teil darunter selbst Gaste aus Indien Erster Vorsteher des Tōdai ji wurde Rōben 689 773 Vertrauter von Shōmu und Schuler von Gien 644 728 Vertreter der Hossō shu Ende des 8 Jahrhunderts war die Bedeutung der Schule allerdings bereits nur noch marginal insbesondere da sich ihre Lehren kaum von denen der Sanron shu unterschieden und sich mit denen der Hossō shu nicht messen konnten In der Heian Zeit war sie dann vollig von den Lehren der Tendai shu dominiert Vom 12 bis zum 14 Jahrhundert erlebte die Kegon shu dann drei kleinere Auflebungen Dies geschah zum ersten Mal unter Myōe 1173 1232 明恵 auch Kōben 高弁 der ein Kegon Studienzentrum im Kōzan ji auf dem Berg Toganoo einrichtete gegen die amidistischen Lehren Hōnens polemisierte und so prominente Anhanger wie den Go Toba tennō und den Shikken Hōjō Yasutoki fand Die zweite Restauration hatte den Tōdai ji zum Zentrum wo Sōshō 1202 1292 auch Shushō 聖守 der sich intensiv Studien uber Maitreya jap Miroku widmete sowie voluminose Biographien uber zahlreiche ehrenhafte Monche und deren Taten verfasste Sōshōs Schuler Gyōnen 1240 1321 凝然 ebenso wie sein Meister aus dem Geschlecht der Fujiwara leitete die vorerst letzte Wiederbelebung des Kegon Glauben ein Unter der Schirmherrschaft des Go Uda tennō studierte er am Kaidan in des Tōdai ji Er verfasste Schriften zu nahezu jegliche Schulrichtung im Buddhismus sowie historische Abhandlungen Sein Werk belauft sich auf ca 1 200 Schriften zu den wichtigsten davon gehort das 1286 fertiggestellte und aus zwei Faszikeln bestehende Hasshu kōyō 八宗綱要 in dem die Geschichte der sechs Schulen des Nara Buddhismus und der zwei Schulen des Heian Buddhismus erzahlt wird Nach dieser kurzen Periode einzelner Wiederbelebungen versank die Kegon shu bis zur Gegenwart wieder in weitestgehende Bedeutungslosigkeit Ihre theoretischen Grundlagen sollten allerdings wie die von allen Nara Schulen stets weiterhin Einfluss auf den Buddhismus in Japan haben so z B fur die im 12 Jahrhundert entstandene Yuzu Nembutsu shu 融通念仏宗 Lehre BearbeitenZentrale Lehren der Kegon shu betreffen das Konzept der Gesamtheit alles Seienden So sei alles mit allem verschrankt 事々無礙 jiji muge Jeder Teil der Welt andert somit den gesamten Rest der Welt wenn er sich selbst andert Diesem entspricht eine vierfache Aufteilung der hokkai chinesisch 法界 Pinyin fǎjie W G fa chieh Welten der Dharma Ji hokkai Dharmawelt der Phanomene der gewohnliche Standpunkt alle einzelnen Erscheinungen werden als jeweils substantiell vorgestellt Ri hokkai Dharmawelt der Universalen Wahrheit der intuitive Standpunkt die Grundlage des gesamten Seins wird als leer vorgestellt Riji muge hokkai Dharmawelt der Einheit der Phanomene mit der Universalen Wahrheit der erleuchtete Standpunkt die Leerheit wird als identisch mit den einzelnen Erscheinungen vorgestellt Jiji muge hokkai Dharmawelt der Einheit von Phanomen und Phanomen der tiefgrundige Kegon Standpunkt alle einzelnen Erscheinungen sind nicht nur identisch mit der Leerheit und damit mit der Gesamtheit des tathata sondern auch jeweils mit allen anderen einzelnen Erscheinungen Inwiefern das Primat der Totalitat alles Seienden ontologisch erkenntnistheoretisch oder lediglich asthetisch zu verstehen ist blieb in der Rezeption bis in die Gegenwart umstritten Eine andere ebenfalls von der Huayan ubernommene Lehre besagt dass die Buddhanatur allem Seienden zukomme Erleuchtung daher prinzipiell zu jeder Zeit und an jedem Ort moglich sei entsprechend dem achten Relationstypus der Kegon Lehre von den zehn mysteriosen Zugangen jugemmon bzw dem Bedingten Entstehen der mysteriosen Zehn jugen engi in dem die Relationen der einzelnen Erscheinungen miteinander dargelegt werden die ihrerseits korrespondiert mit der Lehre von den sechs Eigenschaften der Dharma die alle vollstandig mit der Gesamtheit harmonisieren rokusō ennyu Literatur BearbeitenThomas Cleary trans The Flower Ornament Scripture A Translation of the Avatamsaka Sutra 1993 ISBN 0 87773 940 4 Daigan Lee Matsunaga und Alicia Orloff Matsunaga Foundation of Japanese Buddhism Vol I The aristocratic age Buddhist Books International Los Angeles und Tokio 1974 ISBN 0 914910 25 6 Daigan Lee Matsunaga und Alicia Orloff Matsunaga Foundation of Japanese Buddhism Vol II The mass movement Kamakura amp Muromachi periods Buddhist Books International Los Angeles und Tokio 1976 ISBN 0 914910 27 2 Bunyiu Nanjio A Short History of the Twelve Japanese Buddhist Sects Bukkyo sho ei yaku shuppan sha Tokyo 1886 Internet Archive PDF 9 3 MB Gregor Paul Philosophie in Japan von den Anfangen bis zur Heian Zeit eine kritische Untersuchung Iudicium Munchen 1993 ISBN 3 89129 426 3 Torakazu Doi Kegon Sutra Das Blumengirlanden Sutra Band I Angkor Verlag Frankfurt 2008 ISBN 978 3 936018 32 5 Torakazu Doi Kegon Sutra Das Blumengirlanden Sutra Band II Angkor Verlag Frankfurt 2008 ISBN 978 3 936018 33 2 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Kegon shu amp oldid 237806072