www.wikidata.de-de.nina.az
Die Giganten altgriechisch Gigantes Gigantes sind Gestalten der griechischen Mythologie Sie versuchten im gelaufigsten Mythos der Gigantomachie die Olympischen Gotter zu sturzen Gigant im Kampf gegen Artemis Inhaltsverzeichnis 1 Abstammung 2 Aussehen 3 Gigantomachie 4 Namen der Giganten 4 1 Beinamen 4 2 Namensliste unvollstandig 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseAbstammung BearbeitenNach der altesten Uberlieferung der Theogonie des Hesiod entstanden die Giganten ebenso wie die Erinyen und die Meliaden aus den Blutstropfen die zur Erde fielen als Kronos seinen Vater Uranos entmannte 1 Die Mutter der Giganten ist die Gottin Gaia die personifizierte Erde in der griechischen Mythologie In der Bibliotheke des Apollodor gebiert Gaia die Giganten aus Arger uber die Titanen die Vaterschaft des Uranos wird lediglich erwahnt 2 Bei Bakchylides 3 Diodor 4 Ovid 5 Vergil 6 und Nonnos 7 wird nur ihre Mutter Gaia genannt Einerseits deshalb weil Gaia ihre Kinder auch ohne einen Vater aus sich selbst gebaren kann andererseits weil die Giganten in der Gigantomachie von ihrer Mutter unterstutzt werden ihr Vater aber nicht mehr vorkommt In der Beschreibung Griechenlands von Pausanias 8 wird nur ihr Vater Uranos genannt um die verwandtschaftliche Beziehung der Giganten zu den Titanen und den Olympischen Gottern zu verdeutlichen Hyginus 9 nennt den Namen Ge fur Gaia als die Mutter der Giganten jedoch Tartaros als ihren Vater Hesiod Hyginus Gaia Uranos Ge Tartaros Giganten Giganten Aussehen Bearbeiten nbsp Poseidon bekampft Polybotes Attische schwarzfigurige Amphore ca 540 530 v Chr Standort Louvre Foto Marie Lan Nguyen nbsp Darstellung eines Giganten aus dem 2 Jahrhundert n Chr Fundort Aphrodisias Standort Archaologisches Museum Istanbul Foto Giovanni Dall OrtoLaut Hesiod waren die Giganten hell von Waffen umblinkt langragende Speer in den Handen 10 Apollodor 11 beschreibt sie als unubertroffen in ihrer Grosse und Kraft von furchterregender Erscheinung und mit Schlangenschuppen an den Unterschenkeln Nach Claudian 12 waren sie mit Keulen Baumstammen und Felsblocken bewaffnet und nach Ovid 13 konnten sie mit ihren Kraften sogar Berge ubereinander turmen Diodor 14 und Gaius Valerius Flaccus 15 erwahnen nur ihre ungeheuerliche Grosse Als Konig und Anfuhrer der Giganten nennt Homer 16 den Eurymedon Ein Motiv das haufig in den bildenden Kunsten dargestellt wurde waren Giganten mit Beinen die in Schlangenkorper auslaufen wie auch Ovid 17 sie beschreibt Die bekannteste Darstellung ist der Gigantenfries des Pergamonaltars der den Kampf der Giganten gegen die Olympischen Gotter wahrend der Gigantomachie zeigt Pausanias 18 hingegen halt die Vorstellung von Schlangen anstatt Fussen fur absurd Nonnos 19 wiederum beschreibt sie mit Schlangenhaaren und zweihundert Handen Gigantomachie BearbeitenSie galten insbesondere als Sohne ihrer Mutter Gaia Gaa die sie in ihrem Kampf gegen die Olympier unterstutzte Dieser Kampf zwischen Giganten und Olympiern wird als Gigantomachie bezeichnet Der Sieg sollte den Olympiern nur durch die Hilfe sterblicher Wesen moglich sein weil Giganten durch Gotterhand nicht sterben konnen Diese Hilfe kam den Olympiern durch Dionysos und Herakles beides Sohne des Zeus die er mit sterblichen Muttern gezeugt hatte wobei insbesondere Herakles entscheidend zum Sieg gegen die Giganten beitrug Ein Wunderkraut das Gaia wachsen liess sollte den Giganten allerdings gegen die Gotter helfen da sie dadurch auch von Sterblichen nicht getotet werden konnten Als Zeus davon erfuhr verbot er Eos dem Morgenlicht Selene dem Mond und Helios der Sonne den Kindern des Titanenpaares Hyperion und Theia zu scheinen bis er dieses selbst gefunden hatte Namen der Giganten BearbeitenDie Namen der Giganten werden in mehreren Quellen genannt Die alteste ist die Odyssee worin der Anfuhrer der Giganten Eurymedon erwahnt wird Einige Namen sind auch auf attischen Vasen des 6 Jahrhunderts v Chr erhalten Vergil 20 und Properz 21 sind nach Homer die ersten Schriftsteller bei denen Giganten namentlich erwahnt werden Die erste Quelle die eine Namensliste enthalt ist die Bibliotheke des Apollodor 22 Pausanias nennt in seinen Reisen in Griechenland vereinzelt Namen die zum Teil auf lokale Ubernahmen des Gigantenmythos zuruckzufuhren sind Daneben sind noch die Namenslisten bei Hyginus 9 und bei Nonnos 23 uberliefert Die Giganten wurden bereits von einigen spatantiken Autoren mit den Titanen verwechselt 24 Hyginus fuhrt dementsprechend auch Titanen unter den Giganten auf namentlich Astraios Iapetos Koios und Pallas Die Gigantomachie scheint hier als eine blosse Nachahmung der Titanomachie verstanden worden zu sein Auch der Aloide Otos wird von Hyginus zu den Giganten gezahlt Der Name seines Bruders Ephialtes ist der gleiche wie der des schon bei Hesiod genannten Giganten Ephialtes Dazu schliesst sich in alteren Erzahlungen der Angriff der Aloiden auf den Olymp direkt an die Gigantomachie an 25 sodass hierbei von einer Verwechslung ausgegangen werden kann 26 Auch das Ungeheuer Typhon das Hesiod noch als eigenstandige Figur beschreibt wird von Hyginus den Giganten zugeschlagen Nonnos beschreibt den Typhon der alteren Autoren nimmt den Namen aber zusatzlich in die Auflistung der Giganten mit auf Beinamen Bearbeiten Den Giganten wurde von einigen Autoren der Beiname Gegeneis Ghgeneῖs Gegeneis gegeben der Erdgeborene bedeutet 27 Als Substantiv verwendet wurde der Beiname auch als alleinige Bezeichnung fur die Giganten gebraucht 28 Namensliste unvollstandig Bearbeiten Name Athos Homer Apollodor Vergil Properz Pausanias Hyginus Nonnos SachquelleAgasthenes x 29 Agrios x x xAlkyoneus x x xAlpus xAstraios xChthonios xDamasen xDamysosEmphytos xEnkelados x x x 30 x x x 29 31 Ephialtes x x x x 29 32 Euboios x 32 Euphorbos x 32 Euryalos x 33 Eurymedon x x 34 Eurytos x x xGration x xHippolytos x xHopladamus xHyperbios x 29 Klytios x xMimas xOranion x 32 Otos xPankrates x 32 Peloros x xPolybotes x x x x x 29 32 33 Porphyrion x x x x 31 Rhoikos xTheodamas xTheomises xThoon x xThurius xTyphon x xLiteratur BearbeitenClaude Calame Les Figures grecques du gigantesque In Communications 42 1985 S 147 172 Michael Grant John Hazel Lexikon der antiken Mythen und Gestalten dtv Munchen 2004 ISBN 3 423 32508 9 S 158 160 Johannes Ilberg Ernst Kuhnert Giganten In Wilhelm Heinrich Roscher Hrsg Ausfuhrliches Lexikon der griechischen und romischen Mythologie Band 1 2 Leipzig 1890 Sp 1639 1673 Digitalisat Francis Vian La Guerre des Geants Le Mythe avant l epoque hellenistique C Klincksieck Paris 1952 Francis Vian Mary B Moore Gigantes In Lexicon Iconographicum Mythologiae Classicae LIMC Band 000004 IV Zurich Munchen 1988 S 191 270 Otto Waser Giganten In Paulys Realencyclopadie der classischen Altertumswissenschaft RE Supplementband III Stuttgart 1918 Sp 655 759 Nachtrage und Berichtigungen ebenda 1305f Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Gigantes Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Giganten im Theoi Project englisch Lexikoneintrag bei Gottwein deEinzelnachweise Bearbeiten Hesiod Theogonie 176 Bibliotheke des Apollodor 1 34 Bakchylides Fragment 15 Diodor 4 15 1 Ovid Metamorphosen 1 151 Vergil Georgica 1 276 Nonnos von Panopolis Dionysiaka 25 85 Pausanias Beschreibung Griechenlands 8 28 1 ff a b Hyginus Fabulae Praefatio Hesiod Theogonie im Projekt Gutenberg DE Bibliotheke des Apollodor 1 34 Claudian Gigantomachia Latina 66 ff Ovid Metamorphosen 1 153 Diodor Historische Bibliothek 4 21 5 Gaius Valerius Flaccus Argonautica 2 16 ff Homer Odyssee 7 58 Text bei digbib org deutsch Memento vom 24 Oktober 2010 im Internet Archive Ovid Metamorphosen 1 185 Pausanias Beschreibung Griechenlands 8 28 1 Nonnos von Panopolis Dionysiaka 25 85 ff Vergil Aeneis 4 179 Properz Elegien 3 9 Bibliotheke des Apollodor 1 34 Nonnos von Panopolis Dionysiaka 25 85 48 6 Vgl Servius Kommentar zu Vergils Aeneis 8 698 Horaz Carmina 3 4 42 Vgl Bibliotheke des Apollodor 1 6 3 1 ff Eintrag Aloiden bei theoi com Batrachomyomachia 7 Sophokles Trachiniai 1058 f Aristophanes Die Wolken 853 Lykophron 1408 a b c d e Attisch schwarzfigurige Vase Beazley 14590 575 525 v Chr Properz Elegien 2 1 39 a b Attisch schwarzfigurige Vase Beazley 10148 575 525 v Chr a b c d e f Attisch schwarzfigurige Vase Beazley 10047 575 525 v Chr a b Attisch rotfigurige Vase Beazley 10047 550 500 v Chr Properz Elegien 3 9 48 Normdaten Sachbegriff GND 4685934 2 lobid OGND AKS Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Gigant Mythologie amp oldid 230727102