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Der Titel dieses Artikels ist mehrdeutig Weitere Bedeutungen sind unter Kronos Begriffsklarung aufgefuhrt Kronos altgriechisch Kronos Kronos ist in der griechischen Mythologie der jungste Sohn der Gaia Erde und des Uranos Himmel Anfuhrer der Titanen sowie Vater von Zeus und den Kroniden In der romischen Mythologie entspricht ihm Saturn us Kronos mit der Sichel bewaffnet nach einem Intaglio Inhaltsverzeichnis 1 Etymologie 2 Mythologie 3 Verehrung 4 Stammbaum der Titanen 5 Stammbaum der olympischen Gotter 6 Literatur 7 Weblinks 8 AnmerkungenEtymologie BearbeitenSein Name wurde in der antiken Volksetymologie der Orphiker schon sehr fruh mit dem des Zeitgottes Chronos Xronos Chronos gleichgesetzt 1 was aber etymologisch falsch ist ursprunglich waren es zwei verschiedene Gotter die dann in manchen Uberlieferungen miteinander verschmolzen wurden Die Etymologie ist umstritten man hat eine Ableitung von krainein krainein deutsch vollenden erwogen dann ware Kronos der Vollender Auch wurde vermutet dass der Name vorgriechischen Ursprungs sei und somit Kronos aus einer vorgriechischen Tradition ubernommen wurde 2 Der Autor des 1962 gefundenen Derveni Papyrus einer der altesten bekannten literarischen Schriften der griechischen Antike bietet eine andere Etymologie indem er Kronos von kroyein krouein deutsch stossen schlagen herleitet 3 Mythologie Bearbeiten nbsp Die Verstummelung des Uranos durch Kronos Saturn Giorgio Vasari und Cristofano Gherardi 16 JahrhundertIn der Fruhzeit der Mythologie hatte Kronos noch keinen festen Platz in der Genealogie der Gotter von den verschiedenen Versionen des Mythos hat sich die von Hesiod uberlieferte durchgesetzt die Kronos zu einem Sohn von Uranos und Gaia macht 4 Da Uranos seine Kinder die Kyklopen und Hekatoncheiren so sehr hasste dass er sie in den Tartaros verbannte brachte Gaia ihre weiteren Kinder die Titanen im Geheimen zur Welt Sie stiftete schliesslich Kronos an den Vater mit einer Sichel zu entmannen 5 Kronos wurde damit zum Herrscher der Welt und Begrunder des Goldenen Zeitalters Er wurde von seiner Schwester Rhea Rheia zum Gatten genommen 6 Aus Angst selbst entmachtet zu werden frass er jedoch alle Kinder die aus dieser Verbindung entstanden Hestia Demeter Hera Hades und Poseidon die Kroniden Den jungsten Sohn jedoch Zeus versteckte Rhea auf Anraten von Gaia und Uranos in der Hohle von Psychro im Dikti Gebirge auf Kreta wahrend sie dem Kronos einen in eine Windel gewickelten Stein uberreichte den dieser verschlang ohne den Betrug zu bemerken So konnte Zeus ungestort heranwachsen Spater gelang es Zeus seinen Vater mit List und Gewalt zu uberwinden worauf Kronos erst den Stein und dann seine verschlungenen Kinder ausspuckte Den Stein stellte Zeus an der Kultstatte Pytho Delphi auf damit er dort von den Sterblichen bestaunt werde Die Orphiker erzahlten dass Kronos eines Tages von dem damals aus den Eichen fliessenden Honig berauscht dalag und so von Zeus gefesselt werden konnte Anschliessend brachte dieser ihn auf die Insel der Seligen die Elysischen Gefilde die am Rande des Erdkreises liegen wo Kronos bis heute weile Daher halte dort noch immer das Goldene Zeitalter an das fur den Rest der bekannten Welt mit seiner Entmachtung sein Ende gefunden habe Metis die erste Geliebte des Zeus war diesem bei der Entmachtung des Vaters behilflich indem sie ihm den Trank reichte der Kronos betaubte und ihn schliesslich dazu zwang alle zuvor verschlungenen Kinder wieder von sich zu geben 7 Verehrung BearbeitenKronos war eine relativ schattenhafte Gestalt aus der Mythologie die nur in sehr geringem Masse kultisch verehrt wurde Allerdings gab es ein ihm zu Ehren gefeiertes landliches Fest die Kronien Der von ihm ausgespuckte Stein wurde in Delphi verehrt man salbte ihn taglich mit Ol und umwickelte ihn an Festtagen mit wollenen Binden Er ist nicht zu verwechseln mit einem anderen ebenfalls in Delphi aufgestellten und verehrten Stein dem Omphalos Der Steinkult war in der Antike im Mittelmeerraum verbreitet In Agypten wurde Kronos in griechisch romischer Zeit mit dem Erdgott Geb gleichgesetzt der im agyptischen Pantheon als Vater der Gotter Osiris Isis Seth und Nephthys eine ahnliche Position einnahm wie Kronos in der griechischen Mythologie Besonders gut ist diese Gleichsetzung in Tebtynis im sudlichen Faiyum bezeugt Geb bzw Kronos waren hier in eine lokale Ausformung des Kultes um den Krokodilgott Sobek integriert 8 Die Gleichsetzung zeigte sich einerseits in der lokalen Gotterikonografie in der Geb als Mensch mit Attributen des Kronos bzw Kronos mit Attributen des Geb dargestellt wurde 9 Andererseits wiesen sich die Priester des ortlichen Haupttempels in agyptischen Texten als Priester des Soknebtynis Geb in griechischen Texten aber als Priester des Soknebtynis Kronos aus In der lokalen Bevolkerung waren zudem neben agyptischen Namen die sich auf den Gott Geb bezogen auch griechische Namen beliebt die von dem Namen Kronos hergeleitet waren insbesondere Kronion 10 Stammbaum der Titanen Bearbeiten Chaos Gaia Uranos Gottergeschlechtder Titanen Okeanos Kreios Hyperion Theia Themis Phoibe Kronos Koios Iapetos Rhea Mnemosyne Tethys Stammbaum der olympischen Gotter Bearbeiten Kronos Rhea Hestia Hades Poseidon Demeter Zeus Hera Athene Apollon Artemis Hermes Dionysos Aphrodite Hephaistos AresLiteratur BearbeitenGerhard Baudy Kronos In Der Neue Pauly DNP Band 6 Metzler Stuttgart 1999 ISBN 3 476 01476 2 Sp 864 870 Frank Bezner Kronos In Maria Moog Grunewald Hrsg Mythenrezeption Die antike Mythologie in Literatur Musik und Kunst von den Anfangen bis zur Gegenwart Der Neue Pauly Supplemente Band 5 Metzler Stuttgart Weimar 2008 ISBN 978 3 476 02032 1 S 404 407 Michael Grant John Hazel Lexikon der antiken Mythen und Gestalten dtv Munchen 2004 ISBN 3 423 32508 9 Karl Kerenyi Die Mythologie der Griechen Die Gotter und Menschheitsgeschichten dtv Munchen 1994 ISBN 3 423 30030 2 Maximilian Mayer Kronos In Wilhelm Heinrich Roscher Hrsg Ausfuhrliches Lexikon der griechischen und romischen Mythologie Band 2 1 Leipzig 1894 Sp 1452 1573 Digitalisat Max Pohlenz Kronos In Paulys Realencyclopadie der classischen Altertumswissenschaft RE Band XI 2 Stuttgart 1922 Sp 1982 2018 Digitalisat Vincent Rondot Derniers visages des dieux dʼEgypte Iconographies pantheons et cultes dans le Fayoum hellenise des IIe IIIe siecles de notre ere Presses de lʼuniversite Paris Sorbonne Editions du Louvre Paris 2013 Eleutheria D Serbeti Kronos In Lexicon Iconographicum Mythologiae Classicae LIMC Band 000006 VI Zurich Munchen 1992 S 142 147 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Kronos Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Uni Weimar Chronisten Antike Mythologie KronosAnmerkungen Bearbeiten Geoffrey S Kirk John E Raven Malcolm Schofield Hrsg Die vorsokratischen Philosophen Einfuhrung Texte und Kommentare Neuauflage Metzler Stuttgart 2001 S 31 62 66 Gerhard Baudy Kronos In Der Neue Pauly DNP Band 6 Metzler Stuttgart 1999 ISBN 3 476 01476 2 Sp 864 870 hier Sp 864 Max Pohlenz Kronos In Paulys Realencyclopadie der classischen Altertumswissenschaft RE Band XI 2 Stuttgart 1922 Sp 1982 2018 hier 1986 f Digitalisat Theokritos Kouremenos George M Parassoglu Kyriakos Tsantsanoglou Hrsg The Derveni Papyrus Edited with Introduction and Commentary Olschki Florenz 2006 ISBN 88 222 5567 4 Kolumne 14 2 9 S 89 und S 133 Gabor Betegh The Derveni Papyrus Cosmology Theology and Interpretation Cambridge University Press Cambridge 2004 S 185 Anton Bierl Riddles over Riddles Mysterious and Symbolic Inter textual Strategies The Problem of Language in the Derveni Papyrus In Ioanna Papadopoulou Leonard Muellner Hrsg Poetry as Initiation The Center for Hellenic Studies Symposium on the Derveni Papyrus Center for Hellenic Studies Cambridge MA London 2014 S 202 f 1 Hesiod Theogonie 133 138 Hesiod Theogonie 159 200 Servius zu Vergil Aeneis 5 801 Hesiod Theogonie 453 506 Bibliotheke des Apollodor 1 1 4 Bibliotheke des Apollodor 2 1 1 Holger Kockelmann Der Herr der Seen Sumpfe und Flusslaufe Untersuchungen zum Gott Sobek und den agyptischen Krokodilgotter Kulten von den Anfangen bis zur Romerzeit Band 1 Harrassowitz Wiesbaden 2017 ISBN 978 3 447 10810 2 S 81 88 Vincent Rondot Derniers visages des dieux dʼ Egypte Iconographies pantheons et cultes dans le Fayoum hellenise des IIe IIIe siecles de notre ere Presses de lʼuniversite Paris Sorbonne Editions du Louvre Paris 2013 S 75 80 122 127 241 246 Benjamin Sippel Gottesdiener und Kamelzuchter Das Alltags und Sozialleben der Sobek Priester im kaiserzeitlichen Fayum Harrassowitz Wiesbaden 2020 ISBN 978 3 447 11485 1 S 73 78 nbsp Dieser Artikel ist als Audiodatei verfugbar source source Speichern 04 53 min 3 4 MB Text der gesprochenen Version 1 Marz 2008 Mehr Informationen zur gesprochenen Wikipedia Titanen in der griechischen Mythologie Hyperion Iapetos Koios Kreios Kronos Mnemosyne Okeanos Phoibe Rhea Themis Tethys TheiaKinder von Iapetos und KlymeneAtlas Epimetheus Menoitios PrometheusKinder von Kreios und EurybiaAsterios Pallas Perses Normdaten Person GND 118911953 lobid OGND AKS LCCN no2016121693 VIAF 18020771 Wikipedia Personensuche Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Kronos amp oldid 235625888