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Heinrich Simbriger 4 Januar 1903 in Aussig Bohmen 16 Juli 1976 in Regensburg war ein Komponist Musiktheoretiker und Archivleiter Simbriger ist Begrunder einer zwolftonigen Kompositionslehre die er Komplementare Harmonik nannte Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Einordnung seines Schaffens 3 Schriften Auswahl 4 Werkubersicht Auswahl 4 1 Orchesterwerke 4 2 Klaviermusik 4 3 Orgelwerke 4 4 Weltliche Chorwerke 4 5 Geistliche Musik 4 6 Kammermusik ohne Klavier 4 6 1 Fur Blaser allein 4 7 Kammermusik mit Klavier 4 8 Lieder 4 9 Buhnenwerke 5 Literatur 6 Siehe auch 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseLeben BearbeitenEr studierte 1921 1923 bei Fidelio Fritz Finke Komposition in Prag dann bei Joseph Haas in Munchen und Josef Lechthaler in Wien 1929 gelangte er in den Kreis um Josef Matthias Hauer 1937 wurde er promoviert ebenfalls in Wien Gong und Gongspiele lautete das Thema seiner Dissertation Wahrend des Zweiten Weltkrieges war Simbriger in Tetschen Bodenbach als Musiklehrer tatig Ab etwa 1950 begann Simbriger an der Arbeit an seiner Komplementaren Harmonik 1950 erhielt er den Sudetendeutschen Kulturpreis fur Musik 1963 den Johann Wenzel Stamitz Preis 1 In Regensburg wo Simbriger ab 1966 das Musikarchiv der Kunstlergilde aufbaute vollendete er auch seine musiktheoretischen Hauptschriften und unterzog sein kompositorisches Schaffen einer kritischen Gesamtrevision Einordnung seines Schaffens BearbeitenAls Musiktheoretiker und Komponist wurde Simbriger nachhaltig von der Gedankenwelt Josef Matthias Hauers gepragt wenngleich er sich erst gegen 1950 der Zwolftonkomposition zugewandt hat Auf der Grundlage von Hauers Tropenlehre entwickelte Simbriger seine eigene Musiktheorie die Komplementare Harmonik eine umfassende Erweiterung und lexikale Katalogisierung des Tropensystems auf alle moglichen Klangkombinationen die einander zur Zwolftontotalitat erganzen Wenngleich Simbriger in seiner Klanglehre aufgrund von deren kompositorischen Eignung den komplementaren Hexachorden 6 6 die den hauerschen Tropen entsprechen und auch der ternaren Tetrachordik 4 4 4 eine besondere Stellung einraumt hat er dennoch auch alle weiteren moglichen Gruppenbildungen systematisiert Abgesehen von allgemeinen Studien ist eine ausfuhrliche wissenschaftliche Aufarbeitung der Theorien Simbrigers bis heute nicht erfolgt Simbrigers Kammermusik und Liedschaffen fand zu Lebzeiten des Komponisten uberregionale Beachtung und wurde zum Teil von namhaften Interpreten gespielt Das von Simbriger geschaffene Musikarchiv der Kunstlergilde Esslingen Depositum im Sudetendeutschen Musikinstitut SMI Regensburg umfasst nahezu alle im dritten Viertel des 20 Jahrhunderts greifbaren Werke von Komponisten die nach dem Zweiten Weltkrieg aus den einstigen deutschen Ostgebieten vertrieben wurden Schriften Auswahl BearbeitenGong und Gongspiele E J Brill Leiden 1939 Handbuch der musikalischen Akustik Habbel Regensburg 1951 Werkkatalog zeitgenossischer Komponisten aus den deutschen Ostgebieten Bd 1 6 Die Kunstlergilde e V Esslingen 1955 1974 Geheimnis der Mitte Aus dem geistigen Vermachtnis des alten China Diederichs Dusseldorf 1961 Vom Erbe deutscher Musik aus den Ostgebieten Laumannsche Verlagsbuchhandlung Dulmen 1973 Komplementare Harmonik Die Kunstlergilde Esslingen 1979 2 Aufl 1980 Die Klangfuhrung in der Zwolftonmusik Peritonale Harmonik Die Kunstlergilde Esslingen o J 1991 Werkubersicht Auswahl BearbeitenOrchesterwerke Bearbeiten op 38 Passacaglia fur Solo Violoncello und kleines Orchester op 54 Musik fur Violine und Orchester op 94 Elegie fur Englisch Horn Solo Violine und tiefe Streicher op 102 Musik fur Klavier und Streichorchester op 104 Kleines Konzert fur StreicherKlaviermusik Bearbeiten WoO 4 Phantasietanz und Menuett WoO 8 Variationen Intermezzo und Finale uber ein chinesisches Volkslied Stucke op 2 op 77 op 109 3 Suiten op 19 op 47 op 112 Inventionen op 36 op 83 Sonaten op 78 op 86 Sechs lyrische Praludien op 90 Phantasie op 108 Tusch Bilder op 113 Variationen uber ein eigenes Liedthema op 126 Orgelwerke Bearbeiten WoO 16 70 Takte Orgelmusik zum 70 Geburtstag von Prof Anton Nowakowski op 89 Praludium und Fuge op 111 Triptychon op 136 Musica spiritualis Weltliche Chorwerke Bearbeiten op 3 Funf Gesange nach Gedichten aus Der Stern des Bundes von Stefan George op 28 Lob der Heimat Kantate nach Gedichten von Franz Holler op 34 35 Chore nach altdeutschen Texten op 48a Weite Nacht nach Worten von Elisabeth von Langen op 56 Sieben sudetendeutsche Volkslieder op 75 Abschied Zwei Mannerchore nach Gedichten von Erwin OttGeistliche Musik Bearbeiten op 1 Missa alme pater op 17 Motette op 18 Kleine Perlacher Messe op 43b Kleine Messe op 60 Kleine Weihnachts Kantate op 63 Maria Mutter reine Magd op 64 Murnauer Festmesse op 65 Es flog ein Taublein weisse Kantate op 67 Missa brevis op 70 Ave maris stella op 71 Vier Engel Hymnen op 119 Funf geistliche Gesange op 125 Worte des Propheten JesajahKammermusik ohne Klavier Bearbeiten op 26 Solo Suite fur Bratsche op 62a Allegro espressivo fur Violoncello solo op 88 Zwei Stucke fur Solo Violoncello op 45 Trio fur Violine Bratsche und Violoncello op 46 Trio fur zwei Bratschen und Violoncello op 138 Drei Praludien fur Streichtrio op 122 Streichquartett Nr 3 op 124 Streichquartett Nr 4 op 136 Musica spiritualisFur Blaser allein Bearbeiten op 23 Sechs kurze Blasmusiken in alten Tonarten fur Blechblasersextett op 93 Blaserquintett op 103 Variationen fur BlaserquintettKammermusik mit Klavier Bearbeiten WoO 6 Sonatine fur Violine und Klavier WoO 7 Phantasie fur Violine und Klavier op 22 Suite fur Violoncello und Klavier op 25 Sonatine fur Violine und Klavier im alten Styl op 37 Kleine Hausmusik fur Violine und Klavier op 49 Sonate fur Bratsche und Klavier op 51a Zur Erinnerung Stuck fur Violine und Klavier op 52 Kleine Liedersuite Hausmusik fur Violoncello und Klavier op 74 Canzona fur Violine und Klavier op 81 Sonate fur Violoncello und Klavier op 87 Sonatine fur Violine und Klavier op 97 Trio fur Violine Violoncello und Klavier op 100 Sonate fur Bratsche und Klavier op 110 Sonate fur Violine und Klavier op 116 Variationen fur Bratsche und Klavier op 118 Trio concertante fur Violine Bratsche und Klavier op 131 Spiegelungen fur Violine und KlavierLieder Bearbeiten 244 Lieder in 39 Zyklen nach Texten von Joseph von Eichendorff Hans Christoph Ade Rabindranath Tagore Rudolf Schott Hans Nuchtern Friedrich Jaksch Ernst Leibl Emil Merker Theodor Kramer Josef Moder Friedrich Holderlin Bo Yin Ra Rainer Maria Rilke Imma von Bodmershof u a Buhnenwerke Bearbeiten WoO 10 So ein freier Junggeselle Komische Oper in einem Akt von Otto Deiglmayr WoO 11 Judith Operntragodie in zwei Akten von Hermann Ferdinand SchellLiteratur BearbeitenAxel Schroter Heinrich Simbriger 1903 1976 Werkverzeichnis Tematicky Katalog Prag Editio Barenreiter 2000 ISBN 80 86385 05 1 Thomas Emmerig Hg Theorie und Analyse Studien zum Werk Heinrich Simbrigers mit drei Erstveroffentlichungen aus dem Nachlass ConBrio Regensburg 2011 Thomas Emmerig Hg Ich bin vor allem Komponist Biographie und Werk Heinrich Simbrigers mit einer Erstveroffentlichung aus dem Nachlass und einer Tondokumentation ConBrio Regensburg 2012 Thomas Emmerig Hg Der Fall ist namlich etwas komplizierter als sonst ublich Versuch einer Annaherung an Personlichkeit und Werk Heinrich Simbrigers Heinrich Simbriger Stiftung Regensburg 2012Siehe auch BearbeitenTropentechnikWeblinks BearbeitenWerke von und uber Heinrich Simbriger im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Ausgaben ausgewahlter Werke bei Laurentius MusikverlagEinzelnachweise Bearbeiten Kulturportal West Ost Biographien 1 Normdaten Person GND 118856103 lobid OGND AKS LCCN no93011042 VIAF 10643275 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Simbriger HeinrichKURZBESCHREIBUNG tschechischer Komponist und MusiktheoretikerGEBURTSDATUM 4 Januar 1903GEBURTSORT Aussig TschechienSTERBEDATUM 16 Juli 1976STERBEORT Regensburg Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Heinrich Simbriger amp oldid 232325640