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Robert von Heine Geldern 16 Juli 1885 in Grub 1 Osterreich unter der Enns 25 Mai 1968 in Wien war ein osterreichischer Ethnologe und Archaologe Robert Heine Geldern gilt als Begrunder der Sudostasienwissenschaft 2 Er lehrte Volkerkunde sowie Archaologie Indiens und Sudost Asiens in Wien und von 1938 bis 1949 als Emigrant in den USA Er vertrat eine Theorie weltweiter Kulturbeziehungen Diffusionismus Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Ausgewahlte Publikationen 3 Siehe auch 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseLeben BearbeitenRobert von Heine Geldern war ein Enkel des Publizisten Gustav Heine der durch Kaiser Franz Joseph 1870 in den erblichen osterreichischen Freiherrenstand erhoben worden war Der Namenszusatz von Geldern war der Familienname von Gustav Heines Mutter Der Dichter Heinrich Heine war Heine Gelderns Grossonkel 3 Robert von Heine Geldern besuchte das Franz Josefs Gymnasium in Wien wo er 1903 die Matura ablegte Anschliessend studierte an der Universitat Munchen dann an der Universitat Wien Philosophie und Kunstgeschichte 1910 reiste er zu Studienzwecken nach Indien und Birma damals Teile des britischen Kolonialreichs Nach seiner Ruckkehr nach Wien wechselte er zur Ethnologie u a bei Pater Wilhelm Schmidt SVD dem Begrunder der Wiener Schule Anthropologie und Urgeschichte Mit einer Arbeit uber Die Bergstamme des nordlichen und nordostlichen Birma promovierte er im Juli 1914 Robert von Heine Geldern leistete seinen Militardienst wahrend des Ersten Weltkrieges danach arbeitete er von 1917 bis 1927 in der Ethnographischen Abteilung des Naturhistorischen Museums in Wien aus der spater das Museum fur Volkerkunde hervorging In seinen Forschungen kombinierte er ethnologische prahistorische und archaologische Konzepte 1919 wurde den Freiherren Heine von Geldern mit dem Adelsaufhebungsgesetz die Nobilitierung wieder aberkannt Heine Geldern habilitierte sich 1925 an der Universitat Wien fur Volkerkunde mit besonderer Berucksichtigung Sudostasiens und Vorderindiens Ab 1927 lehrte er ebendort Anthropologie Sudostasiens im Jahre 1931 wurde er zum ausserordentlichen Professor mit Lehrauftrag fur Ethnologie und Archaologie Indiens Sudostasiens und Ozeaniens ernannt Nach dem Anschluss Osterreichs entzogen ihm die Nationalsozialisten aus antisemitischen Motiven die Lehrbefugnis Von einer bereits im Janner 1938 begonnenen Vortragsreise in die USA kehrte er daraufhin nicht zuruck sondern blieb die nachsten Jahre in New York City Dort arbeitete er in der anthropologischen Abteilung des American Museum of Natural History und hielt Vorlesungen am New York University zu orientalischer Kunst 1938 41 sowie der Columbia University 1940 41 Mit Irene Harand initiierte er 1939 die Emigrantenorganisation Austrian American League die mit Otto von Habsburg in Kontakt stand Von 1942 bis zum Kriegsende arbeitete Heine Geldern im Free Austrian Movement Zusammen mit Margaret Mead Ralph Linton Adriaan J Barnouw und Claire Holt grundete er Ende Juli 1941 das East Indies Institute of America spater Southeast Asia Institute 2 1943 wurde er zum Professor am New Yorker Asia Institute ernannt Im Jahr 1949 kehrte er nach Wien zuruck wo er eine Gastprofessur im Jahr darauf eine ausserordentliche Professur fur Prahistorie Kunstgeschichte und Volkerkunde Asiens ubernahm Er war massgeblich am Neuaufbau des Instituts fur Volkerkunde der Universitat Wien beteiligt Erst 1955 erhielt er eine ordentliche Professur drei Jahre spater wurde er emeritiert Sein Nachfolger auf dem Lehrstuhl war Karl Jettmar Heine Geldern war aber noch bis zu seinem Tod am Institut tatig Mit seinen Beitrag Sudostasien in G Buschans Illustrierten Volkerkunde 1923 eroffnete Robert Heine Geldern das Feld der Sudostasienstudien 2 Seine Werke Die Megalithen Sudostasiens 1928 und der Aufsatz Conceptions of State and Kingship in Southeast Asia Konzepte von Staat und Konigtum in Sudostasien 1942 sind heute Klassiker Heine Geldern war Mitglied der Osterreichischen Akademie der Wissenschaften der Royal Asiatic Society des Royal Anthropological Institute und der Ecole francaise d Extreme Orient Ihm wurden von der Universitat Wien verschiedene Orden verliehen Er war Trager der Medaille des Viking Fund der Wenner Gren Foundation for Anthropological Research Im Alter von 83 Jahren starb er am 25 Mai 1968 in Wien an den Folgen eines Schlaganfalls 2 Ausgewahlte Publikationen BearbeitenGibt es eine austroasiatische Rasse Archiv fur Anthropologie XLVI 1921 S 79 99 Sudostasien In G Buschan Hrsg Illustrierte Volkerkunde Strecker und Schroder Stuttgart 1923 II i S 689 968 Die Megalithen Sudostasiens und ihre Bedeutung fur die Klarung der Megalithenfrage in Europa und Polynesien Anthropos XXIII 1928 S 276 315 Urheimat und fruheste Wanderungen der Austronesier Anthropos XXVII 1932 S 543 619 Conceptions of State and Kingship in Southeast Asia Far Eastern Quarterly II 1942 S 15 30 Revised version Ithaca Southeast Asia Program Data Paper 18 Cornell University 1956 Das Megalithproblem In Beitrage Osterreichs zur Erforschung der Vergangenheit und Kulturgeschichte der Menschheit Symposium 1958 Wenner Gren Foundation New York 1959 S 162 182Siehe auch BearbeitenHeine Familie Literatur BearbeitenKarl Jettmar Robert von Heine Geldern In Paideuma Mitteilungen zur Kulturkunde 15 1969 S 8 11 Erika Kaneko Robert von Heine Geldern 1885 1968 PDF 1 7 MB In Asian Perspectives 13 1970 S 1 10 Hermann Muckler Robert Heine Geldern und seine Bedeutung fur die Ethnoarchaologie Sudostasiens und Ozeaniens In Christine Pellech Hrsg Kulturdiffusionismus Weiterfuhrende Theorien Acta Ethnologica et Linguistica AEL Nr 72 Series Generalis Symposia 1 Wien 2000 S 129 154 Verena Neller Robert Heine Gelderns Exilzeit in den USA 1938 1949 In Andre Gingrich Peter Rohrbacher Hg Volkerkunde zur NS Zeit aus Wien 1938 1945 Institutionen Biographien und Praktiken in Netzwerken Phil hist Kl Sitzungsberichte 913 Veroffentlichungen zur Sozialanthropologie 27 3 Wien Verlag der OAW 2021 S 1529 1652 doi 10 1553 978OEAW86700 Christine Pellech Hrsg Tagungsberichte R Freiherr von Heine Geldern Tagung anlasslich des 30 Todestages 30 April 3 Mai 1988 Elisabeth Stiglmayr Fohrenau 2000Weblinks BearbeitenEintrag zu Robert von Heine Geldern im Austria Forum im AEIOU Osterreich Lexikon Literatur von und uber Robert von Heine Geldern im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Werke von und uber Robert von Heine Geldern in der Deutschen Digitalen BibliothekEinzelnachweise Bearbeiten Susanne Blumesberger Michael Doppelhofer und Gabriele Mauthe Handbuch osterreichischer Autorinnen und Autoren judischer Herkunft 18 bis 20 Jahrhundert de Gruyter Berlin 2011 ISBN 978 3 11 094900 1 S 520 a b c d Claire Holt In Memoriam Robert Heine Geldern Indonesia Volume 6 Oktober 1968 S 188 192 Peter Rohrbacher Vertriebener Pionier der Wiener Ethnologie Robert Heine Geldern In Der Standard 24 Oktober 2018 Normdaten Person GND 118548085 lobid OGND AKS LCCN n83180988 VIAF 76442168 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Heine Geldern Robert vonALTERNATIVNAMEN Heine Geldern RobertKURZBESCHREIBUNG osterreichischer Ethnologe und ArchaologeGEBURTSDATUM 16 Juli 1885GEBURTSORT GrubSTERBEDATUM 25 Mai 1968STERBEORT Wien Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Robert von Heine Geldern amp oldid 239324796