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Die Ecole francaise d Extreme Orient ekɔl fʀɑ sɛz dɛkstʀɛmɔʀˈjɑ EFEO ist ein 1901 gegrundetes franzosisches Institut zur wissenschaftlichen Erforschung der sud sudost und ostasiatischen Geschichte und Kultur Die zentralen Tatigkeitsbereiche sind archaologische Forschungen Restaurierungen siehe auch Anastilosis die Aufzeichnungen und Ubersetzung schriftlicher und mundlicher Uberlieferungen und das Studium der modernen asiatischen Gesellschaften Der Hauptsitz der EFEO befindet sich heute in Paris Logo der EFEODie Arbeit der fruhen Mitarbeiter der EFEO etwa Henri Parmentiers Veroffentlichungen uber die Cham oder Henri Marchals Arbeiten zu Angkor aus der ersten Halfte des 20 Jahrhunderts bilden noch heute oft die Grundlage moderner Forschungstatigkeiten und gelten als Standardwerke Von Wissenschaftlern der EFEO wurde ein eigenes System zur Umschrift der chinesischen Schrift entwickelt EFEO Transkription das jedoch nicht mehr benutzt wird Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte des Instituts 2 Zweigstellen 3 Tatigkeitsfelder 3 1 Vietnam 3 2 Laos 3 3 Kambodscha 4 Weblinks 5 Literatur 6 EinzelnachweiseGeschichte des Instituts BearbeitenNachdem Frankreich im spaten 19 Jahrhundert Vietnam Laos und Kambodscha als Franzosisch Indochina seinem Kolonialreich einverleibt hatte nahm wenig spater auch das Interesse an der Kultur und Geschichte dieser Lander zu siehe auch Vietnam unter franzosischer Kolonialherrschaft 1899 entstand unter der Leitung des franzosischen Archaologen Henri Parmentier die Mission archeologique de l Indochine mit Hauptsitz in Hanoi 1901 ging daraus die Ecole francaise d Extreme Orient hervor Aufgabe des Instituts war anfangs die Erforschung der fruhen Zivilisationen im Gebiet von Ho Chi Minh Stadt damals Saigon im sudlichen Vietnam Nach ihrer Grundung in Saigon wurde der Sitz des Instituts nach Hanoi verlegt Die EFEO unterstand der Kolonialregierung und war als Instrument des Kolonialstaates gedacht In den 20ern erlangte die EFEO eine gewisse administrative Unabhangigkeit Das Institut arbeitet mit wissenschaftlichen Institutionen aus dem Heimatland zusammen und konnte seine Forschungsziele relativ autonom setzen Mit der japanischen Machtubernahme im Marz 1945 ubernahmen die Viet Minh die EFEO Mit der Ruckeroberung Hanois und dem Ausbruch des Indochinakriegs Ende 1946 ubernahm Frankreich wieder die Kontrolle uber Hanoi und damit uber die EFEO Eine Minderheit der Wissenschaftler der EFEO um Paul Mus setzten sich nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs fur eine Politik der Dekolonisierung ein Nach der Niederlage im Indochinakrieg zog sich die EFEO 1957 aus Hanoi zuruck 1968 wurde der Hauptsitz der Institution nach Paris verlegt 1 Zweigstellen Bearbeiten nbsp Hauptsitz der EFEO in Paris nbsp Zweigstelle in PuducherryNeben ihrem Hauptsitz in Paris unterhalt die EFEO 17 Zweigstellen in zwolf asiatischen Landern Indien Puducherry Indien Pune Indonesien Jakarta Japan Kyōto Japan Tokio Kambodscha Phnom Penh Kambodscha Siem Reap Laos Vientiane Malaysia Kuala Lumpur Myanmar Yangon Sudkorea Seoul Taiwan Taipei Thailand Bangkok Thailand Chiang Mai Vietnam Hanoi VR China Peking VR China HongkongTatigkeitsfelder BearbeitenVietnam Bearbeiten nbsp Wat Si Saket in Vientiane Laos In Vietnam waren die Wissenschaftler der EFEO seit deren Grundung aktiv Unter der Leitung Parmentiers seit 1904 Leiter der archaologischen Abteilung der EFEO wurden Forschungen uber Champa betrieben ein historisches Reich das ab dem 2 bis zum 14 Jahrhundert im sudlichen Vietnam bestand Von 1909 bis 1918 wurde das Inventaire descriptif des monuments Chams de L Annam veroffentlicht ein heute noch gultiges Standardwerk das in Form von Fotos und Zeichnungen auch die einzigen Zeugnisse einer Reihe von Tempeln enthalt die wahrend des Vietnamkrieges 1964 75 durch Bombardements der US Streitkrafte zerstort wurden Alleine in My Son wo Parmentiers Team etwa 70 Gebaude verzeichnet hatte von denen einige der bedeutendsten von der EFEO von 1937 bis 1944 restauriert worden waren beschadigten oder vernichteten die Bomben rund 50 der zwischen 1300 und 800 Jahre alten Bauwerke Laos Bearbeiten In den 1930er Jahren restaurierten Mitarbeiter der EFEO in Vientiane den altesten noch erhaltenen Tempelbau der Stadt den Wat Satasahatsaham auch Wat Si Saket Kambodscha Bearbeiten nbsp Der Banteay Srei der erste in Angkor mit den Methoden der Anastilosis restaurierte Tempel nbsp Der Tempel und Klosterkomplex Ta Prohm in Angkor Die Archaologen von Conservation d Angkor beliessen diese Gebaude als einzige in Angkor absichtlich weitgehend in dem Zustand in dem die meisten vorgefunden worden waren uberwuchert von der tropischen Vegetation 1908 wurde angeregt durch das in Europa erwachte Interesse an den Tempelanlagen in Angkor eine eigene Abteilung zu deren Erforschung gegrundet die Conservation d Angkor Die Arbeiten in Angkor waren zu Beginn darauf beschrankt die Tempel von der sie uberwuchernden Vegetation zu befreien und zu katalogisieren Daneben ubersetzten Louis Finot und George Cœdes die uber 1200 dabei gefundenen Inschriften aus der Khmer Sprache und dem Sanskrit womit sie den Grundstein zum Verstandnis der Geschichte des historischen Reiches der Khmer legten Ende der 1920er Jahre besuchte der fur Conservation d Angkor arbeitende Archaologe Henri Marchal 1876 1970 niederlandische Kollegen die auf Java im damaligen Niederlandisch Indien heute Indonesien mit der Restaurierung der buddhistischen Tempelanlage von Borobudur beschaftigt waren Dabei lernte er deren Methode zur Restaurierung verfallener Bauwerke die Anastilosis kennen und liess sich von Pieter Vincent van Stein Callenfels 1883 1938 in die Vorgehensweise einfuhren Ab 1931 wurde die Anastilosis bei der Bauten in erster Linie aus den ursprunglichen Bauteilen wiedererrichtet und neue Materialien nur dort wo es aus statischen Grunden unbedingt erforderlich ist eingesetzt werden auch in Angkor angewandt Der erste auf diese Weise von 1931 bis 1936 wieder aufgebaute Tempel war der Banteay Srei Bis zur Machtergreifung durch die Roten Khmer im Jahr 1975 die auch die Archaologen der EFEO zur Ausreise zwang konnten auf diese Weise einige der bedeutendsten Tempel restauriert werden Das buddhistische Institut 1921 auf Anregung des Konigs in Phnom Penh gegrundet wurde bis zur Zeit der japanischen Verwaltung ebenso vom EFEO getragen Als erste Direktorin stellte man Suzanne Karpeles ab Man forscht auch ganz allgemein zu kambodschanische Literatur Kunst und Folklore Das Buddhasasanapaṇḍity wurde 1954 mit der buddhistischen Hochschule vereinigt Erst seit den 1990er Jahren konnte Conservation d Angkor neben einer Reihe anderer Institute aus Kambodscha und beispielsweise Japan den USA und Deutschland die Arbeit in Angkor wieder aufnehmen Ein Schwerpunkt liegt heute in der Weiterfuhrung der bereits in den 1950ern begonnenen Restaurierung des Baphuon Besucher der Tempel von Angkor folgen heute im Allgemeinen zwei Routen die auf die Arbeit der EFEO in den 1920ern zuruckgehen Der Petit Circuit kleiner Rundweg ca 17 km und der Grand Circuit grosser Rundweg ca 25 km weisen den Weg zu allen bedeutenden Tempelkomplexen und Bauwerken des Areals Neben den Arbeiten in Angkor ist die EFEO auch andernorts in Kambodscha tatig Beispielsweise wurden in den 1960er Jahren die im spaten 6 und fruhen 7 Jahrhundert von den Khmer errichteten Tempelanlagen von Sambor Prei Kuk restauriert Weblinks BearbeitenEcole francaise d Extreme Orient Sinologen Biographien hier Maspero aus der EFEO Website George Coedes and the Coedes Collection Englischer Artikel uber Professor CœdesLiteratur BearbeitenHenri Cordier Bibliotheca Indosinica Dictionnaire bibliographique des ouvrages relatifs a la Peninsule Indochinoise 5 Teile in 2 Banden Reprografischer Nachdruck der Ausgabe Paris 1912 1932 Olms Hildesheim u a 1972 ISBN 3 487 04196 0 Publications de l Ecole Francaise d Extreme Orient 15 18 Bruno Dagens engl Ruth Sharman Angkor Heart of an Asian Empire Thames amp Hudson London 1995 ISBN 0 500 30054 2 Martin H Petrich Vietnam Kambodscha und Laos Tempel Kloster und Pagoden in den Landern am Mekong DuMont Koln 2004 ISBN 3 7701 4398 1 Einzelnachweise Bearbeiten Christopher E Goscha Historical Dictionary of the Indochina War 1945 1954 Kopenhagen 2011 S 160f nbsp V DUniversitaten und Institutionen mit Universitatstatus in FrankreichUniversitaten Aix Marseille I II III Albi Angers Antillen und Guyana Artois Avignon Bordeaux I II III IV Burgund Caen Clermont Auvergne Clermont Ferrand I II Cote d Azur Evry Franche Comte Franzosisch Polynesien Grenoble I II III Korsika La Reunion La Rochelle Le Havre Le Mans Lille I II III Limoges Littoral Lyon I II III Marne La Vallee Montpellier I II III Mulhausen Nantes Neukaledonien Nimes Orleans Paris I II III VIII IX X XII Paris Cite Paris Saclay PSL Sorbonne Sorbonne Paris Nord CY Cergy Paris Pau Perpignan Picardie Poitiers Reims Rennes I II Rouen Saint Etienne Savoyen Strassburg Sudbretagne Toulon Toulouse Midi Pyrenees I II III Tours Valenciennes Versailles WestbretagneInstitute und Hochschulenausserhalb der Universitaten Instituts nationaux polytechniques Toulouse Ecoles Centrales Lille Lyon Nantes Marseille Institut national des sciences appliquees Lyon Rennes Toulouse Rouen Strassburg Technische Universitaten Compiegne Belfort Montbeliard Troyes Ecole nationale d ingenieurs de Saint Etienne Ecole nationale superieure des arts et industries textiles Ecole nationale des travaux publics de l Etat Institut superieur de mecanique de ParisEcoles normales superieures Paris Paris Saclay Lyon RennesFranzosische Hochschulenim Ausland Casa de Velazquez Ecole francaise d archeologie d Athenes Ecole francaise d Extreme Orient Ecole francaise de Rome Institut francais d archeologie orientaleGrands etablissements Institut polytechnique de Bordeaux Institut polytechnique de Grenoble College de France Conservatoire national des arts et metiers Ecole Centrale Paris Ecole des hautes etudes en sciences sociales Ecole nationale des 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