www.wikidata.de-de.nina.az
George Cœdes auch Coedes geschrieben gesprochen sedɛs 10 August 1886 in Paris als Georges Cœdes 2 Oktober 1969 ebenda war ein franzosischer Historiker Archaologe und Epigraphiker der die antiken Zivilisationen Sudostasiens erforschte Von 1918 bis 1929 war er Leiter der siamesischen Nationalbibliothek anschliessend bis 1947 Direktor der Ecole francaise d Extreme Orient in Hanoi George Cœdes Datum unbekannt Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Werk 3 Veroffentlichungen 4 Literatur 5 EinzelnachweiseLeben BearbeitenNach dem Baccalaureat das er 1903 am Pariser Lycee Carnot ablegte strebte Cœdes zunachst den Beruf des Deutschlehrers an Er erhielt nach einem Aufenthalt in Heidelberg 1905 die Licence ein Jahr spater ein Diplome d etudes superieures DES setzte sein Studium anschliessend in Berlin fort und unterrichtete von 1908 bis 1909 Deutsch am Lycee Condorcet in Paris 1 Seinen zweijahrigen Militardienst leistete er beim 3 Genieregiment in Arras wo er als Bibliothekar der Pionierschule Ecole du Genie eingesetzt wurde 2 Bereits als Schuler war er aber von den Inschriften der Stelen aus dem Khmer Reich im Musee Guimet fasziniert und hatte daher begonnen an der Ecole pratique des hautes etudes EPHE Sanskrit und Khmer zu lernen Mit 18 veroffentlichte er seinen ersten Artikel im Bulletin de l Ecole francaise d Extreme Orient uber eine Inschrift aus Kambodscha Bereits damals nahm er die englische Form seines Vornamens an aus Georges wurde George An den Sektionen fur Geschichte Philologie und Religionswissenschaften der EPHE studierte er bei dem Archaologen Louis Finot sowie den Indologen Sylvain Levi und Alfred Foucher Wahrend seines Berlin Aufenthalts 1906 07 setzte er das Sanskrit Studium bei Richard Pischel fort 2 nbsp Cœdes Mitte kniend mit Prinz Damrong Rajanubhab im rechten Fenster und dessen Reisegesellschaft am Tempel Ta Prohm in Angkor 1924 Nach dem Militardienst machte er diese Leidenschaft zum Hauptberuf erwarb 1911 mit einer Arbeit uber die Basreliefs von Angkor ein Diplom der EPHE und wurde noch im selben Jahr an die angesehenen Ecole francaise d Extreme Orient EFEO in Hanoi berufen wo er im Januar 1912 eintraf Zwei Monate spater brach er nach Kambodscha auf um zum ersten Mal Angkor zu besuchen 3 Er lernte die kambodschanische Aristokratin Neang Yap kennen die er noch im selben Jahr heiratete und mit der er drei Sohne und funf Tochter bekam Ende 1914 reiste Cœdes nach Siam um Inschriften in Bangkok Lop Buri und Sawankhalok zu studieren In Siam lernte er Prinz Damrong Rajanubhab kennen den Vater der thailandischen Geschichtsschreibung und Archaologie 4 Nachdem der bisherige Leiter der siamesischen Vajiranana Nationalbibliothek Oskar Frankfurter aufgrund der Kriegserklarung Siams an Deutschland 1917 ausgewiesen worden war ubernahm George Cœdes dessen Posten auf Bitten des Prinzen Damrong zu Neujahr 1918 und ubersiedelte mit seiner Familie nach Bangkok 5 Ihm unterstand auch der 1924 unter Konig Vajiravudh Rama VI eingerichtete archaologische Dienst Siams der mit der Erhaltung der antiken Monumente des Landes betraut wurde Von 1925 bis 1930 war Cœdes Vorsitzender der Siam Society einer Gelehrtengesellschaft zur Pflege des historischen kulturellen und Naturerbes Thailands sowie von 1927 bis 1929 Generalsekretar der von Konig Prajadhipok Rama VII gegrundeten Koniglichen Gesellschaft der Wissenschaften Ratchabandittayasapha 1 1929 kehrte er an die Ecole francaise d Extreme Orient zuruck um dort als Direktor zu arbeiten Als korrespondierendes Mitglied wurde er 1934 in die Academie des inscriptions et belles lettres aufgenommen Nach dem Zweiten Weltkrieg kam Hanoi durch die Augustrevolution unter Kontrolle der von China unterstutzten Việt Minh Als 1946 der Indochinakrieg ausbrach ging Cœdes mit seiner Familie zuruck nach Paris Er wurde 1947 als Direktor der EFEO abgelost und zu ihrem Ehrendirektor ernannt Cœdes ubernahm Lehrauftrage an der Ecole nationale des langues orientales vivantes Langues d O 1947 1960 der Ecole nationale de la France d Outre Mer 1947 51 und der Sorbonne 1950 51 Daneben war er von 1947 bis zu seinem Tode Kurator am Musee d Ennery in Paris 1 Die Koniglich Niederlandische Akademie der Wissenschaften nahm ihn 1950 als auswartiges Mitglied auf 6 1952 wurde er korrespondierendes Mitglied der British Academy 7 1958 wurde er zum Mitglied membre libre der Academie des Inscriptions et Belles Lettres gewahlt 8 George Cœdes starb am 2 Oktober 1969 in Paris Werk BearbeitenCœdes vertrat in seinen Buchern und Abhandlungen die Ansicht dass sich die sudostasiatischen Kulturen weitgehend unter dem Einfluss der indischen entwickelt haben Er pragte den Begriff der indisierten Staaten Etats hindouises die im ersten und beginnenden zweiten Jahrtausend n Chr in Sudostasien bestanden Ihm kommt auch das Verdienst zu das fruhere Konigreich Srivijaya 7 bis 13 Jahrhundert wiederentdeckt zu haben dessen Zentrum er um die heutige Stadt Palembang auf der indonesischen Insel Sumatra vermutete und das sich uber die Malaiische Halbinsel und Java erstreckte Veroffentlichungen BearbeitenHistoire ancienne des Etats hindouises d Extreme Orient 1944 Englische Ubersetzung der franzosischen Ausgabe von 1964 The Indianized States of Southeast Asia ANU Press Canberra 1968 Les Etats hindouises d Indochine et d Indonesie Paris 1948 Histoire du monde 8 2 The Making of Southeast Asia 1966 Literatur BearbeitenBernard Cros George Cœdes La vie meconnue d un decouvreur de royaumes oublies In Bulletin de l AEFEK Nr 22 Association d echanges et de formation pour les etudes khmeres Jean Filliozat Notice sur la vie et les travaux de M Georges Cœdes 1886 1969 In Bulletin de l Ecole francaise d Extreme Orient Band 57 1970 S 4 24 Einzelnachweise Bearbeiten a b c George Cœdes EFEO Biographies a b Bernard Cros George Cœdes La vie meconnue d un decouvreur de royaumes oublies In Bulletin de l AEFEK Nr 22 S 4 5 Bernard Cros George Cœdes La vie meconnue d un decouvreur de royaumes oublies In Bulletin de l AEFEK Nr 22 S 5 6 Bernard Cros George Cœdes La vie meconnue d un decouvreur de royaumes oublies In Bulletin de l AEFEK Nr 22 S 7 8 10 Bernard Cros George Cœdes La vie meconnue d un decouvreur de royaumes oublies In Bulletin de l AEFEK Nr 22 S 9 Past Members George Coedes Koniglich Niederlandische Akademie der Wissenschaften abgerufen am 21 April 2023 mit Link zur Biografie niederlandisch Deceased Fellows British Academy abgerufen am 15 Mai 2020 Mitglieder seit 1663 Cœdes George Academie des Inscriptions et Belles Lettres abgerufen am 3 Januar 2021 franzosisch Normdaten Person GND 119137755 lobid OGND AKS LCCN n50030019 VIAF 66465311 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Cœdes GeorgeALTERNATIVNAMEN Cœdes Georges Geburtsname Coedes GeorgeKURZBESCHREIBUNG franzosischer Historiker Archaologe Epigraphiker und Sudostasien ForscherGEBURTSDATUM 10 August 1886GEBURTSORT ParisSTERBEDATUM 2 Oktober 1969STERBEORT Paris Abgerufen von https de wikipedia org w index php title George Cœdes amp oldid 233028163