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Kannada ಕನ ನಡ kannaḍa auch Kanaresisch ist eine Sprache aus der dravidischen Sprachfamilie Sie wird in Sudindien hauptsachlich im Bundesstaat Karnataka von etwa 44 Millionen Muttersprachlern gesprochen und vornehmlich in Kannada Schrift geschrieben Die Sprecher des Kannada bezeichnet man als Kannadiga Kannada ಕನ ನಡ Gesprochen in Indien Karnataka und angrenzende Bundesstaaten Sprecher 44 MillionenLinguistischeKlassifikation Dravidische Sprachen Suddravidische SprachenKannada dd dd Offizieller StatusAmtssprache in Indien Bundesstaat KarnatakaSprachcodesISO 639 1 knISO 639 2 kanISO 639 3 kan Inhaltsverzeichnis 1 Verbreitung und Sprecherzahl 2 Sprachverwandtschaft 3 Sprachformen 4 Sprach und Literaturgeschichte 5 Schrift 6 Phonologie 7 Grammatik 7 1 Nomina 7 1 1 Genera 7 1 2 Pluralbildung 7 1 3 Deklination 7 1 4 Adjektive 7 1 5 Zahlworter 7 2 Verben 7 3 Syntax 8 Wortschatz 9 Literatur 9 1 Allgemeine Beschreibungen 9 2 Grammatiken 9 3 Lehrbucher 9 4 Worterbucher 10 Weblinks 11 EinzelnachweiseVerbreitung und Sprecherzahl Bearbeiten nbsp Ungefahres Verbreitungsgebiet des KannadaDas Verbreitungsgebiet des Kannada deckt sich weitgehend mit dem sudindischen Bundesstaat Karnataka dessen Grenzen 1956 entlang der Sprachgrenze des Kannada gezogen wurden Daneben gibt es kannadasprachige Minderheiten in den angrenzenden Gebieten Sudindiens Seit jungerer Zeit wird Kannada auch unter Auslandsindern in den USA im Vereinigten Konigreich sowie in Kanada und Australien gesprochen Das Kannada dient im Bundesstaat Karnataka als Amtssprache Die meisten nicht kannadasprachigen Einwohner des Bundesstaates beherrschen Kannada als Zweitsprache Daneben ist es auf uberregionaler Ebene als eine von 22 Verfassungssprachen Indiens anerkannt Laut der indischen Volkszahlung 2011 wird Kannada von knapp 44 Millionen Menschen als Muttersprache gesprochen Davon leben gut 41 Millionen in Karnataka wo Kannada Sprecher rund zwei Drittel der Bevolkerung stellen Grossere Minderheiten von Kannada Sprechern finden sich auch in den Nachbarbundesstaaten Tamil Nadu 1 3 Millionen Maharashtra 1 0 Millionen und Andhra Pradesh 0 5 Millionen 1 Sprachverwandtschaft BearbeitenKannada gehort zur Familie der hauptsachlich in Sudindien verbreiteten dravidischen Sprachen Neben Telugu Tamil und Malayalam ist Kannada eine der vier grossen dravidischen Sprachen Innerhalb dieser Sprachfamilie gehort Kannada zum suddravidischen Zweig Der nachste Verwandte des Kannada ist Badaga Diese unter der Stammesbevolkerung des Nilgiri Gebirges in Tamil Nadu gesprochene Sprache wird teilweise auch als Kannada Dialekt aufgefasst 2 Mit den in Nordindien gesprochenen indoarischen Sprachen ist Kannada nicht verwandt Es ist aber recht stark durch Sanskrit die klassische Sprache des Hinduismus beeinflusst worden und hat neben einer grossen Zahl an Lehnwortern auch strukturelle Merkmale aus dieser indoarischen Sprache ubernommen Sprachformen BearbeitenKannada teilt sich in vier Dialektgruppen ein die aus weiteren Unterdialekten bestehen Der sudliche Dialekt wird in und um die beiden grossten Stadte Karnatakas Bengaluru und Mysuru gesprochen Im Raum Mangaluru ist der westliche Dialekt verbreitet Der nordliche Dialekt wird in der Gegend von Dharwad gesprochen der nordostliche Dialekt in und um Vijayapura Der nordliche und nordostliche Dialekt sind von Marathi der indoarischen Sprache des Nachbarbundesstaates Maharashtra beeinflusst worden Parallel zu den geografischen Dialekten existieren Kastendialekte beziehungsweise Soziolekte Die Hauptunterscheidung liegt hierbei zwischen den Dialekten der Brahmanen Nichtbrahmanen und Dalit Dialekten In jungerer Zeit treten aber auch bei den Soziolekten verstarkt Klassenunterschiede an die Stelle der Kastenzugehorigkeit 3 Geschriebene und gesprochene Sprache unterscheiden sich im Kannada recht stark voneinander wenn auch die Diglossie weniger stark ausgepragt ist als etwa im verwandten Tamil Als uberregionale Standardumgangssprache hat sich die gesprochene Sprache der gebildeten Stadtbevolkerung Bengalurus und Mysurus eingeburgert Sprach und Literaturgeschichte Bearbeiten nbsp Kannada Inschrift im Tempel von Basaral Hoysala Dynastie 13 Jhd Kannada wird in drei Sprachstufen eingeteilt Altkannada bis 1200 Mittelkannada 1200 1700 und modernes Kannada seit 1700 Das alteste erhaltene Sprachzeugnis des Kannada ist eine im Distrikt Hassan gefundene Inschrift die auf die Zeit um 450 datiert wird Kannada ist nach Tamil die zweitalteste dravidische Literatursprache Das alteste bekannte Werk der Kannada Literatur das dem Rashtrakuta Konig Amoghavarsha I zugeschriebene Kavirajamarga eine in Versform geschriebene Abhandlung uber die Dichtkunst wird auf das erste Viertel des 9 Jahrhunderts datiert Im 10 12 Jahrhundert entstanden Gedichte epische Dichtungen und Fabeln vornehmlich aus der Feder der jainistischen Autoren Pampa Ponna und Ranna Das erste Prosa Werk auf Kannada ist das Lokopakara des Chavundaraya aus der Mitte des 12 Jahrhunderts Wichtige Autoren des ausgehenden 12 Jahrhunderts sind die hinduistischen Dichter Harihara und Raghavanka Wahrend der Zeit des Vijayanagar Konigreichs im 14 16 Jahrhundert erlebte die Kannada Literatur durch die Patronage des Hofes einen Aufschwung Die bekanntesten Autoren dieser Periode sind Chamarasa und Kumara Vyasa Nachdem Indien zu einer britischen Kolonie geworden war versiegte die Kannada Literatur Erst Ende des 19 Jahrhunderts setzte eine Renaissance der Kannada Literatur ein die nun auch aus westlichen Einflussen schopfte und neue Genres wie den Roman und die Kurzgeschichte einfuhrte Insgesamt siebenmal konnte ein kannadasprachiger Autor den Jnanpith Award den wichtigsten indischen Literaturpreis gewinnen zuletzt Girish Karnad 1998 und U R Ananthamurthy 1994 Schon fruh hatte sich eine einheimische Kannada Grammatiktradition entwickelt Deren wichtigste Werke sind das Shabdamanidarpana des Keshiraja aus der zweiten Halfte des 13 Jahrhunderts und das Shabdanushasana des Bhattakalanka 1604 Die erste westliche Kannada Grammatik erschien 1820 Im 19 Jahrhundert beschaftigten sich vornehmlich christliche Missionare mit dem Kannada Vor allem der deutsche Missionar Ferdinand Kittel erwarb sich mit seinem Kannada Englisch Worterbuch 1894 und seiner Grammatik 1903 grosse Verdienste Schrift Bearbeiten nbsp Zweisprachiges Strassenschild Kannada Englisch in Bengaluru Hauptartikel Kannada Schrift Wie viele indische Sprachen verfugt Kannada uber eine eigene Schrift die Kannada Schrift Diese ahnelt der Telugu Schrift sehr und gehort zur Familie der indischen Schriften Mit den ubrigen Schriften Indiens Tibets und Sudostasiens teilt sie den gemeinsamen Ursprung von der Brahmi Schrift aus dem 3 Jahrhundert v Chr und ein gemeinsames Funktionsprinzip Es handelt sich bei ihnen um eine Zwischenform aus Alphabet und Silbenschrift sogenannte Abugidas bei denen jedes Konsonantenzeichen einen inharenten Vokal a besitzt der durch diakritische Zeichen modifiziert werden kann Typisch fur eine sudindische Schrift zeichnet sich die Kannada Schrift durch ihre runden Formen aus Phonologie Bearbeiten source source Eine alte Frau spricht uber die Kannada SpracheKonsonantenphoneme des Kannada labial dental retroflex palatal velarPlosive stl unasp p p t t ṭ ʈ c ʧ k k stl asp ph pʰ th t ʰ ṭh ʈʰ ch ʧʰ kh kʰ sth unasp b b d d ḍ ɖ j ʤ g g sth asp bh bʱ dh d ʱ ḍh ɖʱ jh ʤʱ gh gʱ Frikative stl f f s s ṣ ʂ s ɕ h h sth z z Nasale m m n n ṇ ɳ n ɲ ṅ ŋ Laterale l l ḷ ɭ Halbvokale v ʋ y j Flap r r Kannada besitzt 34 konsonantische Phoneme Typisch fur die indischen Sprachen ist die Unterscheidung nach funf Artikulationsorten velar palatal retroflex dental und labial Bei den Plosiven Verschlusslauten kontrastieren stimmlose und stimmhafte Laute Durch die zahlreichen Lehnworter aus dem Sanskrit haben die aspirierten Plosive sowohl stimmlose als stimmhafte im Kannada Phonemstatus erlangt so dass die Plosive wie in den indoarischen Sprachen in Viererreihen auftreten z B k kh g gh In ererbten dravidischen Wortern kommen keine aspirierten Konsonanten vor Bei nachlassiger Aussprache und in bestimmten Dialekten konnen sie durch die entsprechenden unaspirierten Laute ersetzt werden Die Konsonanten f und z kommen nur in jungeren Lehnwortern etwa aus dem Englischen vor deshalb wird ihnen nicht immer ein Phonemstatus zugestanden Die beiden Nasale n und ṅ sind Allophone von n die nur vor den entsprechenden Plosiven vorkommen In der Kannada Schrift werden Nasale vor Plosiven durchgangig mit dem Anusvara ṃ wiedergegeben das je nach folgendem Konsonant fur m n ṇ n oder ṅ stehen kann Vokalphoneme des Kannada vorne zentral hintenkurz lang kurz lang kurz langgeschlossen i i i iː u u u uː mittel e e e eː o o ō oː offen a ʌ a aː Im Kannada kommen zehn Vokalphoneme vor Die Vokale a i u e und o kommen jeweils in Paaren von langem und kurzem Vokal vor Dazu kommen die phonematischen Diphthonge ai und au Ferner gibt es den Vokal ǣ der auf englische Lehnworter beschrankt ist z B ಬ ಯ ಕ bǣnku von englisch bank und daher meist nicht als vollwertiges Phonem gezahlt wird In bestimmten Dialekten kommt er aber auch in echten Kannada Wortern vor Fast alle Kannada Worter enden auf einen Vokal Bei Lehnwortern die auf einen Konsonanten enden wird oft ein sogenannter enunziatorischer Vokal u oder i angehangt z B ಬಸ ಸ bassu von englisch bus Am Wortanfang konnen alle Konsonanten ausser retroflexem ḷ und ṇ vorkommen Konsonantencluster Aufeinanderfolgen von zwei oder mehr Konsonanten am Wortanfang kommen nur bei Lehnwortern vor z B ಪ ರ ತ priti Liebe aus dem Sanskrit Vor allem ungebildete Sprecher fugen aber oft einen Sprossvokal ein und sprechen z B piriti Die Betonung liegt im Kannada stets auf der ersten Silbe eines Wortes Sie ist also nicht bedeutungsunterscheidend und auch nicht allzu stark ausgepragt Beim Auftreffen von Morphemen innerhalb eines Wortes oder Wortern untereinander konnen Sandhi Prozesse auftreten So wird zwischen dem Wortstamm ಹ hu Blume und dem Instrumentalsuffix iṃda ein Gleitlaut v eingefugt ಹ ವ ದ huviṃda Werden zwei Worter aneinandergefugt kann der stimmlose Anfangskonsonant des zweiten Worts stimmhaft werden Diese Erscheinung kommt aber in der Schrift meist nicht zum Ausdruck ಕ ಳತ ಟ keḷatuṭi Unterlippe gesprochen keḷaduṭi Ein phonologischer Prozess der nur in der Umgangssprache vorkommt ist der Ausfall Synkope eines Vokals in der zweiten Silbe von drei oder mehrsilbigen Wortern z B schriftsprachlich ಹ ಸರ hesaru umgangssprachlich ಹ ಸ ರ hesru Name Grammatik BearbeitenKannada ist eine agglutinierende Sprache und druckt die Beziehungen von Wortern untereinander durch Suffixe Nachsilben aus Nomina Bearbeiten Genera Bearbeiten Kannada kennt drei Genera Maskulinum mannlich Femininum weiblich und Neutrum sachlich Die Genuseinteilung beruht dabei auf dem naturlichen Geschlecht Sexus Fur mannliche Personen oder Gotter benutzt man das Maskulinum fur weibliche Personen oder Gottinnen das Femininum und fur Tiere oder Dinge in der Regel das Neutrum Bei den Stammen auf a und den Personen bezeichnenden Stammen auf u ist das Genus an den Suffixen des Nominativs Singular erkennbar vgl ಸ ವಕನ sevaka nu mask Diener ಸ ವಕಳ sevaka ḷu fem Dienerin und ಮರವ mara vu neutr Baum Pluralbildung Bearbeiten Die Nomina im Kannada kommen in zwei Numeri vor Singular und Plural Der Plural wird agglutinativ durch eines von vier moglichen Suffixen gebildet aru bei mannlichen und weiblichen Stammen auf a z B ಹ ಡ ಗ huḍuga Junge ಹ ಡ ಗರ huḍugaru Jungen aṃdiru bei mannlichen und seltener weiblichen Verwandtschaftsbezeichnungen z B ಅಣ ಣ aṇṇa alterer Bruder ಅಣ ಣ ದ ರ aṇṇaṃdiru altere Bruder avaru fur die sogenannte Respektform Formal steht das Wort im Plural die Bedeutung bleibt aber singularisch z B ತ ಯ tayi Mutter ತ ಯ ಯವರ tayiyavaru etwa Frau Mutter gaḷu bei samtlichen Neutra und teilweise bei mannlichen Personenbezeichnungen z B ಮರ mara Baum ಮರಗಳ maragaḷu Baume ಶತ ರ satru Feind ಶತ ರ ಗಳ satrugaḷu Feinde Deklination Bearbeiten Substantive werden im Kannada in sieben Kasus dekliniert Nominativ Genitiv Akkusativ Dativ Instrumental Vokativ und Lokativ Adjektive Bearbeiten Adjektive konnen entweder einfach z B ಒಳ ಳ oḷḷe gut oder von Substantiven abgeleitet z B ಬಲವ ದ balavada stark von ಬಲ bala Starke sein Als Attribut steht das Adjektiv stets in seiner unveranderten Stammform vor seinem Bezugswort d h es wird nicht mitdekliniert ಸಣ ಣ ಮನ saṇṇa mane ein kleines Haus ಸಣ ಣ ಮನ ಗಳ saṇṇa manegaḷu kleine Hauser Bisweilen verschmilzt das Attribut auch mit seinem Bezugswort zu einem Kompositum ಎಳ ಮಗ eḷe magu kleines Kind An ein pradikativ verwendetes oder substantiviertes Adjektiv wird das Personalpronomen der 3 Person Singular angehangt z B ಈ ಕ ದ ರ ಒಳ ಳ ದ i kudure oḷḷe du dieses Pferd ist gut Zahlworter Bearbeiten Die Zahlworter von 1 bis 10 lauten 1 ಒ ದ oṃdu2 ಎರಡ eraḍu3 ಮ ರ muru4 ನ ಲ ಕ nalku5 ಐದ aidu6 ಆರ aru7 ಏಳ eḷu8 ಎ ಟ eṃṭu9 ಒ ಬತ ತ oṃbattu10 ಹತ ತ hattuDie Zahlworter von 11 bis 19 werden gebildet indem die Zahlworter fur die Einer an han oder hadi angehangt werden 11 ಹನ ನ ದ hannoṃdu 12 ಹನ ನ ರಡ hanneraḍu 13 ಹದ ಮ ರ hadimuru etc 20 hat die besondere Form ಇಪ ಪತ ತ ippattu Die Zahlworter von 30 bis 90 werden durch Zusammensetzung der Zahlworter von 3 bis 9 und hattu fur 10 gebildet 30 ಮ ವತ ತ muvattu 40 ನ ಲ ವತ ತ nalvattu etc Die Worter fur 100 und 1000 lauten ನ ರ nuru und ಸ ವ ರ savira Wie in Sudasien ublich gibt es spezielle Zahlworter fur 100 000 ಲಕ ಷವ lakṣavu vgl Lakh und 10 000 000 ಕ ಟ kōṭi vgl Crore Verben Bearbeiten Ahnlich wie im Deutschen besteht das Verb aus Stamm Tempuszeichen Personalendung Das Verb kennt im Kannada drei Tempora Das Prasens wird durch Anfugung des Morphems u tt an den Stamm gebildet ಮ ಡ ತ ತ ನ maḍuttene ich tue Das Futur wird durch Anfugung des Morphems u v an den Stamm gebildet ಮ ಡ ವ ನ maḍuvenu ich werde tun Ausser der Zukunft konnen Futurformen auch regelmassig in der Gegenwart vorkommende Handlungen ausdrucken ich pflege zu tun In der Umgangssprache wird statt Futur wie im Deutschen oft Prasens verwendet Das Prateritum wird durch Anfugung des Morphems i d an den Stamm gebildet ಮ ಡ ದ ನ maḍidenu ich tat Jedoch gibt es nicht wenige unregelmassige Verben deren Prateritum man lernen muss z B ಕ ದ ನ kondenu von ಕ ಳ ಳ koḷḷu stellen ಬ ದ ನ bandenu von ಬರ baru kommen ಇದ ದ ನ iddenu von ಇರ iru da sein usw Mit dem Partizip Prasens auf utta iru sein lassen sich Verlaufsformen bilden ಮ ಡ ತ ತ ಇರ ತ ತ ನ maḍutta iruttene ich tue gerade ಮ ಡ ತ ತ ಇದ ದ ನ maḍutta iddenu ich tat gerade Ebenso entstehen Perfektformen aus dem Partizip Perfekt iru Das Partizip Perfekt wird gebildet bei den regelmassigen Verben mit i ಮ ಡ maḍi gemacht bei den unregelmassigen Verben tritt u an den Perfektstamm ಬ ದ bandu gekommen Zusammen mit iru entsteht so ein Perfekt ಬ ದ ರ ತ ತ ನ band iruttene ich bin gekommen und ein Plusquamperfekt ಬ ದ ದ ದ ನ band iddenu ich war gekommen Es gibt mehrere Formen des Imperativs Der unhofliche Du Imperativ ist die Grundform ಮ ಡ maḍu mach Fur den hoflichen Sie Imperativ wird iri angehangt ಮ ಡ ರ maḍiri machen Sie Bei einer Aufforderung an die Gruppe Hortativ wird ōṇa angehangt ಮ ಡ ಣ maḍōṇa machen wir Schliesslich gibt es eine Aufforderung an sich selbst mit ali ಮ ಡಲ maḍali ich mach dann mal Die Modalverben konnen sollen und mussen werden durch Verberweiterungen ausgedruckt ಮ ಡಬಲ ಲ ನ maḍaballenu ich kann machen ಮ ಡಲ ರ ನ maḍalarenu ich kann nicht machen ಮ ಡಬ ಕ maḍabeku ich muss machen ಮ ಡಬಹ ದ maḍabahudu ich sollte machen usw Syntax Bearbeiten Die feste Satzstellung im Kannada ist Subjekt Objekt Verb SOV Demnach steht das Subjekt an erster Stelle im Satz ihm konnen hochstens noch Umstandsbestimmungen der Zeit und des Ortes vorangehen und das Pradikat stets am Satzende Wie es fur SOV Sprachen charakteristisch ist stehen im Kannada Attribute stets vor ihrem Bezugswort untergeordnete Satze vor Hauptsatzen Vollverben vor Hilfsverben und es werden Postpositionen statt Prapositionen eingesetzt Komplexe Satze bestehen aus einem Haupt und einem oder mehreren Nebensatzen Generell kann ein Satz nur ein finites Verb enthalten Das Kannada kennt keine Konjunktionen Nebensatze werden ebenso wie Parataxen durch infinite Verbformen gebildet Dazu gehoren der Infinitiv das Gerundium und das Partizip Daher stehen ahnlich aber nicht gleich wie im Turkischen statt Wortern wie dass wenn oder um zu diese infiniten Verbformen Zum Beispiel heisst Ich gehe hinaus um einen Kaffee zu trinken ಒ ದ ಕ ಫ ಕ ಡ ಯ ವ ದಕ ಕ ಹ ರಗ ಹ ಗ ತ ತ ನ Ondu kaphi kudiyuvudakke horage hōguttene wortlich Zum Einen Kaffee Trinken hinaus gehe ich Wenn ist die Verb Endung are ನ ನ ಅವನನ ನ ನ ಡ ದರ ನನಗ ಹ ಳ Ninu avanannu nōḍid are nanage heḷu wortlich Du ihn seh wenn mir sag es also Sag mir wenn du ihn siehst Usw Auch in Relativsatzen stehen keine Relativpronomen sondern Partizipien Zum Beispiel ನ ನ ನ ಬ ದ ಹ ಡ ಗ ನನ ನ ತಮ ಮ ಆಗ ದ ದ Ninne banda huḍuga nanna tamma agidda wortlich Der gestern gekommene Junge mein Bruder war also Der Junge der gestern gekommen ist war mein Bruder Wortschatz BearbeitenDie einheimische Grammatik teilt die Kannada Worter in vier Kategorien ein Hauptkriterium ist dabei in welcher Beziehung sie zum Wortschatz des Sanskrit stehen Dieses Konzept stammt ursprunglich aus den Tochtersprachen des Sanskrit wurde aber auch auf das unverwandte Kannada ubertragen Als desya ದ ಶ ಯ lokal bezeichnet man echte Kannada Worter ohne Entsprechung im Sanskrit Zu dieser Kategorie gehoren dravidische Erbworter wie ತ ಯ tayi Mutter vgl Tamil த ய tay ಕ ಲ kalu Fuss vgl Tamil க ல kal oder ನಡ naḍe gehen vgl Tamil நட naṭa Als tatsama ತತ ಸಮ dasselbe wie das d h ein Sanskritwort bezeichnet man Sanskrit Worter die in unveranderter Form im Kannada vorhanden sind Ein Grossteil von ihnen wie ಚ ದ ರ caṃdra Mond von चन द र candra ಮ ಖ mukha Gesicht von म ख mukha oder ಗ ಹ gr ha Haus von ग ह gr ha ist aus dem Sanskrit ins Kannada entlehnt worden Es kann sich aber auch um Erbworter handeln die im Sanskrit als dravidische Entlehnungen existieren z B ಬಲ bala Starke Sanskrit वल bala ಮಣ maṇi Juwel Sanskrit मण maṇi und ಮ ಲ male Sanskrit म ल mala Als tadbhava ತದ ಭವ daraus d h aus einem Sanskritwort entstanden bezeichnet man Worter die ursprunglich aus dem Sanskrit stammen aber lautlichen Veranderungen unterlegen sind z B ಅಕ ಕರ akkara Buchstabe von akṣara ಅಗಸ agasa von akasa Himmel oder ಕತ kati Geschichte von katha Als anyadesya ಅನ ಯದ ಶ ಯ fremdlandisch bezeichnet man Lehnworter aus anderen Sprachen Diese konnen ihren Ursprung in folgenden Sprachen haben Hindustani Hindi bzw Urdu z B ತಯ ರ tayaru fertig von त य र taiyar ಸರ ಕ ರ sarkara Regierung von सरक र sarkar ಮ ಲ ಕ malika Besitzer von म ल क malik Diese Hindustani Worter konnen wiederum ursprunglich aus anderen Sprachen stammen Teils sind sie auch uber Vermittlung des Telugu oder Marathi ins Kannada gelangt Englisch z B ನ ಬರ naṃbaru Nummer von number ಟ ಕ ಟ ṭikiṭu Fahrkarte von ticket ಡ ಕ ಟರ ḍakṭaru Arzt von doctor Portugiesisch z B ಮ ಜ meju Tisch von mesa Franzosisch z B ಕ ಸ ನ kusini Kuche von cuisine Literatur BearbeitenAllgemeine Beschreibungen Bearbeiten Sanford B Steever Kannada In Sanford B Steever Hrsg The Dravidian Languages London 1998 S 129 157 Grammatiken Bearbeiten M S Andronov The Kannada Language Ubers V Korotky Moscow 1969 Hans Jensen Grammatik der kanaresischen Schriftsprache Leipzig 1969 Ferdinand Kittel A Grammar of the Kannada Language in English Basel Mission Book and Tract Depository Mangalore 1903 englisch Digitalisat Harold F Schiffman A Reference Grammar of Spoken Kannada Washington D C 1979 Lehrbucher Bearbeiten L Halemane amp M N Leelavathi An Intensive Course in Kannada Mysore 1983 Bando Bhimaji Rajpurohit An Intensive Course in Kannada 2 rev Auflage Dravidian Linguistics Association 2006 ISBN 978 81 85691 13 8 S 171 Harold Spencer W Preston Bearb A Kanarese Grammar with Graduated Exercises Mysore 1950 Robert Zydenbos A Manual of Modern Kannada Heidelberg 2020 Open Access kostenlos erhaltlich in PDF Format Worterbucher Bearbeiten J Bucher F Ferdinand Kittel University of California Libraries A Kannada English 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