www.wikidata.de-de.nina.az
Stefan Jellinek 29 Mai 1871 in Prerau Mahren 2 September 1968 in Edinburgh Schottland war ein osterreichisch britischer Mediziner der 1938 emigrieren musste Stefan Jellinek Inhaltsverzeichnis 1 Theorie vom elektrischen Scheintod 2 Durchbruch in Kaisersteinbruch 3 Elektropathologisches Museum 4 Werke 5 Wurdigung 6 Literatur 7 Einzelnachweise 8 WeblinksTheorie vom elektrischen Scheintod BearbeitenSein hauptsachliches Arbeitsgebiet waren im Rahmen der Gewerbemedizin wie die Arbeitsmedizin damals bezeichnet wurde Elektrounfalle 1899 begann er die elektropathologischen Studien Dabei untersuchte er auch Menschen die vom Blitz getroffen wurden So veroffentlichte er seine Theorie vom elektrischen Scheintod Entgegen der damaligen Allgemeinmeinung kann man mit Wiederbelebung Menschen nach einem elektrischen Unfall helfen Sein Lehrsatz lautete Beim Stromunfall so lange Reanimationsversuche anstellen bis Totenflecke auftreten erst dann darf man aufgeben Durchbruch in Kaisersteinbruch BearbeitenDen endgultigen Durchbruch schaffte ein sensationelles Ereignis Im August 1924 lag eine 30 jahrige Frau mit ihrer kleinen Tochter in Kaisersteinbruch einem kleinen Ort an der niederosterreichisch burgenlandischen Grenze in der Totenkammer neben der Kirche Beide waren bei einem Gewitter vor einer Stunde vom Blitz getotet worden Da kam ein Wiener Urlauber und Oberst Arzt namens Dr Warecha vorbei Sicherlich seien die beiden tot meinte auch er Aber immerhin man konnte doch Professor Jellineks Lehrsatz ausprobieren So begann der Arzt mit kunstlicher Atmung bei der Frau und erklarte einem Bauern was er bei dem Kind zu tun habe Nach einer Stunde der Bemuhungen erwachten beide Der Vorfall erregte ungeheures Aufsehen und machte die Jellinek Methode weltweit bekannt Elektropathologisches Museum BearbeitenAb 1909 betreute er auch das von ihm gegrundete Elektropathologische Museum In diesem sammelte er Praparate von Unfallen um die Forschung zur Unfallverhutung und der Heilung von Folgen solcher Unfalle voranzutreiben Die Universitat Wien richtete einen eigenen Lehrstuhl fur Elektropathologie als erste weltweit ein 1936 wurde auch das Museum in die Universitat uberfuhrt Nach dem Anschluss Osterreichs 1938 verlor er wegen seiner judischen Herkunft seine Arbeit emigrierte nach Grossbritannien und unterrichtete in Oxford am Queen s College Nach dem Zweiten Weltkrieg erhielt er seine Sammlung ohne Restitutionsverfahren zuruckerstattet 1 Er selbst blieb in Grossbritannien kam aber mehrmals jahrlich nach Wien wo er auch weiter sein Museum betreute Aber auch an der Technischen Universitat Wien hielt er noch bis ins hohe Alter Vorlesungen 1968 starb er in Edinburgh Nach dem Ende des Museums im Jahr 2002 kam seine Sammlung in den Besitz des Technischen Museums in Wien Teile sind als Sonderausstellung zu betrachten andere Teile der Sammlung sind im Narrenturm des alten Allgemeinen Krankenhauses untergebracht die im Februar 2010 wieder eroffnet wurde Werke BearbeitenElektropathologie Die Erkrankungen durch Blitzschlag und elektrischen Starkstrom in klinischer und forensischer Darstellung Verlag Enke 1903 Elektroschutz in 132 Bildern Mit Bildern von Franz Danilowatz Franz Roubal u a Deutscher Verlag fur Jugend und Volk Wien und Leipzig 1931 2 Wurdigung BearbeitenGottfried Biegelmeier stiftete im Jahr 1997 ihm und dem Deutschen Conrad Alvensleben der sich ebenfalls um die Sicherheit in der Elektrizitatsanwendung verdient machte eine gemeinsame Ehrenmedaille die Alvensleben Jellinek Ehrenmedaille die an Personen verliehen wird die sich ebenfalls mit dem Thema befassen 1961 war er einer der Preistrager des Karl Renner Preises Literatur BearbeitenHans Bankl Im Rucken steckt das Messer Geschichte der Gerichtsmedizin Kremayr und Scheriau Wien 2001 Gottfried Biegelmeier Heinrich Freiberger Alvensleben und Jellinek Ein Dialog auf dem Wege zur Erkenntnis uber die Ursachen des Todes durch die Elektrizitat In Elektrotechnik und Maschinenbau 96 Jg 1979 H 2 S 80 88 Helmuth Furch Historisches Lexikon Kaisersteinbruch Sensationelles Ereignis 1924 Museums und Kulturverein Kaisersteinbruch 2002 2004 S 700 f ISBN 978 3 9504555 8 8 Ernst Jellinek Jellinek Stefan In Neue Deutsche Biographie NDB Band 10 Duncker amp Humblot Berlin 1974 ISBN 3 428 00191 5 S 396 f Digitalisat Stefan Jellinek In Judith Bauer Merinsky Die Auswirkungen der Annexion Osterreichs durch das Deutsche Reich auf die medizinische Fakultat der Universitat Wien im Jahre 1938 Biographien entlassener Professoren und Dozenten Dissertation Wien 1980 S 109 111 Jellinek Stefan in Werner Roder Herbert A Strauss Hrsg International Biographical Dictionary of Central European Emigres 1933 1945 Band 2 1 Munchen Saur 1983 ISBN 3 598 10089 2 S 568 Nico Biermann Dominik Gross Jellinek Stefan Samuel In dies Pathologen als Verfolgte des Nationalsozialismus 100 Portrats Franz Steiner Verlag Stuttgart 2022 ISBN 978 3 515 13138 4 S 100 103 Einzelnachweise Bearbeiten Plakat des Elektropathologischen Museums um 1930 auf der Seite des Technischen Museums Wien abgerufen am 4 Dezember 2011 DNB 580993329 Abbildungen aus dem Werk Memento des Originals vom 4 September 2012 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot zeitspuren euWeblinks BearbeitenLiteratur von und uber Stefan Jellinek im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Stefan Jellinek 1897 1969 Vertrieben 1938 54 In Van Swieten blog vom 23 Mai 2008 Jellineks Elektropathologisches MuseumNormdaten Person GND 117614904 lobid OGND AKS LCCN no98111826 VIAF 45084872 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Jellinek StefanKURZBESCHREIBUNG osterreichischer MedizinerGEBURTSDATUM 29 Mai 1871GEBURTSORT Prerau Mahren STERBEDATUM 2 September 1968STERBEORT Edinburgh Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Stefan Jellinek amp oldid 239261982