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Der Titel dieses Artikels ist mehrdeutig Weitere Bedeutungen sind unter Ohre Begriffsklarung aufgefuhrt Die Ohre ist ein etwa 103 Kilometer langer orografisch linker Nebenfluss der Elbe OhreDie Ohre bei CalvordeDie Ohre bei CalvordeDatenGewasserkennzahl DE 576Lage Niedersachsen Sachsen Anhalt DeutschlandFlusssystem ElbeAbfluss uber Elbe NordseeQuelle Bei Ohrdorf52 41 50 N 10 50 12 O 52 697222222222 10 836666666667 75Quellhohe 75 m u NNMundung Bei Rogatz in die Elbe52 310833333333 11 765277777778 35 Koordinaten 52 18 39 N 11 45 55 O 52 18 39 N 11 45 55 O 52 310833333333 11 765277777778 35Mundungshohe 35 m u NNHohenunterschied 40 mSohlgefalle 0 39 Lange 103 kmAbfluss am Pegel Wolmirstedt 1 AEo 1503 km Lage 17 kmoberhalb der Mundung NNQ 19 07 1989 MNQ 1951 2015MQ 1951 2015Mq 1951 2015MHQ 1951 2015HHQ 16 01 1968 80 l s669 l s4 21 m s2 8 l s km 17 2 m s40 3 m sLinke Nebenflusse Tarnefitzer Elbe WannewehRechte Nebenflusse Beber SchroteMittelstadte GardelegenKleinstadte Wittingen Klotze Oebisfelde Weferlingen Haldensleben WolmirstedtGemeinden Jubar Brome Calvorde Westheide Niedere Borde Zielitz Loitsche Heinrichsberg Rogatz Inhaltsverzeichnis 1 Flusslauf 2 Historische Beschreibung 3 Dromlingsdurchfluss 4 Wasserbau und Nutzung 5 Sonstiges 6 Einzelnachweise 7 Literatur 8 WeblinksFlusslauf BearbeitenDie Ohre bildet sich in einer Niederung aus wasserfuhrenden Bachen im niedersachsischen Landkreis Gifhorn Das Gebiet liegt unweit der Grenze zu Sachsen Anhalt und befindet sich rund sechs Kilometer sudostlich von Wittingen Bis etwa Anfang des 20 Jahrhunderts befand sich ihre Quelle auf einem Gehoft in Ohrdorf Der Ortsname bezieht sich auf den Fluss Infolge einer Grundwasserabsenkung bildet sich die Ohre heutzutage in einem Wiesengebiet zwischen Ohrdorf und Haselhorst wo auf den ersten drei Bachkilometern zwolf wasserfuhrende Graben zusammenfliessen Von dort aus fuhrt die Ohre in sudostlicher Richtung als naturliche Grenze zwischen Niedersachsen und Sachsen Anhalt in das niedersachsische Brome Kurz vor dem Ort haben sich Flussmaander erhalten Da sich dort seltene Arten der Tier und Pflanzenwelt finden wurden die Naturschutzgebiete Ohreaue Obere Ohre Landwehr von Rade Mittlere Ohreaue und Ohreaue bei Altendorf und Brome eingerichtet In Brome im Bereich der Talaue des Flusses entstanden 1979 zwei Seen die vom Fluss gespeist werden Der obere See hat eine Flache von 1 7 ha der untere See ist 3 ha gross Die Wasserflachen stellen eine Biotopflache dar und bilden ein kleineres Naherholungsgebiet Vor allem dienen sie dem Hochwasserschutz in Brome da zuvor Uberschwemmungen mit Eisgang grosseren Schaden im Ort anrichteten Nach Brome verlasst die Ohre Niedersachsen und fliesst auf dem Gebiet von Sachsen Anhalt Bei Jahrstedt endet der Oberlauf des Flusses der dort in das Feuchtgebiet Dromling eintritt Er durchfliesst das Gebiet auf etwa 29 Kilometer Lange in sudostlicher Richtung Bei Calvorde beginnt der Unterlauf des Flusses In fruheren Zeiten diente er mit mehreren Flussarmen dem Schutz der Burg Calvorde Danach tangiert er den Nordrand der Magdeburger Borde und bildet zugleich die Grenze zur nordlich anschliessenden Altmark Ab etwas unterhalb von Calvorde bis kurz vor die Mundung in die Elbe ist der Flusslauf als FFH Gebiet Untere Ohre ausgewiesen Die Ohre fliesst hier durch den Landkreis Borde uber Haldensleben nach Wolmirstedt bis zur Mundung in die Elbe bei Rogatz Historische Beschreibung BearbeitenSamuel Walther 1737 in Magdeburgische Merckwurdigkeiten Teil VII unter dem Untertitel Wahrer Uhrsprung und Lauff des Ohra Flusses samt dem Dromling Dieser Fluss entspringet in einem Baur Haus zu Ohrdorf dd Es ist ein frisch und helles Wasser welches aber zu Ende des Dromlings bis zur Elbe eine andere Couleur bekommt Bis dahin ist der Fluss noch ziemlich schwach doch grosser denn 2 Bache und fliesset ziemlich schnell dd Dromlingsdurchfluss BearbeitenDie Ohre durchfliesst mittig den rund 300 Quadratkilometer grossen Dromling Er bildete sich nach der letzten Eiszeit als ein grossflachiges Feuchtgebiet mit Niedermooren Die fast abflusslose Senke war bis zu ihrer Entwasserung im 18 Jahrhundert ein von Aller und Ohre gespeistes unzugangliches Sumpfgebiet das wegen seiner Undurchquerbarkeit schon immer eine Volkstumsgrenze zwischen Ost und West war Laut den Berichten von Samuel Walther aus dem Jahre 1737 besass die Ohre im Dromling ursprunglich kein festes Flussbett Im Dromling liegt eine sehr niedrige Wasserscheide zwischen Weser und Elbe nbsp Dromlingskarte von 1737 diffuser Durchfluss der Ohre streckenweise ohne FlussbettDie Ohre wurde im Dromling gegen Ende des 18 Jahrhunderts unter preussischer Herrschaft reguliert gemeinsam mit der Entwasserung des Gebietes 1770 erfuhr der Preussenkonig Friedrich der Grosse von der Not der Dromlingsdorfer mit den Uberschwemmungen Er ordnete an den zu Preussen gehorigen Ostteil des Dromlings fur Kolonisten urbar zu machen 1780 begann Preussen mit den Vermessungsarbeiten 1783 mit der Entwasserung mit etwa 3000 Arbeitern Fur die den Dromling streckenweise diffus durchfliessende Ohre wurde auf 29 Kilometer Lange ein Flussbett ausgehoben Im gesamten Gebiet entstanden schachbrettartig angelegte Kanale und Graben und es wurden Brucken sowie Damme errichtet 1796 waren die Entwasserungsarbeiten nach 13 jahriger Tatigkeit abgeschlossen Auf diese Weise wurde rund 300 km Land urbar gemacht Auf dem Land wurden zahlreiche Kolonien wie Breiteiche Dannefeld Etingen und Jerchel eingerichtet Um den Erhalt der Landschaft zu sichern schuf die Landesregierung von Sachsen Anhalt im Jahre 1990 den Naturpark Dromling und 2005 das grosste Naturschutzgebiet Sachsen Anhalts Ohre Dromling nbsp Ohre im Naturschutzgebiet bei Wendischbrome nbsp Ohresee in Brome nbsp Ohre im Dromling bei Oebisfelde Buchhorst nbsp Das Deutsche Eck unweit vom Kamkerhorst Mundung des Friedrichskanals links in die Ohre nbsp Ohre im DromlingWasserbau und Nutzung BearbeitenDie Unterhaltung des Flusses auf niedersachsischem Gebiet wird vom 1961 gegrundeten Unterhaltungsverband Ohre mit Sitz in Gifhorn getragen Die Grundung des Verbandes war nach dem Mauerbau 1961 und dem anschliessenden Ausbau der innerdeutschen Grenze erforderlich Danach wurde seitens der DDR die Gewasserpflege des Grenzflusses vernachlassigt da Grenzsicherung Vorrang vor Hochwasserschutz hatte Im Bereich des Landkreises Gifhorn war lange der Aller Ohre Verband fur die Gewasserpflege zustandig in dem der Unterhaltungsverband Ohre Mitglied war Am 1 Januar 2023 wurde der Aller Ohre Verband mit den Unterhaltungsverbanden Oberaller Ohre und Ise zum Aller Ohre Ise Verband zusammengelegt Der niedersachsische Teil der Ohre liegt nunmehr in dessen Zustandigkeit 2 Auf dem Gebiet der ehemaligen DDR wurde Wasser der Ohre ab 1966 auf Viehweiden bei Hanum verregnet Dazu legte die LPG Philipp Muller einen Graben an damit Wasser des Grenzflusses in Richtung Osten floss Beim Ausheben eines Speicherteichs wurden alte Quellen der Ohre freigelegt die stundlich 100 m 27 8 l s Quellwasser lieferten Aktuell liegt die Gewasserunterhaltung des sachsen anhaltischen Teils der Ohre in der Verantwortung der Unterhaltungsverbande Obere Ohre 3 und Untere Ohre 4 Sonstiges BearbeitenDie Ohre benutzt ab dem Dromling bis zur Einmundung in das Elbtal das Breslau Magdeburg Bremer Urstromtal Allerdings fliesst sie entgegen der ursprunglichen Fliessrichtung des Urstromtales Ost nach West von Westen nach Osten Sie hat sich daher von ihrer Mundung beginnend ruckschreitend in den alten Talboden eingeschnitten Von Oebisfelde Buchhorst bis Glindenberg nutzt der Mittellandkanal das Tal der Ohre und verlauft parallel zu ihr Bis zum 13 Jahrhundert mundete sie bereits bei Wolmirstedt in den damaligen Elbarm Einzelnachweise Bearbeiten Deutsches Gewasserkundliches Jahrbuch Elbegebiet PDF 9 5 MB Teil I 2015 In lhw sachsen anhalt de Landesbetrieb fur Hochwasserschutz und Wasserwirtschaft Sachsen Anhalt 2019 S 218 abgerufen am 7 Marz 2021 Aller Ohre Ise Verband Uber uns Abgerufen am 3 Mai 2023 Unterhaltungsverband Obere Ohre Verbandsgebiet Abgerufen am 3 Mai 2023 UHV Untere Ohre Verbandsgebiet Abgerufen am 3 Mai 2023 Literatur BearbeitenFritz Boldhaus Die Ohre Eine Wanderung durch den Natur und Kulturraum eines merckwurdigen Flusses 1 Auflage Geiger Horb am Neckar 1999 ISBN 3 89570 554 3 S 96 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Ohre Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Kartendarstellung der Ohre bei openstreetmap org Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Ohre amp oldid 237600134