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Der Titel dieses Artikels ist mehrdeutig Etingen ist auch eine historische Bezeichnung der ehemaligen Schweizer Gemeinde Aetingen im Kanton Solothurn Etingen ist ein Ortsteil der Stadt Oebisfelde Weferlingen im Landkreis Borde in Sachsen Anhalt EtingenStadt Oebisfelde WeferlingenWappen von EtingenKoordinaten 52 24 N 11 10 O 52 393333333333 11 169722222222 84 Koordinaten 52 23 36 N 11 10 11 OHohe 84 mFlache 16 93 km Einwohner 480 31 Aug 2021 1 Bevolkerungsdichte 28 Einwohner km Eingemeindung 1 Januar 2010Postleitzahl 39359Vorwahl 039059Etinger Kirche Inhaltsverzeichnis 1 Geografie 1 1 Ortschaftsgliederung 2 Geschichte 2 1 Geschichtsdenkmale 3 Politik 3 1 Ortschaftsrat 3 2 Wappen und Flagge 4 Wirtschaft und Infrastruktur 4 1 Verkehrsanbindung 5 Literatur 6 EinzelnachweiseGeografie BearbeitenEtingen liegt ca 9 km westlich von Calvorde am Rande des Naturparks Dromling Ortschaftsgliederung Bearbeiten Zur Ortschaft Etingen gehoren die Ortsteile Etingen Keindorf Maschenhorst und Zillbeck Geschichte BearbeitenEtingen liegt in der Spetzeniederung einer fruhgeschichtlichen Wohnflache welche der grossen mitteldeutschen fruhgeschichtlichen Wohnflache von Haldensleben bis nach Eilenburg und Altenburg direkt vorgelagert war Beide Gebiete waren nur durch den Flechtinger Hohenzug getrennt und durch die Aller miteinander verbunden Im Norden Etingens bildete der Dromling eine naturliche siedlungsfreie Barriere Diese geschutzte Grenzlage bot sich seit der Fruhgeschichte als Siedlungsgebiet an Hiervon zeugen auch Funde aus der Stein und Bronzezeit Nahe Etingen zwischen Ohre und Mittellandkanal fand Irmgard Kapps aus Etingen im Herbst 1938 beim Rubenroden einen steinzeitlichen Faustkeil Beim Bau einer Silogrube wurde durch Reinhold Gerloff auf seinem Hof Auf dem Berg ein Vollgriffschwert aus Bronze von 60 cm Lange gefunden welches aus der mittleren Bronzezeit etwa 1300 bis 1000 Jahre v Ch stammt Die Endung ingen weist auf eine Zugehorigkeit des Ortes zur 2 Siedlungszeit der Alteren Ortsnamengruppe von etwa 300 bis 531 hin Ab dem 4 Jahrhundert differenzierte sich die germanische Gesellschaft im mitteldeutschen Raum starker als je zuvor und brachte deutliche Standesunterschiede hervor welche sich in prunkvoll ausgestatteten Korpergrabern zeigen Nach der Fundlage bestand womoglich ein Zentrum sudlich des Bodeknicks bei Oschersleben mit reichen Bestattungen wie in Emersleben Nach der Schlacht an der Unstrut 531 und dem Untergang des Konigreiches Thuringen wurde Etingen infolge seiner Grenzlage zu einem der Ruckzugsgebiet des thuringischen Adels In der altesten historisch uberlieferten und kartographisch fassbaren Landeseinteilung gehorte Etingen zum Nordthuringgau und war nach jetziger Quellenlage deren nordlichster Ort Lediglich die jetzige Wustung Palnitz zwischen Angern und Zibberick lag annahernd so nordlich Etingen wurde 961 erstmals urkundlich erwahnt Als altester erhaltener Ortsteil gilt ein Rundling in Etingen Der Sack genannt In einem Rundling wurde in der Fruhzeit des Landesausbaus zu deutschem Recht eine uberwiegend slawische Bevolkerung von einem ortlichen Grundherren in einem geplanten Vorgang angesiedelt oder neu zusammengefasst Obwohl weit westlich der Elbe Saale Linie gelegen zeigt dieser Rundling an dass Etingen zur mittelalterlichen Kontaktzone zwischen Deutschen und Slawen der Germania Slavica gehorte Durch die fortschreitende Germanisierung mussten die Slawen im 12 Jahrhundert ihre Hofe in Etingen verlassen Ihnen wurde als wendische Siedlung in Richtung Keindorf auf den Dromling zu unweit des Ortes schwarzmodriger Boden zugewiesen wo dann ihre Siedlung Tscharn Etingen von wendisch cerny schwarz entstand Eine ahnliche Entwicklung gab es ganz in der Nahe in Flechtingen mit dem Entstehen von Wendisch Flechtingen Da den Wenden weder Eigentum noch Erbrecht zugestanden wurde starb diese Siedlung bereits im 13 Jahrhundert wieder aus weil die Nachkommen der Erstsiedler in die Gebiete ostlich der Elbe zogen 1843 erinnerte lediglich noch der ehemalige Dorfteich an Tscharn Etingen Auf der hochsten Erhebung nahe dem Rundling wurde im Jahr 1019 eine Kirche aus Stein gebaut Ihr ging vermutlich eine Holzkirche voraus welche nach einer lokalen Uberlieferung bereits in der Zeit des Konigreichs Thuringen gegrundet wurde Nach einer weiteren ortlichen Sage gab es hier in vorchristlicher Zeit einen heidnischen Kultplatz 1280 erfolgte die Belehnung der von Schenk durch den Markgrafen von Brandenburg mit Etingen und Scharnetingen Diese Adelsfamilie nannte sich zuerst Schencken zu Diepen nach einer Burg welche in der Nahe von Etingen in der Tiefe niederdeutsch Deepe des Dromlings gelegen haben soll Diese Burg hat moglicherweise an einem Wiesenflecken im Dromling bei Etingen gestanden der den Namen Die Burg trug und spater in den Besitz der Kirche uberging welche dieses Land an Ackerbauern des Ortes verpachtete Wahrend des Dreissigjahrigen Krieges 1618 1648 mussten die Einwohner in den Dromling fliehen Werner von Schenk erliess daraufhin 1653 eine neue Dorfordnung Erst ab 1782 begann auf Anordnung Friedrich II die Urbarmachung des Dromlings 1845 wurde ein Separationsvertrag zwischen Baron von Schenk und Etinger Bauern geschlossen 1892 war die Kirche so baufallig dass sie abgerissen werden musste Sie wurde an gleicher Stelle wiedererrichtet und 1893 eingeweiht 1905 folgte dann auch ein neuer Friedhof Die Eisenbahn erreichte Etingen 1874 die Elektrifizierung 1910 1898 wurde eine Molkerei errichtet Von 1994 bis zum 1 Januar 2005 gehorte Etingen zur Verwaltungsgemeinschaft Oebisfelde von 2005 bis zum 31 Dezember 2009 zur Verwaltungsgemeinschaft Oebisfelde Calvorde Durch einen Gebietsanderungsvereinbarung beschlossen die Gemeinderate der Gemeinden Stadt Oebisfelde am 27 Mai 2009 Bosdorf am 26 Mai 2009 Eickendorf am 28 Mai 2009 Etingen am 26 Mai 2009 Kathendorf am 19 Mai 2009 Ratzlingen am 27 Mai 2009 Eschenrode am 28 Mai 2009 Dohren am 28 Mai 2009 Hodingen am 20 Mai 2009 Horsingen am 27 Mai 2009 Schwanefeld am 25 Mai 2009 Seggerde am 26 Juni 2009 Siestedt am 28 Mai 2009 Walbeck am 28 Mai 2009 und der Flecken Weferlingen am 19 Mai 2009 dass ihre Gemeinden aufgelost und zu einer neuen Stadt Oebisfelde Weferlingen vereinigt werden Dieser Vertrag wurde vom Landkreis als unterer Kommunalaufsichtsbehorde genehmigt und trat am 1 Januar 2010 in Kraft 2 Nach Umsetzung der Vereinigungsvereinbarung der bisher selbststandigen Gemeinde Etingen wurde Etingen Ortsteil der neuen Stadt Oebisfelde Weferlingen Fur die eingeflossene Gemeinde wurde die Ortschaftsverfassung nach den 86 ff Gemeindeordnung Sachsen Anhalt eingefuhrt Die aufgenommene Gemeinde Etingen mit den Ortsteilen Keindorf Maschenhorst und Zillbeck wurde zur Ortschaft der neuen Stadt Oebisfelde Weferlingen In der eingeflossenen Gemeinde und nunmehrigen Ortschaft Etingen wurde ein Ortschaftsrat mit zehn Mitgliedern einschliesslich Ortsburgermeister gebildet Geschichtsdenkmale Bearbeiten Grabstatte auf dem Ortsfriedhof fur einen namentlich bekannten sowjetischen Kriegsgefangenen der wahrend des Zweiten Weltkrieges ein Opfer von Zwangsarbeit wurde Politik BearbeitenDer ehrenamtliche Burgermeister Wolfgang Kapps war vom 12 Juni 1994 bis zum 31 Dezember 2009 im Amt und ist seit dem Ortsburgermeister Ortschaftsrat Bearbeiten Laut der letzten Kommunalwahl am 7 Juni 2009 hatte der Gemeinderat zehn Mitglieder Aufgrund der Stadtgrundung von Oebisfelde Weferlingen wurde der Gemeinderat automatisch zum Ortschaftsrat Die Wahlbeteiligung lag bei 49 4 Die Wahl brachte folgendes Ergebnis Einzelbewerber 8 Sitze 81 1 Wahlergruppen 2 Sitze 18 9 2014 wurde ein Ortschaftsrat mit sechs Mitgliedern gewahlt ein Sitz blieb unbesetzt 3 Daneben gehort der Ortsburgermeister als Vorsitzender dem Ortschaftsrat an Wappen und Flagge Bearbeiten Das Wappen wurde am 18 Juli 1996 durch das Regierungsprasidium Magdeburg genehmigt Blasonierung Gespalten von Silber und Grun darin eine Windmuhle auf einem mit einem Wellenbalken belegten Berg alles in verwechselten Farben Etingen liegt frei in der Landschaft so dass wegen des gunstigen Windes einst sechs Bockwindmuhlen einen bedeutenden Erwerbszweig fur die Einwohner bildeten eine der Muhlen ist noch vorhanden und wurde zur Wappenfigur erkoren Spezifisch fur den Ortsteil ist ferner dass Etingen sich an der Wasserscheide von Ohre und Spetze befindet Dies wird durch die Spaltung des Schildes mit den verwechselten Farben symbolisiert besonders am Wellenbalken Fluss erkennbar Der ausgebogene Schildfuss als Muhlberg steht fur die Weite der Landschaft die grun silberne Tingierung fur den Weideland Wald Flechtinger Hohenzug und Wasserreichtum der Etinger Umgebung Das Wappen wurde von der Magdeburger Heraldikerin Erika Fiedler gestaltet Die Flagge von Etingen ist grun weiss gestreift mit dem aufgelegten Wappen Wirtschaft und Infrastruktur BearbeitenVerkehrsanbindung Bearbeiten Etingen liegt an der Landesstrasse Oebisfelde Calvorde Zur Bundesstrasse 188 die Wolfsburg mit Stendal verbindet sind es in nordlicher Richtung rund 11 km Die Bahnstrecke Oebisfelde Magdeburg fuhrt unmittelbar an der Ortschaft vorbei ohne dass es jemals einen Bahnhof gab Die nachstgelegenen Bahnstationen sind Wegenstedt 3 km und Ratzlingen 4 km Weiterhin fuhrt der Mittellandkanal uber das Territorium der Gemeinde die nachste Umschlagsstelle befindet sich in Calvorde 9 km Literatur BearbeitenKurt Bartels Familienbuch Ratzlingen mit Kathendorf Lockstedt und Zillbeck Landkreis Borde 1678 1800 Leipzig AMF 2009 Mitteldeutsche Ortsfamilienbucher der AMF 50 Rudolf Schwarzmeier Lutz Barnieck Friedrich Widdecke Herbert Zauske Marianne Riecke Hans Gunter Kapps Gunter Tager Ellen Dettmer Werner Grupe Horst Kusian u a 1050 Jahre Etingen Etingen 2011Einzelnachweise Bearbeiten Einheitsgemeinde Stadt Oebisfelde Weferlingen Einwohnerbestand In www stadt oebisfelde weferlingen de 31 August 2021 abgerufen am 27 November 2022 Amtsblatt des Landkreises Nr 45 2009 Seite 1 5 Memento vom 23 September 2015 im Internet Archive PDF 3 5 MB Wahlergebnisse 2014 PDF 5 8 MB abgerufen am 27 Juni 2018Ortsteile der Stadt Oebisfelde Weferlingen Bergfriede Bosdorf Breitenrode Buchhorst Dohren Eickendorf Eschenrode Etingen Everingen Gehrendorf Hodingen Horsingen Kathendorf Klinze Lockstedt Niendorf Stadt Oebisfelde Ratzlingen Ribbensdorf Schwanefeld Seggerde Siestedt Walbeck Wassensdorf Weddendorf Flecken Weferlingen Normdaten Geografikum GND 1045189065 lobid OGND AKS VIAF 305438732 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Etingen amp oldid 228360200