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Samburupithecus ist eine ausgestorbene Gattung der Menschenaffen die vor rund 9 5 Millionen Jahren wahrend des Miozans in Afrika vorkam Ihre Korpergrosse entspricht ungefahr der Grosse heute lebender Gorillas 1 Die einzige bislang beschriebene Art der Gattung ist Samburupithecus kiptalami SamburupithecusHolotypus von SamburupithecusZeitliches Auftretenoberes Miozan9 5 Mio JahreFundorteDistrict Samburu Kenia SystematikTrockennasenprimaten Haplorrhini Affen Anthropoidea Altweltaffen Catarrhini Menschenartige Hominoidea NyanzapithecidaeSamburupithecusWissenschaftlicher NameSamburupithecusIshida amp Pickford 1997ArtSamburupithecus kiptalami Ishida amp Pickford 1997 Inhaltsverzeichnis 1 Namensgebung 2 Funde 3 Stammesgeschichtliche Einordnung 4 Literatur 5 BelegeNamensgebung BearbeitenSamburupithecus ist ein Kunstwort Die Bezeichnung der Gattung verweist auf den Fundort des Holotypus im Distrikt Samburu am ostlichen Rand des Gregory Rift Valley im Norden von Kenia und auf altgriechisch pi8hkos pithekos deutsch Affe der Distrikt Samburu wiederum ist nach dem nilotischen Volk der Samburu benannt Das Epitheton der Typusart kiptalami ehrt Kiptalam Cheboi ein Mitglied des japanisch kenianischen Palaoanthropologen Teams der den Holotypus einen Oberflachenfund im September 1982 entdeckt hatte In der Erstbeschreibung der Gattung wurde im November 1997 angemerkt dass das Auffinden des Holotypus bereits erstmals 1984 in einer Fachzeitschrift erwahnt 2 das Fossil informell als Samburu Hominoid bezeichnet und ohne taxonomische Diagnose als Nomen nudum einer moglichen Gattung Motopithecus zugeschrieben worden war Nachdem jedoch im April 1997 die Gattung Morotopithecus benannt nach der Stadt Moroto in Uganda nahe der Grenze zu Kenia neu beschrieben worden war habe man zwecks Vermeidung moglicher Irritationen aufgrund der Ahnlichkeit beider Bezeichnungen den Namen Samburupithecus anstelle von Motopithecus gewahlt Funde BearbeitenHolotypus von Gattung und Typusart und zugleich bislang einziger Beleg fur die Existenz der Gattung ist das in vier Teile zerbrochene Fossil eines linken Oberkiefers mit erhalten gebliebenen Backenzahnen aus der Fundstelle SH22 Sammlungsnummer KNM SH 8531 SH Samburu Hills Verwahrtort des Fossils ist das Kenia National Museum KNM in Nairobi Noch im ehemaligen Knochen eingebettet sind die Molaren M3 M2 und M1 sowie zwei Pramolaren vom benachbarten Eckzahn ist zudem das Zahnfach vorhanden Weil der recht dicke Zahnschmelz der hinteren Molaren M3 und M2 kaum abgenutzt ist deutet dies darauf hin dass der Oberkiefer von einem jungen Erwachsenen stammt Die Merkmale der Zahne weisen eine Nahe zu Proconsul und Morotopithecus auf Erhalten geblieben ist ferner ein Stuck des Knochens aus dem Randbereich der Nasenoffnung Dessen Form unterscheidet sich deutlich von jener bei Rangwapithecus Schimpansen und Mensch sie weist aber Ahnlichkeiten mit der Gestalt der Nasenoffnung von Gorillas auf Eine Kalium Argon Datierung ergab im Jahr 1987 ein Alter von rund 9 5 7 1 0 5 bis 10 7 0 6 Millionen Jahren 3 Die Analyse von Tier und Pflanzenfunden aus der gleichen Schicht in der das Fossil KNM SH 8531 eingebettet war ergab Hinweise auf die Lebensumwelt von Samburupithecus kiptalami Demnach lebte die Art vermutlich in einem bewaldeten Biotop das an Savannen oder offenes Grasland angrenzte 4 Stammesgeschichtliche Einordnung BearbeitenIm ersten Bericht uber die Entdeckung des Fossils im Jahr 1984 wurde aus der Beschaffenheit seiner Zahne auf eine stammesgeschichtliche Einordnung als afrikanischer Menschenaffe geschlossen Nicht zu entscheiden sei jedoch ob das Fossil vor der Trennung der beiden zu den Gorillas Schimpansen und zu den Hominini fuhrenden Abstammungslinien einzuordnen sei oder in eine der beiden Linien kurz nach ihrer Trennung oder in eine Seitenlinie die weder zu den fruhen Vorfahren der einen noch der anderen Abstammungslinie gehort 2 1992 wurde das Fossil von Peter Andrews als sehr fruher Vorfahre der Gorillas und Schimpansen eingestuft 5 1997 wurde das Fossil und folglich die Gattung als Seitenlinie im Stammbaum der Menschenaffen interpretiert die sich bereits vor der Aufspaltung der zu den Gorillas Schimpansen fuhrenden und der zum Menschen fuhrenden Linie aus gemeinsamen Vorfahren beider Linien entwickelt hatte 1 Literatur BearbeitenMartin Pickford und Hidemi Ishida Interpretation of Samburupithecus an upper Miocene hominoid from Kenya In Comptes Rendus de l Academie des Sciences Series IIA Earth and Planetary Science Band 326 Nr 4 1998 S 299 306 doi 10 1016 S1251 8050 97 86821 8 Yoshihiro Sawada et al The Ages and Geological Backgrounds of Miocene Hominoids Nacholapithecus Samburupithecus and Orrorin from Kenya In Hidemi Ishida et al Hrsg Human Origins and Environmental Backgrounds Springer Boston MA 2006 S 71 96 doi 10 1007 0 387 29798 7 6 Belege Bearbeiten a b Hidemi Ishida und Martin Pickford A new Late Miocene hominoid from Kenya Samburupithecus kiptalami gen et sp nov In Comptes Rendus de l Academie des Sciences Series IIA Earth and Planetary Science Band 325 Nr 10 1997 S 823 829 doi 10 1016 S1251 8050 97 82762 0 a b Hidemi Ishida Martin Pickford Hideo Nakaya und Yoshihiko Nakano Fossil anthropoids from Nachola and Samburu Hills Samburu District Kenya In African Study Monographs Supplementary Issue 2 1984 S 73 85 doi 10 14989 68314 Tetsumaru Itaya und Yoshihiro Sawada K Ar Ages of Volcanic Rocks in the Samburu Hills Area Northern Kenya In African Study Monographs Supplementary Issue 5 1987 S 27 45 doi 10 14989 68338 Hiroshi Tsujikawa The palaeoenvironment of Samburupithecus kiptalami based on its associated fauna In African Study Monographs Supplementary Issue 32 2005 S 51 62 doi 10 14989 68470 Peter Andrews Evolution and Environment in the Hominoidea In Nature Band 360 1992 S 641 646 doi 10 1038 360641a0 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Samburupithecus amp oldid 230819311